Humor ist...
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Humor ist...
Ich habe einen Gedanken aus dem Stilblütenthread aufgegriffen. Jemand sagte zu einem anderen User, dass dieser keinen Humor habe. Und ich hab mich gefragt, ob es überhaupt Menschen gibt, die dies von sich selbst sagen würden. Ich kenne niemanden. Meist würde die Antwort doch lauten: "Doch, ich hab schon Humor, aber du bist mir zu blöd" (vereinfacht gesagt). Ich kenne Leute, die sich hässlich und dumm finden - aber ich kenne niemanden, der sagen würde, keinen Humor zu haben.
Was also ist überhaupt Humor (nein, ich gucke NICHT bei Wikipedia nach...)? Ich frage mich, ob es objektivierbare Kriterien für die Eigenschaft 'humorvoll' gibt. Und wieso eigentlich den meisten Menschen Humor so wichtig ist. Manchmal denke ich, dass in diesen Fragebögen à la: "Welche Eigenschaften sollte ihr Partner haben?" die Antwort "er sollte humorvoll sein" so einen Alibi-Charakter hat. Von wegen: "Damit kannste nix falsch machen" - dass er Geld haben soll, will ja niemand zugeben; dass er intelligent sein soll, könnte schwierig werden, wenn sich herausstellt, dass man selbst in dieser Hinsicht 'unterlegen' ist. Attraktivität klingt furchtbar oberflächlich - also nehmen wir halt den Humor.
Ich selbst würde mich als sehr humorvoll bezeichnen; allerdings bin ich furchtbar ernst, und Menschen, die mich noch nicht so gut kennen (und die auch nicht vorhaben, das zu ändern), halten mich für extrem trantütig, langweilig und, ja: humorlos. Meine Kinder hingegen beschweren sich darüber, dass ich peinlich lache (auch so ein Dauerbrenner-Thema: peinliches Lachen): Ich habe und hatte immer regelmäßige Lachkrämpfe. Was so gar nicht zu meinem Verhalten auf der Couch passt, zum Beispiel...
Tja, warum dieser Thread? Keine Ahnung. Aber vielleicht hat sich jemand auch schon mal fernab der Feststellung, dass das Gegenüber humorlos sei, Gedanken zu diesem Thema gemacht. Therapeutisch wertvoll kann er jedenfalls nicht sein; sonst wäre ich mit Sicherheit gesünder.
Was also ist überhaupt Humor (nein, ich gucke NICHT bei Wikipedia nach...)? Ich frage mich, ob es objektivierbare Kriterien für die Eigenschaft 'humorvoll' gibt. Und wieso eigentlich den meisten Menschen Humor so wichtig ist. Manchmal denke ich, dass in diesen Fragebögen à la: "Welche Eigenschaften sollte ihr Partner haben?" die Antwort "er sollte humorvoll sein" so einen Alibi-Charakter hat. Von wegen: "Damit kannste nix falsch machen" - dass er Geld haben soll, will ja niemand zugeben; dass er intelligent sein soll, könnte schwierig werden, wenn sich herausstellt, dass man selbst in dieser Hinsicht 'unterlegen' ist. Attraktivität klingt furchtbar oberflächlich - also nehmen wir halt den Humor.
Ich selbst würde mich als sehr humorvoll bezeichnen; allerdings bin ich furchtbar ernst, und Menschen, die mich noch nicht so gut kennen (und die auch nicht vorhaben, das zu ändern), halten mich für extrem trantütig, langweilig und, ja: humorlos. Meine Kinder hingegen beschweren sich darüber, dass ich peinlich lache (auch so ein Dauerbrenner-Thema: peinliches Lachen): Ich habe und hatte immer regelmäßige Lachkrämpfe. Was so gar nicht zu meinem Verhalten auf der Couch passt, zum Beispiel...
Tja, warum dieser Thread? Keine Ahnung. Aber vielleicht hat sich jemand auch schon mal fernab der Feststellung, dass das Gegenüber humorlos sei, Gedanken zu diesem Thema gemacht. Therapeutisch wertvoll kann er jedenfalls nicht sein; sonst wäre ich mit Sicherheit gesünder.
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Humor an sich ist subjektiv und nicht in dem Sinne objektivierbar, auch nicht im kulturellen Kontext.
Es wird kaum eine Sache geben, die - bei sagen wir mal 50 anwesenden Personen - alle in gleicher Weise humorvoll finden.
Manche werden sagen: "Wie witzig ..." Andere hingehen: "Das ist geschmackslos ..." und so fort.
Deswegen wird man nicht sagen können, der eine ist ein humorvoller Mensch, der andere nicht.
Menschen lachen eben über unterschiedliche Dinge.
Es wird kaum eine Sache geben, die - bei sagen wir mal 50 anwesenden Personen - alle in gleicher Weise humorvoll finden.
Manche werden sagen: "Wie witzig ..." Andere hingehen: "Das ist geschmackslos ..." und so fort.
Deswegen wird man nicht sagen können, der eine ist ein humorvoller Mensch, der andere nicht.
