neue Menschen kennenlernen
Der Humor sollte also der gleiche sein. Wie viele Arten von Humor gibt es denn? Mir fällt spontan nur der schwarze Humor ein. Wenn man merkt, dass jemand einen schwarzen Humor der übelsten Sorte hat, dann ist er vielleicht böse.
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Und dann sollten noch die Interessen die gleichen sein. Das ist wohl eine Forderung die kaum zu erfüllen ist. Quatsch. Ich stelle jedenfalls oft fest, dass sich niemand für meine Themen interessiert. So auch in diesem Thread. Ich schrieb mir die Seele aus dem Leib und was kommt als Antwort? Es wird aus einem ziemlich banalen Beitrag zitiert, der so gut wie nichts neues sagt. Vielleicht bist du auf der Suche nach Leuten, die dir nichts Neues sagen. Leute, die ständig von irgendwelchen Sachen erzählen, die kaum bekannt sind, können in der Tat ziemlich gruselig sein, oder auch langweilig. Bei meinen Kneipenbekanntschaften habe ich in 30 Jahren und ca. 50 Gesprächen festgestellt, dass mir fast niemand irgendwas erzählt hat, was ich vorher noch nicht wusste. Die meisten Leuten sind also ziemlich langweilig. Trotzdem finde ich es aufregend neue Leuten kennenzulernen. Es macht mir sogar Angst, vor allem dann wenn es darum geht die Bekanntschaft oder Freundschaft zu vertiefen. Das kann auf mehreren Ebenen geschehen. Die sexuelle Ebene ist dabei diejenige, über die man wenigsten sagen kann oder darf. Wenn ich an die Serie "Big Bang Theory" denke: Leonard findet den Sex mit seiner Freundin gut, mehr sagt er nicht, nicht mal ihr.
Ich habe in diesem Forum schon öfters die Erfahrung gemacht, dass die Leute hier ziemlich wenig mit psychotherapeutischen Hilfen anfangen können, außer es wird ihnen das bestätigt, was sie schon ohnehin glauben. Die meisten Leuten sind einfach unverbesserlich. Kinder kann man noch verbessern, Erwachsene hingegen nicht. Einem Kind kann man noch Manieren beibringen. Einem Erwachsenen in der Regel nicht, vor allem dann nicht, wenn er ein psychisches Problem hat (das er verleugnet). Ich finde es interessant, dass Leute ein Forum wie dieses oder einen Psychotherapeuten aufsuchen, dann aber nicht irgendwelchen an Informationen oder Deutungen über ihr WAHRES WESEN interessiert sind. Das Aufsuchen eines PT scheint oft auch nur ein Mittel zu sein sich selbst zu versichern: Ich versuche mich doch zu verändern. Man kann sich nicht ändern und andere können es auch nicht. Das wäre vielleicht in einer Gefangenensituation, in der man regelrecht umerzogen wird, anders.
Mir fällt dazu meine Verwandtschaft in Westphalistan ein. Egal, was man sagt, die Antwort ist immer:
"Das weiß ich schon."
"Da war ich schon."
"Mein Nachbar hat 4 davon." oder
"Ja, klar."
...da kannste auch vorher von Primzahlzwillingen, Elektronenhüllen von Edelgasen oder einem schönen Wohnwagenstellplatz in Andorra reden. Alles bekannt. Wenn überhaupt, kann man sich 2-3 Sätze lang auf ein Thema konzentrieren, danach schweift man wieder ab.
Neue Leute kennenlernen, ist in meinen Augen zufällig und mit einer Art Vertrauensvorschuss möglich. Allerdings nur, wenn man grad innerlich ausgeglichen/friedlich ist und dadurch nicht so bedürftig wirkt. Also auch keine Bestätigung sucht, auch nicht "nichtsuchend wirken" will, sondern eher einen Austausch unter Erwachsenen zu schätzen weiß und sich auch selber einige Zeit dazu durchringt, davon nicht immer wieder abzuweichen und sich hin und wieder daran erinnert, dass man nicht mit jedem Menschen in 10 von 10 Punkten übereinstimmen muss. Und, dass man mit einem vollen Milcheimer in der Warteschlange vom Bauern fehl am Platze ist.
