Genderwahn

Themen und Smalltalk aller Art - Plaudern, Tratschen, Gedanken, Offtopic-Beiträge (sofern Netiquette-verträglich..) und was immer Sie hier austauschen möchten.

Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Mo., 22.03.2010, 02:43

Wie entsteht eine politische Bewegung?

Große Bewegungen haben meistens zwei Auslöser: erstens emotionale Zurückweisung, zweitens ökonomische Verluste. Wenn sich zum selben geschichtlichen Zeitpunkt eine große Zahl von Menschen emotional zurückgewiesen und ökonomisch geschädigt fühlt, führt dies zur Revolution.

Schwarze fühlten sich in ihrer Würde verletzt, weil sie den Weißen stets den Vortritt lassen mußten, und ökonomisch beeinträchtigt, weil sie von vielen Berufen ausgeschlossen waren. Als der Leidensdruck vieler unerträglich wurde, organisierten sich die Betroffenen, und das war der Auslöser für die Bürgerrechtsbewegung.

Zu dem Zeitpunkt, als Frauen zu Millionen geschieden (emotional zurückgewiesen) und im Beruf diskriminiert (ökonomisch geschädigt i wurden, war die politische, emotionale und finanzielle Basis vorhanden, auf der die Frauenbewegung aufbauen konnte.

Auch Männer bekommen emotionale Zurückweisung zu spüren, wenn sie sich scheiden lassen, verlieren aber oft obendrein ihre Kinder und leiden daher doppelt. Viele Männer begehen dann Selbstmord, weil sie sich ungeliebt und unnütz fühlen. Sollen Männer dann auch noch für das, was ihnen vorenthalten wird, zahlen, sind sie darüber hinaus auch ökonomisch benachteiligt.

Viele Väter müssen heute für ihre Kinder aufkommen, ohne am Leben ihrer Kinder teilnehmen zu dürfen. Das ist wie Steuerpflicht ohne Wahlrecht. Darin, daß Millionen von Männern diese Erfahrung machen, liegt die politische Basis der Männerbewegung.

Wenn wir die Aktivisten der Männerbewegung als verbitterte Spinner bezeichnen, übergehen wir die Erfahrungen sehr vieler anderer Väter, die sich nicht trauen, für ihre Belange zu kämpfen, oder einfach keine Zeit dafür haben, weil sie für Exfrau und Kinder Geld verdienen müssen. Zwingen wir diese aktiven Männer, schrille Töne anzuschlagen, blockieren wir den Fortschritt und schaden unseren Kindern. Dann wird auch diese Generation von einem verzerrten Bild von Liebe geprägt. Indem wir bereit sind, Männer anzuhören, tun wir etwas gegen den Krieg der Geschlechter und fördern die Verständigung zwischen Männern und Frauen.

Freilich, das passiert alles nicht über Nacht. Denn wir reden nicht nur von neuen Prioritäten, sondern auch von einer neuen Stufe der Evolution.

Werbung


Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Mo., 22.03.2010, 02:44

Eine neue Stufe der Evolution

Die Männerbewegung wird die zeitlich längste aller Bewegungen sein, weil es um mehr geht als darum, Schwarze oder Latinos in ein bestehendes System einzugliedern. Es geht um die grundlegende Veränderung des Systems selbst, darum, der Aufteilung in »beschützte Frauen« und »beschützende Männer« ein Ende zu machen.

Die Männerbewegung wird die schwierigste aller Bewegungen sein, weil es schwer ist, sich den unterdrückten Gefühlen zu stellen und Frauen damit zu konfrontieren. Und das ist besonders heikel, weil Frauen, die zu beschützen wir gelernt haben, unsere einzige Quelle der Zuneigung waren.

Worin besteht die größte Herausforderung der Männerbewegung? Sie muß Männer dazu bringen, um Hilfe für sich selber zu bitten. Jede Bewegung gewinnt, wenn sie Hilfe für sich erbittet. Männer konnten immer für andere um Hilfe bitten: für die Gemeinschaft, ihre Frauen, Kinder oder für ein bestimmtes Ziel, aber nicht für sich selbst. Warum nicht? Tausende von Jahren war jammern und Klagen für Frauen funktional, weil das einen Beschützer anzog. Für einen Mann war Jammern und Klagen disfunktional, das zog niemanden an. Frauen mieden klagende Männer und hielten sich an solche, die ihren Hilferuf hörten. Männer müssen lernen, um Hilfe für sich zu bitten; das ist die größte Herausforderung und ein Katalysator für eine neue Entwicklung.

