Mein Freund-ein Narzisst?

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abendrot
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Mein Freund-ein Narzisst?

Beitrag Fr., 15.02.2008, 20:15

Hallo!

Ich habe immer mehr den Verdacht, dass mein Freund ein Narzisst sein könnte.
Nachdem meine Tante sich vor einigen Tagen länger mit ihm allein unterhalten hat(sie haben sich zufällig im Zug getroffen), hat sie mir erzählt, dass sie deutliche narzisstische Züge an ihm bemerkt hat. Daraufhin habe ich mich näher mit Narzissmus beschäftigt und habe ihn beispielsweise in dem wikipedia Artikel mehrfach wiedererkannt- all seine Eigenschaften, unter denen ich leide haben einen Namen bekommen. Narzisst.

Er stellt sich unglaublich gern dar, allerdings nicht immer so, wie er ist. Je nachdem mit wem er redet wird an anderen Stellen übertrieben. Meine Tante erzählte mir einige Dinge aus seinem fast 40minütigem MONOLOG(!) und einige Dinge waren schlichtweg falsch oder haushoch übertrieben; aber ich muss zugeben, es muss umwerfend toll geklungen haben, was er meiner Tante so über sich erzählt hat- nur eben nicht realistisch.
Angeblich lese er unglaublich viel und anspruchsvolle Dinge, er liebe Kafka (von dem er für die Schule einmal lesen musste), obwohl er meines Erachtens die komplette Freizeit am Pc und an der Playstation verbingt.

Er spielt zudem unglaublich gern den "Anderen"- er, nur er, ist anders als alllllle anderen. Er ist stolz drauf, schon immer ein Außenseiter (seine vielen Schulfreunde lässt er dabei gerne aus) gewesen zu sein.

Mich regt es auf, wie er sich immer darstellt. Er stellt sich so dar, wie es am besten klingt und wie er den außergewöhnlichsten Eindruck hinterlässt.

Einige Dinge gibt es auch, die mich sehr verletzen. Er redet nur von sich und lässt mich einfach aus, als gäbe es mich nicht.
Wir beide haben beispielsweise einen Freund besucht, zuvor haben wir zusammen eine Fahrradtour gemacht. Und obwohl ich daneben stehe und den ganzen Tag bei ihm war und sein werde, erzählt er:" Gerade habe ICH eine Fahrradtour gemacht und jetzt gleich will ICH einkaufen und etwas kochen." Was ist mit mir? Er kennt das Wort "wir" gar nicht. Er macht alles alleine, er ist alles, er, nur er; obwohl ich die ganze Zeit dabei bin. Ich rede immer von uns und er nur von sich =(

Zudem kennt er sowas wie Empathie nicht. Den Satz "wir verstehen uns ohne Worte" werde ich wohl NIE über unsere Beziehung sagen können. Ich kann es, ich sehe ihm seine Gefühle an, aber er mir kein bisschen. Er merkt gar nichts. Ich muss erst anfangen zu weinen, bis er merkt, das was nicht stimmt. Oder ich muss es ihm deutlichst sagen, und dann weiß er nichts damit anzufangen.

Er vergisst mich, hat meine Fahrprüfung vergessen: Wir haben telefoniert und ich habe lange gewartet, aber die Frage, wie es war, kam nicht. Er hat mich schon so oft vergessen =(

Außerdem denkt er immer, er hats am schlimmsten, er muss am meisten arbeiten, er brauch das meiste Mitleid und die anderen sollen sich nicht so anstellen.

Ein weiters Ding; er kann sich nicht für mich freuen.
Ich erzähle ihm, dass ich am nächsten Tag überraschenderweise frei habe. Er:"(genervt) Na toll, und ich muss morgen arbeiten!"
Und wenn ich eine wichtige Prüfung vor mir habe, spielt er sie runter und ist auch nicht stolz auf mich...


Was meint ihr? Habe ich Recht mit der Vermutung, dass er Narzisst ist?

