Humor ist...
Es gab ja viele Menschen, die fanden die Siegerehrung der deutschen Mannschaft hierzulande humorvoll. In der Tat wurde bei dieser viel gelacht und es gab einen Quatsch-Auftritt der Sieger. Allerdings gab es Stimmen, die diesen als aggressiv gegen die Verlierer sahen, aber diese Stimmen galten dann als Spielverderber.
Dennoch: Freude ist mit Lachen verbunden, bsp. es wird ein tolles Lied gespielt und man hüpft auf die Tanzfläche. Dort übertreibt man teils den Tanz, findet das gegenseitig humorvoll - keine Aggression weit und breit.
Dennoch: Freude ist mit Lachen verbunden, bsp. es wird ein tolles Lied gespielt und man hüpft auf die Tanzfläche. Dort übertreibt man teils den Tanz, findet das gegenseitig humorvoll - keine Aggression weit und breit.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Ich würde das auf jeden Fall als Humor bezeichnen. Es heißt doch: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Komik und Tragik liegen nun mal oft dicht beieinander. Da kommt es auf die Perspektive an. Du hast die Fähigkeit, dich von dir selbst zu distanzieren und deine Missgeschicke komisch zu finden. Andere, die nicht über diese Fähigkeit verfügen, würden vielleicht aggressiv sich selbst oder anderen gegenüber werden, wenn sich Missgeschicke häufen. Die komischen Seiten von sich selbst, von anderen, vom Leben, von der Welt wahrnehmen zu können, ist eine wichtige Ressource.stern hat geschrieben:Oder so Serien von Missgeschicken: Bei den ersten 2-3 ärgere ich mich vielleicht noch (es gibt auch ärgerlich Missgeschicke)... aber wenn das nicht abreißt, dann kann das so viel an Skurrilität gewinnen, dass es irgendwann nur noch zum Lachen ist. Aber ich bin gerade nicht sicher, ob ich das wirklich als Humor bezeichnen würde (bei mir). Jedenfalls liegen da Ärger und Lachen näher beieinander als z.B. beim herumalbern o.ä.
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Mir ist dazu aufgefallen, dass ich vor allem dann über mich lache, wenn mir etwas in der Öffentlichkeit passiert... In meiner Wohnung würde ich sicher nicht lachen, wenn mir meine Tasche zum zweiten Mal runterfällt und der Inhalt auskippt. Gut, besonders aufregen kann ich mich über so was auch nicht, aber lachen tu ich nur, wenn ich - hab das aber natürlich nicht bewusst so 'entschieden' - davon ausgehe, dass andere Menschen mich sehen. Vielleicht will ich damit die erwartete Schadenfreude der Anderen vorwegnehmen?
Bei mir ist das ziemlich egal ob allein daheim oder unter vielen Leuten, eher im Gegenteil halte ich mich unter Leuten noch eher zurück als daheim. Ich lache ja für mich und aus mir heraus und nicht fürs Publikum.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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@ Leberblümchen: Mit Schadenfreude würde ich bei so was gar nicht rechnen. Kenne ich auch weder von mir noch von Menschen aus meiner näheren Umgebung - jedenfalls nicht in Bezug auf Missgeschicke. Vielleicht willst du mit dem Lachen auch deine Verlegenheit überspielen? Oder du lachst lieber, als dich in der Öffentlichkeit zu ärgern oder zu weinen?
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Tristezza, ich kann auch gut öffentlich weinen - bei mir hängt beides auch sehr eng zusammen. Ärgern tu ich mich hingegen selten. Und wenn, dann auch eher schlagfertig.
Doch, ich rechne schon mit Schadenfreude, schätze ich: dass die Anderen denken: "Die ist aber blöd, dass ihr zweimal die Tasche runterfällt!" - also, ich rechne damit, dass man mich für blöd hält. Wenn ich lache, dann will ich wohl signalisieren: "Guckt mal, ich bewege mich auf der Meta-Ebene"
Doch, ich rechne schon mit Schadenfreude, schätze ich: dass die Anderen denken: "Die ist aber blöd, dass ihr zweimal die Tasche runterfällt!" - also, ich rechne damit, dass man mich für blöd hält. Wenn ich lache, dann will ich wohl signalisieren: "Guckt mal, ich bewege mich auf der Meta-Ebene"
Denkst und handelst du selbst eigentlich auch immer so wie du es anderen unterstellst ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Vielleicht finden es die anderen auch einfach lustig, wenn dir die Tasche runterfällt, ohne Schadenfreude zu empfinden, oder es tut ihnen sogar Leid. Ist schon ein interessantes Menschenbild, das du da hast ...