Ein Teil der Frauenbewegung hat diesen evolutionären Schritt bereits vollzogen. Es sind diejenigen, die Frauen auffordern, Verantwortung zu übernehmen und autonom zu werden. Von dieser Seite hören wir Sätze wie: »Ich bin selbst verantwortlich für mein Leben.« - »Wenn dich dein Mann mißhandelt, bring ihn nicht um, sondern geh weg.« - »Bezahle für ihn im Restaurant.« - »Heirate nicht hinauf, bringe es selbst zu etwas.« Frauen sollten selbstbewußt genug und bereit sein, Familien- und Berufsarbeit auch anders als bisher üblich aufzuteilen. Dieser Teil der Frauenbewegung vertritt einen reifen Feminismus.

Andere in der Frauenbewegung verstärken die alten Muster: Frauen sollen die gleichen Rechte haben, aber nicht die gleichen Verpflichtungen; es ist von »gläserner Decke« die Rede, aber nicht von »gläsernen Kellern«; der Staat soll mißhandelte Frauen schützen, von mißhandelten Männern wollen sie nichts hören, und ein Wandel der Geschlechterrollen wird nicht angestrebt. Dieser Teil der Frauenbewegung verstärkt das soziokulturelle Erbe von Frauen: Suche dir einen Helden, heirate ihn, sei von ihm abhängig. Oder: Laß dich von ihm scheiden und nimm den Staat als Ersatzehemann. Er bestärkt Frauen in ihrer Opferhaltung, sich Hilfen von außen zu verschaffen. Das ist unreifer Feminismus.

Im ersten Stadium mußten Frauen klagen und um Hilfe bitten, denn es war ihre Aufgabe, die Kinder zu beschützen. Im zweiten Stadium sollte es ausschließlich Männern zustehen, um Hilfe zu bitten. Für Männer ist das ein evolutionärer Schritt, für Frauen nicht.

Das Unvermögen, um Hilfe zu bitten, ist eine Schwäche. Das müssen Männer erst begreifen. Männer müssen eine neue Stärke entwickeln: Sie brauchen Kraft für den Kampf, der als einziger mit Gefühlen ausgefochten wird. Sie müssen stark genug sein, diese Gefühle zu entdecken, und mutig genug, den Verlust von oberflächlicher Liebe zu riskieren. Erst dann ist tiefere Liebe möglich.

Soll die Männerbewegung tatsächlich die Menschheitsentwicklung beeinflussen, muß sie gut zuhören lernen und darf nicht allein das Wort führen. Beide Geschlechter müssen sich aufeinander einstimmen in dem Wissen, daß unsere Sozialisation sich nicht so leicht verändern läßt. Manchmal kann es ein Anfang sein, ein Problem zu erkennen und es mitzuteilen; es gibt nicht immer eine Lösung.


Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Mo., 22.03.2010, 02:45

Unsere Aufgaben

Wir stehen vor vielen großen Aufgaben: Wir müssen in den nächsten Jahren Männern helfen, Männer des zweiten Stadiums zu werden, so wie wir Frauen geholfen haben, dieses Stadium zu erreichen; Todesberufe und Kriegseinsätze müssen gerecht aufgeteilt werden, Frauen dürfen sich nicht länger die Rosinen aus dem Kuchen picken; wir dürfen von Männern nicht verlangen, daß sie mehr verdienen müssen, bevor sie für Frauen attraktiv sind, und diese Aufforderung an sie dann »Macht<, »Patriarchat«, »Herrschaft« oder »Sexismus« nennen statt »Druck« und »Pflicht«. Es müssen gezielte Förderprogramme und Hilfsangebote für Männer bereitgestellt werden, bis die Lebenserwartung von Männern genauso hoch ist wie die der Frauen; Männer müssen ganz besonders ermutigt und bestärkt werden, ihre Gefühle auszudrücken, damit sie nicht länger stärker gefährdet sind, Selbstmord zu begehen, als Frauen. Wir müssen unser Lohnsystem überprüfen, das vermehrt für Männer ein Anreiz ist, einen der Todesberufe zu ergreifen; die Kosten für Unfallschutz und Arbeitsmedizin müssen auf die gesamte Volkswirtschaft umgelegt werden. Wir müssen die Medien überwachen, damit sie Beziehungsprobleme nicht ausschließlich aus Frauensicht schildern; mißhandelte Männer brauchen ebensoviel Beachtung wie mißhandelte Frauen; Probleme berufstätiger Väter sind gleichermaßen wichtig wie die berufstätiger Mütter; Väter müssen die gleichen Rechte auf ihre Kinder haben wie Mütter. Es genügt nicht, Tierschutz und Männerschutz den gleichen Stellenwert beizumessen, Männer müssen uns so wichtig und wertvoll werden wie Frauen. Frauen dürfen nicht länger Sexobjekte, Männer nicht länger zum Erfolg verdammt sein: Dann entsteht Liebe zwischen den Geschlechtern.

