Wenn Therapeuten Fehler machen, was dann?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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sweet_hom_hh
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Beitrag Mi., 04.07.2012, 22:11

Das wäre eine Option, die nutzte ich selbst mal und es war echt gut
http://www.unabhaengige-patientenberatu ... rapie.html
DIE KANN ICH ECHT EMPFEHLEN

Darüber hin aus die KK benachrichtigen

Und weiter eine Beratungsstelle aufsuchen, die einen wieder aufbauen kann
ta tü ta ta

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Ramonakatze
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Beitrag Sa., 14.07.2012, 08:57

Die Krankenkasse macht gar nichts. Der ist das völlig egal.
Ramona

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Mia Wallace
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Beitrag So., 15.07.2012, 08:06

hippogriff hat geschrieben:Hallo Charlotta,

wenn man drin steckt, stellt sich das ein bisschen anders da. Die konkrete Situation war so, dass ich nach 4 Monaten gesagt habe, ich höre auf und ihre Reaktion war dann mir zu schreiben, sie hätte mit meiner Mutter gesprochen und wenn ich aufhöre, macht sie mit ihr weiter, die sei dazu bereit. Da bin ich halt wieder hingegangen. Mir gegenüber hat sie das natürlich als Fürsorglichkeit erkauft, de facto war es aber sowas wie Nötigung. Ich war damals nicht sauer, sondern verwirrt, weil sie ja einerseits ein wirklich großes Engagement mir gegenüber gezeigt hat, es mir aber andererseits nicht gut getan hat und ich viel zu wenig darüber wusste, wie eine Therapie eigentlich verläuft.

Außerdem war sie in einem Verein ehrenamtlich sehr aktiv und hat sowohl mich als auch meine Mutter versucht, anzuwerben. Ich habe mich dann auch engagiert, was eben dazu führte, dass wir uns mehrmals die Woche privat gesehen haben, natürlich auch in Anwesenheit Dritter, vor denen ich so getan habe, als wäre sie nicht meine Therapeutin.

Das ist ja wirklich ein Hammer. Du Arme!
Wie geht es dir denn inzwischen damit?

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(e)
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Beitrag Mi., 25.07.2012, 20:21

Ich hatte auch einen Therapieversuch bei einem Psychoanalytiker, der meiner Meinung einige Fehler gemacht hat, zumindest in meinem Fall. Er hat mir einfach nicht sofort geglaubt, ich musste mich ständig rechtfertigen und alles lang und breit erklären. Er war von vornherein irgendwie sehr kritisch, als wäre Patienten grundsätzlich nicht zu trauen. Ich konnte dann zum Glück gleich wieder zurück zu meinem Übergangsthera, einem Tiefenpsychologen, der vorwiegend kognitiv und durch Gesprächstherapie mit mir arbeitet. Damit ist für mich die Psychoanalyse als konkrete Therapieform erledigt, nur noch in Büchern für mich interessant. Ich war zwar auch schon bei einem sehr guten Psychoanalytiker, aber dieses Erlebnis jetzt war einfach zu viel für mich und hat mir sehr geschadet. Wenn mein Übergangsthera mich nicht aufgenommen hätte, würde ich es ohne Therapie versuchen. Es wäre mir jedenfalls lange Zeit unmöglich gewesen, einen neuen Thera zu suchen und neu Vertrauen aufzubauen.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Landkärtchen
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 12:55

Aus gegebenen Anlass ein paar Informationen, die vielleicht auch anderen helfen könnten.

Ob ein Behandlungsfehler vorliegt kann auch durch die Krankenkasse geprüft werden. Dazu braucht die Krankenkasse die Behandlungsakte von der Psychotherapeutin und eine "Behandlungsprotokoll" von der Patientin. Beides sendet die Krankenkasse dann an den MdK zur Überprüfung / Begutachtung. Der MdK entscheidet nach Aktenlage. Die Bearbeitungszeiten im Brandenburger / Berliner Raum belaufen sich auf drei bis sechs Monate.
Sollte der MdK feststellen das es während der Therapie zu Behandlungsfehler kam, würde die Krankenkasse von der Therapeutin u.a. die Behandlungskosten zurückfordern.
Für den Patienten ist dieses Verfahren kostenlos.