Eine Frage habe ich noch; gibt es ein typisches Verhalten eines Narzissten bei Trauer?
Als er letztens eine schlimme Nachricht bekommen hat, hat er erst geweint,aber dann plötzlich mit seinem Fuß so sehr gegen die Wand getreten, dass er richtig dick wurde und hat sich dann darüber kaputtgelacht! Er war nicht mehr er selbst, er war einfach nicht mehr bei sich! Dann hat er angefangen mir belanglose Dinge zu erklären, nämlich was ein Gameboy ist und was für Knöpfe da drauf sind! Und hat gelacht, dann hat er unsinnige Dinge gesucht und gelacht, er war das einfach nciht. Dann plötzlich hat er wieder geweint und ich hatte das Gefühl, er sei wieder zu sich zurückgekommen.

Ich bin total verwirrt.

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thorn
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Beitrag Fr., 15.02.2008, 20:21

Hey abendrot,

was glaubst du denn, mit der Info, ob dein Freund ein Narzisst ist oder nicht, anfangen zu können? Was hieße das in der Konsequenz für dich?

Ich frag mal anders: Liebst du deinen Freund? Welche Erwartungen hast du an eine Beziehung; erfüllt eure Beziehung diese Ansprüche? Bist du glücklich mit ihm? Und wenn nicht - was hält dich bei ihm?


LG,

thorn

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abendrot
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Beitrag Fr., 15.02.2008, 21:04

Wenn ich das wüsste, dann wüsste ich, woran an ich bin.
Dann wüsste ich, dass er für einige Dinge nichts kann und bräcuhte nicht drüber nachzudenken, woran es denn liegen kann, dass er nur über sich redet oder weshalb er sich so aufgewertet darstellt, kein Einfühlungsvermögen hat usw.

Sonst denke ich, es liege an mir, so nach dem Motto: "was einem wirklich wichtig ist vergisst man nicht", und ich bin es anscheinend nicht
oder dass ich irgendetwas falsch mache, sodass er nur von sich statt von uns redet oder sich nicht in mich reinfühlen kann.

Natürlich liebe ich ihn, vielleicht viel zu sehr, weswegen mich das jedes mal auch so verletzt wenn er mich wieder vergessen hat oder einen schönen gemeinsamen Tag als "ich" und nicht als "wir" erlebt hat.

Sagen wir so, ich bin solange glücklich, bis wieder so ein Satz kommt, indem er nur von sich redet statt von uns beiden, oder bis er sich wieder über sich ärgert statt sich für mich zu freuen (bsp, ich habe frei, er muss arbeiten).
Sowas verletzt mich dann einfach; ich kann mich nicht daran gewöhnen.

Er weiß, dass ich mir mehr Gefühl/Empathie/Romantik seinerseits wünschen würde, aber natürlich kann man keine Gefühle lernen oder erzwingen.
Als WIR zu leben wäre toll, aber momentan lebt er mit mir und ich mit ihm, aber es gibt kein WIR, jedenfalls seinerseits nicht.

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thorn
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Beitrag Fr., 15.02.2008, 21:51

abendrot hat geschrieben:Sowas verletzt mich dann einfach; ich kann mich nicht daran gewöhnen.
Glaubst du wirklich, du könntest es, wenn du wüsstest, dein Freund kann nichts dafür? Zumal "nichts dafür können" nicht bedeutet, nicht etwas dagegen tun zu können ... Denkst du, du würdest deinen Freund dazu bewegen können, sich zu ändern?

Ich stell mir das als ziemlichen Kampf vor ... Entweder gegen ihn oder gegen deine Gefühle, denn erst mal verletzt wärst du sicher so oder so. Vielleicht könntest du dir dann jedes Mal gut zureden: "Denk dran, es ist nicht seine Schuld" - aber willst du das wirklich? Den Schmerz und die Enttäuschung immer wieder runterschlucken?

Wie reagiert er denn eigentlich, wenn du ihn mit deinen Gefühlen konfrontierst? Hast du ihm überhaupt schon mal so deutlich gesagt, was dir zu schaffen macht?