Benutzeravatar

Nurse_with_wound
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 35
Beiträge: 2049

Beitrag Di., 23.03.2010, 14:58

Wie erklärst du deinem Sohn, dass laut ihr Männer das Potenzial zum "Jack the Ripper" haben und Frauen nicht? Wie erklärst du deiner Tochter, dass sie sich Mozart nicht als Vorbild nehmen sollte und ihre Erwartungen vernünftigerweise ein bisschen nach unten schraubt?
Danke Frozen Rabbit, aehnliche Gedanken hatte ich auch bereits, aber hab nur abgewunken.
Wenn man hier kritik an diesem Treiben aeussert, giesst man nur Oel ins Feuer.

Ich moechte nur was zu Zitaten Camille Paglia sagen,
"There is no female Mozart because there is no female Jack the Ripper."
Wollte nur anmerken , dass es sehr wohl geniale Frauen gab, nur dass sie nicht so beruehmt wurden, und damals nicht so gefoerdert wurden wie Maenner. Ihre Aufgabe war zu Heiraten und Kinder zu kriegen.
Wolfgang Amadeus wurde von seinem Vater zum Arbeit getrieben, er hat anfangs fuer Kirchen in Deutschland gearbeitet. Er wurde nicht mal gefragt ob er Lust dazu hat oder nicht. Nur so wurde er beruehmt.

Marie Curie ist nur deswegen beruehmt geworden, weil Frankreich ein Vorreiter in Sachen Gleichberechtigung war. Sie konnte in Frankreich studieren, und ist nur durch ihren Mann beruehmt geworden
Studieren war ein Privileg der reichen Haeuser, es war wohl wie sich auch Frauen inoffiziell zeit vertrieben haben.
Beruehmte Wissenschaftlerinnen waren Autodidaktinnen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mary_Somerville
http://de.wikipedia.org/wiki/Ada_Lovelace

"Feminism has betrayed women, alienated men and women, replaced dialogue with political correctness."
Mich wuerde interessieren, wie sich die gute Frau den Dialog DAMALS vorstelle.
Sie ist 1947 geboren, sie muesste es eigentlich wissen, dass damals authoritaere Strukturen herrschten und Dialog nicht moeglich war.
Vielleicht war es in USA anders, glaub ich aber kaum. Die Studentenbewegung wurde ja durch USA und Vietnamkrieg inspiriert.
Vor den beruehmt beruechtigten Achtundsechziger war Dialog nicht moeglich, sonst haette es die Studentenrevolten nicht gegeben. Geschweige denn dass man Frauenbewegung ernst genommen haette.
Ich glaube einfach, Frauen mussten zu haerteren Mitteln greifen, um Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Die Provokation wie die von Alice Schwarzer verschaffte Publicity.

Heute ist so ein Feminismus nicht mehr uptodate, das stimmt schon.
Ich frage mich, ist heute ein Dialog moeglich? Ich denke, bei vielen Maenner ist es der Fall. Manche Maenner sind unglaublich altbacken, selbst beim Forum lesen faellt es auf.
Wollen wir hoffen, dass die junge Generation anders ist, und der alten zeigt wie so ein Dialog funktioniert
Practice what you preach

Werbung


Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Di., 23.03.2010, 16:25

Nurse_with_wound hat geschrieben:Wenn man hier kritik an diesem Treiben aeussert, giesst man nur Oel ins Feuer.
Ich bin für produktive Kritik aufgeschlossen. Camille Paglia für solche Sätze zu kritisieren ist auch naheliegend, aber deswegen den Gehalt aller anderen Zitate zu negieren, halte ich für überstürzt.

