Thera verhält sich komisch

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MelodySun
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Beitrag Mi., 11.01.2017, 20:18

isabe hat geschrieben:Ich denke, dieser Satz ist anwendbar auf jeden Therapeuten und jeden Patienten, ohne dass das gut oder schlecht sein muss. Vielleicht war es ein kleiner Scherz.

Das glaube ich eher weniger, also dass es ein Scherz war.
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mio
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Beitrag Mi., 11.01.2017, 20:28

Sie hielt es offensichtlich nicht für zielführend Dir das ausführlicher zu beantworten. Passt in den Kontext, ich würde da nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.

Faktisch macht die Therapie aber wenig Sinn, wenn ihr das nicht geklärt bekommt miteinander. Warum auch immer.

Wenn Du die Therapie fortführen möchtest, dann würde ich an Deiner Stelle mich um eine weitere Klärung bemühen, allerdings würde ich eher davon sprechen, was das mit mir macht. Weniger danach fragen, warum sie was tut.


Jenny Doe
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Beitrag Mi., 11.01.2017, 20:30

Hallo MelodySun
,,Wenn ich Ihnen sagen würde, was ich alles schon über sie gedacht habe, dann würden wir morgen noch hier sitzen"
Ups. Kling nicht gut.
Anderseits, ... ich will nicht sofort sagen, "wechsle den Therapeuten". Du schreibst, dass Du große Fortschritte erzielen konntest. Wie ist das möglich bei einer solchen Beziehung und gestörtem Vertrauensverhältnis? Wenn Du trotzdem Fortschritte erzielen kannst, kannst Du sagen "okay, sie hat ihre Fehler, aber dennoch hilft sie mir"? Oder geht inzwischen für Dich gar nichts mehr?
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.


isabe
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Beitrag Mi., 11.01.2017, 20:34

Begreife ich nicht: Für mich ist das - kontextunabhängig - ein ganz "normaler" Satz, der die therapeutische Situation sehr gut widerspiegelt. Es zeigt, dass es Höhen und Tiefen gibt, Freude und Leid usw.

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Jenny Doe
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Beitrag Mi., 11.01.2017, 20:39

Hallo Isabe, was macht den Satz für Dich normal? Kannst Du das näher erklären, vielleicht mit einem Beispiel?
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Ophelia12
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Beitrag Mi., 11.01.2017, 20:42

Ich finde diesen Satz echt läpsch. Ich käme mir so abgespeist vor


Speechless
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Beitrag Mi., 11.01.2017, 20:45

Ich finde es nach wie vor unmöglich, wie sie auf dich eingeht. Nämlich gar nicht. Du hast dich ja bereits überwunden, anzusprechen, was du denkst, wie sie empfindet. Ein guter Therapeut würde dir nun die Wahrheit sagen, die wohl normalerweise wäre, dass das nicht so ist und ihr könntet gemeinsam erarbeiten, warum du so denkst. Das Wenigste, was du erwarten könntest wäre jedoch, dass sie nicht so halbgare Aussagen macht und bei dir für Klarheit sorgt.

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MelodySun
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Beitrag Mi., 11.01.2017, 20:46

Jenny Doe hat geschrieben:Du schreibst, dass Du große Fortschritte erzielen konntest. Wie ist das möglich bei einer solchen Beziehung und gestörtem Vertrauensverhältnis? Wenn Du trotzdem Fortschritte erzielen kannst, kannst Du sagen "okay, sie hat ihre Fehler, aber dennoch hilft sie mir"? Oder geht inzwischen für Dich gar nichts mehr?

Wie gesagt, unsere Beziehung war bis vor ein paar Stunden genau das Gegenteil von dem, was es momentan ist. Daher kann ich dazu nur sagen, dass diese Fortschritte wohl nur durch unser damaliges Verhältnis möglich waren. Daher ist es für mich schwer zu sagen, dass sie zwar Fehler hat, aber mir dennoch hilft. Ich weiß ja gar nicht, ob sie mir mit der momentanen Beziehung helfen kann... Denn geholfen hat sie mir, wie sie damals war... Seit einigen Stunden merke ich, dass ich mich zwischen den Stunden in meiner Freizeit zu 90% mit der Therapie beschäftige und viel darüber nachdenke, was passiert ist, was sie nun wohl denkt und so weiter, was vorher gar nicht der Fall war! Da habe ich zwischen den Stunden auch an die Therapie gedacht, habe mir immer einen kleinen Notizzettel vorbereitet, mit Dingen, die mich in der Zwischenzeit beschäftigt haben, aber nicht so einen intensive Grübelei wie es momentan ist, die auch meinen Alltag beeinträchtigt. Ich merke schon, dass mir diese Grübelei nicht gut tut, da ich fast zu nichts anderem komme und alles wichtige hinter mir her schleppe, obwohl ich momentan eigentlich so viele einschneidende Ereignisse bevorstehen und ich daher momentan in "Höchstform" sein müsste...
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MelodySun
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Beitrag Mi., 11.01.2017, 20:49