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Una
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Beitrag Fr., 15.02.2008, 21:56

Hallo Abendrot,

ich befürchte, das Du tatsächlich einen narzisstischen Mann an Deiner Seite
hast.
Narzissten, das sind Menschen, die besonderen Wert darauf legen, von anderen als überlegen, großartig und unerreichbar dazustehen. Sie reden fast ausschließlich von sich, ihren Ideen und Erfolgen. Dagegen bringen sie dem, was andere zu berichten haben, wenig Interesse oder sogar offene Geringschätzung entgegen. So wirken sie meist „arrogant, überheblich oder eingebildet“.

Als wichtige Ursachen gelten das Konkurrenz-, ja Bedrohungsgefühl vieler dieser Menschen. Sie sind sich ihrer selbst nicht sicher und können deshalb auch nicht offen, freundlich, aufgeschlossen, nachsichtig und hilfreich sein. Die anderen werden nicht nur als potentielle Konkurrenten, sondern auch als Bedrohung empfunden, die die eigenen Unzulänglichkeiten und Schwächen bloßstellen könnten. Diese seelische Labilität bahnt eine besondere Empfindlichkeit, ja Kränkbarkeit, ggf. heftige feindselige bis Rache-Impulse für eine (scheinbar) erlittene Demütigung.

Außerdem sind viele Narzissten unfähig, wirklich zu verzeihen und damit oft nachtragend (kennzeichnend der originelle, aber nicht falsche Satz aus Psychotherapeuten-Kreisen: „Gott-Vater vergibt, ein Narzisst nie...“).
aus: http://www.psychosoziale-gesundheit.net ... ssmus.html

Was für Dich daraus resultiert, ist, das oft ein Wesen mit der Tendenz
zur Abhängigkeit als Partner ausgesucht wird. Und die Frage ist,
ob Du das bist?

Es gibt von Hans Peter Röhr ein Buch zu dem Thema:
"Wege aus der Abhängigkeit" und "Narzissmus, das innere Gefängnis",



die ich beide gelesen habe und empfehlen kann.

Ich finde es bedenklich, das Du ein verletzendes Verhalten relativieren möchtest, indem Du das Krankheitsbild des Narzissmus überstülpst.
Denn Narzissten sind nicht zwangsläufig psychisch krank.
Es gibt auch eine narzissitsches Persönlichkeit die sogar als ererbt eingestuft wird. Sprich: Da haperts einfach mit Empathie und der Wahrnehmung anderer. Ich bin mit so einem Exemplar verheiratet und darf zum Beispiel mit gar keiner Zuwendung rechnen, wenn ich krank bin. Egal wie ernsthaft.
Das belästigt meinen Mann nur.
Ich habe mich darauf eingestellt, aber es ist kein Zuckerschlecken!

Überleg Dir gut, ob Du Dich dem weiter ausliefern willst!
Du bist noch jung und hast alle Möglichkeiten!
Ich würde Dir eine Therapie empfehlen, denn da gibt es wohl auch in Dir einiges anzuschauen, wenn Du Dich verletzen läßt und glaubst irgendwann kommt dadurch eine Heilung bei ihm. Oder wenn Du meinst die Verletzung wird erträglicher, weil Du ein Wort für seinen Egoismus hast.
Ich warne Dich:
Zu einer Besserung wird es nicht kommen!

Liebst Du wirklich oder reizt Dich gerade das NICHT ANERKANNT WERDEN unterbewußt genau diesen Mann zu wollen?
Und warum? Gab oder gibt es in Deinem Leben eine wichtige Bezugsperson,
die nicht angemessen für Dich da war in deiner Kindheit?
Meist sind das Strukturen die man aus der Kindheit wiederholt.
Mein Vater ist ein Narzißt und nahm mich nie richtig war,
drehte sich nur um sich selbst. So ist nun auch mein Mann.

Sei bitte vorsichtig, Narzissten sind Gift für das Selbstwertgefühl.
Auf die Dauer ist es zerstörerisch.