Wie bereits geschrieben, es gibt auf beiden Seiten positive und negative Beispiele, nur mischen sich poitive und negative Inhalte meistens. Jeder muß sich seine eigene Meinung bilden.
Nurse_with_wound hat geschrieben:Wollte nur anmerken , dass es sehr wohl geniale Frauen gab, nur dass sie nicht so beruehmt wurden, und damals nicht so gefoerdert wurden wie Maenner. Ihre Aufgabe war zu Heiraten und Kinder zu kriegen.
Wolfgang Amadeus wurde von seinem Vater zum Arbeit getrieben, er hat anfangs fuer Kirchen in Deutschland gearbeitet. Er wurde nicht mal gefragt ob er Lust dazu hat oder nicht. Nur so wurde er beruehmt.
Ganz genau. Der Großteil dieser "Berühmtheiten" basieren auf Zwang und "Förderungen" mittels Knebelverträgen und hohen Verschuldungen. Die meisten berühmten Männer verstarben einsam und mittellos, "Berühmtheit" sollten sie erst in den Geschichtsbüchern erlangen. Mozart ist dafür wiederum ein gutes Beispiel. So, wie Frauen durch Hausarbeit und Kinderkriegen verheizt wurden, wurden Männer über durch ihre militärischen, politischen, wissenschaftlichen, künstlerischen Tätigkeiten verheizt. Nur, weil diese Verheizung öffentlich stattfindet, ist sie noch lange nicht besser. Schon vor 200 Jahren gab es mehr Witwen als Witwer. Überdies kann man sich von "Ruhm" nichts kaufen, und gesund macht "Ruhm" auch nicht...
Nurse_with_wound hat geschrieben:Heute ist so ein Feminismus nicht mehr uptodate, das stimmt schon.
Es ist eben Zeit, daß Feminismus und Maskulismus Hand in Hand gehen und sich eine neue Strömung bildet, ein neuer Humanismus. Ich finde, Farrell hat das sehr gut beschrieben. Nur, solange sich die Frauen auf ihre Opferrolle berufen, können sie keine Verantwortung übernehmen, den Männern wird somit sämtliche Verantwortung zugeschoben. Der heutige Staatsfeminismus drängt die Frauen in ihre Opferrolle hinein, sogar gegen ihren Willen. Der Opferstatus der Männer wird dadurch negiert, was zur Folge hat, daß sich über die Politk nichts für die Männer verbessern kann. Verbessert sich nichts für die Männer, können sich diese nicht emanzipieren. Können sich die Männer nicht emanzipieren, bleibt alles beim Alten. Eine einseitige Emanzipation kann es nicht geben.
Nurse_with_wound hat geschrieben:Ich frage mich, ist heute ein Dialog moeglich?
Immer mehr, dieses Thread ist ein Beweis. Vor 10, 15 Jahren wäre solch eine Diskussion nicht möglich gewesen (im deutschsprachigen Raum). Dies ist einerseits auf eine verstärkte emotionale Öffnung der Männer zurückzuführen und andererseits darauf, daß immer mehr Frauen Verantwortung für ihr Dasein übernehmen und erkennen, daß eine Politik, die sie in eine Rolle (Opferrolle) drängt, nicht die Ihre ist. Der heutige Staatsfeminismus ist eine Reproduktion patriarchaler Strukturen - nur mit dem Unterschied, daß sie früher in die Familie, heute wiederum in die Arbeitswelt gedrängt werden. "Freiheit" und "selbstbestimmtes Leben" ist aber mehr, als von einem Käfig in einen anderen zu wechseln.
Nurse_with_wound hat geschrieben:Ich glaube einfach, Frauen mussten zu haerteren Mitteln greifen, um Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Die Provokation wie die von Alice Schwarzer verschaffte Publicity.
Ob die Verdrehung von Tatsachen und Diffamierungen der Männer als Kollektiv ein gutes Mittel darstellt, um auf die Probleme der Frauen aufmerksam zu machen, ist zu bezweifeln. Dies führte zu dem heutigen Ungleichgewicht. Heutzutage ist es Gang und Gebe, daß sich die Männer mehr mit den Problemen der Frauen auseinandersetzen als mit ihren eigenen, was die Selbsterkenntnis und wiederum die Emanzipation der Männer erschwert. So werden die Männer nur zerrieben, und im Sog nehmen sie die Frauen schließlich mit in den Abgrund. Am Ende sind dann beide Geschlechter die Verlierer, ist das Volk der Verlierer.

Die Frauenbewegung hat auf die Männer vergessen, denn es hätte eine Menschenbewegung werden sollen.

Ohne Maskulismus bleibt der Feminismus ein Verlustgeschäft - für Männer UND Frauen.

Benutzeravatar

Rezna
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1722

Beitrag Di., 23.03.2010, 21:41

Nurse_with_wound hat geschrieben:Vor den beruehmt beruechtigten Achtundsechziger war Dialog nicht moeglich, sonst haette es die Studentenrevolten nicht gegeben. Geschweige denn dass man Frauenbewegung ernst genommen haette.
Ich glaube einfach, Frauen mussten zu haerteren Mitteln greifen, um Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Als hätten die Menschen erst 1968 die Notwendigkeit einer Revolte gesehen, als wäre das der erste Aufstand gewesen, als hätte vorher kein Drang nach Freiheit und ein Gespür für Unrecht existiert. Politischer Aktivismus ist EBEN Notwendig, weil die herrschenden Strukturen NICHT in einem freiwilligen Dialog stehen - weil sonst könnte man sich das alles ja auch bei einer gewöhnlichen Diskussion ausmachen. Es sind immer Aktionen gefordert die sich so lange steigern und irgendwann eskalieren bis sie den Dialog und in der Folge eine Umstrukturierung erzwingen - da hat es Frauen nicht härter oder schlimmer oder besonderer getroffen als andere.

