Die Zurückgebliebenen eines Selbstmörders

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Laura13
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Beitrag So., 16.01.2011, 17:13

Lilly111 hat geschrieben:. Gehe ich emotionale Bindungen zu anderen Menschen ein oder habe sie von Geburt an (zu den Eltern), so erwächst für mich daraus auch immer eine moralische Verpflichtung für den anderen da zu sein.
Ich spreche jetzt mal als Mutter:
Ich habe meine Kinder in die Welt gesetzt, weil ICH Kinder wollte. Punkt.
Sie wurden nicht gefragt, ob sie leben wollen. Nun sehe ich mich in der Pflicht dafür zu sorgen, dass es meinen Kindern gut geht, die Voraussetzungen zu erfüllen, dass sie gut ins Leben starten und zurechtkommen mit allem, was dazu gehört. Nobody is perfect, aber ich versuche immer mein Bestes. Das ist meine Pflicht, für die muss mein Kind mir niemals dankbar sein. Ich trage die Verantwortung für mein Kind und nicht umgekehrt.

Wenn meine Kinder glückliche Menschen werden, in ihrem Leben zurechtkommen, dann ist DAS die größte Freude und Belohnung für mich....irgendeine moralische Verpflichtung haben meine Kinder nicht für mich.....(Ich halte sowieso überhaupt nichts von Moral)......Ich bin für mich und mein Leben verantwortlich, sonst niemand.

Ist immer ganz interessant, wie ich das aus der Mutterperspektive sehen kann.....übertragen auf meine Eltern und mich klappt aber nicht wirklich....schon verrückt.....
Die Nacht holt heimlich durch des Vorhangs Falten
aus deinem Haar vergeßnen Sonnenschein.
Schau, ich will nichts, als deine Hände halten
und still und gut und voller Frieden sein.

Rainer Maria Rilke

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Lilly111
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Beitrag So., 16.01.2011, 18:09

Laura13 hat geschrieben:Wenn meine Kinder glückliche Menschen werden, in ihrem Leben zurechtkommen, dann ist DAS die größte Freude und Belohnung für mich....irgendeine moralische Verpflichtung haben meine Kinder nicht für mich...
Die moralische Verpflichtung (die ich durchaus empfinde) ist nur EIN Aspekt, wenn ich bspw. meiner Mutter im Alter beistehe oder meinen Freund beim Sterben begleite.

Es ist doch zuerst mal ein für-einander-da-sein-wollen. Für den anderen da sein wollen. Und zwar, weil mir der Mensch ans Herz gewachsen ist, weil er mir so viel in meinem Leben gegeben hat, weil ich ihn geliebt habe. Und dann bin ich auch in seinen schwersten Stunden GERN bei ihm. Möchte ihm etwas geben, solange es noch möglich ist. Gänzlich unabhängig von irgendeiner tatsächlichen oder vermeintlichen Verpflichtung.

Laura, wenn Du das für Deine Mutter nicht so empfinden kannst, ist das verständlich und völlig ok. Aber vielleicht übernehmen Deine Kinder irgendwann GERNE die Mit-Verantwortung für Dich. Einfach weil sie Dich lieben. Wäre das dann nicht etwas Schönes?

Lilly
... as stubborn as a mule.

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Laura13
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Beitrag So., 16.01.2011, 18:27

Lilly111

Es ist doch zuerst mal ein für-einander-da-sein-wollen. Für den anderen da sein wollen. Und zwar, weil mir der Mensch ans Herz gewachsen ist, weil er mir so viel in meinem Leben gegeben hat, weil ich ihn geliebt habe.
Das ist ja auch okay......es geht mir nur darum, dieses "Pflicht-Gefühl" mal wirklich weg zu haben....wenn du das machen willst für einen Menschen, aus den genannten Grünen, dann ist das ja auch in Ordnung.....
Aber vielleicht übernehmen Deine Kinder irgendwann GERNE die Mit-Verantwortung für Dich. Einfach weil sie Dich lieben. Wäre das dann nicht etwas Schönes?
Sicherlich ist ja bei mir und meinen Kindern eine liebevolle Bindung vorhanden, die ja auch wächst, wenn alles normal und gesund weiterläuft....das ist ja auch gut so.....Mit- Verantwortung ist ja noch in Ordnung.....wobei ich sicher darauf achten werde- so ich kann- dass es meinen Kindern nicht zu viel wird, wenn es denn mal nötig werden sollte, später.......und sie sollen sich zu nichts verpflichtet fühlen, sollen einfach das, was sie bekommen haben an ihre Kinder weitergeben, so soll es sein....
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debussy
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Beitrag So., 16.01.2011, 20:02