LG
Williams
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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abendrot
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Beitrag Fr., 15.02.2008, 22:07

Bei einigen Aspekten reagiert er sehr verständnislos und nimmt sie nicht wirklich als Problem war.
Beispielsweise findet er es lächerlich, sich über Worte zu streiten, wenn ich weiß, was er meint, reicht es ja. Er versteht es einfach nicht, dass es mich tatsächlich verletzt, wenn er nur von sich redet, statt zu sagen, dass wir das zusammengemacht haben.

Dass ich mir zum Beispiel mehr Einfühlsamkeit wünsche hat er sich angehört, aber er sagt er kann es einfach nciht. Er sieht es einfach nicht.
Wir haben uns drauf geeinigt, dass er einfach mal mehr "seine Augen öffnet" und versucht, mich ohne Worte zu verstehen, und erst wenn ich merke, dass er meine Gefühle wiedermal nicht bemerkt hat, soll ich es ihm deutlich sagen.
Leider musste ich ihm meine Gefühle seitdem weiterhin immer sagen, weil er nichts von sich aus bemerkt hat.
Manchmal allerdings resigniere ich dann auch einfach und behalt es für mich, weil ich dachte, es war so offensichtlich, wenn du das nicht mitkriegst, haben wir halt beide Pech.
Es ist nämlich schon so, dass seine Freunde ihn darauf aufmerksam machen, mal nach mir zu schauen, ob irgendetwas nicht okay ist.

Daran, dass er bei so kleinen Dingen so schnell die Fassung verliert, rumbrüllt und gegen Dinge schlägt, hat sich auch nichts geändert.
Ich weiß nie, wie ich darauf reagieren soll. Vin mir und anderen kenne ich es so, dass zb ein klemmendes Rollo nervig ist un man vielleicht genervt sagt " du scheiß rollo, beweg dich endlich!", aber er hingegen brüllt direkt rum und schreit alle an, die in dem Moment etwas zu ihm sagen, er verliert vollkommen die Fassung...entweder ich sage, "krieg dich mal wieder ein, hallo, das ist nur ein rollo" oder manchmal auch gar nichts.

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abendrot
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Beitrag Fr., 15.02.2008, 22:20

Hallo Williams!

"Liebst Du wirklich oder reizt Dich gerade das NICHT ANERKANNT WERDEN unterbewußt genau diesen Mann zu wollen?"

Da bin ich mir ganz sicher, dass es Liebe ist.
Es reizt mich keineswegs, es verletzt mich und ich wünschte, es wäre anders.

Es ist so, ich habe ihn nicht so kennengelernt. Diese Charakterzüge offenbarten sich mir nach und nach; einige habe ich auch erst in den letzten paar Wochen bewusst erlebt.
Einige Monate nachdem wir zusammenkamen habe ich zum ersten mal, seitdem gehäuft, bemerkt, dass er statt "wir" nur "ich" sagt, sodass jeder denkt, er sei allein in der Stadt gewesen; in Wirklichkeit waren wir aber zusammen da. Ich habe dann eingefügt, "hey, ich war auch dabei", aber im nächsten Satz stand wieder nur sein "ich"...

Ich liebe ihn viel zu sehr, was mich viel zu verletzlich macht. Klar, es sind nur 2 Worte, ob "wir" oder "ich", was macht das für einen großen Unterschied würden viele, ihn eingeschlossen, sagen. Aber für mich als jemanden, der über alles nachdenkt um an die Ursache zu gelangen, ist das schlimm. Ich dachte, dass ich ihm vielleicht nicht wichtig bin oder dass er so sehr von sich eingenommen ist, dass er einfach nur immer sich sieht, obwohl ich direkt neben ihm bin. Wie auch immer- einen richtigen Grund wusste ich nie.

Wie gesagt, alles kam so nach und nach, ich habe mich in keinen Narzissten verliebt, sondern in einen, der zu einem geworden ist, bzw der mir seine narzisstischen Charakterzüge immer mehr, nach und nach, offenbart.