Der Unterschied ist nur, und das hat der Feminismus nicht begriffen, dass die Männer keine Feinde sind die es zu besiegen gibt, sondern Freunde, mit denen man eine gemeinsame Zukunft plant. Sie sind nicht die Gegner sondern sie sind Teil der eigenen Macht. Sie sind die Brüder, Söhne, Kollegen, Freunde, Partner, Väter, Onkeln.... sie stehen auf derselben Ebene mit denselben Zielen. Dieses Basis, diese Message - die Fehlt, bzw. wird vollkommen verdreht. Das Geschlecht zu isolieren und zum Feind zu erklären, vereinzelt Menschen in allen Lebenslagen.

Eine Gesellschaft kann sich nicht ändern, wenn alle nach demselben Ziel streben, anstatt patriarchale, hierachische Strukturen aufzuweichen und die bisherigen Strukturen als Solches in Frage zu stellen, wurden sie heroisiert und werden sie zementiert, indem die "weichen" Zellen darin, die, die der Macht die Macht nahmen, aufgelöst und in alle Lebensbereiche hinein getragen werden. Anstatt die Familie zu fördern, wird sie zerstört. In Familien leben Singels die sich mitunter einsamer fühlen, als echte Singels. Sich auf seinen Partner einlassen wird heute als ein Verbrechen an der eigenen Autonomie gewertet. Wer sich um sein Kind kümmern will, Vollzeit, wird sehr negativ als jemand dargestellt, der "wirtschaftlich Abhängig" ist. Was sind bitte schön Erwerbstätige denn? Wir alle sind wirtschaftlich abhängig und ist es wirklich SO VIEL schöner, von einem Chef oder einer Chefin abhängig zu sein als vom Vater oder der Mutter seiner Kinder??? Jeder kann gekündigt werden, jedem kann die Scheidung passieren. Übrig bleiben die Kinder... Die Familie stärken ist NICHT gleichbedeutend damit, allen Familienmitgliedern Vollzeitarbeit zu ermöglichen indem man die Kinder in Ghettos... verzeih... Ganztagsbetreuungsstätten steckt. (Ich habe heute von einem Fall gehört, in dem ein werdender Vater zwei Monate vor der Geburt seines Kindes gefeuert wurde. Für Väter gilt der Kündigungsschutz erst ab der Geburt... na dass er sich wohl in seiner Euphorie über sein Kind verplappert, dass er Karenz in betracht zieht. )

Übrigens, ein weiteres schönes Beispiel für Väter/Männerdiskriminierung ist mir heute in die Hände gefallen. Ein Infoblatt zur Schwangerschaftsgymnastik. Frauen die diesen Kurs alleine besuchen, zahlen nichts (geht auf die Krankenkasse). Frauen die mit dem Partner (Vater) kommen, haben 75,- Euro zu zahlen. Das ist nicht gerade ein Taschengeld. Soweit zu: es wird den Vätern ja sooooo verinfacht, ihre Vaterrolle auch anzunehmen.

Ganz allgemein kotzt es mich in vielen feministischen Diskussionen an, dass Elternschaft als die Geisel der Menschheit dargestellt und Erwerbstätigkeit glorifiziert wird. Dass Mutterschaft als das Allerletzte gilt, was einer Frau passieren kann und sie sich möglichst schnell lieber durch eine Berufsposition aufwertet. Wo bleibt verdammt noch einmal der Stolz?
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]


Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Di., 23.03.2010, 22:04

Arta hat geschrieben:Der Unterschied ist nur, und das hat der Feminismus nicht begriffen, dass die Männer keine Feinde sind die es zu besiegen gibt, sondern Freunde, mit denen man eine gemeinsame Zukunft plant.
Deshalb habe ich auch die feministische Partei Deutschlands zitiert, aus welcher Männer ausgeschlossen sind, selbst die pro-feministischen! Das ist Femifaschismus. Ohne Männer wäre eine Frauenbewegung nie möglich gewesen. Und ohne Frauen wird auch eine Männerbewegung nicht möglich sein.
Arta hat geschrieben:Dass Mutterschaft als das Allerletzte gilt, was einer Frau passieren kann und sie sich möglichst schnell lieber durch eine Berufsposition aufwertet.
Statt für Väter mehr Möglichkeiten zu schaffen, daheim bei den Kindern zu bleiben (wie es den Müttern früher möglich war), werden die letzten Möglichkeiten den Frauen entzogen. Die Familie ist heute schon für die meisten Menschen finanziell und zeitlich untragbar geworden. Die Politk treibt einen Keil zwischen die Menschen. Feministinnen torpedieren das Kindergeld, anstatt dafür zu sorgen, daß es erhöht wird, daß Vater- und Mutterschaft vielleicht sogar wie eine Erwerbstätigkeit gehandelt wird. All diese Dinge sind es, die für eine fallende Geburtenrate verantwortlich sind. Und am Ende sind dann immer die Männer schuld...

