Healthy Eating Disorder
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Ring the bells that still can ring
Forget your perfect offering
There is a crack in everything
That's how the light gets in
Leonard Cohen
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Wer ist hier "man"? Ritalin muss immer noch von einem Arzt verordnet werden und die Tatsache daß es halt unter Ärzten auch ein paar gibt die zu bedenkenlos Medikamente verschreiben lässt doch nicht darauf schliessen, daß man Ritalin mal eben so locker kriegt wie einen Hustensaft und dass breite Massen sich das Zeugs dann mit Hurra reinpfeifen. Ausserdem ist es Fakt daß das Zeugs mitunter auch erhebliche Nebenwirkungen hat und von daher als Sorglos-Konzentrationspille bie vielen Menschen kaum taugt. (Bei mir stand auch mal ein ADHS Anteil bei meiner Problematik im Raum, ich hab es probiert, ich kriege davon zB Panikattacken und Verwirrungszustände übelster Sorte)Schneekugel hat geschrieben:Soll man einem Kind das einfach ganz normal nicht ganz so helle ist verweigern mittels Ritalin seine Leistungsfähigkeit zu erhöhen (was eben auch bei nicht ADHS Kindern sehr wohl funktioniert und medizinisch anerkannt ist) und wenn man das macht,.
Eben: Status Quo ist, solche Mittelchen oder Drogen gibt es in D dzt. nur auf illegalem Weg. Und ich bin mir wie gesagt relativ sicher, dass es auch in absehbarer Zeit keine Freigabe des Drogenkonsums, Ritalin oder Amphetaminen erfolgt, um Menschen zur Marionetten der Gesellschaft zu funktionalisieren oder die Kassen von Pharmaunternehmen klingeln zu lassen. Illegal kann so gut wie alles machen, ein schwarzes Schaf findet sich auch immer mal wieder... aber das ist für mich kein Beleg, dass es in D ernsthafte Bestrebungen gibt, in naher Zukunft solche Mittel (legal) an gesunde Menschen freizugeben.Schneekugel hat geschrieben:Was das Thema kein Missbrauch anbelangt und Rezept ausstellen: Probiers mal nicht in der Apotheke um die Ecke sondern im Studentenwohnheim um die Ecke.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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@münchnerkindl Ich kann deinen Post schwer einordnen. Ich weiss um die Nebenwirkungen von Ritalin, daher ja auch meine dargelegte Besorgnis wegen des steigenden Trends zum Ritalinmissbrauch wie ich ihn in meinen beiden vorherigen Posts schilderte. Wie ich geschrieben habe, bin ich eben der Meinung das Ritalin von vielen als "kleine Denkhilfe" viel zu unterschätzt wird, wogegen die eben sehr schwerwiegenden Nebenwirkungen abgetan werden. Natürlich bekommt man Ritalin nicht einfach wie Hustensaft in der Apotheke, aber so einfach wie andere illegale Drogen und Medikamente oder Waffen auch und das ist vielleicht nicht so einfach wie die Apotheke, aber jetzt auch kein wirkliches Hindernis.
Angefangen vom Verkauf in anderen Ländern mit geringeren Beschränkungen von wo die Mittel dann weitergeschmuggelt werden, über eben ganz normal die Eltern die die Lernschwäche ihres Kindes nicht so akzeptieren wollen und dann ihr Kind so lange von Arzt zu Arzt schleifen bis endlich mal einer das gewünschte verschreibt, bis hin zu Leuten mit leichten Symptomen die sich das Rezept dafür besorgen, die Tabletten dann aber als Zuverdienst weiterverkaufen...
Wir reden hier ja nichts über irgendwas futuristisches, sondern etwas das aktuell bereits von Studenten und Workaholics praktiziert wird. Das ob ist hier nicht die Frage, die Frage ist nur wie wir zukünftig dazu stehen wollen als Leistungssteigerungsmittelverweigerer vielleicht eines Tages vor dem Konflikt zu stehen entweder auch den Mist nehmen zu müssen um mit Arbeitskollegen mithalten zu können oder eben die Arbeitsstelle zu riskieren aufgrund verminderter Leistung. Und ob man ähnlich des Healthy Eating Syndrome sich dann in die Ecke gedrängt fühlt als komischer Phobiker der sich weigert dem allgemeinem Trend anzupassen.
@Stern Du musst nur ausreichend Ärzte abklappern, irgendwann hast du einen Idioten der dir den Mist für dein Kind verschreibt. Und wenn es halt der 20. ist. Es gibt leider nicht nur verantwortungsvolle Ärzte, es gibt auch Riesenidioten darunter. Und ob das Zeug für den legalen Verkauf freigegeben ist, interessiert mich leider recht wenig wenn zwei meiner Kollegen das Zeug nehmen würden und ich dann vor dem Problem stehe mir das Zeug ebenfalls zu besorgen oder meine Arbeit zu riskieren. Ich will euch gar nichts böses unterstellen, ich glaube nur ihr schätzt falsch ein wie leicht es ist an illegale Substanzen zu kommen. Schaut doch nur ins Unterforum "physische Abhängigkeiten", da sind genug Leute drinnen die durch illegale Drogen die, da zwei Vertriebswege durch den Wegfall des Missbrauches von ärztlichen Verschreibungen nicht möglich sind, wesentlich schwerer zu bekommen sind süchtig wurden und trotzdem problemlos jahrelang relativ regelmässig an ihr Zeug gekommen sind. Kaum ein Süchtiger hat Probleme zu wissen wo er seinen Stoff herbekommen soll bzw. sowieso mehrere Adressen falls der eine Händler mal nichts hat, es sei denn die Polizei hat grad wieder irgendwas gröberes gemacht weswegen dann eine zeitlang von Lieferantenseite meist etwas abgewartet wird. Das womit sich Süchtige eher beschäftigen ist wo sie das Geld hernehmen sollen.
Mit komplizierter als die Apotheke meine ich, dass ich für die Apotheke ins Auto steigen muss und 5 Minuten fahren muss. Für illegale Drogen weit jenseits der Rezeptpflichtigkeit müsste ich ca. 40 Minuten nach Wien reinfahren. Also legal/illegal ... scheissegal.
Angefangen vom Verkauf in anderen Ländern mit geringeren Beschränkungen von wo die Mittel dann weitergeschmuggelt werden, über eben ganz normal die Eltern die die Lernschwäche ihres Kindes nicht so akzeptieren wollen und dann ihr Kind so lange von Arzt zu Arzt schleifen bis endlich mal einer das gewünschte verschreibt, bis hin zu Leuten mit leichten Symptomen die sich das Rezept dafür besorgen, die Tabletten dann aber als Zuverdienst weiterverkaufen...
