Ob das jeder sieht, weiß ich nicht... wenn man jedoch die Broschüre durchblättert, so sind durchaus verschiedene mögliche Ursachen genannt. Und daher halte ich den Artikel tatsächlich für sinnentstellend, wenn suggeriert wird, dass nur auf Serotonin abgestellt wird. Dann hätte man sich auch andere Therapieansätze, die ebenfalls aufgelistet sind, ersparen können. Man erläutert sogar ganz grob die Sichtweise der verschiedenen Psychotherapieverfahren (die sich auch von biochemischen Ansätzen unterscheiden).Sarana hat geschrieben:Sieht denn jeder Depressive und jeder besorgte Angehörige diesen Unterschied? Wenn ich mich nicht ausführlich mit dem Absatz beschäftige bleibt bei mir der Eindruck, dass ein kaputter Hirnstoffwechsel für Depressionen hauptverantwortlich sei und andere Ursachen nebensächlich.
Die Diagnostik würde ich auch nicht gerne vom Hausarzt vornehmen lassen (bzw. auch nicht die Behandlung übernehmen lassen... für meinen Teil... für andere mag das stimmig sein). Allerdings kann es in der Tat so sein, dass es dauern kann bis man einen Facharttermin erhält bzw. i.d.R. noch länger: Bevor eine bewilligte Therapie aufgenommen werden kann. In schwereren Fällen ist es dann evtl. tatsächlich schwer zu warten. Den Hausarzttermin erhält man evtl. zügiger.
DASS die Hirnchemie AUCH eine Rolle spielt, davon gehe ich aus... nur sind die Wirkmechanismen noch nicht vollständig geklärt. Bei einer ernsthaften Depression kommt man auch mit Zuckerpillen nicht wirklich weiter... meine Meinung.