Wer lange Weile hat, kann für sich selber mal überlegen, was er eigentlich von anderen Menschen möchte.
Bei mir wäre es Inspiration. Ich suche Ideen. Für neue Projekte, Aufgaben, Ziele, Reiseziele, Lesestoff, Bauwerke..., denn das lässt sich nur begrenzt mit Mühe "erdenken". Ulrich, vermutlich begegnest du hauptsächlich Menschen, die durch diese zwischenmenschlichen Kaspereien nur "vorübergehend energetisch versorgt" werden wollen. Sobald sie sich ein klein bisschen aufladen konnten, genügt ihnen das und sie verschwinden wieder, wie von einer Schnellladestation.
Vor einigen Tagen hatten meine Frau und ich ein Gespräch bis in den Sternenhimmel hinein, mit einer 19-jährigen Nichte von mir. Ich glaube, das war das erste Mal in ihrem Leben, dass jemand mit ihr nicht wie mit einem Kind, sondern wie mit einem Erwachsenen geredet hat. Und... vermutlich wirkt das.
"Das weiß ich schon."
"Da war ich schon."
"Mein Nachbar hat 4 davon." oder
"Ja, klar."
...da kannste auch vorher von Primzahlzwillingen, Elektronenhüllen von Edelgasen oder einem schönen Wohnwagenstellplatz in Andorra reden. Alles bekannt. Wenn überhaupt, kann man sich 2-3 Sätze lang auf ein Thema konzentrieren, danach schweift man wieder ab.
Neue Leute kennenlernen, ist in meinen Augen zufällig und mit einer Art Vertrauensvorschuss möglich. Allerdings nur, wenn man grad innerlich ausgeglichen/friedlich ist und dadurch nicht so bedürftig wirkt. Also auch keine Bestätigung sucht, auch nicht "nichtsuchend wirken" will, sondern eher einen Austausch unter Erwachsenen zu schätzen weiß und sich auch selber einige Zeit dazu durchringt, davon nicht immer wieder abzuweichen und sich hin und wieder daran erinnert, dass man nicht mit jedem Menschen in 10 von 10 Punkten übereinstimmen muss. Und, dass man mit einem vollen Milcheimer in der Warteschlange vom Bauern fehl am Platze ist.
Wer lange Weile hat, kann für sich selber mal überlegen, was er eigentlich von anderen Menschen möchte.
Bei mir wäre es Inspiration. Ich suche Ideen. Für neue Projekte, Aufgaben, Ziele, Reiseziele, Lesestoff, Bauwerke..., denn das lässt sich nur begrenzt mit Mühe "erdenken". Ulrich, vermutlich begegnest du hauptsächlich Menschen, die durch diese zwischenmenschlichen Kaspereien nur "vorübergehend energetisch versorgt" werden wollen. Sobald sie sich ein klein bisschen aufladen konnten, genügt ihnen das und sie verschwinden wieder, wie von einer Schnellladestation.
Vor einigen Tagen hatten meine Frau und ich ein Gespräch bis in den Sternenhimmel hinein, mit einer 19-jährigen Nichte von mir. Ich glaube, das war das erste Mal in ihrem Leben, dass jemand mit ihr nicht wie mit einem Kind, sondern wie mit einem Erwachsenen geredet hat. Und... vermutlich wirkt das.
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Wurstel
In meiner Heim-Community habe ich vor über 20 Jahren mal in der dortigen Konferenz (wie die Foren dort heißen) "Humor" ein paar Witze geschrieben. Darauf hat eine Frau dort geantwortet, "Witze sind kein Humor." Das habe ich nicht verstanden, woraufhin es eine längere Diskussion zu diesem Thema gegeben hat.
Tatsächlich ist nicht jeder Witz in jeder Gesellschaft angebracht. Meine Eltern beispielsweise lachten sehr über diverse Witze, die nicht unbedingt astrein sind, die man also nicht in jeder Gesellschaft erzählen kann.