Benutzeravatar

Entwurf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 10
Beiträge: 1189

Beitrag Di., 23.03.2010, 22:16

Eremit hat geschrieben:Deshalb habe ich auch die feministische Partei Deutschlands zitiert, aus welcher Männer ausgeschlossen sind, selbst die pro-feministischen!
interessant. ob man sich aufgrund des anti-diskriminierungsgesetzes oder des grundgesetzes wohl einklagen kann?


Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Di., 23.03.2010, 22:26

Entwurf hat geschrieben:interessant. ob man sich aufgrund des anti-diskriminierungsgesetzes oder des grundgesetzes wohl einklagen kann?
Du meinst, bei einer Gleichstellungskommission, welche fast nur in Frauenhand ist und diese Methodik nicht nur begrüßt, sondern auch fördert? Also ich weiß nicht...

Benutzeravatar

Entwurf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 10
Beiträge: 1189

Beitrag Di., 23.03.2010, 22:51

nein, ich meine direkt vor dem bundesverfassungsgericht oder, wenn möglich, einer vorinstanz, denn hier ist ein grundrecht berührt:
Artikel 3 GG

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

(quelle: http://www.bundestag.de/dokumente/recht ... gg_01.html)


Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Di., 23.03.2010, 23:00

Entwurf hat geschrieben:nein, ich meine direkt vor dem bundesverfassungsgericht oder, wenn möglich, einer vorinstanz, denn hier ist ein grundrecht berührt:
Du meinst, das Grundrecht, welches sich selbst grundliegend widerspricht (vergleiche hierzu Artikel 3 und 12a):
Art 12a
(1) Männer können vom vollendeten achtzehnten Lebensjahr an zum Dienst in den Streitkräften, im Bundesgrenzschutz oder in einem Zivilschutzverband verpflichtet werden.
(2) Wer aus Gewissensgründen den Kriegsdienst mit der Waffe verweigert, kann zu einem Ersatzdienst verpflichtet werden. Die Dauer des Ersatzdienstes darf die Dauer des Wehrdienstes nicht übersteigen. Das Nähere regelt ein Gesetz, das die Freiheit der Gewissensentscheidung nicht beeinträchtigen darf und auch eine Möglichkeit des Ersatzdienstes vorsehen muß, die in keinem Zusammenhang mit den Verbänden der Streitkräfte und des Bundesgrenzschutzes steht.
(3) Wehrpflichtige, die nicht zu einem Dienst nach Absatz 1 oder 2 herangezogen sind, können im Verteidigungsfalle durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes zu zivilen Dienstleistungen für Zwecke der Verteidigung einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung in Arbeitsverhältnisse verpflichtet werden; Verpflichtungen in öffentlich-rechtliche Dienstverhältnisse sind nur zur Wahrnehmung polizeilicher Aufgaben oder solcher hoheitlichen Aufgaben der öffentlichen Verwaltung, die nur in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis erfüllt werden können, zulässig. Arbeitsverhältnisse nach Satz 1 können bei den Streitkräften, im Bereich ihrer Versorgung sowie bei der öffentlichen Verwaltung begründet werden; Verpflichtungen in Arbeitsverhältnisse im Bereiche der Versorgung der Zivilbevölkerung sind nur zulässig, um ihren lebensnotwendigen Bedarf zu decken oder ihren Schutz sicherzustellen.
(4) Kann im Verteidigungsfalle der Bedarf an zivilen Dienstleistungen im zivilen Sanitäts- und Heilwesen sowie in der ortsfesten militärischen Lazarettorganisation nicht auf freiwilliger Grundlage gedeckt werden, so können Frauen vom vollendeten achtzehnten bis zum vollendeten fünfundfünfzigsten Lebensjahr durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes zu derartigen Dienstleistungen herangezogen werden. Sie dürfen auf keinen Fall zum Dienst mit der Waffe verpflichtet werden.
(5) Für die Zeit vor dem Verteidigungsfalle können Verpflichtungen nach Absatz 3 nur nach Maßgabe des Artikels 80a Abs. 1 begründet werden. Zur Vorbereitung auf Dienstleistungen nach Absatz 3, für die besondere Kenntnisse oder Fertigkeiten erforderlich sind, kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes die Teilnahme an Ausbildungsveranstaltungen zur Pflicht gemacht werden. Satz 1 findet insoweit keine Anwendung.
(6) Kann im Verteidigungsfalle der Bedarf an Arbeitskräften für die in Absatz 3 Satz 2 genannten Bereiche auf freiwilliger Grundlage nicht gedeckt werden, so kann zur Sicherung dieses Bedarfs die Freiheit der Deutschen, die Ausübung eines Berufs oder den Arbeitsplatz aufzugeben, durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes eingeschränkt werden. Vor Eintritt des Verteidigungsfalles gilt Absatz 5 Satz 1 entsprechend.
Das ist legale Männerdiskriminierung. Dagegen wurde schon oft geklagt, immer erfolglos.

