Ist eine Non-Suizid Absprache für euch bindend?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Tränen-reich
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Beitrag Fr., 14.11.2014, 18:31

Amilia hat geschrieben:a meinte er eben, dass wenn das nicht geht, er nicht mit mir zusammenarbeiten kann, weil er sich somit nicht auf mich verlassen kann.
Hm.... das wäre für mich dann schlussendlich nicht bei allem: "da" zu sein, weil meine Thera ist mir nach kurzer Zeit mit Klinik (verweigere ich) und mit Psychiater und Pillen (verweigere ich auch - zumindest die Pillen) gekommen.
Nun, jeder Therapeut ist ja da anders und jeder hat auch andere Grenzen.

Dein Therapeut sieht zumindest, wo seine Verantwortung enden würde. Das finde ich sehr ehrlich von ihm.
Wäre das nicht ein Druck für dich, weil du ja sonst ziemlich viel Sicherheit erwähnst/dort erfährst? Dass dir im Umkehrschluss die Therapie/der Therapeut wichtiger ist?
Amilia hat geschrieben:Aber er hat mir das Mail schreiben schon lange verboten und das hat das Ganze noch viel schwieriger gemacht finde ich.
Ja, das kenne ich auch. Auch zeitgleich üble Konfrontation, volle Kanne.
Das dauert, ehe man sich damit arrangieren kann. Das Grenzensetzen ist Aufgabe der Therapeuten, auch wenns weh tut.

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Amilia
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Beitrag Fr., 14.11.2014, 18:37

Tränen-reich hat geschrieben: Wäre das nicht ein Druck für dich, weil du ja sonst ziemlich viel Sicherheit erwähnst/dort erfährst? Dass dir im Umkehrschluss die Therapie/der Therapeut wichtiger ist?
Amilia hat geschrieben:Aber er hat mir das Mail schreiben schon lange verboten und das hat das Ganze noch viel schwieriger gemacht finde ich.
Ja, das kenne ich auch. Auch zeitgleich üble Konfrontation, volle Kanne.
Das dauert, ehe man sich damit arrangieren kann. Das Grenzensetzen ist Aufgabe der Therapeuten, auch wenns weh tut.

Ja doch, ich denke das ist echt der Druck, den er auch aufbauen will, die Konsequenz, dass unsere Beziehung dann beendet ist. Er weiss, dass mir die Therapie sehr wichtig ist und er eine wichtige Bezugsperson für mich darstellt. Ich habe auch extrem Mühe, wenn Termine ausfallen oder er in Urlaub ist. Wohl deshalb wird er auch so sehr ägerlich und zeigt mir deutlich, was mein Verhalten für eine Wut bei ihm auslöst. Weil aushalten zu müssen, wie sehr ich in verärgert habe ist extrem schwierig und das tut mir im Nachhinein immer sehr leid! Und das Grenzensetzten finde ich echt auch so übelst, auch wenn ich es nachvollziehen kann....


Tränen-reich
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Beitrag Fr., 14.11.2014, 19:00

Amilia hat geschrieben:Ja doch, ich denke das ist echt der Druck, den er auch aufbauen will, die Konsequenz, dass unsere Beziehung dann beendet ist.
Na, dann hast ja deinen Druck gefunden, auch wenn er manchmal untergeht (ist bei mir auch oft noch so), aber er ist ja gespeichert...

Was ich aber dennoch wichtig fände, wenn du den Suizidgedanken wirklich als reine Hilflosigkeit, als Nicht-Weiterkommens in einer Situation ansehen, verinnerlichen kannst und statt den Suizidgedanken, lieber deinen Ärger, deine Hilflosigkeit (und was da noch so alles kommt) auszusprechen. Versuche zu ersetzen, was eine Situation mit dir macht und wenn es nur ein "es ist mir alles zu viel gerade" ist.
Bei den SuizidGedanken, ist ja dann scheinbar ein Gefühl berührt worden, das hinterfragt werden könnte, spiegelnd zur therapeutischen Situation.

Mir rutscht das zwar auch immer mal heraus, korrigiere gleich nach, weil ich mich eh ständig selbst verletze und weil meine Thera damit wohl tiefe Hilflosigkeit verbindet und ich mich auch mal anders äußern kann, wenns hapert.
Der hick-hack ist einfach noch da.