Und dann gibt es auch Witze, die nur von bestimmten Kreisen verstanden werden. Hierzu zwei Beispiele:
"Morgen spielt Österreich - Ungarn."
"Aha. Und gegen wen?"
Treffen sich zwei Fermaten. Sagt die eine: "Ich halt's nicht mehr aus!"
Der Hubsi Kramar (ein bekannter Wiener Schauspieler und Autor von Theaterstücken) mag im Allgemeinen keine Witze. Und zwar deshalb nicht, weil Witze meistens auf Kosten von anderen Menschen gemacht werden. Es gibt aber zumindest einen Witz, der ihm gefällt und den er selber öfter erzählt:
Treffen sich zwei Planeten.
Da sagt der eine: "Wie geht es dir?"
Antwort: "Schlecht. Ich habe Homo sapiens."
Darauf der andere: "Mach' dir nichts draus, das geht vorbei."
Als ich diesen Witz meinem Vater erzählt habe, hat der ihn komischerweise nicht verstanden...
Wurstel
Es gibt unterschiedliche Arten von Humor.
In meiner Heim-Community habe ich vor über 20 Jahren mal in der dortigen Konferenz (wie die Foren dort heißen) "Humor" ein paar Witze geschrieben. Darauf hat eine Frau dort geantwortet, "Witze sind kein Humor." Das habe ich nicht verstanden, woraufhin es eine längere Diskussion zu diesem Thema gegeben hat.
Tatsächlich ist nicht jeder Witz in jeder Gesellschaft angebracht. Meine Eltern beispielsweise lachten sehr über diverse Witze, die nicht unbedingt astrein sind, die man also nicht in jeder Gesellschaft erzählen kann.
Und dann gibt es auch Witze, die nur von bestimmten Kreisen verstanden werden. Hierzu zwei Beispiele:
"Morgen spielt Österreich - Ungarn."
"Aha. Und gegen wen?"
Treffen sich zwei Fermaten. Sagt die eine: "Ich halt's nicht mehr aus!"
Der Hubsi Kramar (ein bekannter Wiener Schauspieler und Autor von Theaterstücken) mag im Allgemeinen keine Witze. Und zwar deshalb nicht, weil Witze meistens auf Kosten von anderen Menschen gemacht werden. Es gibt aber zumindest einen Witz, der ihm gefällt und den er selber öfter erzählt:
Treffen sich zwei Planeten.
Da sagt der eine: "Wie geht es dir?"
Antwort: "Schlecht. Ich habe Homo sapiens."
Darauf der andere: "Mach' dir nichts draus, das geht vorbei."
Als ich diesen Witz meinem Vater erzählt habe, hat der ihn komischerweise nicht verstanden...
Wurstel
@ Hiob und Wurstel
Aus dem was Ihr schreibt kann ich keine psychische Erkrankung diagnostizieren. Als ich eure Beitrage las war ich ziemlich unentspannt und auf der Suche nach einem Satz auf den ich antworten könnte. Vieles von dem was ich ihr geschrieben habt gibt mir das Gefühl, dass meine Gedanken nicht völlig verrückt sind, denn ihr habt ja mir geantwortet, und das auf eine ziemlich lockere Art. Also ungefähr so als wenn man sich auf einer Party unterhalten würde.
Ich gehe ja nicht auf Partys, nur in Kneipen, aber in Kneipen komme ich oft schnell mit jemanden ins Gespräch und rede dann stundenlang mit ihm und am nächsten Tag ist alles anders. Ich entwickle dann einen Grübelzwang.
Der besteht darin, dass ich nicht weiß wie ich diese Bekanntschaft vertiefen soll. Das ist ja leicht möglich, wenn man in die gleiche Kneipe noch mal geht oder denjenigen anruft, sofern man sich seine Telefonnummer hat geben lassen, was ich in der Regel jedoch nicht tue. Ich tausche keine Telefonnummern aus, weil ich ja schon vorher weiß, dass es mich "wahnsinnig" machen wird. Ich meine damit den Grübelzwang, also das zwanghafte Nachdenken über diese neue Bekanntschaft. Ich kann dann gar nicht anrufen. Voriges mal als ich auf der Piste war hat derjenige mich am nächsten Tag angerufen. Ich war aber schon völlig distanziert von ihm weil mir Grübelzwang keine andere Wahl ließ.