Benutzeravatar

Entwurf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 10
Beiträge: 1189

Beitrag Di., 23.03.2010, 23:12

gleichberechtigt ist nicht gleichverpflichtet.

aber ich stimme dir schon zu: entweder einen pflichtdienst für alle oder gar nichts.

im falle eines pflichtdienstes könnte ich mir auch gebährpflicht als ersatzdienst vorstellen.


Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Di., 23.03.2010, 23:24

Entwurf hat geschrieben:im falle eines pflichtdienstes könnte ich mir auch gebährpflicht als ersatzdienst vorstellen.
Wenn Du zurückblätterst, wirst Du etwas ähnliches finden, eine SPD-Politikerin hat sich dazu geäußert, daß das Kinderkriegen dem Wehrdienst der Männer gegenübergestellt ist. Aber es gibt keine Gebährpflicht (Gott sei Dank). Nur, wenn es keine Gebährpflicht bzw. Wehrdienst- bzw. Zivildienstpflicht für Frauen gibt, warum dann für Männer? Hat mit Gleichberechtigung und Gleichstellung nichts zu tun.
Entwurf hat geschrieben:gleichberechtigt ist nicht gleichverpflichtet.
Doch, in diesem Fall schon. Weil ich als Mann das Recht haben sollte, GENAUSO wie Frauen, nicht Wehrdienst oder Zivildienst ableisten zu müssen. Es sollte für Männer optional sein. Abgesehen davon sind Männer und Frauen vor dem Gesetz eben NICHT gleich. Von Gleichstellung ist hier noch lange nicht die Rede.
Entwurf hat geschrieben:aber ich stimme dir schon zu: entweder einen pflichtdienst für alle oder gar nichts.
Und genau deswegen lügen feministische Parteien und Gruppierungen, wenn sie von Gleichberechtigung und Gleichstellung sprechen. Nur die Rosinen aus dem Kuchen picken ist nicht drin. Deshalb ist auch eine Männerbewegung angebracht.

Benutzeravatar

frozen rabbit
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 26
Beiträge: 508

Beitrag Mi., 24.03.2010, 00:29

@arta:
Erwerbstätigkeit wird nicht glorifiziert, sondern als etwas natürliches angesehen.

Ok, bei uns gibt es ja die soziale Hängematte, da braucht man nicht arbeiten gehen. Aber in sehr vielen anderen Ländern arbeiten Mütter genauso, oft weil sie es müssen, weil entweder der Vater verstorben ist, keinen Job findet oder nicht genug verdient, oder nur nicht genug an Haushaltsgeld abgibt. In den USA wurde die soziale Hängematte afaik vor kurzem genauso abgeschafft und die staatliche finanzielle Unterstützung auf ca. 5 Jahre Bezug reduziert. Was glaubst du wie die Erfolgschancen für Hausfrauen stehen einen Job zu finden, wenn sie 10 Jahre daheim geblieben sind und dann aus welchen Gründen auch immer auf Jobsuche gehen müssen, zB weil der Partner sie verlassen hat oder verstorben ist? Wovon sollen sie leben? Nicht wenige der früheren Einverdienerhaushalte (und teils auch Zweiverdienerhaushalte) leben heute in Zeltstädten, ist sicher angenehm für die Kinder.

Das Hausfrauendasein basiert ja hauptsächlich auf dem Glauben der Ehe bis ans Lebensende oder wenigstens bis zur Witwenpension. In manchen anderen Ländern verhungern diese ehemaligen Hausfrauen im hohen Alter. Aber hey, vielleicht spekulierst du darauf, dass du bei deinen Kindern leben darfst, wenn du dich nicht mehr selbst erhalten kannst.

Was von einigen "Familien" zu halten ist, durfte ich schon oft genug hören, wo selbst in kleinen katholischen Gemeinden schon einige die 2.Scheidung hinter sich haben, mit Kindern aus beiden Ehen. Und daran ist kaum der Feminismus schuld.


@Nurse_with_wound:
Musste mich auch durchringen. Bei so vielen Texten lese ich nur einen sehr kleinen Teil und auch nur wenn mir langweilig ist.
Betty Frieden drückt es gut aus (Zitat):
Betty Friedan said in an interview, "How can you take her seriously? She is an exhibitionist, and she takes the most extreme elements of the women's movement and tries to make the whole movement antisexual, antilife, antijoy. And neither I nor most of the women I know are that way."

