Liebe Petrapan,
hast Du meinen vorherigen Beitrag (eine Seite zurück), der mitunter an Dich gerichtet war, gelesen?
petrapan hat geschrieben:In meinem Umfeld hat wirklich JEDER in den letzten 15 Jahren mal jemanden gefunden, mit dem er eine zeit, manchmal Jahre zusammen war, zum Teil auch noch zusammen ist. Nur in meinem Leben war nie jemand.
Das tut mir sehr leid, Petrapan.
Meine Vermutung:
Aufgrund Deiner Beziehung als Kind zu Deinen Eltern trägst du unterbewußt das Glaubensmuster "Männer lehnen mich ab oder ich werde abgelehnt." Und weil Glaubensmuster immer das Ziel der Selbstbestätigung anstreben, suchst Du Dir unbewußt "Gelegenheiten", die dies untermauern. Objektiv gesehen bist du also nicht weniger attraktiv und wert als andere Frauen. Nur Dein Glaubensmuster macht Dir hier einen Strich durch die Rechnung. Dazu gehört nicht nur, dass Du Dir Männer aussuchst, in deren Beuteschema Du vielleicht nicht paßt, sondern jene, die erst Interesse zeigten unbewußt "dazu bringst" Dich abzulehnen, bzw. Männer aussuchst, die keine Partnerschaft suchen. Es gehört auch dazu, dass Du entsprechend durch diesen Filter wahrnimmst. D.h. Du siehst dann nicht mehr die Männer, die echtes Interesse an dir hätten, weil sie Dich wiederum nicht interessieren oder weil Du sie gar nicht wahrgenommen hast, schließlich würden sie - drastisch ausgedrückt (aus Sicht des Unterbewußtseins, das weit stärker wirkt als man glauben möchte) - dein Glaubensmuster nicht bestätigen können. Anstatt also selbst immer wieder dieses Muster noch zu verstärken, indem Du es Dir immer wieder in Erinnerung rufst, und so dieses Muster noch tiefer in Dir verankerst, wäre es Deine Aufgabe zu lernen dieses Muster zu verändern. Nur bitte vergiss dabei nicht, dass ein Muster, das Jahrzehnte gewirkt hat, nicht innerhalb kürzester Zeit umzuprogrammieren wäre. D.h. achte darauf, dass Du die Flinte nicht ins Korn wirfst, sobald sich nach Deiner Wahrnehmung noch nichts verändert hat. In den Rückfällen nicht zu lange verharrst.
Wie Du beginnst das Muster zu durchbrechen:
Du nimmst von nun an nicht mehr nur die Mißerfolge wahr, sondern auch jeden kleinen Erfolg, auch aus der Vergangenheit mit in Dein Bewußtseins-Boot. Um den Knoten Deines Musters aufzulockern, beantworte (Dir oder Dir und uns) die nachstehenden Fragen. Zuvor sei noch eines gesagt, an Deinem Selbstwertgefühl solltest Du parallel auch noch arbeiten. Denn wenn Du Dich selbst nicht schätzen lernen kannst, können es die anderen auch nur in Maßen. Also, auch schluss mit den Selbstvorwürfen und Selbsturteilen a la "Ich bin eine Versagerin!" oder ähnlich Abwertendem. Es gibt auch gute Bücher dazu, die Dir helfen können wie du ein gesundes Selbstwertgefühl lernen kannst.
Fragen:
1. Wurdest Du bisher von allen Männern abgelehnt?
2. Gab es Männer, die Interesse an dir hatten, Du aber nicht?
3. Gab es Männer, die Interesse an dir hatten und du auch?
4. Gab es Männer, die Dich nach näherem Kennenlernen auch noch schätzten?
5. Gab es Männer, die nach näherem Kennenlernen mit Dir eine Partnerschaft wollten?
Bei der Beantwortung der Fragen geht es darum, dass du nicht allein die Mißerfolge siehst, sondern auch jene Erlebnisse, die Deinem Muster
nicht entsprechen. Damit machst du den Anfang Dein Muster zu durchbrechen. Also nicht in Schwarz-Denken verfallen, sondern auch die Grautöne wieder wahrzunehmen.