Hier noch ein link zum Thema Patientenrecht. Interessant ist, dass sich die Einsicht in die Patientenakte auch grundsätzlich auf die subjektiven Wertungen, Bemerkungen des Behandelnden bezieht.

http://www2.psychotherapeutenkammer-ber ... gesetz.pdf
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?

Vincent van Gogh

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 14:02

Leute, nicht rumflennen, sondern den Tatsachen ins Auge sehen. Hier stellt sich die Frage nach fehlern, obwohl sogar bewusste Misshandlungen kaum Konsequenzen nach sich ziehen. Über Fahrlässigkeit erübrigt sich somit jede Diskussion.

Von vorsätzlicher Misshandlung gehe ich in den allermeisten Fällen nicht aus. Das im Übrigen nur aus taktischen gründen, sonst würde jeglicher Einwand meinerseits sofort mit angeblicher Misanthropie niedergeknüppelt werden.
Aber man sollte als Pat. im Hinterkopf behalten, dass man, ob Fehler oder nicht, am Ende als der Gelackmeierte dastehen wird. Daher besser früher als später das Weite suchen, wenn der Therapeut macken zeigt.
Schließlich sollen die meisten Theras aus eigener Not diesen Beruf ergriffen haben, also selbst einen Schaden aus der Kindheit davontragen. Würde ich nicht einfach als Klischee abtun.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Thread-EröffnerIn
candle.
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 14:29

Für mich ist das Thema abgeschlossen. Ist ja nun auch schon ein paar Jährchen alt. Nun weiß ich auch nicht warum nicht ein aktuellerer Thread rausgesucht wurde?!

candle
Now I know how the bunny runs! Bild


isabe
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 14:57

Landkärtchen:
Ich habe mit der Kasse gesprochen: Der Medizinische Dienst ist nicht für Therapie zuständig, sondern die Therapeutenkammer. Diese Info hatte ich aber auch schon mal bekommen.

Interessant ist, dass man als Patient ständig andere Informationen bekommt, was das Procedere betrifft. Das ist wohl das Zermürbendste daran.

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stern
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 17:42

AN SICH müsste m.W. die Krankenkasse bei Verdacht auf Behandlungsfehler unterstützen (D). Sie hätte im Fall das Falles ja auch etwas davon. Aber das liest sich so als nehmen sie das nicht so genau. Da könnte man der Krankenkasse m.E. also durchaus etwas auf den Zahn fühlen. Allerdings bin ich skeptisch, was aus den Behandlungsunterlagen herauszulesen ist. Denn ein Gutachter hat ja i.d.R. auch manche Formalien und Vorgehensweise geprüft ("nur" Bericht). Insofern kann ich mir schwer vorstellen, das die offiziellen Unterlagen dazu deutlich in Kontrast stehen bzw. überhaupt relevante Aspekte vermerkt sein. Was natürlich kein Grund darstellen soll, das zu probieren, wenn man das als sinnvoll ansieht. Meine hat neulich auch klare Worte gesprochen (mit heftigere Stellungnahme als ich das selbst wertete... aber ich kann es nachvollziehen). Ich habe die Doku nicht angefordert oder eingesehen, weil ich (für meinen Teil) davon ausgehe, dass die wesentliche Punkte dort eh nicht vermerkt sind... sondern ein Therapeut versucht, das formal (für ihn wasserdicht) zu gestalten. Ich denke auch, man sollte (im Interesse der eigenen Gesundheit) abwägen, ob man das mental schafft.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)


Landkärtchen
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 18:20

isabe, ich habe auch lange mit der Krankenkasse telefoniert. Die Mitarbeiterin sagte von sich aus, dass sie das an den MDK weiterleiten würde damit der ein Gutachten erstellt. Offiziell sollen dich Krankenkassen bei möglichen Behandlungsfehler auch beratend unterstützen und ich denke, dass das sich auch auf Psychotherapien bezieht.