Laura13 hat geschrieben:Ich halte sowieso überhaupt nichts von Moral
ich schon laura,

aber nenn es doch einfach anders. ich sage dazu "lebensgrundsätze". das klingt zumindest selbstbestimmter. aber was sind schon bezeichnungen...?
Laura13 hat geschrieben: Nun sehe ich mich in der Pflicht dafür zu sorgen, dass es meinen Kindern gut geht,
das wirst du nicht immer bringen. bist du dir dessen bewusst? es ist, als würde man beschließen: ab morgen bin ich glücklich.

wie wäre es, sich nicht "in der pflicht" zu sehen, sondern für sie da zu sein. für jemanden anderen etwas zu "müssen" ist zwar oft eine sehr positive grundeinstellung, das "versagen" aber bereits vorprogrammiert. und dann kommt die spirale nach unten. sssssSSSSST!
Laura13 hat geschrieben:....für die muss mein Kind mir niemals dankbar sein.
das allerdings ist super!
Laura13 hat geschrieben:Ich bin für mich und mein Leben verantwortlich, sonst niemand.
und das dürfen wohl deine kinder auch so sehen, oder? derzeit haben sie keine chance....:
Laura13 hat geschrieben:meine Pflicht
zur moral:
ich habe meine "moral" im hosensack, wie eine landkarte. wenn ich mich nicht mehr auskenne, dann hol ich sie raus.

noch etwas, off top:
Ich bin für mich und mein Leben verantwortlich, sonst niemand.
das trifft weniger oft zu, als du glaubst. oft sind es die anderen.

ich war letzte woche im ausland, mit dem flugzeug. wer glaubst du, war für mein leben verantwortlich? ich war es nicht.

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Laura13
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Beitrag So., 16.01.2011, 20:35

debussy hat geschrieben: aber nenn es doch einfach anders. ich sage dazu "lebensgrundsätze". das klingt zumindest selbstbestimmter. aber was sind schon bezeichnungen...?
Eben. Deshalb werde ich auch nicht mit dir über Begriffsdefinitionen diskutieren.
das wirst du nicht immer bringen. bist du dir dessen bewusst?
An anderer Stelle schrieb ich, dass ich mein Bestes tue......mehr geht ja nicht. Das ist mir schon klar.
wie wäre es, sich nicht "in der pflicht" zu sehen, sondern für sie da zu sein.
Ach, Debussy, das ist doch eh klar!.....Das Wort "Pflicht" sollte auch nur die Selbstverständlichkeit deutlich machen, mit der ich alles für meine Kinder tue, verstehst du das? Natürlich bin ich für sie da und natürlich liebe ich sie.....Pflicht ist ja auch nicht zwangsläufig etwas negatives.
für jemanden anderen etwas zu "müssen" ist zwar oft eine sehr positive grundeinstellung, das "versagen" aber bereits vorprogrammiert. und dann kommt die spirale nach unten. sssssSSSSST!
Ich sehe es nicht als "Müssen" ich tue es gerne, aus Liebe zu meinen Kindern.
Laura13 hat geschrieben:....für die muss mein Kind mir niemals dankbar sein.
das allerdings ist super![/quote]
....für mich selbstverständlich....alles andere wäre nicht okay.
Laura13 hat geschrieben:Ich bin für mich und mein Leben verantwortlich, sonst niemand.
und das dürfen wohl deine kinder auch so sehen, oder? derzeit haben sie keine chance....:
Verstehe ich jetzt nicht....was meinst du damit????
ich war letzte woche im ausland, mit dem flugzeug. wer glaubst du, war für mein leben verantwortlich? ich war es nicht.
Doch, du warst es.....DU bist in das Flugzeug eingestiegen.......aber, ich verstehe schon, was du meinst.....
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kasasi
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Beitrag So., 16.01.2011, 21:15

Eremit hat geschrieben: Das Schlimme und Schreckliche ist das Leben, nicht der Tod, denn das Leben ist voller Schmerz, während im Tod nichts mehr ist, gar nichts...

wenn im Tod nichts mehr wäre, würden sich viel mehr Menschen das Leben nehmen.
Dabei sollte aber bekannt sein, dass Menschen, die wirklich sterben wollen, nicht nur ihr jetziges Leben beenden wollen, sondern auch danach nie mehr leben wollen.
Was, wenn nach dem jetzigen Leben noch eines kommt? Womöglich ein noch schwierigeres? Sich das Leben nehmen ist keine Option.

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Dornröschen Dorn
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Beitrag So., 16.01.2011, 21:31

Ich hab mal im Netz gelesen gehabt (anhand deines, kasai, Satz "Sich das Leben nehmen ist keine Option." ist mir das ebend wieder eingefallen), dass einer meinte, dass er Selbstmord verbieten würde.. So seltsam es klingt, aber als ich das las, fühlte ich mich ein Stück weit befreiter. Keine Ahnung warum genau. Auch jetzt bei deinem Satz..