Wir reden hier ja nichts über irgendwas futuristisches, sondern etwas das aktuell bereits von Studenten und Workaholics praktiziert wird. Das ob ist hier nicht die Frage, die Frage ist nur wie wir zukünftig dazu stehen wollen als Leistungssteigerungsmittelverweigerer vielleicht eines Tages vor dem Konflikt zu stehen entweder auch den Mist nehmen zu müssen um mit Arbeitskollegen mithalten zu können oder eben die Arbeitsstelle zu riskieren aufgrund verminderter Leistung. Und ob man ähnlich des Healthy Eating Syndrome sich dann in die Ecke gedrängt fühlt als komischer Phobiker der sich weigert dem allgemeinem Trend anzupassen.
@Stern Du musst nur ausreichend Ärzte abklappern, irgendwann hast du einen Idioten der dir den Mist für dein Kind verschreibt. Und wenn es halt der 20. ist. Es gibt leider nicht nur verantwortungsvolle Ärzte, es gibt auch Riesenidioten darunter. Und ob das Zeug für den legalen Verkauf freigegeben ist, interessiert mich leider recht wenig wenn zwei meiner Kollegen das Zeug nehmen würden und ich dann vor dem Problem stehe mir das Zeug ebenfalls zu besorgen oder meine Arbeit zu riskieren. Ich will euch gar nichts böses unterstellen, ich glaube nur ihr schätzt falsch ein wie leicht es ist an illegale Substanzen zu kommen. Schaut doch nur ins Unterforum "physische Abhängigkeiten", da sind genug Leute drinnen die durch illegale Drogen die, da zwei Vertriebswege durch den Wegfall des Missbrauches von ärztlichen Verschreibungen nicht möglich sind, wesentlich schwerer zu bekommen sind süchtig wurden und trotzdem problemlos jahrelang relativ regelmässig an ihr Zeug gekommen sind. Kaum ein Süchtiger hat Probleme zu wissen wo er seinen Stoff herbekommen soll bzw. sowieso mehrere Adressen falls der eine Händler mal nichts hat, es sei denn die Polizei hat grad wieder irgendwas gröberes gemacht weswegen dann eine zeitlang von Lieferantenseite meist etwas abgewartet wird. Das womit sich Süchtige eher beschäftigen ist wo sie das Geld hernehmen sollen.
Mit komplizierter als die Apotheke meine ich, dass ich für die Apotheke ins Auto steigen muss und 5 Minuten fahren muss. Für illegale Drogen weit jenseits der Rezeptpflichtigkeit müsste ich ca. 40 Minuten nach Wien reinfahren. Also legal/illegal ... scheissegal.
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Also "Nature" ist schon eine ziemlich angesehene Zeitschrift und die Experten, die das fordern sind es auch, und zwar nicht nur im englischsprachigen Raum. Klar, heute regen sich noch die meisten auf, zumindest in Deutschland, aber wir werden in Zukunft immer wieder von solchen Initiativen hören und irgendwann wird es dann legalisiert, weil es ja ohnehin alle anderen so machen.stern hat geschrieben: Ein Kommentar in einem britischen Fachblatt "Nature" (der vielseitig zitiert und verbreitet wird) sehe ich nicht als Beleg, dass das eine Umsetzung ernsthaft in Erwägung gezogen wird. In D stoßen solche Ideen auf Unverständnis, Empörung und werden als skandalös bezeichnet (was ich btw. teile).
Und ich bin mir wie gesagt relativ sicher, dass es auch in absehbarer Zeit keine Freigabe des Drogenkonsums, Ritalin oder Amphetaminen erfolgt, um Menschen zur Marionetten der Gesellschaft zu funktionalisieren oder die Kassen von Pharmaunternehmen klingeln zu lassen.
Außerdem häufen sich auch in den deutschen Medien Berichte über Selbstversuche, die nicht unbedingt einen abschreckenden Tenor haben. Beispiel aus der Zeit: Wer sagt, Ritalin helfe nicht, lügt. Es schlägt nicht bei jedem an, aber aus mir hat es den Studenten gemacht, der ich sein sollte: hellwach, fokussiert und diszipliniert. http://www.zeit.de/campus/2009/02/ritalin Klar, es steht auch Kritisches drin, aber dafür, dass es sich um eine illegale Droge handelt ist es doch ganz schon ambivalent. Reichlich weitere Beispiele: http://www.google.de/search?hl=de&q=rit ... bstversuch
Allerdings wird das wohl tatsächlich noch ein paar Jahre bis Jahrzehnte dauern bis zur Freigabe.
Also wird noch von einer anderen Seite gearbeitet: ADHS wird immer schneller diagnostiziert und immer schneller und mehr Ritalin verschrieben. Man verschiebt also die Krankheits/Gesundheitsgrenze, so dass es irgendwann egal ist, ob man Ritalin legalisiert oder alle Kinder zu ADHS-lern erklärt.
Das Folgende bezieht sich, wenn nicht anders erwähnt, auf Deutschland:
Für heftige Diskussionen unter Experten sorgten in den vergangenen Jahren die stark steigenden Verkaufszahlen von Methylphenidat - immerhin eine amphetamin-ähnliche Substanz, die süchtig machen kann. Lag die Zahl der im Jahr 1990 verordneten Tagesdosen noch bei 300 000 im Jahr, waren es laut Arzneiverordnungs-Report im Jahr 2003 bereits 19,8 Millionen und im Jahr 2009 bereits 52,3 Millionen Tagesdosen im Jahr.
[...]
In der massenhaften Verschreibung der Arzneimittel sieht der Direktor des Sigmund-Freud-Instituts noch ein weiteres Problem. "Wir wissen, dass hinter der Diagnose ADHS eine Reihe von verschiedenen Ursachen stecken, die man sehr differenziert angehen muss", erklärt Haubl. Die ADHS-Diagnose und die meist daraus resultierende medikamentöse Therapie mache die Suche nahezu unmöglich, da die Symptome unterdrückt würden. "Aber das Medikament kann nicht heilen. Es führt langfristig nicht dazu, dass sich die Situation des Kindes verbessert", kritisiert der Sozialpsychologe. Denn wenn die Mittel abgesetzt werden, kommen auch die Symptome zurück.
Ein vergleichsweise neues Phänomen, das nach den USA nun auch Europa erreicht, ist die Verabreichung von Medikamenten wie Ritalin, obwohl gar keine gesicherte ADHS-Diagnose vorliegt. "Immer mehr Eltern wollen die Medikamente für ihre Kinder - egal, ob es ADHS hat oder nicht." Der Experte hat eine einfache Erklärung: "Ritalin und auch andere Medikamente wirken leistungssteigernd - auch bei psychisch gesunden Kindern."