Ich bin mal auf einer vereisten Fläche ausgerutscht und hingefallen, aufs Steißbein, das mir noch wochenlang weh getan hat. Ich weiß noch, dass ich ziemlich böse auf meine Freundin war, die bei meinem Sturz in Gelächter ausgebrochen ist. Sie hat eben meinen Schmerz nicht gespürt - von daher war ihr Lachen letztlich verständlich. Ich bin aber keinen Augenblick auf den Gedanken gekommen, dass sie Schadenfreude empfinden konnte. Weshalb auch? Was ist so toll daran, wenn andere einen Schaden erleiden? Muss man nicht ziemlich verbittert sein, wenn einem das ein Grund zur Freude ist?
Ich bin mal auf einer vereisten Fläche ausgerutscht und hingefallen, aufs Steißbein, das mir noch wochenlang weh getan hat. Ich weiß noch, dass ich ziemlich böse auf meine Freundin war, die bei meinem Sturz in Gelächter ausgebrochen ist. Sie hat eben meinen Schmerz nicht gespürt - von daher war ihr Lachen letztlich verständlich. Ich bin aber keinen Augenblick auf den Gedanken gekommen, dass sie Schadenfreude empfinden konnte. Weshalb auch? Was ist so toll daran, wenn andere einen Schaden erleiden? Muss man nicht ziemlich verbittert sein, wenn einem das ein Grund zur Freude ist?
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Nico, nee, ich selbst bin nicht übermäßig schadenfroh, aber ich denke, dass mich niemand mag.
Tristezza, ich nehme an, dass in meinem 'Fall' die Leute lachen, weil sie mich für dümmer halten als sich selbst und sich darüber freuen, wobei die Freude oft verpackt wird in so ein Kopfschütteln - kennst du das? Ist jetzt OT, aber neulich im Supermarkt war jemand offenbar psychisch krank und hat wiederholt etwas Unverständliches geschrien. Dann kam der Sicherheitsdienst und hat den Kunden 'abgeführt' - was danach kam, war echt zum Kotzen: Der Mob regte sich auf über das Verhalten dieses - sichtbar - kranken Menschen; es reichte bis zur geforderten Gaskammer. Also, es ist immer 'gut', wenn jemand weiter unten ist als man selbst; aber natürlich kann man das nicht so deutlich formulieren; deshalb wird Empörung 'inszeniert'. So eine Art Katharsis im 21. Jahrhundert, wo Mitgefühl nicht mehr zählt, sondern nur noch der Gedanke daran, seinen kleinbürgerlichen Ar.sch zu retten.
Tristezza, ich nehme an, dass in meinem 'Fall' die Leute lachen, weil sie mich für dümmer halten als sich selbst und sich darüber freuen, wobei die Freude oft verpackt wird in so ein Kopfschütteln - kennst du das? Ist jetzt OT, aber neulich im Supermarkt war jemand offenbar psychisch krank und hat wiederholt etwas Unverständliches geschrien. Dann kam der Sicherheitsdienst und hat den Kunden 'abgeführt' - was danach kam, war echt zum Kotzen: Der Mob regte sich auf über das Verhalten dieses - sichtbar - kranken Menschen; es reichte bis zur geforderten Gaskammer. Also, es ist immer 'gut', wenn jemand weiter unten ist als man selbst; aber natürlich kann man das nicht so deutlich formulieren; deshalb wird Empörung 'inszeniert'. So eine Art Katharsis im 21. Jahrhundert, wo Mitgefühl nicht mehr zählt, sondern nur noch der Gedanke daran, seinen kleinbürgerlichen Ar.sch zu retten.