Das das direkte Thema keine Option ist. Dann versuche ich mr auch immer vorzustellen, dass das auch garnicht möglich wäre und was ich dann täte. Allerdings klappt das nicht so lange und ich falle dahin zurück, wo ich jetzt gerade wieder hänge....


LG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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Lilly111
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Beitrag Mo., 17.01.2011, 03:28

Laura13 hat geschrieben:Das ist ja auch okay......es geht mir nur darum, dieses "Pflicht-Gefühl" mal wirklich weg zu haben...wenn du das machen willst für einen Menschen, aus den genannten Grünen, dann ist das ja auch in Ordnung.....
Ich sehe das jetzt mal pragmatisch.
Ich habe einen Job, in dem ich tagtäglich Verantwortung für die Gesundheit, im Ernstfall auch für das Leben, von anderen Menschen habe. Da ist es meine Pflicht dieser Verantwortung gerecht zu werden. Würde ich mich ihr entziehen bzw. bewusst missachten, müsste ich zu recht mit weitreichenden Konsequenzen, im Ernstfall mit Gefängnis, rechnen.

Vor diesem Hintergrund gibt es für mich gar keine langen Überlegungen, ob ich mich der Familie oder Freunden gegenüber verpflichtet fühlen möchte oder nicht. Ich tue es Fremden gegenüber, das auch gern, ich mag meinen Job, aber dann doch erst recht den mir nahestehenden Menschen.

Dass man es mit dem Pflichtgefühl auch übertreiben kann, ist zweifellos richtig. Sonst würde ich mich nicht von einem Lebensmüden angeklagt fühlen.

OT, sorry...
debussy hat geschrieben:ich war letzte woche im ausland, mit dem flugzeug. wer glaubst du, war für mein leben verantwortlich? ich war es nicht.
Bevor ich in ein Flugzeug steige, wünsche ich mir immer, dass der Pilot hoffentlich kein Alkoholproblem hat, gut schlafen kann und ihm nicht eine Stimme in seinem Oberstübchen einflüstert er möge gegen den nächsten Berg fliegen. Sollte doch eines davon zutreffen, hat der Co-Pilot hoffentlich keine gekaufte Lizenz in der Tasche.

Lilly
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debussy
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Beitrag Mo., 17.01.2011, 14:34

Lilly111 hat geschrieben:ihm nicht eine Stimme in seinem Oberstübchen einflüstert er möge gegen den nächsten Berg fliegen.
ob das jetzt in diesem thread so witzig war...?

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Lilly111
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Beitrag Mo., 17.01.2011, 15:32

debussy hat geschrieben:
Lilly111 hat geschrieben:ihm nicht eine Stimme in seinem Oberstübchen einflüstert er möge gegen den nächsten Berg fliegen.
ob das jetzt in diesem thread so witzig war...?
Nein!

Lilly
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Lilly111
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Beitrag Di., 18.01.2011, 02:57

Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann,
steht in den Herzen der Mitmenschen.

(Albert Schweitzer)


Eremit
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Beitrag Di., 18.01.2011, 06:03

kasasi hat geschrieben:wenn im Tod nichts mehr wäre, würden sich viel mehr Menschen das Leben nehmen.
Ach.
kasasi hat geschrieben:Dabei sollte aber bekannt sein, dass Menschen, die wirklich sterben wollen, nicht nur ihr jetziges Leben beenden wollen, sondern auch danach nie mehr leben wollen.
Gilt, wenn, dann nur für Menschen, die an ein Leben nach dem Tod glauben. Und was ist mit Atheisten?
kasasi hat geschrieben:Was, wenn nach dem jetzigen Leben noch eines kommt? Womöglich ein noch schwierigeres? Sich das Leben nehmen ist keine Option.
Und damit setzt Du wiederum den Glauben an ein Leben nach dem Tod voraus, und das ist wieder eine Verfehlung.

Und allein deswegen am Leben zu bleiben, weil man Angst haben muß, für einen Selbstmord bestraft zu werden, halte ich erst recht nicht für lebenswert. Ein Leben, das nur und ausschließlich auf einem Schuldgefühl basiert, halte ich für wertlos. Deshalb halte ich auch gläubige Menschen prinzipiell für wertlos, deren Wert erschließt sich für mich nur durch unbeabsichtigte Nebeneffekte.

Das heißt dann auch, man darf z.B. nicht aus dem Leben scheiden, weil man von seinem Umfeld tyrannisiert wird und auch noch Angst haben muß, daß es, wenn man sich selbst umbringt, ein Leben danach gibt, in welchem man noch stärker tyrannisiert wird. Gut, damit kann ich leben, insofern, als daß ich, als Modellbeispiel, mir nun das Recht herausnehme, all jene zu töten, die mich tyrannisieren, denn wenn all diese Menschen tot sind, kann ich in Frieden leben.