(Quelle http://www.fnweb.de/nachrichten/forschu ... 26031.html)
Es gibt Eltern, die ihr Kind mit Hilfe von Ritalin zu besseren Leistungen bringen wollen, es gibt Pharmakonzerne, die an Ritalin verdienen, es gibt die Gesellschaft, die zulässt, dass der Leistungsdruck in Schulen höher und höher wird und das bei großen Klassen, es gibt Studenten, die sich Ritalin besorgen, weil sie ihre Leistungsfähigkeit steigern wollen oder trotzdem nebenbei feiern wollen oder was auch immer. All das sehe ich, nur den aufgeklärten, eigenverantwortlichen Menschen, der allein an sich selbst leidet und daher zum Arzt geht, unvoreingenommen beraten wird und dann ganz unbedrängt von Druck und Wünschen anderer entscheidet, dass er für sich Ritalin möchte, den kann ich freilich in diesem Fall schwerlich, bei Kindern gar nicht erkennen - erst Recht nicht 52 Millionen Mal pro Jahr!
Es gibt kein Übermaß an Liebe,
kein Übermaß an Wissen,
und kein Übermaß an Schönheit
Ralph Waldo Emerson
kein Übermaß an Wissen,
und kein Übermaß an Schönheit
Ralph Waldo Emerson
Gerade habe ich eine interessante Seite gefunden, auf der ernsthaft, also weder zynisch noch verschwörungstheoretisch diskutiert wird, ob ADHS eine wirkliche Krankheit ist bzw. ob sie nicht viel zu häufig diagnostiziert wird.
http://www.ads-kritik.de/Quellen2.htm (Verfasst von einer promovierten Kinderpsychologin und einem promovierten Kinderarzt; Original aus der ZEIT)
Unter anderem steht dort auch:
Vor einigen Jahren versuchte man, diese Kinder (man nannte sie damals «Phosphatis») durch eine phosphatfreie Ernährung zu «bessern», und hatte dabei gewisse Erfolge. Diese Erfolge - so die fast einhellige Meinung der Kinderärzte und Kinderpsychiater - waren auf die vermehrte Zuwendung der Mütter zurückzuführen. Denn diese mussten sorgfältig auf das Einhalten der Diät achten. Dadurch beschäftigten sich die Mütter in positiver Weise mit dem Kind, während sie es vorher häufig für sein unruhiges Verhalten kritisiert hatten. Die Diät selbst hielt keiner wissenschaftlichen Überprüfung stand.
Leider findet die Tatsache, dass eine Ausgestaltung der positiven Zuwendung der Eltern «verhaltensauffällige» Kinder ruhiger werden lässt, in der Fachdiskussion nicht die gebührende Beachtung. Trotz der bekannten entwicklungspsychologischen Zusammenhänge wird immer wieder auf hirnorganische Erklärungsmuster und - damit im Zusammenhang - auf chemische Substanzen wie Ritalin zurückgegriffen.
Heute schallt der Ruf nach Ritalin. Einige Ärzte sind auf Grund ihrer grosszügigen Verschreibungspraxis als «Ritalin-Päpste» bekannt. Die Verschreibungshäufigkeit in ihren Praxen hat ungeahnte Höhen erreicht. So verschreiben zwei Kinderärzte in einer Doppelpraxis in Süddeutschland einem Viertel(!) ihrer jungen Patienten Ritalin. Dies obwohl bisher die Empfehlung galt, das Mittel nur mit grösster Zurückhaltung anzuwenden und die Verschreibung spätestens in der Pubertät zu beenden.5 Auch Elternzeitschriften propagieren Ritalin in unverantwortlicher Weise als Wundermittel gegen die «Aufmerksamkeitsdefizit-störung»: «Ehemaliger Störenfried ganz brav [seit er Ritalin nimmt]»,6 schreibt eine Elternzeitschrift zum Beispiel. Es wäre hilfreicher, sie würde den Eltern entwicklungspsychologische Kenntnisse vermitteln und ihnen so helfen, das emotionale Wechselspiel mit ihren Kindern feiner abzustimmen und eine positive Beziehung mit ihnen aufzubauen und zu gestalten.
Ist also sehr interssant sowohl für unser Grundthema der erfundenen Störungen bzw. Pathologisierung von normalen, wenn auch leidbringenden Reaktionen auf bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen, aber auch wegen der Werbung der Elternzeitschriften für Ritalin ein weiteres Indiz für die zunehmende Akzeptanz, aber da sprechen die Zahlen ja eh für sich.
Und noch mal in die USA und insbesondere zu den wirtschaftlichen Interessen:
Modediagnose «ADD» und Ritalin-Propaganda
In den USA ist die «Aufmerksamkeitsdefizitstörung» («Attention Deficit Disorder: ADD») inzwischen zur am meisten diagnostizierten «Kinderkrankheit» geworden, Ritalin zur «Pille für das Kind».17 [...] Längst halten die Ärzte die sogar von Novartis selbst empfohlenen Altersgrenzen von sechs Jahren bis zur Pubertät19 nicht mehr ein. Aus Deutschland sind Fälle bekannt, wo Ärzte zweijährigen Kindern Ritalin verschrieben haben! [...]
Was ist der Grund für diesen Boom? Eine «Selbsthilfegruppe Aufmerksamkeitsgestörter und Hyperaktiver» namens CHADD (Children and Adults with ADHD) mit über 30 000 Mitgliedern und Hunderten von Sektionen fällt in den USA als gut organisiert, publizistisch geschickt und finanzkräftig auf. Die «Selbsthilfegruppe» propagiert Ritalin als angeblich einzig wirksame «Therapie» gegen «ADHD». «CHADD» fordert von der Invalidenversicherung finanzierten Gratisnachhilfeunterricht für «ADHD-Betroffene» sowie Prüfungserleichterungen. Zudem setzte sich die «Selbsthilfegruppe» dafür ein, dass Ritalin aus den strengen Kontrollbestimmungen für Betäubungsmittel herausgenommen und in eine leichter zugängliche Kategorie umklassifiziert werden sollte. Während des Anhörungsverfahrens wurde jedoch bekannt, dass Novartis der «Selbsthilfegruppe» 900 000 Dollar in bar bezahlt hatte!20 Das Bekanntwerden dieser skandalösen Tatsache setzte dem gefährlichen Versuch, Ritalin noch leichter zugänglich zu machen, zum Glück ein Ende. Der Novartis-Sprecher bestätigte - ohne die genaue Summe zu kennen - das Sponsoring. Das würde Novartis bei jedem Medikament so machen, hielt er fest.