Tut mir leid, wenn ich mit meinen Problemchen belästigt habe.
Aus dem was Ihr schreibt kann ich keine psychische Erkrankung diagnostizieren. Als ich eure Beitrage las war ich ziemlich unentspannt und auf der Suche nach einem Satz auf den ich antworten könnte. Vieles von dem was ich ihr geschrieben habt gibt mir das Gefühl, dass meine Gedanken nicht völlig verrückt sind, denn ihr habt ja mir geantwortet, und das auf eine ziemlich lockere Art. Also ungefähr so als wenn man sich auf einer Party unterhalten würde.
Ich gehe ja nicht auf Partys, nur in Kneipen, aber in Kneipen komme ich oft schnell mit jemanden ins Gespräch und rede dann stundenlang mit ihm und am nächsten Tag ist alles anders. Ich entwickle dann einen Grübelzwang.
Der besteht darin, dass ich nicht weiß wie ich diese Bekanntschaft vertiefen soll. Das ist ja leicht möglich, wenn man in die gleiche Kneipe noch mal geht oder denjenigen anruft, sofern man sich seine Telefonnummer hat geben lassen, was ich in der Regel jedoch nicht tue. Ich tausche keine Telefonnummern aus, weil ich ja schon vorher weiß, dass es mich "wahnsinnig" machen wird. Ich meine damit den Grübelzwang, also das zwanghafte Nachdenken über diese neue Bekanntschaft. Ich kann dann gar nicht anrufen. Voriges mal als ich auf der Piste war hat derjenige mich am nächsten Tag angerufen. Ich war aber schon völlig distanziert von ihm weil mir Grübelzwang keine andere Wahl ließ.
Tut mir leid, wenn ich mit meinen Problemchen belästigt habe.
Die Situation in einem Forum wie diesem ist eine andere als wenn man sich live ein Gespräch führt. Was die anderen gesagt haben wurde von ihnen bereits vor einigen Stunden, Tagen oder Wochen gesagt. Man antwortet auf etwas, das bereits Vergangenheit ist. Das ist im Grunde bei jeder Antwort so. Was der andere gesagt hat, ist nicht mehr das, was der andere "jetzt ist". Es mag aber zum Ausdruck bringen was er ist. Wenn jemand bekundet, er möchte neue Leute kennenlernen, dann stellt sich die Frage: Wieso, mit welcher Absicht? Hat er den konkreten Wunsch neuen Leuten zu begegnen und sich dann irgendjemanden für eine tiefere Freundschaft auszusuchen. Freundschaften - besonders die unter Erwachsenen - sind aber sehr verschieden, so ist zu vermuten. Genaues darüber weiß man nicht, denn bisher sind Freundschaften kaum wissenschaftlich untersucht worden. Freundschaften von Kindern sind irgendie überschaubarer. Die Psychoanalyse hat Kinderfreundschaften aber trotzdem ignoriert. Freud kümmert sich nicht um die Beziehung des Kindes zu Gleichaltrigen. Ihn interessierte nur die Beziehung des Kindes zu seinen Eltern. Vermutlich wird auf diesen Gedanken niemand eingehen. Das scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass man sich über Psychoanalyse nicht unterhält. Über das Wesen des Witzes kann man sich unterhalten und auch über Österreich-Ungarn. Dazu habe ich aber keine Lust. Es ist mir viel zu sehr Party-Gequatsche, das zu nichts führt.
Ich springe hier einfach mal rein, ohne den Thread im Detail gelesen zu haben. Verzeiht also, wenn das etwas unzusammenhängend rüberkommt.
Da es ums „neue Leute kennenlernen“ geht, fand ich diese Passage von Hiob:
Allerdings nur, wenn man grad innerlich ausgeglichen/friedlich ist und dadurch nicht so bedürftig wirkt. Also auch keine Bestätigung sucht, auch nicht "nichtsuchend wirken" will, sondern eher einen Austausch unter Erwachsenen zu schätzen weiß und sich auch selber einige Zeit dazu durchringt, davon nicht immer wieder abzuweichen und sich hin und wieder daran erinnert, dass man nicht mit jedem Menschen in 10 von 10 Punkten übereinstimmen muss
...
besonders treffend.