Und das ist dann der vielgepriesene Glaube. Aber zurück zum Suizid.

So ist das von mir aufgeführte Beispiel meines toten Freundes interessant. Er mußte Medikamente nehmen, um überhaupt überleben zu können, ironischerweise aber hätten ihn diese getötet. Es war das einzige hierzulande zugelassene Neuroleptikum, welches seine paranoide, halluzinoide Schizophrenie eindämmen konnte, Zeit, um sie alle auszuprobieren, hatte er genug. Ob Agranulozytose, Hepatitis, Aszites und Diabetes im Verbund nun so viel Spaß machen, kann ich mir nicht vorstellen. Daß es Spaß macht, in einer Welt zu leben, in der JEDE Farbkombination, JEDE Zahlenreihe, JEDES gesprochene oder geschriebene Wort eine Falle ist, efüllt vom Geräusch surrender Zoomobjektive überall mikroskopisch kleiner oder unsichtbarer Kameras, kann ich mir auch nicht vorstellen.

Und da verstehe ich ihn vollkommen. Warum, warum verdammt nochmal muß jeder an das Ende des Leids gehen? Warum? Es gibt keine Heilung, es gibt keine Rettung. Auch ich möchte mehr Entscheidungsfreiheit haben, als die Wahl, ob zuerst mein Körper vollkommen zerfällt oder mein Verstand.

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Laura13
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Beitrag Di., 18.01.2011, 11:33

Eremit hat geschrieben:. Auch ich möchte mehr Entscheidungsfreiheit haben, als die Wahl, ob zuerst mein Körper vollkommen zerfällt oder mein Verstand.
Du hast ja Recht.......bei meinem Vater ist es eben unklar, ob er wirklich sterben WOLLTE oder ob er verzweifelt war, Hilfe gebraucht hätte und dann lieber gelebt hätte.....Ich weiß es eben nicht....und ich werfe mir vor, nicht alles versucht zu haben.........das ist mein eigentliches Problem.....hätte ich alles getan und er hätte sich trotzdem umgebrahct, dann wäre es anders.......(ich weiß aber, dass das MEINE Sicht der Dinge ist,.....andere sagen, ich hätte sowieso sehr viel getan für ihn...v.a. vor dem Hintergrund meiner "Geschcihte" mit ihm.........trotzdem bleiben Zweifel, Selbstvorwürfe und Schuldgefühle....)

LG Laura

P.S. :@ Debussy: Bekomme ich noch eine Antwort auf meine Frage???? (siehe oben)
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Hamna
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Beitrag Di., 18.01.2011, 11:45

Deshalb halte ich auch gläubige Menschen prinzipiell für wertlos
Eine so menschenverachtende Einstellung finde ich wirklich erschreckend


Eremit
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Beitrag Di., 18.01.2011, 11:58

Laura13 hat geschrieben:Du hast ja Recht.......bei meinem Vater ist es eben unklar, ob er wirklich sterben WOLLTE oder ob er verzweifelt war, Hilfe gebraucht hätte und dann lieber gelebt hätte.....Ich weiß es eben nicht....
Das mag sich jetzt komisch lesen, aber nun, da er tot ist, ist genau das unerheblich geworden. Ist nicht böse gemeint oder so, aber das wäre dann wieder eine "Wenn-Frage". Wenn, wenn, wenn - das bringt Dich nicht emotional weiter.
Laura13 hat geschrieben:.....hätte ich alles getan und er hätte sich trotzdem umgebrahct, dann wäre es anders
Was genau getan? Dich vollkommen für ihn geopfert?
Laura13 hat geschrieben:.......(ich weiß aber, dass das MEINE Sicht der Dinge ist,.....andere sagen, ich hätte sowieso sehr viel getan für ihn...v.a. vor dem Hintergrund meiner "Geschcihte" mit ihm........
Mit jenen Anderen, die Deine Geschichte wirklich besser kennen, solltest Du mehr darüber reden, einfach, um eine etwas übergeordnete Sicht der Dinge zu bekommen.
Rilke hat geschrieben:Eine so menschenverachtende Einstellung finde ich wirklich erschreckend
Rilke, wirf mir nicht Menschenverachtung vor, wenn ich nur Gläubige meine. Ich verachte bei weitem nicht alle Menschen, und Gläubige hasse ich nicht, ich fürchte mich eher vor ihnen, eben, weil sie aufgrund ihres magischen Denkens nur sehr bedingt, wenn überhaupt, Verantwortung für ihr Dasein übernehmen können. Wertlos in dem Sinne, als daß ich nichts mit ihnen anfangen kann. Aber lassen wir das, es soll daraus ja keine Diskussion um Religionen werden, hatten wir ja zu Genüge, nicht?

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