Zudem kommt vielleicht noch, dass er mein erster Freund ist und ich somit erst durch ihn gelernt habe, was ich in einer Partnerschaft brauche, bzw was mir fehlt. Und dsowas merkt man ja bekanntlich erst, wenn es einem lange fehlt.

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comus
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Beitrag Fr., 15.02.2008, 22:34

Die Frage ob er ein Narzisst ist oder nicht ändert nichts an deiner Entscheidung ob du mit deinem Freund eine Beziehung leben möchtest, aber das wurde schon erwähnt.
Hast du dir schon mal die histrionische Persönlichkeitsstörung angeschaut?

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 15.02.2008, 22:41

Hm, mal eine Frage: Wieso bist Du noch mit ihm zusammen..

Das klingt doch auf Dauer unglaublich nervig, anstrengend und frustrierend..

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abendrot
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Beitrag Fr., 15.02.2008, 22:48

Es gibt keine logische Erklärung. Ich liebe ihn einfach...

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Lea1970
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Beiträge: 420

Beitrag Fr., 15.02.2008, 23:38

Hallo Abendrot,

auch ich habe zeitlebens immer wieder hauptsächlich mit Männern dieses "Stiles" zu tun gehabt.

Dieses "ich liebe ihn einfach" kann ich auch sehr gut nachvollziehen, ja!

Ich denke, dass es wichtig ist, BEI DIR nachzuforschen, warum du mit so einen "Typ Mann" zusammen bist.

Ich kann nur das, was Williams postet, gänzlich unterschreiben: bei mir isses auch das "Vater-Prinzip", was sich durch meine Beziehungen zieht - irgendwelche (ziemlich großen) Ähnlichkeiten finden sich da immer....

In deinem Alter war ich mit meiner großen Liebe zusammen - und habe genau unter den selben Themen gelitten, wie du sie hier beschreibst.

Jetzt, doppelt so viel älter, bin ich ebenfalls mit einem Mann dieses Kalibers zusammen - allerdings ist er "der Härteste von allen"........... und: ich liebe ihn (trotzdem - oder genau deshalb???).

Ich habe ´rausgefunden, dass alle Verletzungen, die durch ihn ausgelöst wurden, schon viel früher "da" waren - und durch ihn einfach nur "wieder-aktiviert" werden.

Das ist manchmal absolut scheuslich.

Mein Weg: bei MIR bleiben, mich SELBER schützen, für MICH sorgen etc. pp.

Jetzt geht´s mirschon besser mit den Umständen....

(und jetzt haut´s mich vor Übermüdung einfach um: ich muß schlafen, bis zum nächsten mal!)

lea

P.S.: @ Williams: ich schätze deine Beiträge schon längere Zeit immer sehr - auch wenn wir uns direkt, in einem Thread, noch nichts gesagt haben.....

Dass Du (auch) einen Mann mit solchen Zügen hast, ist mir allerdings neu.......
Ich bin mit so einem Exemplar verheiratet und darf zum Beispiel mit gar keiner Zuwendung rechnen, wenn ich krank bin. Egal wie ernsthaft.
Das belästigt meinen Mann nur.
!

Liebe Grüße allseits von Lea

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Seestern
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Beitrag Sa., 16.02.2008, 00:29

Lea1970 hat geschrieben: P.S.: @ Williams: ich schätze deine Beiträge.....

Dass Du (auch) einen Mann mit solchen Zügen hast, ist mir allerdings neu.......
Einen Narzissten als Vater zu haben führt unschwer in die Beziehung zu einem Narzissten. Das Unterbewusstsein weiss um die Defizite in der narzisstischen Beziehung und sucht sich einen dementsprechenden Partner aus, um die Ursprungsbeziehung (mit dem Vater) neu zu inszenieren.

Der Vater vermochte schon mit den gleichen ambivalenten Gefühlen der Idealisierung und der Abwertung die Tochter an sich zu binden.

Es ist fatal, was diese (vermeintlich liebevollen) Väter mit Töchtern anstellen. Zeitlebens liefern sie ihre Töchter dem Hin- und Hergeworfensein zwischen Zuneigung und Abneigung aus.