Jetzt (etwas egoistisch) zu meinem Thema, meiner „Störung“ – oder wie auch immer man es nennen möchte. Ich habe eine Art Empathie-Defizit-Störung (nein, das steht so nicht im ICD-Katalog, aber es passt wohl am ehesten unter dissoziale Störung).
Mein ganzes Leben lang fiel es mir schwer, echte Freundschaften zu schließen, was wohl auch daran liegt, dass ich viele zwischenmenschliche Dinge nicht so nachempfinden kann wie andere. Es fühlt sich an, als wäre mein Mitgefühl irgendwie „fehlgeleitet“. Nach über 15 Jahren Therapie (hauptsächlich wegen Traumata) komme ich im Alltag inzwischen ganz gut klar. Aber wenn ich neue Menschen kennenlerne, habe ich immer das Bedürfnis, gleich offen zu sagen, dass ich nicht so mitfühlen kann, wie es üblicherweise erwartet wird.
Falls du dich jetzt fragst: „Was genau meint er damit?“
Ich weiß es selbst nicht so genau.
Es ist, als müsste ich es vorher ansprechen, damit ich nicht wie ein Blender oder jemand, der nicht ehrlich ist, rüberkomme.
Ich sage das nicht, um Aufmerksamkeit zu bekommen – es ist einfach die Realität meines Zustands.
Und wenn jemand nicht genau versteht, was ich hiermit sagen will – einfach ignorieren.
Würdet Ihr mit Jemandem befreundet sein wollen, der so eine Störung hat?
Danke!
Da es ums „neue Leute kennenlernen“ geht, fand ich diese Passage von Hiob:
Allerdings nur, wenn man grad innerlich ausgeglichen/friedlich ist und dadurch nicht so bedürftig wirkt. Also auch keine Bestätigung sucht, auch nicht "nichtsuchend wirken" will, sondern eher einen Austausch unter Erwachsenen zu schätzen weiß und sich auch selber einige Zeit dazu durchringt, davon nicht immer wieder abzuweichen und sich hin und wieder daran erinnert, dass man nicht mit jedem Menschen in 10 von 10 Punkten übereinstimmen muss
...
besonders treffend.
Jetzt (etwas egoistisch) zu meinem Thema, meiner „Störung“ – oder wie auch immer man es nennen möchte. Ich habe eine Art Empathie-Defizit-Störung (nein, das steht so nicht im ICD-Katalog, aber es passt wohl am ehesten unter dissoziale Störung).
Mein ganzes Leben lang fiel es mir schwer, echte Freundschaften zu schließen, was wohl auch daran liegt, dass ich viele zwischenmenschliche Dinge nicht so nachempfinden kann wie andere. Es fühlt sich an, als wäre mein Mitgefühl irgendwie „fehlgeleitet“. Nach über 15 Jahren Therapie (hauptsächlich wegen Traumata) komme ich im Alltag inzwischen ganz gut klar. Aber wenn ich neue Menschen kennenlerne, habe ich immer das Bedürfnis, gleich offen zu sagen, dass ich nicht so mitfühlen kann, wie es üblicherweise erwartet wird.
Falls du dich jetzt fragst: „Was genau meint er damit?“
Ich weiß es selbst nicht so genau.
Es ist, als müsste ich es vorher ansprechen, damit ich nicht wie ein Blender oder jemand, der nicht ehrlich ist, rüberkomme.
Ich sage das nicht, um Aufmerksamkeit zu bekommen – es ist einfach die Realität meines Zustands.
Und wenn jemand nicht genau versteht, was ich hiermit sagen will – einfach ignorieren.
Würdet Ihr mit Jemandem befreundet sein wollen, der so eine Störung hat?
Danke!