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Amilia
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Beitrag Fr., 14.11.2014, 19:09

okay also wenn ich das richtig verstanden habe, dann soll ich versuchen statt zu sagen, "ich will sterben", konkret sagen, was genau mit mir los ist. Also z.B. was oft der Grund ist "ich fühle mich dem Leben nicht gewachsen, was jetzt alles kommt, ich habe so grosse Angst zu versagen und dass ich das alles nicht kann etc. ich bin so verzweifelt." Ja? Ich warte denke ich, immer viel zu lange und mach gute Miene und spreche nicht darüber, bis es irgendwann in dem "ich will sterben" endet und er dann gar nicht verstehen und nachvollziehen kann, was jetzt wieder passiert ist.
Noch etwas: Er bezieht Suizidabsichten, also wenn ich sozusagen den Vertrag breche und schreibe, ich werde mein Leben beenden, immer extrem auf unsere Beziehung und eben ist dann sehr genervt, wütend, sagt, "ich verstehe nicht, warum Sie das auf diese Art und Weise machen, was sie damit in der Beziehung anrichten, was sie damit erreichen wollen etc." WArum kann er nicht verstehen, dass es vielleicht mal nihts mit ihm zu tun hat? Einfach weil mir alles zu viel ist im LEben?

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zuckerwürfel
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Beitrag Fr., 14.11.2014, 19:15

Ich habe nicht alle Beiträge dazu gelesen, möchte aber dennoch meine Meinung dazu äußern. Ich kann zu der Frage, ob es für mich bindend ist, keine klare Aussage treffen. Auf der einen Seite bin ich ein ehrlicher und verlässlicher Mensch und auf der anderen Seite wäre es schön dumm, wenn man beabsichtigt sich das Leben zu nehmen.

Auf Therapeuten die mir schon in den probatorischen Sitzungen sagen, dass sie auf soch einen Vertrag bestehen habe ich mich nie eingelassen.
Dazu muss ich auch noch sagen, dass es bei diesem Thema von der Therapeutenseite auch um das Thema Haftung geht.
Mein Chef nennt so was enthaften. Da kann ich ein Beispiel aus psychiatrischer Seite geben. Eine Klientin von uns war vor einigen Monaten in einer akuten Schizophrenie und sie sagte mir, dass sie Stimmen höre welche ihr sagten sie solle sich umbringen. Wir (mein Kollege und ich) haben daraufhin beschlossen wie wir in unserem Dienst damit umgehen und wir haben keinen Arzt zur Hilfe gerufen (es war Wochenende oder Feiertags wir hätten eh nur in der Klinik anrufen können). Unser Chef, den wir informiert haben, hat dies in einer Dienstbesprechung zum Thema gemacht unter dem Appell "Leute ihr müsst euch doch enthaften". Das nur dazu.

Ich glaube Gefühle spielen bei einem Therapeuten nur eine sekundäre Rolle. Wenn da Gefühle eine Rolle spielen ist es höchstens Angst. Wobei ich glaube wenn man sich darüber darüber bewusst ist, das wenn ein Mensch wirklich ersthaft denkt und überzeugt davon ist, sich das Leben zu nehmen man diese Person nicht abhalten kann.


Tränen-reich
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Beitrag Fr., 14.11.2014, 19:31

Amilia hat geschrieben: statt zu sagen, "ich will sterben", konkret sagen, was genau mit mir los ist. Also z.B. was oft der Grund ist "ich fühle mich dem Leben nicht gewachsen, was jetzt alles kommt, ich habe so grosse Angst zu versagen und dass ich das alles nicht kann etc. ich bin so verzweifelt." Ja?
Wenn es das ist, dann ist es das für dich so. Er wird dir doch darauf auch mal was gesagt/gefragt haben - oder? Und daraus - je nach dem was er sagt - wirst du doch wieder ein weiteres Gefühl oder einen Gedanken (keinen Suizid) in dir aufspüren. Daraus entsteht Dialog. Endet aber, wenn Suizidgedanken ausgesprochen werden. Dann machste nämlich dicht.

Weißt du, meine Thera hat mal zu mir gesagt "auch wenn sie manchmal das Gefühl haben "ich weiß jetzt nicht weiter" oder "ich verstehe das nicht so richtig" oder "mir fällt dazu nix ein" - "hab dazu kein Gefühl", sagen sie es mir, damit ich weiß, was in dem Moment in ihnen gerade vorgeht." Sprich, sie möchte die Aussetzer auch hören, ob sie darauf eingeht oder stehen lässt, das hängt von der jeweiligen Wichtigkeit (auch für sie) ab...denk ich mir jedenfalls. Das ist immer alles sehr komplex und individuell. Da spielen ne Menge anderer Faktoren ne Rolle. Das jedoch war einleuchtend für mich. Sie will wissen, was in dem Moment in mir vorgeht.
Das ist ihr mitunter auch viel wichtiger, um das sie dann etwas finden kann, was mich wieder ermunternd kann, etwas auszusprechen (z. B. dass sie mir meinen Willen lässt, über was ich dann lieber sprechen möchte usw.).