Menschen lachen eben über unterschiedliche Dinge.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Humor ist für mich wenn man über sich selbst lachen kann und das ist für mich auch ein Anspruch den ich an meine Partnerin stelle.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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Pandas: Naja, aber die Behauptung: "Du hast keinen Humor", die müssen sich ja viele Leute immer mal anhören. Hingegen würden eher weniger Menschen sagen: "Du hast keinen Geschmack", weil ja jeder weiß, dass Geschmäcker verschieden sind. Ich glaube, es gibt sowohl bei den Schenkelklopfern als auch bei den Feuilletonisten die Tendenz, der jeweils anderen Fraktion Humorlosigkeit zu unterstellen. Was ich auch deshalb komisch finde, weil die Menschen ja sowieso unterschiedlich sind. Trotzdem muss dieses Urteil gefällt werden, schätze ich.
Mir selbst geht es auch oft so, dass ich unheimlich erleichtert bin, wenn ich jemanden treffe, der einen ähnlichen Humor hat wie ich. Und dass ich große Schwierigkeiten habe mit Menschen, deren Witzigkeit mir so gar nichts gibt. Andere Kriterien (z.B. politische Einstellungen) scheinen weniger wichtig zu sein.
Nico: Ja, das stimmt. Das finde ich auch sehr wichtig. Ich glaub, wenn man über sich selbst lachen kann, kann man auch über andere lachen, ohne dass es ärgerlich wird.
Mir selbst geht es auch oft so, dass ich unheimlich erleichtert bin, wenn ich jemanden treffe, der einen ähnlichen Humor hat wie ich. Und dass ich große Schwierigkeiten habe mit Menschen, deren Witzigkeit mir so gar nichts gibt. Andere Kriterien (z.B. politische Einstellungen) scheinen weniger wichtig zu sein.
Nico: Ja, das stimmt. Das finde ich auch sehr wichtig. Ich glaub, wenn man über sich selbst lachen kann, kann man auch über andere lachen, ohne dass es ärgerlich wird.
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leberblümchen, ich meinte damit, dass sich Humor schlecht so an sich definieren und beschreiben lässt, weil denselben Wortlaut etc. (also ein Spruch, eine Bemerkung o.ä.) A echt witzig findet, B ziemlich geschmacklos.
Man kann dann aber nicht sagen, B ist humorlos, weil B sehr wahrscheinlich einen anderen Spruch, Bemerkung o.ä. "echt witzig" findet ...
Humor ist folglich seeeeehr subjektiv.
Man kann dann aber nicht sagen, B ist humorlos, weil B sehr wahrscheinlich einen anderen Spruch, Bemerkung o.ä. "echt witzig" findet ...
Humor ist folglich seeeeehr subjektiv.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
.. ja, schon subjektiv; ich denk aber auch, dass u.a. viele oft scherzchen auf kosten anderer machen, welche die dann eben weniger lustig finden. vor allem dann, wenn die "witzbolde" selbst überhaupt keinen spass verstehen. ausserdem gibts kaum humoriges ohne zumindest ein bissl ernst darin und das kann schnell schief gehen, wenn eine seite plötzlich vom scherzen in ernst verfällt - weils z.b. zu viel wird oder etwas plötzlich zu ernst genommen wird. kommt auch oft vor, dass jemand - als test - etwas im "scherz" sagt - damit provoziert - und wenn das gegenüber reklamiert, das ganze plötzlich als scherz hin- und humorlosigkeit unterstellt.
.. "rezept" als beispiel (also nicht DU persönlich jetzt): sag jemandem was - für dich - "wahres", und wenn nix passiert ists ok, wenn der andere auszuckt, dann deklariers als "war doch ned ernst gemeint" .. und der ärger ist (fast) perfekt. dann nämlich unterstellst dem anderen zusätzlich zu humorlosigkeit auch noch begriffstutzigkeit; ziemlich fies, würd ich sagen. geschrieben sind scherze sowieso ein problem, weil sowohl stimme als auch körpersprache fehlen - dann hängt alles überhaupt davon ab, wies den lesern grade selbst geht.
.. "rezept" als beispiel (also nicht DU persönlich jetzt): sag jemandem was - für dich - "wahres", und wenn nix passiert ists ok, wenn der andere auszuckt, dann deklariers als "war doch ned ernst gemeint" .. und der ärger ist (fast) perfekt. dann nämlich unterstellst dem anderen zusätzlich zu humorlosigkeit auch noch begriffstutzigkeit; ziemlich fies, würd ich sagen. geschrieben sind scherze sowieso ein problem, weil sowohl stimme als auch körpersprache fehlen - dann hängt alles überhaupt davon ab, wies den lesern grade selbst geht.
Hab noch nicht alles gelesen.
Mir fällt spontan ein, dass es auch Galgenhumor gibt... oder schwarzer Humor.
Meine Klinikärztin fiel damals im Erstgespräch Humor auf und wertschätzte das (so ist die Frau aber )... aus meiner Sicht war das jedoch eher Galgenhumor .
