Mein Freund-ein Narzisst?

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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münchnerkindl
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Beitrag So., 23.03.2008, 13:14

Ich kenne das auch. Hatte mal eine Freundin die sich eine neue Wohnung gekauft hat, nachdem sie sie bezogen hatte hat sie mir ellenlang die Ohren vollgejammert daß sie nachts die Klospülung der Nachbarn hört. Sie kann überhaupt nicht mehr schlafen. Bei jedem Geräusch der Klospülung stehe sie senkrecht im Bett und könne stundenlang nicht mehr einschlafen. Es ist sooooo schrecklich. Sie muss die Wohnung (ruhig, Nachbarn ebenfalls an und für sich leise, zentral gelegen, gross, mit grossem Balkon) wieder verkaufen weil sie hält diesen Terror durch die Klospülung auf garkeinen Fall länger aus.

Nach einer Weile ist mir das gejammere wirklich auf den Senkel gegangen und ich hab sie mal drauf hingewiesen daß sich millionen Leute nach so einer Wohnung jeden einzelnen Finger abschlecken würden und sie soll doch bitte aufhören über diese Klospülung zu jammern. Danach bekam ich wütende Anrufe in denen sie versucht hat mich anzuschreien. Habe aufgelegt wenn sie damit anfing. Der letzte Anruf beinhaltete daß sie mir vorgehalten hat sie hätte ein Recht sich aufzuregen über mich und mich anzuschreien weil ich ja sooo unverschämt und ignorant ihr Leid ignoriere etc blabla... Ich habe wiederum aufgelegt. Seit der Zeit hab ich nichts mehr von ihr gehört...

Lustigerweise ist die Frau studierte Sozialpädagogin. Aber seit Jahren arbeitslos. Um Ärzte oder Therapeuten machte sie zumindest damals einen riesenbogen. Hatte zu der Zeit Selbstmordgedanken, hab stundenlang mit ihr geredet um sie auf andere Gedanken zu bringen. Ne Therapie, Klinik braucht sie natürlich nicht, dafür lief sie ständig zu obskuren esoterischen Heilern und Medien die ihr schön brav erzählt haben sie sei so sensibel weil sie medial begabt sei, spirituell blabla.... Hat da auch eine Meng Geld gelassen. Und das ging ihr natürlich runter wie Öl... Ich lege die Hand ins Feuer daß sie eine Persönlichkeitsstörung hat, aber das würde sie sich nie eingestehen. Sie doch nicht. Die anderen sind doch alle so böse zu ihr...

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unbelievable
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Beitrag So., 23.03.2008, 13:46

münchnerkindl - ich musste grad irgendwie lächeln, nicht weil es lustig ist, aber GENAU SOOOO ist meine feundin auch!!!!

du böse freundin, du! also echt, wie kannst du das nicht ernst nehmen!!!
find ich super, dass du das durchgezogen hast, dass du nicht mehr rangehst. wie gehts dir damit? also dass der kontakt so beendet wurde?

du schreibst sie ist sozialpädagogin - tja meine ist therpeute

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münchnerkindl
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Beitrag So., 23.03.2008, 13:53

Sie war keine ganz nahe Freundin von mir. Eher eine gute Bekannte. Wir verkehrten im selben Verein.

Ich hab keine Probleme mit jemandem den Kontakt abzubrechen wenn abzusehen ist daß ich dabei der Dumme bin und das ganze niemandem nutzt. Sie hat es sich nach und nach bei sämtlichen gemeinsamen Bekannten verscherzt... Und die sind eigentlich alles an sich gutwillige Menschen... Hab schon länger nichts mehr von ihr gehört.

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unbelievable
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Beitrag So., 23.03.2008, 14:18

tja, es scheint als wäre deine bekannte verwandt mit meiner mitbewohnerin!

weißt du, ich glaube, wenn ich nicht mehr mit ihr zusammen die wohnung teile, und dann was eigenes hab, dann fällt s mir sicher leichter, "richtig" zu reagieren, also für mich "richtig". dadurch, dass wir diese wohnung haben, verbindet uns etwas, wo wir uns notgedrungen über den weg rennen müssen. wenn das mal wegfällt, der stress, dann fiele es mir sicher auch leichter, ihr abzusagen, ihr auch mal mehr kontra zu geben oder gar den kontakt abzubrechen...aber nicht mehr lange, dann bin ich weg aus der wg!

ich finde, so wie du reagierst, ist es "richtig", weil wie du sagst, es niemandem etwas bringt.

lg
u

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münchnerkindl
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Beitrag So., 23.03.2008, 22:57

Na, mit so jemandem zusammenleben zu müssen stelle ich mir SCHRECKLICH vor..

Die üblen Schwingungen den ganzen Tag lang...

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leipzigerin
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Beitrag So., 09.06.2013, 13:01

Hallo,
ich habe mir nicht alle Beiträge hier durchgelesen, aber ich möchte aus eigener Erfahrung schreiben.
Ich war zwei Jahre mit meinem Freund zusammen (seit 4 Monaten getrennt). Wir wohnten zusammen und haben uns wirklich sehr geliebt (er sagte oft, dass er nicht ohne mich woanders hinziehen würde etc, wir hatten nur Augen füreinander usw.). Allerdings war unsere Beziehung von Anfang an durch eine gewisse Aufopferung meiner Selbst gestaltet.
Das ging mit einfacheren Dingen los.
Bsp.:
Ich machte immer das Frühstück, überhaupt alle Mahlzeiten - er niemals.

Ich war stets bemüht frische Brötchen zu kaufen, Eier zu kochen etc., Blumen auf den Tisch zu stellen usw.