Aha, dachte ich mir doch.leberblümchen hat geschrieben:Nico, nee, ich selbst bin nicht übermäßig schadenfroh, aber ich denke, dass mich niemand mag.
Tristezza, ich nehme an, dass in meinem 'Fall' die Leute lachen, weil sie mich für dümmer halten als sich selbst und sich darüber freuen, wobei die Freude oft verpackt wird in so ein Kopfschütteln - kennst du das? .
Es liegt also an dem was du in den Humor bzw. ins Lachen hineininterpretierst und an deinem eigenen Zugang zum Thema.
Wenn dich jemand freundlich und vielleicht interessiert anlächelt fühlst du dich wahrscheinlich ausgelacht.
Ich komme gar nicht auf die Idee dass mich jemand auslachen könnte und wenn es so wäre ist es mir erst recht egal. Für mich ist Lachen ausschließlich positiv besetzt.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
.. du nimmst an? dann pass bloss auf, dass du selbst dich nicht für dümmer hältst als dies alle anderen tun bzw. als du tatsächlich bist!leberblümchen hat geschrieben:.. ich nehme an, dass in meinem 'Fall' die Leute lachen, weil sie mich für dümmer halten als sich selbst und sich darüber freuen, wobei die Freude oft verpackt wird in so ein Kopfschütteln.
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Nico, nein, ich merke auch, wenn jemand nett zu mir ist und mich freundlich anlächelt. So schlimm ist es nicht. Das mit dem Lachen läuft ja auch recht subtil; ich habe da vorher ja keine analytischen Studien durchgeführt; mir kam nur vorhin der Gedanke. Also einfach sagen: "Ich lache, weil es lustig ist", so denke ich nicht. Ich will es dann schon genauer wissen.
viciente: Das ist wohl das Mysterium der selbstwertgestörten Menschen: Es schwankt zwischen dem Wunsch, die Klügste zu sein - und der Erkenntnis, dass im anderen Fall das totale Versagen und die absolute Dämlichkeit vorliegen muss.
viciente: Das ist wohl das Mysterium der selbstwertgestörten Menschen: Es schwankt zwischen dem Wunsch, die Klügste zu sein - und der Erkenntnis, dass im anderen Fall das totale Versagen und die absolute Dämlichkeit vorliegen muss.
Wie wäre es denn mal mit .......... Gelotologie ?
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.. ich darf da ausnahmsweise die schieflage aufzeigen? einerseits wunsch und andererseits erkenntnis passen nämlich nicht so toll zusammen. die angebliche erkenntnis der dämlichkeit wenn man nicht der klügste von allen ist kann nur ein irrtum sein. könntest du z.b. dämliche fehler - die wir alle machen - verhindern, würds umgekehrt ja auch ned bedeuten, die klügste zu sein. entweder du hast den wunsch - und als gegenteil die befürchtung .. oder du hast - in welche richtung auch immer eine erkenntnis. jedenfalls haben meist die tatsächlich klügsten so wie auch die dümmsten die allergrössten versagensängste; wie wärs also mit einem dämlich, humorigen grinsen auf deinem gesicht im hinblick auf diese irrige annahme deinerseits?leberblümchen hat geschrieben:Das ist wohl das Mysterium der selbstwertgestörten Menschen: Es schwankt zwischen dem Wunsch, die Klügste zu sein - und der Erkenntnis, dass im anderen Fall das totale Versagen und die absolute Dämlichkeit vorliegen muss.
Tja, das ist wohl auch eine Fehlannahme, der einige unterliegen, die sich über den Stilblüten-Thread aufregen. Die können nicht glauben, dass man eine Stilblüte zitiert, weil man diese einfach witzig findet, sondern legen das Zitieren als Schadenfreude oder den Wunsch, einen anderen bloßzustellen, aus. Wobei man Schadenfreude natürlich nie ausschließen kann. Deshalb soll in dem Thread ja auch nur anonym zitiert werden.leberblümchen hat geschrieben: Tristezza, ich nehme an, dass in meinem 'Fall' die Leute lachen, weil sie mich für dümmer halten als sich selbst und sich darüber freuen
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