Was ich nicht so toll finde (hat einen Hintergrund, nicht Forum), wenn ein Bosartigkeit als (fehlender) Humor verkauft werden soll à la: Du hast ja gar keine Humor! So als müsste man noch darüber erfreut sein und lachen, dass jemand ein Scherzchen machte... das in Wirklichkeit gar nicht so humorvoll ist.
Mir fällt spontan ein, dass es auch Galgenhumor gibt... oder schwarzer Humor.
Meine Klinikärztin fiel damals im Erstgespräch Humor auf und wertschätzte das (so ist die Frau aber )... aus meiner Sicht war das jedoch eher Galgenhumor .
Was ich nicht so toll finde (hat einen Hintergrund, nicht Forum), wenn ein Bosartigkeit als (fehlender) Humor verkauft werden soll à la: Du hast ja gar keine Humor! So als müsste man noch darüber erfreut sein und lachen, dass jemand ein Scherzchen machte... das in Wirklichkeit gar nicht so humorvoll ist.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Drum sag ich ja, Humor ist wenn man über sich selbst lacht, da gibts keine Missverständnisse und keine Bösartigkeit
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Aber ausschließlich über sich selbst lachen?
Dann wäre noch die Frage, wieso man über sich selbst überhaupt lacht? Wieso überhaupt lachen?
Vermutlich ausschließlich, um sich zu erleichtern.
Dann wäre noch die Frage, wieso man über sich selbst überhaupt lacht? Wieso überhaupt lachen?
Vermutlich ausschließlich, um sich zu erleichtern.
Nein nicht ausschließlich, aber hauptsächlich und wenn man mit jemandem gemeinsam über sich selbst lacht, ergibt sich oft ein allgemeines entspanntes Lachen und flunkern.
Bei mir im Betrieb wird z.B. relativ viel gelacht.
Bei mir im Betrieb wird z.B. relativ viel gelacht.
Zuletzt geändert von Nico am Fr., 07.11.2014, 19:57, insgesamt 1-mal geändert.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Würde ich auch so sehen. Z.B. mal eine Comedy-Sendung... fand ich null witzig, sogar nervig (und sehr absehbar). Eine Freundin hingegen hat sich weggeschmissen.pandas hat geschrieben:Es wird kaum eine Sache geben, die - bei sagen wir mal 50 anwesenden Personen - alle in gleicher Weise humorvoll finden.
Manche werden sagen: "Wie witzig ..." Andere hingehen: "Das ist geschmackslos ..." und so fort.
Aber tagesformabhängige Unterschiede kann es (bei mir) auch geben.
Ich würde sagen, Humor beschädigt nicht... die Frage ist nur, ob man darüber lachen kann, wenn man sozusagen selbst betroffen ist. Denn es kann schon einen Unterschied machen, ob man über jemanden oder etwas lacht (und das witzig findet i.ä.)... oder ob man auch wirklich über sich selbst lachen kann, entsprechendes einen selbst beträfe (oder ob das dann eher ein gezwungenes Lachen ist). Die Grenzen zur Verletzung sind wohl fließend. Mich schätze ich so ein, dass ich nicht über alles lachen könnte, wenn es mich betrifft... selbst wenn es noch unter Humor durchginge. Wohl abhängig davon, ob gleichzeitig ein wunder Punkt berührt ist.
Liebe Grüße
stern
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Ehrlich gesagt, denke ich durchaus, dass Humor auch beschädigen kann, z.B. bei Satire. Dann wäre der Beschädigte humorvoll, wenn er über den Schaden mitlachen könnte. Ich glaube, dass Humor eigentlich fast IMMER dann in Erscheinung tritt, wenn jemand beschädigt wird (wobei natürlich 'Schaden' auch ein weites Feld ist).
Kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, ich fühle mich da nie beschädigt und es ist auch nicht meine Absicht jemanden zu beschädigen wenn ich mit ihm herumalbere und lache.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Oder dass man sich erhofft, jemand nimmt auch manches locker und nicht alles "bierernst" oder "verbittert" o.ä. Ist vermutlich Geschmackssache, aber wenn jemand zu sehr "Spaßvogel" ist (so sehe ich mich nicht) kann das auch langweilig bis anstrengend sein. Weiß nicht, ob "ernst" ein Gegensatz von "humorvoll" ist, aber ich finde es auch wichtig, manche Dinge ernst zu nehmen bzw. nehmen zu können. Also Ausgewogenheit bzw. situationsabhängig.leberblümchen hat geschrieben:Manchmal denke ich, dass in diesen Fragebögen à la: "Welche Eigenschaften sollte ihr Partner haben?" die Antwort "er sollte humorvoll sein" so einen Alibi-Charakter hat. Von wegen: "Damit kannste nix falsch machen" - dass er Geld haben soll, will ja niemand zugeben; dass er intelligent sein soll, könnte schwierig werden, wenn sich herausstellt, dass man selbst in dieser Hinsicht 'unterlegen' ist. Attraktivität klingt furchtbar oberflächlich - also nehmen wir halt den Humor.
Liebe Grüße
stern
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Nico: Aber warum lachst du dann? Bei der Formulierung "über sich selbst lachen" denke ich an ein Missgeschick, das einem passiert ist und über das man lachen kann.
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