Nachtrag: Mit "Höchstform" meine ich, dass ich momentan meine Masterarbeit schreibe und mit der Note entscheidet sich, ob ich meine Pläne, die ich seit Jahren verfolge und plane und sozusagen die ganze Zeit mein Anker und Hoffnung waren, durchsetzen kann oder nicht.... Daher MUSS diese Arbeit im Einserbereich sein (und ich bin auch gut dabei, aber wenn jetzt nichts passiert, versaue ich mir die ganze gute Vorarbeit...)... Und die Abgabe naht und ich müsste mich eigentlich komplett darauf konzentrieren und kann einfach nicht verstehen, wie so eine Situation mich von so etwas wichtigem abhält....
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isabe
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Beitrag Mi., 11.01.2017, 20:52

Ich finde die gesamte Situation schon blöd, und ich käme mir auch abgespeist vor mit solch einem Satz. ABER: So ist es doch. Therapeuten teilen den Patienten nicht alles mit, was sie denken, dachten, fühlen und fühlten. Ich wollte damit nicht sagen: "Wow, was für eine schöne Intervention!", aber MelodySun hat ja gefragt, wie wir den Satz verstehen, und ich verstehe ihn so, dass er nichts darüber aussagt, ob die Therapeutin positive oder negative Gefühle der Patientin gegenüber hat.


mio
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Beitrag Mi., 11.01.2017, 20:54

MelodySun hat geschrieben:Und die Abgabe naht und ich müsste mich eigentlich komplett darauf konzentrieren und kann einfach nicht verstehen, wie so eine Situation mich von so etwas wichtigem abhält....
Es könnte sein, dass Du eigentlich an der Stelle Angst vor dem "Leben" hast und Dich nun unbewusst zu sehr an die Thera klammerst. Was sie vielleicht spürt und entsprechend (mit Zurückweisung) reagiert. All das muss auf beiden Seiten nicht bewusst ablaufen.

War denn sonst irgendwas, was es erklären könnte?

Und hast Du die Probleme mit der Masterarbeit mal angesprochen?


Speechless
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Beitrag Mi., 11.01.2017, 20:55

Den Satz find ich per se auch gar nicht schlimm. Aber in dem Kontext klingt er nicht gut.
Ohne den Kontext würde ich ihn sogar eher als Kompliment auffassen im Sinne von "meine Therapeutin denkt viel über mich nach", aber nachdem was davor gefallen ist ist er wohl eher negativ besetzt. Daher umso dreister, dass sie danach nochmal ausgewichen ist, wenn man eh schon unsicher ist.

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Emily_Erdbeer
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Beitrag Mi., 11.01.2017, 20:58

Mich würde so ein Satz vernichten.
Viel zu viel Interpretationsspielraum und somit Gift für mich.
Liegt bestimmt am Empfänger,ich als 'borderliner' würde schier durchdrehen.
Auch mit den sich verändernden Bedingungen.
Ich brauche Struktur,Wahrheit und Klahrheit.
Zum Glück ist mein Therapeut so.


Jenny Doe
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Beitrag Mi., 11.01.2017, 20:59

Hallo MelodySun, wie wäre es, wenn Du erst mal eine Therapiepause einlegst, Dich auf Deine Masterarbeit konzentrierst, von der Deine Zukunft abhängt, und du dich nach Fertigstellung der Arbeit mit dem Thema "Therapie" beschäftigst?
Denn es scheint so einiges in Deiner Therapie zu geben, das gesprächsbedürftig ist und vielleicht auch entscheidungsbedürftig. Dafür brauchst Du einen freien Kopf.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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MelodySun
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Beitrag Mi., 11.01.2017, 21:04

mio hat geschrieben:
Es könnte sein, dass Du eigentlich an der Stelle Angst vor dem "Leben" hast und Dich nun unbewusst zu sehr an die Thera klammerst. Was sie vielleicht spürt und entsprechend (mit Zurückweisung) reagiert. All das muss auf beiden Seiten nicht bewusst ablaufen.

War denn sonst irgendwas, was es erklären könnte?

Und hast Du die Probleme mit der Masterarbeit mal angesprochen?
Also Angst vor dem Leben habe ich definitiv nicht. Denn das, was danach kommen könnte, wenn ich mich jetzt anstrenge, kenne ich bereits und MÖCHTE es definitiv und ich bin mir zu 100% sicher, dass ich davor keine Angst habe..

Das einzige, was passiert ist, ist, dass ich einige "Rückschläge" hatte, die sie direkt nicht so gut aufgenommen hat. Sonst überhaupt keine Änderungen oder neue Situationen...

Ja, in der letzten Stunde habe ich das angesprochen. Aber da kam auch nicht viel rum.. Nur ein "Sie sind ja sehr lustlos momentan" und ein Themenwechsel. Also die letzte Stunde war wohl nicht so pralle...
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