http://www.ads-kritik.de/Quellen2.htm (Verfasst von einer promovierten Kinderpsychologin und einem promovierten Kinderarzt; Original aus der ZEIT)
Unter anderem steht dort auch:
Vor einigen Jahren versuchte man, diese Kinder (man nannte sie damals «Phosphatis») durch eine phosphatfreie Ernährung zu «bessern», und hatte dabei gewisse Erfolge. Diese Erfolge - so die fast einhellige Meinung der Kinderärzte und Kinderpsychiater - waren auf die vermehrte Zuwendung der Mütter zurückzuführen. Denn diese mussten sorgfältig auf das Einhalten der Diät achten. Dadurch beschäftigten sich die Mütter in positiver Weise mit dem Kind, während sie es vorher häufig für sein unruhiges Verhalten kritisiert hatten. Die Diät selbst hielt keiner wissenschaftlichen Überprüfung stand.
Leider findet die Tatsache, dass eine Ausgestaltung der positiven Zuwendung der Eltern «verhaltensauffällige» Kinder ruhiger werden lässt, in der Fachdiskussion nicht die gebührende Beachtung. Trotz der bekannten entwicklungspsychologischen Zusammenhänge wird immer wieder auf hirnorganische Erklärungsmuster und - damit im Zusammenhang - auf chemische Substanzen wie Ritalin zurückgegriffen.
Heute schallt der Ruf nach Ritalin. Einige Ärzte sind auf Grund ihrer grosszügigen Verschreibungspraxis als «Ritalin-Päpste» bekannt. Die Verschreibungshäufigkeit in ihren Praxen hat ungeahnte Höhen erreicht. So verschreiben zwei Kinderärzte in einer Doppelpraxis in Süddeutschland einem Viertel(!) ihrer jungen Patienten Ritalin. Dies obwohl bisher die Empfehlung galt, das Mittel nur mit grösster Zurückhaltung anzuwenden und die Verschreibung spätestens in der Pubertät zu beenden.5 Auch Elternzeitschriften propagieren Ritalin in unverantwortlicher Weise als Wundermittel gegen die «Aufmerksamkeitsdefizit-störung»: «Ehemaliger Störenfried ganz brav [seit er Ritalin nimmt]»,6 schreibt eine Elternzeitschrift zum Beispiel. Es wäre hilfreicher, sie würde den Eltern entwicklungspsychologische Kenntnisse vermitteln und ihnen so helfen, das emotionale Wechselspiel mit ihren Kindern feiner abzustimmen und eine positive Beziehung mit ihnen aufzubauen und zu gestalten.
Ist also sehr interssant sowohl für unser Grundthema der erfundenen Störungen bzw. Pathologisierung von normalen, wenn auch leidbringenden Reaktionen auf bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen, aber auch wegen der Werbung der Elternzeitschriften für Ritalin ein weiteres Indiz für die zunehmende Akzeptanz, aber da sprechen die Zahlen ja eh für sich.
Und noch mal in die USA und insbesondere zu den wirtschaftlichen Interessen:
Modediagnose «ADD» und Ritalin-Propaganda
In den USA ist die «Aufmerksamkeitsdefizitstörung» («Attention Deficit Disorder: ADD») inzwischen zur am meisten diagnostizierten «Kinderkrankheit» geworden, Ritalin zur «Pille für das Kind».17 [...] Längst halten die Ärzte die sogar von Novartis selbst empfohlenen Altersgrenzen von sechs Jahren bis zur Pubertät19 nicht mehr ein. Aus Deutschland sind Fälle bekannt, wo Ärzte zweijährigen Kindern Ritalin verschrieben haben! [...]
Was ist der Grund für diesen Boom? Eine «Selbsthilfegruppe Aufmerksamkeitsgestörter und Hyperaktiver» namens CHADD (Children and Adults with ADHD) mit über 30 000 Mitgliedern und Hunderten von Sektionen fällt in den USA als gut organisiert, publizistisch geschickt und finanzkräftig auf. Die «Selbsthilfegruppe» propagiert Ritalin als angeblich einzig wirksame «Therapie» gegen «ADHD». «CHADD» fordert von der Invalidenversicherung finanzierten Gratisnachhilfeunterricht für «ADHD-Betroffene» sowie Prüfungserleichterungen. Zudem setzte sich die «Selbsthilfegruppe» dafür ein, dass Ritalin aus den strengen Kontrollbestimmungen für Betäubungsmittel herausgenommen und in eine leichter zugängliche Kategorie umklassifiziert werden sollte. Während des Anhörungsverfahrens wurde jedoch bekannt, dass Novartis der «Selbsthilfegruppe» 900 000 Dollar in bar bezahlt hatte!20 Das Bekanntwerden dieser skandalösen Tatsache setzte dem gefährlichen Versuch, Ritalin noch leichter zugänglich zu machen, zum Glück ein Ende. Der Novartis-Sprecher bestätigte - ohne die genaue Summe zu kennen - das Sponsoring. Das würde Novartis bei jedem Medikament so machen, hielt er fest.
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Ralph Waldo Emerson
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Und noch was Nettes:
Reuters ZÜRICH. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat Vorwürfe aus den USA zurückwiesen, wonach das Unternehmen gemeinsam mit Psychiatern das Krankheitsbild der Hyperaktivität "erfunden" habe, um das Medikament Ritalin besser verkaufen zu können. [...] In der elektronischen Donnerstagsausgabe des "Wall Street Journal" wurden Anwälte der Klägerseite zitiert, wonach die Novartis-Tochter Ciba-Geigy gemeinsam mit der amerikanischen Psychiatrie-Vereinigung (APA) das sogenannte Attention-Deficit-Syndrom lediglich erfunden habe. [...] Der Sprecher stimmte jedoch zu, dass es gegenwärtig eine Debatte darüber gebe, ob das Medikament falsch und zu oft eingesetzt werde. "Wir selbst empfehlen, dass das Medikament nur in ernsthaften Fällen von Hyperkaktivität bei Kindern eingesetzt wird", erklärt der Sprecher.
http://www.handelsblatt.com/archiv/nova ... eck;327817
Aus dem Spiegel, da sieht man noch mal sehr deutlich, wie sehr es auch hier ums Geld geht und dass auch vor an Kindern gerichtete Werbung nicht zurückgeschreckt wird. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-23215482.html
Die Pharmabranche hat die neue Zielgruppe bereits am Wickel. "ADHS, eine treue Begleiterin ein ganzes Leben lang", frohlockt der Ritalin-Hersteller, der Weltkonzern Novartis. In Basel ließ er im Mai geladene Ärzte schulen, wie das Leiden "mit Stimulanzien und/oder Antidepressiva" zu behandeln sei. Aber vor allem kümmert sich Novartis um die Kinder. So hat der Konzern für die Kleinen kürzlich ein Bilderbuch auf den Markt gebracht. Das Pharmamärchen erzählt die Geschichte des Kraken "Hippihopp", der "fürchterlich ausgeschimpft" wird, weil er "überall und nirgends ist" und ihm viele Missgeschicke passieren.