Mir ist vorhin die Idee gekommen, dass ein Thread wie dieser so was ähnliches ist wie ein kollektiver Monolog. Jeder sagt was er denkt, ohne sich groß Sorgen zu machen, ob es zu dem passt, was der andere vorher gesagt hat. Das Thema "neue Leute kennenlernen" löst bei jedem andere Ideen und freie Assoziationen aus. Ich glaube es ist ein guter Thread-Titel, da die Spannbreite dessen, was man dazu schreiben kann, ziemlich groß ist. Eine Idee zum Thema "neue Leute kennenlernen" kam mir schon vor einigen Wochen. Ich fahre ab und zu mit der Eisenbahn in nahe gelegene Städte (ich wohne in Köln). Da unterhalten sich oft Leute, sodass ich mithören kann, was sie reden. Auf diese Weise kann man Leute völlig unverbindlich kennenlernen. Man muss auch nichts dazu sagen. Das habe ich früher öfters gemacht, aber hinterher habe ich es meistens bereut. Jedenfalls ist es ziemlich interessant auf diesem Weg zu erfahren, was die Leute überhaupt miteinander reden. Ich glaube nicht, dass es sich dabei um ein Belauschen handelt. Denn die Leute wissen ja, dass ihr Gespräch mitgehört werden kann, zumindest wenn sie untermittelbarer Nähe zu mir sitzen.
Oben schrieb Samsara81:
"Ich habe eine Art Empathie-Defizit-Störung."
Eine solche Störung ist mir schon mal bei jemandem begegnet, über den ich mich oft köstlich amüsiert habe: Sheldon Cooper, eine Figur aus der TV-Serie "Big Bang Theory". Das war lange Zeit die erfolgreichste Serie der Welt. Die Art wie er sich verhält ist oft nicht ganz stimmig. Einerseits lässt er oftmals jedes Mitgefühl vermissen. Andererseits ist er oft sehr herzlich und direkt, also durchaus fähig zum Ausdruck von Gefühlen. Dabei geht es aber meistens nur um Dinge, die (nur) ihn interessieren. Und es interessiert ihn dann auch nicht, ob die anderen seine Begeisterung (z.B. für Eisenbahnen) teilen.
"Ich habe eine Art Empathie-Defizit-Störung."
Eine solche Störung ist mir schon mal bei jemandem begegnet, über den ich mich oft köstlich amüsiert habe: Sheldon Cooper, eine Figur aus der TV-Serie "Big Bang Theory". Das war lange Zeit die erfolgreichste Serie der Welt. Die Art wie er sich verhält ist oft nicht ganz stimmig. Einerseits lässt er oftmals jedes Mitgefühl vermissen. Andererseits ist er oft sehr herzlich und direkt, also durchaus fähig zum Ausdruck von Gefühlen. Dabei geht es aber meistens nur um Dinge, die (nur) ihn interessieren. Und es interessiert ihn dann auch nicht, ob die anderen seine Begeisterung (z.B. für Eisenbahnen) teilen.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 45
- Beiträge: 3985
Naja, und was hat das jetzt mit der Realität oder den Problemen der betroffenen Menschen zu tun?
Das ist eine Serie, eine per Definition witzige Serie. Da stellt ein Schauspieler jemand dar, der letztlich charmant, hochintelligent und witzig ist, der beruflichen Erfolg hat, enge Freunde und am Ende eine Ehefrau.
So ist das nunmal nicht im realen Leben.
Das ist eine Serie, eine per Definition witzige Serie. Da stellt ein Schauspieler jemand dar, der letztlich charmant, hochintelligent und witzig ist, der beruflichen Erfolg hat, enge Freunde und am Ende eine Ehefrau.
So ist das nunmal nicht im realen Leben.
Samasaria81:" Würdet Ihr mit Jemandem befreundet sein wollen, der so eine Störung hat?"
Es ist im Grunde Zeitverschwendung. Ich vermute, damit hättest du jetzt nicht gerechnet.
Aber diese Worte sind aus meiner Lebenserfahrung sehr genau erwogen.
Liebe Grüße
Hiob
Es ist im Grunde Zeitverschwendung. Ich vermute, damit hättest du jetzt nicht gerechnet.
Aber diese Worte sind aus meiner Lebenserfahrung sehr genau erwogen.