Wenn ich ihn dann zum Frühstück rief, reagierte er nicht.
Nach dem zweiten Rufen auch nicht.
Nach dem Dritten Mal ging ich ins Schlafzimmer - er schlief nicht tief und fest, wie man annahm, wenn jmd. nicht reagiert, sondern lag einfach mit seinem PC da und surfte im Internet.
Ich fragte ihn, ob er mein Rufen gehört habe (was bei einer Zwei-Zimmer-Wohnung eigentlich normal ist) und er sagte: Ja

Ich sagte: kommst du nun zum Frühstück ? Ich habe frische Brötchen geholt und den Bacon gemacht, den du so sehr magst...

von ihm kam nur: Boah, nerv nicht rum. ich komme dann schon.

Zum Essen selbst aß er sehr rasch, bedankte sich ab und an für das Frühstück und ging wieder an seinen PC. Ich selbst hatte noch nicht aufgegessen, weil ich etwas langsamer aß und saß nun alleine da.
Abräumen tat er ebenfalls nicht, wenn ich ihn fragte, ob er mir helfen könne kam nur:
Hätte ich das vorher gewusst, dass ich dir jetzt im Nachhinein helfen soll, dann hättest am besten kein Frühstück gemacht. Es war deine Entscheidung Frühstück zu machen, also musst du jetzt auch die folgenden Arbeiten machen...- hätte ich Frühstück gemacht, wäre das meine Aufgabe, aber ich habe kein Frühstück gemacht, weil ich das nicht einsehe für zwei Leute hier Hinzuräumen und abzuwaschen.

Ich machte also alles alleine. Wirklich alles. Ich hatte in NichtsUnterstützung, nur finanziell, da seine Eltern recht reich waren, aber sie sahen auch nicht die Fehltritte ihres Sohnes und wenn er mal wieder vor ihnen sich solche Dinge leistete, dann heulte die Mutter herum und der Vater schüttelte nur mit dem Kopf. Eine Standpauke gab es niemals.

Es gab viele solcher Situationen, aber was eigentlich zu der Trennung führte war, dass er mit einem Mal behauptete, ich sei psychisch krank, habe Minderwertigkeitskomplexe und meine Eltern hätten mich in der Kindheit gewiss misshandelt etc.

---> aber hingegen ihm hatte ich eine sehr gute Kindheit (sein Vater hatte ihn geschlagen und seine Mutter hat ihn wie das Heiligtum persönlich behandelt!) und bin auch sonst ein ruhiger Mensch, aber hochsensibler Mensch.
Er hat oft gegenüber mir und anderen Menschen einfach mal grundlose Beleidigungen ausgesprochen, was die Betroffenen sehr kränkte. Oft entschuldigte ich mich für sein Verhalten bei anderen, da er sich nie entschuldigte.

Irgendwann meldete er mich zur Therapie an! Er sagte, dass ich dringend Hilfe brauche, aber er sie mir nicht geben könne usw.
Es war eine schwierige Zeit und ich schreibe gerne noch mehr (auch andere private Dinge, aber auch seine studientechnischen, sozialen und beruflichen Misserfolge und der ständige Irrglaube an die eigene Überlegenheit), wenn ihr Fragen habt.

Ich rate euch nur (ach so bei ihm wurde Narzissmus festgestellt, er ging immerhin ein halbes Jahr in Therapie, weil er merkte, dass er emotional und empathisch überall aneckte und Depressionen bekam) --> geht niemals eine Beziehung mit einem Narzissten ein...ihr werdet nicht glücklich und es lässt euch nie wieder los...

Ich denke immer wieder: warum hat er das mit mir gemacht? oder: wenn er doch nicht so wäre, wie er ist, dann wären wir wie andere Paare aus unserem umkreis glücklich...
Warum sieht er nicht, was er mir antat? warum macht er mich für das scheitern unserer Beziehung verantwortlich?
Warum kann er sich nicht entschuldigen?

Es ist die Hölle sage ich euch...

Buchempfehlung: Hilfe - ich liebe einen Narzissten (schaut mal nach, weiß die Autorin nicht), aber lieber ihr trennt euch alsdas ihr ein Leben so fristet.
weil irgendwann sind eure 200 prozent energie aufgebraucht und wie hier bereits einer im Forum schrieb: für euch ist der Partner dann nicht da (ging mir so - ich bekam psychosomatische Probleme - mein werter Ex schob es auf ein Kindheitstrauma und sagte, dass er keine Frau gebrauchen könne, die sich zu schade ist eine Therapie zu machen)

Bitte - macht euch keine Hoffnungen. diese Beziehungen kostet nur Energie.

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leipzigerin
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Beitrag So., 09.06.2013, 15:22

ich hoffe, dass sich abendrot inzwischen von ihrem Freund getrennt hat. Es ist besser für sie. Habe ihre Beiträge durchgelesen und habe mich komplett darin wiedergefunden. Auch mit dem tiefen Loch - und ja es kam und nein, ich habe noch keinen neuen Partner, aber es geht mir jetzt besser.
Ich hoffe sehr, dass sie nicht den Fehler macht aus einer Jugendliebe heraus diesen Mann zu heiraten und mit ihm Kinder zu haben.
Die Therapeutin meines Ex meinte zu ihm, dass er niemals Kinder haben sollte, da er diese nicht angemessen erziehen kann...(wo ich ihr recht gebe, wo er doch mit nichts und niemanden, keinen gesellschaftlichen Konventionen, sowie Grundlagen der Kommunikation und moralischen Verhalten klarkommt)
Unverständlichkeit ist noch lange kein Beweis für tiefe Gedanken (Marcel Reich-Ranicki)

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