Doch zum Glück erkennt Doktorin Schildkröte, was Hippihopp hat: "ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom!" Mehr noch, sie weiß auch, was ihm fehlt: "Eine kleine weiße Tablette".
Andere Unternehmen spielen ebenfalls Aufklärer der Volksgesundheit - und versuchen ganz gezielt, das Phänomen ADHS im Bewusstsein der Ärzte und der Öffentlichkeit zu verankern. Das Iserlohner Unternehmen Medice ("Medikinet") finanzierte eine Fachtagung zum Thema auf dem Deutschen Kongress der Kinder- und Jugendpsychiater im März in Berlin.
Die Pharmafirma Lilly wiederum ist alleiniger Sponsor des "Hamburger Arbeitskreises ADS/ADHS". Der mit Medikamentenbefürwortern bestückte Zirkel strebt eine "bundesweite Ausweitung" an und will im Sommer einen Leitfaden für Eltern veröffentlichen. Auch Lehrer möchte der von der Industrie unterstützte Arbeitskreis fortbilden.
Lillys finanzielles Engagement in Höhe von bisher 77 000 Euro erscheint verständlich: Bereits Ende des Jahres will der Konzern die Zulassung für eine eigene Kinderpille beantragen, um den Marktführer Ritalin zu attackieren. "Atomoxetin", so der Name der Lilly-Substanz, bessere "das soziale und familiäre Funktionieren" der Kinder (so das Fachblatt "Ärztliche Praxis") und habe weitaus weniger Nebenwirkungen als Ritalin.
Auch der Pharmakonzern Janssen-Cilag wartet mit einem neuen Produkt auf: Concerta, in Großbritannien vor kurzem zugelassen, wirkt zwölf Stunden lang im Gehirn der Kinder - den ganzen Tag.
Reuters ZÜRICH. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat Vorwürfe aus den USA zurückwiesen, wonach das Unternehmen gemeinsam mit Psychiatern das Krankheitsbild der Hyperaktivität "erfunden" habe, um das Medikament Ritalin besser verkaufen zu können. [...] In der elektronischen Donnerstagsausgabe des "Wall Street Journal" wurden Anwälte der Klägerseite zitiert, wonach die Novartis-Tochter Ciba-Geigy gemeinsam mit der amerikanischen Psychiatrie-Vereinigung (APA) das sogenannte Attention-Deficit-Syndrom lediglich erfunden habe. [...] Der Sprecher stimmte jedoch zu, dass es gegenwärtig eine Debatte darüber gebe, ob das Medikament falsch und zu oft eingesetzt werde. "Wir selbst empfehlen, dass das Medikament nur in ernsthaften Fällen von Hyperkaktivität bei Kindern eingesetzt wird", erklärt der Sprecher.
http://www.handelsblatt.com/archiv/nova ... eck;327817
Aus dem Spiegel, da sieht man noch mal sehr deutlich, wie sehr es auch hier ums Geld geht und dass auch vor an Kindern gerichtete Werbung nicht zurückgeschreckt wird. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-23215482.html
Die Pharmabranche hat die neue Zielgruppe bereits am Wickel. "ADHS, eine treue Begleiterin ein ganzes Leben lang", frohlockt der Ritalin-Hersteller, der Weltkonzern Novartis. In Basel ließ er im Mai geladene Ärzte schulen, wie das Leiden "mit Stimulanzien und/oder Antidepressiva" zu behandeln sei. Aber vor allem kümmert sich Novartis um die Kinder. So hat der Konzern für die Kleinen kürzlich ein Bilderbuch auf den Markt gebracht. Das Pharmamärchen erzählt die Geschichte des Kraken "Hippihopp", der "fürchterlich ausgeschimpft" wird, weil er "überall und nirgends ist" und ihm viele Missgeschicke passieren.
Doch zum Glück erkennt Doktorin Schildkröte, was Hippihopp hat: "ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom!" Mehr noch, sie weiß auch, was ihm fehlt: "Eine kleine weiße Tablette".
Andere Unternehmen spielen ebenfalls Aufklärer der Volksgesundheit - und versuchen ganz gezielt, das Phänomen ADHS im Bewusstsein der Ärzte und der Öffentlichkeit zu verankern. Das Iserlohner Unternehmen Medice ("Medikinet") finanzierte eine Fachtagung zum Thema auf dem Deutschen Kongress der Kinder- und Jugendpsychiater im März in Berlin.
Die Pharmafirma Lilly wiederum ist alleiniger Sponsor des "Hamburger Arbeitskreises ADS/ADHS". Der mit Medikamentenbefürwortern bestückte Zirkel strebt eine "bundesweite Ausweitung" an und will im Sommer einen Leitfaden für Eltern veröffentlichen. Auch Lehrer möchte der von der Industrie unterstützte Arbeitskreis fortbilden.
Lillys finanzielles Engagement in Höhe von bisher 77 000 Euro erscheint verständlich: Bereits Ende des Jahres will der Konzern die Zulassung für eine eigene Kinderpille beantragen, um den Marktführer Ritalin zu attackieren. "Atomoxetin", so der Name der Lilly-Substanz, bessere "das soziale und familiäre Funktionieren" der Kinder (so das Fachblatt "Ärztliche Praxis") und habe weitaus weniger Nebenwirkungen als Ritalin.
Auch der Pharmakonzern Janssen-Cilag wartet mit einem neuen Produkt auf: Concerta, in Großbritannien vor kurzem zugelassen, wirkt zwölf Stunden lang im Gehirn der Kinder - den ganzen Tag.