Liebe Grüße
Hiob
chrysokoll schrieb im vorletzten Beitrag:
"Naja, und was hat das jetzt mit der Realität oder den Problemen der betroffenen Menschen zu tun?"
Weil Sheldon Cooper auch eine Empathie-Defizit-Störung hat. Diese ist als psychische Störung nicht klassifiziert. Sie ist aber Bestandteil vieler klassifissierter psychischer Störungen. Dazu heißt es in https://www.msdmanuals.com/de/heim/psyc ... 6026471_de:
"Menschen mit Persönlichkeitsstörungen sind unfähig, enge und feste Beziehungen zu knüpfen. Sie können anderen Personen gegenüber taktlos oder emotional distanziert sein oder keine Empathie empfinden."
"Naja, und was hat das jetzt mit der Realität oder den Problemen der betroffenen Menschen zu tun?"
Weil Sheldon Cooper auch eine Empathie-Defizit-Störung hat. Diese ist als psychische Störung nicht klassifiziert. Sie ist aber Bestandteil vieler klassifissierter psychischer Störungen. Dazu heißt es in https://www.msdmanuals.com/de/heim/psyc ... 6026471_de:
"Menschen mit Persönlichkeitsstörungen sind unfähig, enge und feste Beziehungen zu knüpfen. Sie können anderen Personen gegenüber taktlos oder emotional distanziert sein oder keine Empathie empfinden."
@ Hiob
Entschuldige, dass ich auf deinen Beitrag noch nicht eingegangen bin. Die Frage ist, ob es überhaupt angebracht wäre, ihn zu kommentieren, da du ja nicht mit mir kommuniziert hast sondern mit Samsara81.
Die Regeln der menschlichen Kommunikation sind kompliziert und zum großen Teil sind es Anstandsregeln. Anstandsregeln sind Regeln, wie man sich zu benehmen hat. Mischt man sich in das Gespräch anderer Leute ein oder nicht? Wer es niemals tut oder niemals tun möchte, für den ergeben sich daraus unangenehme Konsequenzen. Entweder er frisst alles in sich hinein oder er sorgt dafür, dass er nicht zum Zeugen einer Unterhaltung von zwei Leuten wird, in die er sich einmischen könnte, aber nicht darf.
Da mag sich nun einer fragen "Und was hat das nun mit dem Thema "neue Leute kennenlernen" zu tun?" Denk mal nach.
Entschuldige, dass ich auf deinen Beitrag noch nicht eingegangen bin. Die Frage ist, ob es überhaupt angebracht wäre, ihn zu kommentieren, da du ja nicht mit mir kommuniziert hast sondern mit Samsara81.
Die Regeln der menschlichen Kommunikation sind kompliziert und zum großen Teil sind es Anstandsregeln. Anstandsregeln sind Regeln, wie man sich zu benehmen hat. Mischt man sich in das Gespräch anderer Leute ein oder nicht? Wer es niemals tut oder niemals tun möchte, für den ergeben sich daraus unangenehme Konsequenzen. Entweder er frisst alles in sich hinein oder er sorgt dafür, dass er nicht zum Zeugen einer Unterhaltung von zwei Leuten wird, in die er sich einmischen könnte, aber nicht darf.
Da mag sich nun einer fragen "Und was hat das nun mit dem Thema "neue Leute kennenlernen" zu tun?" Denk mal nach.
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Sheldon Cooper ist eine Filmfigur. Fiktion. Das ist eine lustige Serie, rein auf Unterhaltung ausgelegt, nett anzusehen.
Ich hab das auch gelegentlich gerne gesehen. Aber eben weil es einfach eine Figur in einer Unterhaltungsserie ist, hat das nichts mit realen Menschen und deren Problemen zu tun.
Im realen Leben haben Menschen mit dieser Störung eben keine funktionierenden Freundschaften und enge Beziehungen, berufliche Erfolge und ein fröhliches Leben. Im realen Leben ecken Menschen mit dieser Störung masssiv an und haben nicht liebende Freunde und Nachbarn und WG-Partner um sich herum die sich kümmern.
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