Seestern

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abendrot
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Beitrag Sa., 16.02.2008, 00:34

Hallo Lea,

ich freue mich, jemanden zu haben, der in einer ähnlichen Situation ist, wie ich und danke für dein Verständnis!

Ich denke immernoch nicht, dass ich gerade DAS an ihm liebe.
Wie gesagt, ich habe ihn nicht so kennengelernt, das hat sich alles nach und nach gezeigt, als wir schon ein paar Monate zusammen waren.
Jetzt liebe ich ihn und bleibe bei ihm, muss irgendwie damit klarkommen, er hat ja auch andere Charakterzüge, mit denen ich wunnderbar klarkomme, selbst wenn sie bei mir anders sind.
Aber; hätte ich das alles gewusst, bevor ich solche Gefühle für ihn entwickelt habe, hätte ich sie vielleicht gar nicht so intensiv entwickelt; denn diese Charakterzüge stören mich enorm und machen mich traurig.

In meiner Familie ist niemand so, ich bekomme von allen genug Zuwendung und vor allem meine Mutter denkt mehr an mich als an sich, will dass es mir gut geht und ist mit mir mit aufgeregt, wenn ich eine Prüfung habe. Das brauche ich, aber bekomme es nicht von ihm.
Auch mit meinem Vater habe ich viel gemeinsam unternommen, er war immer stolz auf mich, hat mit mir bei seinen Arbeitskollegen abgegeben, hat mich gefühlsmäßig auf Händen getragen, wie auch meine Mutter. Eine Gemeinschaft, in der jeder gleich viel Liebe und Zuwendung bekommt und sich niemand zurückgelassen oder vergessen fühlt.


Wie gesagt, mein erster Freund. Ich wusste vorher nicht, was ich in einer Partnerschaft brauche und was nicht, ich habe dadurch, dass er mir gewisse Dinge niht gibt, erfahren, dass sie für mich wichtig wären.

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thorn
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Beitrag Sa., 16.02.2008, 01:28

Warum liegt dir eigentlich so viel daran, dass dein Partner dich "ohne Worte" versteht?

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abendrot
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Beitrag Sa., 16.02.2008, 01:47

Sich ohne Worte zu verstehen beschreibt eine ganz besondre, innige und tiefe Beziehung zu jemandem, und so etwas hätte ich unglaublich gern mit ihm.
Es würde mir zeigen, dass er mich beachtet, dass er mir gegenüber Aufmerksamkeit zeigt, je nachdem Rücksicht auf mich nimmt, mit mir mitfühlt.
Es würde uns auf eine gewisse Art zusammenschweißen, quasi eine Seelenverwandschaft- beide wissen genau, was in dem anderen gerade vorgeht und was er gerade braucht. Ich würde mich ihm wesentlich näher fühlen.
In der Hinsicht ist er einfach blind. Genauso blind wie die ganzen Menschen, an denen man täglich in der Stadt vorbeigeht, die einen wenn überhaupt einmal ansehen und weiter nicht beachten. Bei denen ist es mir egal; niemand von denen steht mir nahe.

Mich angucken kann jeder, und in mich reingucken soll keiner, nur mein Freund, als jemand, mit dem ich alles teilen will, auch meine Gefühle.
Ich kann nicht verstehen, wie man jemandem, den man über alles liebt, angucken kann, ohne zu merken, dass es ihm schlecht geht.


Ich finde deine Frage etwas seltsam- liegt nicht jedem viel daran, eine so innige Beziehung zu jemandem zu haben, dass man sich ohne Worte versteht? Ist es nicht ein schöner Gedanke für dich, dass jemand sich in dich hereinfühlen kann?

Bild
Weiter als ein Lächeln würde er nie blicken können, er würde mich für glücklich halten. Dabei mache ich es ihm nicht so schwer, ich lächel nicht, wenn ich traurig bin, ch verstehe nich, wie jemand so blind sein kann =(

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