Es gibt kein Übermaß an Liebe,
kein Übermaß an Wissen,
und kein Übermaß an Schönheit
Ralph Waldo Emerson
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Vorweg: Ich fände es kritisch, wenn Ritalin @ Co. Menschen verwehrt wird, die es benötigen, weil es manch' andere gibt, die es missbrauchen. Im folgenden beziehe ich mich auf den Einsatz bei Gesunden (Missbrauch):
Und was heißt es machen allen anderen so: Ist es wirklich eine Wundermittel, die eierlegende Wollmilchsau? Ich denke da vielmehr auch an schwerwiegende Nebenwirkungen, vgl. auch Schneekugel, Abhägigkeitspotenzial (?!?). Vielleicht steckt der eine oder andere Körper eine übernatürliche Aufputschung für eine Weile weg (kann ich ja auch legal Koffein machen... stehe ich dazu, dass ich das auch schon machte, um Müdigkeit abzuwenden), aber zum Preis auf kurz oder lang Zusammenbruch riskieren? Morgens Aufputschmittel, abends Beruhigungsmittel *schauder*. Und was bringt's wirklich? Da sehe ich die Tendenz zur Überschätzung, zumal es mittlerweile auch anlaufenden Untersuchungen gibt, das gedopte in Tests nicht besser abschneiden... vgl. ansatzweise auch hier:
http://www.faz.net/s/Rub7F74ED2FDF2B439 ... ntent.html
Die Problematik ist ja bekannt... und deswegen versucht man ja neuerdings (2010) mittels deutlicher Verschärfung der Verordnung gegenzusteuern, vgl.:
https://www.ptk-nrw.de/no_cache/de/aktu ... -meth.html bzw.
http://www.faz.net/s/Rub7F74ED2FDF2B439 ... ntent.html
Also es ist ja nun weiß Gott nicht so, dass gegen Diagnostikmängel und Verschreibungspraxis nichts veranlasst wird.
Die Kunst ist vermutlich für problematische Entwicklungen zu sensibilisieren und gegenzusteuern, aber ohne schwärzer als nötig zu malen.
Oder sie verschwinden sang- und klanglos wieder in der Versenkung, wenn (oder soll ich schreiben: falls) die negativen Folgen für gesunde Menschen erforscht sind und fundiert und repräsentativ dargelegt werden können. Das Szenario halte ich für ungleich wahrscheinlicher. Gibt ja noch keine hinreichenden Untersuchen dazu. Und solange kann man natürlich einen Hype erzeugen, indem man Wundermittel anpreist.Selene hat geschrieben:Klar, heute regen sich noch die meisten auf, zumindest in Deutschland, aber wir werden in Zukunft immer wieder von solchen Initiativen hören und irgendwann wird es dann legalisiert, weil es ja ohnehin alle anderen so machen.
Und was heißt es machen allen anderen so: Ist es wirklich eine Wundermittel, die eierlegende Wollmilchsau? Ich denke da vielmehr auch an schwerwiegende Nebenwirkungen, vgl. auch Schneekugel, Abhägigkeitspotenzial (?!?). Vielleicht steckt der eine oder andere Körper eine übernatürliche Aufputschung für eine Weile weg (kann ich ja auch legal Koffein machen... stehe ich dazu, dass ich das auch schon machte, um Müdigkeit abzuwenden), aber zum Preis auf kurz oder lang Zusammenbruch riskieren? Morgens Aufputschmittel, abends Beruhigungsmittel *schauder*. Und was bringt's wirklich? Da sehe ich die Tendenz zur Überschätzung, zumal es mittlerweile auch anlaufenden Untersuchungen gibt, das gedopte in Tests nicht besser abschneiden... vgl. ansatzweise auch hier:
http://www.faz.net/s/Rub7F74ED2FDF2B439 ... ntent.html
Dazu zitiere ich etwas, Quelle siehe oben:Außerdem häufen sich auch in den deutschen Medien Berichte über Selbstversuche, die nicht unbedingt einen abschreckenden Tenor haben.
Es sind daher vor allem die Medien, die breite Bevölkerungsschichten überhaupt erst auf die Verfügbarkeit dieser Mittel aufmerksam machen. Zwar ist der Tenor eher kritisch, dennoch könnte die Botschaft paradoxe Effekte zeitigen. Indem immer wieder suggeriert wird, dass sich viele Menschen Vorteile im gesellschaftlichen Konkurrenzkampf verschaffen, indem sie leistungssteigernde Drogen nehmen, wird dem Publikum zweierlei vermittelt: dass es solche Substanzen, die einen wettbewerbsfähiger machen könnten, tatsächlich gibt und dass die anderen sie schon nehmen, man also besser mitzieht. Überzogene Berichte über die weite Verbreitung von Cognitive Enhancers könnten so zur selbst erfüllenden Prophezeiung werden.
Mal sehen, ob ich das noch überlebe oder ob es (zumindest für mich) Utopie bleibt. Ich glaube wie gesagt letzteres.Allerdings wird das wohl tatsächlich noch ein paar Jahre bis Jahrzehnte dauern bis zur Freigabe.
Also wird noch von einer anderen Seite gearbeitet: ADHS wird immer schneller diagnostiziert und immer schneller und mehr Ritalin verschrieben. Man verschiebt also die Krankheits/Gesundheitsgrenze, so dass es irgendwann egal ist, ob man Ritalin legalisiert oder alle Kinder zu ADHS-lern erklärt. ...
Für heftige Diskussionen unter Experten sorgten in den vergangenen Jahren die stark steigenden Verkaufszahlen von Methylphenidat - immerhin eine amphetamin-ähnliche Substanz, die süchtig machen kann. Lag die Zahl der im Jahr 1990 verordneten Tagesdosen noch bei 300 000 im Jahr, waren es laut Arzneiverordnungs-Report im Jahr 2003 bereits 19,8 Millionen und im Jahr 2009 bereits 52,3 Millionen Tagesdosen im Jahr.
Die Problematik ist ja bekannt... und deswegen versucht man ja neuerdings (2010) mittels deutlicher Verschärfung der Verordnung gegenzusteuern, vgl.:
https://www.ptk-nrw.de/no_cache/de/aktu ... -meth.html bzw.
http://www.faz.net/s/Rub7F74ED2FDF2B439 ... ntent.html
Also es ist ja nun weiß Gott nicht so, dass gegen Diagnostikmängel und Verschreibungspraxis nichts veranlasst wird.
Die Kunst ist vermutlich für problematische Entwicklungen zu sensibilisieren und gegenzusteuern, aber ohne schwärzer als nötig zu malen.
Liebe Grüße
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Problem ist halt auch daß es monate dauert um überhaupt mal einen Termin bei den entsprechenden Spezialisten zur Diagnosestellung etc zu bekommen. Es gibt überhaupt nicht die adäquaten Kapazitäten um betroffene Kinder in der Weise zu betreuen
-
- Forums-Gruftie
- , 32
- Beiträge: 917
@münchnerkindl:
den Rest des Beitrags ignoriert, aber Hauptsache ein Haar in der Suppe finden.