Ähnliche Kritik gibt es doch auch bei Greenpeace, wenn diese Walfänger blockieren. Dann sind sie zu extrem, aber ohne das, hätten sie gar nicht die Aufmerksamkeit um Spenden sammeln zu können, weil es die Medien gar nicht interessiert. Vor kurzer Zeit hat ein FPÖ-Politiker einen ähnlichen Medien-Stunt hingelegt, seine Aussage extrem überzogen, und es auf die Teilnahmslosigkeit der Medien geschoben, die nur noch über extreme Aussagen berichten will.
Zuletzt geändert von frozen rabbit am Mi., 24.03.2010, 01:13, insgesamt 1-mal geändert.


Thread-EröffnerIn
Eremit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 80
Beiträge: 8876

Beitrag Mi., 24.03.2010, 01:06

frozen rabbit hat geschrieben:Erwerbstätigkeit wird nicht glorifiziert, sondern als etwas natürliches angesehen.
Warum gilt aber die selbe "Natürlichkeit" nicht auch für Kindererziehung?
frozen rabbit hat geschrieben:Ok, bei uns gibt es ja die soziale Hängematte, da braucht man nicht arbeiten gehen.
Die gibt es, aber NUR, wenn man krank ist. Wer arbeiten gehen kann, MUSS arbeiten gehen. Hierzulande ist es so: Die Stellenangebote durch das AMS müssen wahrgenommen werden, sonst droht Sperrung. Wer sich dumm stellt bei der Bewerbung, wird gesperrt. Ich weiß nicht genau, wie es in Deutschland ist, kann mir aber vorstellen, daß es nicht viel besser dort läuft. Wer nichts tut, landet auf der Straße, weil die Miete nicht mehr zu zahlen ist.
frozen rabbit hat geschrieben:Nicht wenige der früheren Einverdienerhaushalte (und teils auch Zweiverdienerhaushalte) leben heute in Zeltstädten, ist sicher angenehm für die Kinder.
Würden gerade diese Menschen nicht von einer Vergütung für erzieherische Tätigkeiten profitieren?
frozen rabbit hat geschrieben:Das Hausfrauendasein basiert ja hauptsächlich auf dem Glauben der Ehe bis ans Lebensende oder wenigstens bis zur Witwenpension.
Du hast den Ehemann vergessen, der die Kohle nach Hause bringt, sich den Buckel krumm schuftet. Der wird heute sonderbarerweise nach wie vor vorausgesetzt, obwohl das System gar nicht mehr dafür geschaffen ist.
frozen rabbit hat geschrieben:Jetzt sind schon die Frauen Schuld, dass sich viele Männer nicht ihren eigenen Problemen widmen.
Soviel, wie die Männer daran schuld waren, daß sich die Frauen ihren Problemen so lange nicht widmen konnten. Tatsache ist aber, daß die meisten Frauen in unserer Gesellschaft sehr wenig Ahnung von den Problemen der Männer haben - eben weniger als umgekehrt. Statt aber den Frauen die Probleme der Männer aufzudrücken bin ich dafür, Männern mehr Möglichkeiten zu geben, sich ihren Problemen zu widmen und sich weiterzuentwickeln.

Wir alle bilden ein Netzwerk, das sich "Gesellschaft" nennt. Immer dann mit der neoliberalen Masche der Eigenverantwortlichkeit zu kommen, wenn Probleme auftauchen, ist ein probantes Mittel, um Kritik im Keim zu ersticken. Hätten das die Männer so gemacht, hätte es nie eine Frauenbewegung gegeben. Denn die Frauen sind ja nur selbst daran schuld, daß es ihnen so schlecht erging, oder?
frozen rabbit hat geschrieben:Es gibt eine Menschenbewegung, die nennt sich afaik Humanismus bzw. Menschenrechtsbewegung. Dass viele daran kein großes Interesse zeigen, bedauere auch ich, aber das ist nicht die Schuld von FeministInnen.
Dir sind Slogans wie "Menschwerdung des Mannes" oder "Der Mann, das Schwein" und dergleichen anscheinend nicht geläufig, oder? Hast Du etwa nicht die Seiten gelesen, auf die ich verlinkt habe? Und wo bitte hat sich der Feminismus für mehr Menschenrechte eingesetzt? Im Feminismus wird streng zwischen Mann und Frau unterschieden. "Gleichberechtigung" und "Gleichstellung" gibt es NUR für Frauen, und dann bitte nur dort, wo es angenehm ist . Es geht nicht um Menschen, sondern um Frauen. Ist doch ein Unterschied, nicht?
frozen rabbit hat geschrieben:Vor kurzer Zeit hat ein FPÖ-Politiker einen ähnlichen Medien-Stunt hingelegt, seine Aussage extrem überzogen, und es auf die Teilnahmslosigkeit der Medien geschoben, die nur noch über extreme Aussagen berichten will.
Meinst Du den Klement? Oder die Rosenkranz? Was ist besser? FPÖ oder Männerpartei? Mir ist die Männerpartei sympathischer.

Werbung

Gesperrt