Nun, mir liegt meine Patientenakte noch nicht vollständig vor. Sobald das der Fall ist werde ich weiter sehen und entscheiden. Meine größte Befürchtung ist, dass die Therapeutin die Akte schwärzt. Aber vielleicht bin ich ja schon paranoid. ::?

Wirklich erschreckend an dem Ganzen finde ich, dass das Verfahren bei der Psychotherapeutenkammer vollkommen intransparent für den Patienten ist. Das stärkt nicht gerade mein Vertrauen in diese Zunft. Sich an die Kammer mit einer Beschwerde zu wenden ist aus meiner heutigen Sicht vertane Zeit.
Ich könnte, allein schon aus ethischen Gründen, nicht an solchen Institutionen arbeiten.
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Vincent van Gogh

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Solage
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Beitrag Mi., 08.03.2017, 23:22

Ich weiß von einem Fall, da hat die KK einen Gutachter beauftragt, der Stellung zu den Vorkommnissen der Therapie nahm. Der konnte sich so ein Verhalten eines anerkannten Therapeuten nicht vorstellen und das war es dann.
Die Rechtsvertretung der Patientin ließ das aber so nicht stehen.
Der Ausgang ist mir nicht bekannt.

Meine KK zeigte wenig Interesse.


isabe
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Beitrag Do., 09.03.2017, 07:40

Ja, das befürchtete mein Therapeut auch: dass der Gutachter das als Schutzbehauptung sehen könnte. Von wegen: "Die sucht ja nur einen Grund für die Therapie".

Inzwischen habe ich juristische Unterstützung organisiert, die einspringt, wenn nötig.


Landkärtchen
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Beitrag Mo., 27.03.2017, 17:04

Meine Krankenkasse zeigt großes Interesse und geht dem "Verdacht auf einen Behandlungsfehler in der Psychotherapie" ernsthaft nach. So forderte sie bereits drei Tage nach meiner Einverständnis alle Unterlagen von Ärztinnen und Therapeutinnen an, die mich während und nach der Therapie behandelt haben. Ich denke, dass da der finanzielle Aspekt eine große Rolle spielt.
Von der Psychotherapeutenkammer habe ich seit drei Monaten nichts gehört. Keine Nachfrage bei meinem Hausarzt, keine bei meiner Therapeutin, keine bei der Traumaberatungsstelle. NICHTS. Wenn ich dort anrufe und nach dem aktuellen Stand frage bekomme ich keine Antwort. Sie dürften mir keine Auskunft geben.
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Vincent van Gogh


isabe
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Beitrag Mo., 27.03.2017, 17:13

Soweit ich weiß, kann die Kasse das Problem des Patienten jedoch nicht lösen. Ob sie sich überhaupt juristisch mit dem Th. auseinandersetzen darf, weiß ich auch nicht. Ich dachte eher, solche Fragen laufen über die KV?


Landkärtchen
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Beitrag Mo., 27.03.2017, 17:32

Nein, das kann sie nicht. Aber bei einer Bestätigung eines Behandlungsfehlers durch den MDK fordert die Krankenkasse ihre entstandenen Kosten (z.B. Therapiestunden) von der Therapeutin auch gerichtlich zurück.

Die KV ist für Ärzte zuständig. Die Therapeutin war aber psychologische Psychotherapeutin.

Meine entstandenen Kosten, die aufgrund des Behandlungsfehlers eingetreten sind, kann ich mit der Bestätigung durch die Krankenkasse leichter zivilrechtlich einklagen.
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Vincent van Gogh

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