@all
Ich meine fragt sich denn keiner von Euch, warum diese "Krankheit" "Healthy Eating Disorder" heißt und wem diese Bezeichnung vielleicht nützen könnte? Gibt es eine "Fast Food Eating Disorder"?! Von dieser Störung wären in den USA immerhin Millionen von Millionen Menschen betroffen. Warum taucht diese "Störung" ausgerechnet in den USA und ausgerechnet jetzt auf, in einem Land, in dem die Lebensmittelindustrie unglaubliche MACHT hat (um das zu illustrieren der Hinweis auf die Dokus)?! Wenn es sich bei diesem Phänomen um eine Störung handelt, dann, wenn überhaupt um eine Angststörung der Kategorie Phobie oder vielleicht eine Zwangsstörung, also nochmal warum diese Bezeichnung?! Ich finde diese Bezeichnung jedenfalls schon ein wenig grotesk.
Ich meine, das sind doch alles Fragen, über die man mal nachdenken könnte, ohne gleich so einen Gegenwind zu ernten. Interessant auch, dass man sich hier so weit vom Thema entfernt, um bloß nicht diese Fragen zu diskutieren.
den Rest des Beitrags ignoriert, aber Hauptsache ein Haar in der Suppe finden.
@all
Ich meine fragt sich denn keiner von Euch, warum diese "Krankheit" "Healthy Eating Disorder" heißt und wem diese Bezeichnung vielleicht nützen könnte? Gibt es eine "Fast Food Eating Disorder"?! Von dieser Störung wären in den USA immerhin Millionen von Millionen Menschen betroffen. Warum taucht diese "Störung" ausgerechnet in den USA und ausgerechnet jetzt auf, in einem Land, in dem die Lebensmittelindustrie unglaubliche MACHT hat (um das zu illustrieren der Hinweis auf die Dokus)?! Wenn es sich bei diesem Phänomen um eine Störung handelt, dann, wenn überhaupt um eine Angststörung der Kategorie Phobie oder vielleicht eine Zwangsstörung, also nochmal warum diese Bezeichnung?! Ich finde diese Bezeichnung jedenfalls schon ein wenig grotesk.
Ich meine, das sind doch alles Fragen, über die man mal nachdenken könnte, ohne gleich so einen Gegenwind zu ernten. Interessant auch, dass man sich hier so weit vom Thema entfernt, um bloß nicht diese Fragen zu diskutieren.
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Du warst doch hier derjenige der sich seitenweise vom Thema entfernt.geronimos secret hat geschrieben:Interessant auch, dass man sich hier so weit vom Thema entfernt, um bloß nicht diese Fragen zu diskutieren.
Die fallen vermutlich zu einem nicht geringen Anteil in die Kategorie Adipositas und haben diverse sonstige körperliche Probleme. Von einem Zwang zum Essen von fast food hab ich noch nie was gehört, vermutlich weil es fast food essern eher egal ist was sie in sich reinschaufeln. Zu so einem Gesunde Kost Zwang muss man über Essen erstmal grundsätzlich nachdenken bevor diese an sich sinnvolle Einstellung dann aus dem Ruder laufen kann.geronimos secret hat geschrieben:Gibt es eine "Fast Food Eating Disorder"?
Ist wie beim Putzen. Ein gewisses Mass ist nicht schlecht. Ein Putzzwang schon.
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@ünchnerkindl
Die Nebenkriegsschauplätze betreff "Monsanto" ergaben sich vornehmlich aus meinem Hinweis zu verschiedenen Dokus. Ich habe dewegen auf die Dokumentaionen hingewiesen, weil aus ihnnen das Ausmaß der Macht dieser Unternehmen, wie der gesamten Lebensmittelindustrie in den USA, mehr als deutlich hervorgeht. Diese Macht ist endlos und unterjocht bereits den halben globus. Wenn man das versteht, versteht man vielleicht auch, warum es in den USA seit neustem eine "Healthy Eating Disorder" gibt.
Genau so ist es! Das hast du richtig erfasst.Die fallen vermutlich zu einem nicht geringen Anteil in die Kategorie Adipositas und haben diverse sonstige körperliche Probleme.
Die Nebenkriegsschauplätze betreff "Monsanto" ergaben sich vornehmlich aus meinem Hinweis zu verschiedenen Dokus. Ich habe dewegen auf die Dokumentaionen hingewiesen, weil aus ihnnen das Ausmaß der Macht dieser Unternehmen, wie der gesamten Lebensmittelindustrie in den USA, mehr als deutlich hervorgeht. Diese Macht ist endlos und unterjocht bereits den halben globus. Wenn man das versteht, versteht man vielleicht auch, warum es in den USA seit neustem eine "Healthy Eating Disorder" gibt.
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Da stimme ich dir durchaus zugeronimos secret hat geschrieben: Die Nebenkriegsschauplätze betreff "Monsanto" ergaben sich vornehmlich aus meinem Hinweis zu verschiedenen Dokus. Ich habe dewegen auf die Dokumentaionen hingewiesen, weil aus ihnnen das Ausmaß der Macht dieser Unternehmen, wie der gesamten Lebensmittelindustrie in den USA, mehr als deutlich hervorgeht. Diese Macht ist endlos und unterjocht bereits den halben globus.
Das ist eine Verschwörungstheorie. Weil die Leute die von der healthy eating disorder kuriert werden sollen doch nicht zu fast food Konsumenten erzogen werden. Hier hat doch niemand etwas dagegen und pathologisiert wenn sich jemand gesund von Bio Lebensmitteln ernährt.geronimos secret hat geschrieben:Wenn man das versteht, versteht man vielleicht auch, warum es in den USA seit neustem eine "Healthy Eating Disorder" gibt.
Gerade in den USA gibt es ja den krassen Gegensatz von einerseits den ultra ungesund lebenden Leuten zu den ultra gesundheitsbewussten. Es ist kein Wunder, daß Joggen als Massenphänomen, Aerobic, die Welle der plastischen Chirurgie etc alles aus den USA stammt. Wenn die Amis was machen neigen sie massiv dazu, zu übertreiben und zu Fanatismus.
Zur Bezeichnung: Geht mir genauso... und die Bezeichnung als Orthorexia nervosa macht's für mich nicht besser. Warum heißt die Krankheit so: Frag' Bratman *g*... aber im Ernst: Na ja, wohl weil eine Art Zwang/Obsession besteht, sich "gesund" zu ernähren (wohl besser gesagt: was man für vermeintlich gesund hält, aber nicht mehr unbedingt ist, wenn sich die Ernährung z.B. nur noch Obst und Gemüse beschränkt) oder nach Maßstäben, die für "richtig" gehalten werden. Und zwanghafte Tendenzen sehe ich schon wenn z.B. für konumierte Lebensmittel erstmal exakt Nährstofftabellen ausgearbeitet werden, dann täglich Stunden in Planungen investiert werden und Vorausplanungen angestellt werden, was gegessen wird, so dass die Lebensführung dadurch beeinträchtigt wird, es zu massiven Schuldgefühlen kommt, wenn man sich "falsch" ernährten, weil man sich nicht an sein Prinzipien halten konnte, etc... Facetten kann man ja nachlesen. Insofern kann ich den in der Tat unglücklich gewählten Namen nachvollziehen... aber er bringt IMO unzureichend zum Ausdruck, was die Erkrankung ausmacht (sondern suggeriert in gewisser Weise auch, eine gesunde Ernährung sei per eine Krankheit. Und das ist sie natürlich nicht... insofern ist die Namensgebung echt parodox und grotesk).geronimos secret hat geschrieben:Ich meine fragt sich denn keiner von Euch, warum diese "Krankheit" "Healthy Eating Disorder" heißt ... Ich finde diese Bezeichnung jedenfalls schon ein wenig grotesk.
NUR... und da stimme ich Müki absolut zu:
Müki hat geschrieben:Das ist eine Verschwörungstheorie.
Und zwar insbes. die Zusammenhänge, die Hiob aus seiner Achim-von-der-Maus-Perspektive herstellen will, z.B. auch den hier:
Btw.: Jemand der die Nahrungsmittel von Großkonzernen verweigert, leidet noch nicht an einer derartigen Störung, sondern da gehört schon mehr dazu..., vgl. oben.Hiob hat geschrieben:Im Land der großen Freiheit haben die Psychologen eine Krankheit diagnostiziert, die „Healthy Eating Disorder“ heißt. Die Krankheit wird mit Medikamenten behandelt, die auch bei „Manischdepressiven“ gegeben wird. ... Man heilt damit sozusagen die Menschen, die die Produkte der Nahrungsmittelindustrie (Monsanto, Nestle und Co.) nicht konsumieren wollen (die unversteckt eine gewisse Marktmacht im Bereich der Fütterung der Masse übernehmen wollen).
Und auch dazu (Verschwörungstheorie) passt ein Zitat aus dem ersten von mir verlinkten Artikel im vorangegangen Posting: Eine Gesellschaft formt sich jedoch auch nach den Bildern, die sie von sich macht. Jepp. Finde ich also kritisch, übermäßige Schwarzmalerie zu betreiben.
Liebe Grüße
stern
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@münchnerkindl und Stern
Und in diesem Zusammenhang stellt sich nochmal die Frage: Warum gibt es in den USA keine "Fast Food Eating Disorder"? In den USA ernähren sich tagtäglich zig Millionen Menschen ausschließlich von Fast Food, mit katastrphalen Folgen für ihre Gesundheit. Und niemand hat ein Interesse daran, dass sich das ändert, weil die Lebensmittelindustrie und die Diätindutrsie Millarden von Dollar an diesen Menschen verdienen. Und an ihrer Unwissenheit.
Nochmal: es mag ja sein, dass es diese Störung gibt. Wahrscheinlich wäre sie eher der Angst- oder Zwangsstörung zuzuordnen, dazu würde auch die Behandlung mit Psychopharmaka (Antidepressiva) passen. Ich habe jedenfalls noch nie gehöhrt, dass man eine Essstörung mit Psychopharmaka behandelt, es sei denn, es liegt eine Doppeldiagnose Esstsörung/Depression vor. Bei einer Essstörung ist eher eine Verhaltenstherapie angebracht.
Wie dem auch sei, diese "Störung" dürfte ohnehin im Vergleich (siehe fast food) eher ein marginales Problem darstellen. Aber dafür hat die Industrie, was sie wollte: Eine Diskussion darüber, warum es schädlich sein kann sich gesund (!) und pestizidfrei (!) zu ernähren!
Guten Appetit!
Nein, das ist Realität. Die Macht dieser Konzerne reicht bis in die höchsten Regierungsapparate, wo unliebsame Kritiker ausschgeschaltet werden. Dasselbe gilt auch für Wissenschaftler, die an Ihren Universitäten nicht "Industriekonform" sind. Diese kollektiven Wirkungsmechanismen sind genaus so wie die Beteiligten Interessengruppen vielfältig und komplex.Das ist eine Verschwörungstheorie.
Und in diesem Zusammenhang stellt sich nochmal die Frage: Warum gibt es in den USA keine "Fast Food Eating Disorder"? In den USA ernähren sich tagtäglich zig Millionen Menschen ausschließlich von Fast Food, mit katastrphalen Folgen für ihre Gesundheit. Und niemand hat ein Interesse daran, dass sich das ändert, weil die Lebensmittelindustrie und die Diätindutrsie Millarden von Dollar an diesen Menschen verdienen. Und an ihrer Unwissenheit.
Oh doch, ich zitiere den Guardian:pathologisiert wenn sich jemand gesund von Bio Lebensmitteln ernährt.
Wir halten fest: wenn ich es vermeide, dass in meiner Nahrung genmaniüpuliertes Soya, Herbizide, Pestizide und künstliche Zusatzsstoffe enthalten sind, muss ich zukünftig starke Psychopharmaka zu mir nehmen!"Orthorexics commonly have rigid rules around eating. Refusing to touch sugar, salt, caffeine, alcohol, wheat, gluten, yeast, soya, corn and dairy foods is just the start of their diet restrictions. Any foods that have come into contact with pesticides, herbicides or contain artificial additives are also out."
Nochmal: es mag ja sein, dass es diese Störung gibt. Wahrscheinlich wäre sie eher der Angst- oder Zwangsstörung zuzuordnen, dazu würde auch die Behandlung mit Psychopharmaka (Antidepressiva) passen. Ich habe jedenfalls noch nie gehöhrt, dass man eine Essstörung mit Psychopharmaka behandelt, es sei denn, es liegt eine Doppeldiagnose Esstsörung/Depression vor. Bei einer Essstörung ist eher eine Verhaltenstherapie angebracht.
Wie dem auch sei, diese "Störung" dürfte ohnehin im Vergleich (siehe fast food) eher ein marginales Problem darstellen. Aber dafür hat die Industrie, was sie wollte: Eine Diskussion darüber, warum es schädlich sein kann sich gesund (!) und pestizidfrei (!) zu ernähren!
Guten Appetit!
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