Ich finde es liegt auch in gewisser Weise am Therapeuten manchmal in "leeren Momenten" einen möglichen anderen Ansatz zu finden. Ich sage nur, was ich gerade denke bzw. fühle.

Es ist so schwer es zu beschreiben... es hängst so viel anderes noch dabei dran.
Hoffe, du kannst damit was anfangen.

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Amilia
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Beitrag Fr., 14.11.2014, 19:38

Tränen-reich hat geschrieben:
Weißt du, meine Thera hat mal zu mir gesagt "auch wenn sie manchmal das Gefühl haben "ich weiß jetzt nicht weiter" oder "ich verstehe das nicht so richtig" oder "mir fällt dazu nix ein" - "hab dazu kein Gefühl", sagen sie es mir, damit ich weiß, was in dem Moment in ihnen gerade vorgeht." Sprich, sie möchte die Aussetzer auch hören, ob sie darauf eingeht oder stehen lässt, das hängt von der jeweiligen Wichtigkeit (auch für sie) ab...denk ich mir jedenfalls. Das ist immer alles sehr komplex und individuell. Da spielen ne Menge anderer Faktoren ne Rolle. Das jedoch war einleuchtend für mich. Sie will wissen, was in dem Moment in mir vorgeht.
Ich kann durchaus was damit anfangen, weil mir das mein Therapeut auch schon gesagt hat. Und ich kanns auch sehr gut für den Therapeuten nachvollziehen und dass es die Therapie fruchtbarer macht. Aber es ist leider einfach oft so, dass nichts mehr aus meinem Mund rausgeht. Es ist alles total blockiert. Verwirrend. übervoll oder total leer. Und dann sitze ich stumm da, er fragt manchmal nach, was jetzt wieder los sei, und ich kann einfach nichts mehr sagen, es geht nichts mehr, es geht eben auch nicht mehr einfach zu sagen "ich bin blockiert", es geht nichts mehr Und dann hilft es auch nicht, wenn er sagt, sagen sie doch, was ihnen grad durch den Kopf geht, wo sie sind mit ihren Gedanken etc. Wir haben schon einige male darüber gesprochen aber es ist selbst nach einem Jahr Therapie, immer noch so schwierig (und ich hasse mich selber für diese Sache, dass ich es einfach nicht auf die Reihe kriege ).


Tränen-reich
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Beitrag Fr., 14.11.2014, 19:58

Kenne ich alles vom ersten bis zum letzten Buchstaben.

Thera labert,
Ich höre zu und schweige, schweige.
"Wo sind Sie gerade?"
"Jedenfalls nicht da wo Sie gerade sind" oder halt "...weiß nicht"
"scheint gerade eine Blockade zu sein"
"Ach ja?" Stumm.

Es wird hingenommen.
Irgendwann rück ich dann doch noch mit der Sprache heraus, weil meine Thera auch sehr viel "annehmend" ist, auch, dass sie die Blockade annimmt. Das halte ich dann wiederum irgendwann nicht aus, weils anfängt mich zu wurmen und die Neugierde siegt. Aber auch nicht immer. Manchmal darf auch Schweigen sein, finde ich.
Amilia hat geschrieben:Verwirrend. übervoll oder total leer.

Ist hier nicht zumindest ein Gedankenkarusell in dir vorhanden, dass du dann nicht weißt, wonach du greifen sollst, dass es schwer ist, Gefühle zu beschreiben? Ist ja auch ein gewisser Hinweis evtl, dass es dir zu nahe/zu gefährlich erscheint, was da angesprochen wurde.... Und manchmal wechsel ich auch völlig das Thema, weil: denken tut man doch immer irgendwie - oder?

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viciente
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Beitrag Fr., 14.11.2014, 20:16

amilia!

.. mir kommt beim lesen manchmal vor, er hat gar keinen klaren auftrag von dir; das, was dich dazu treibt sagst du nicht, aber wenn du von suizid redest generierst du aufmerksamkeit (auch als wunsch er möge sich um dich "kümmern", was er täte wenn er dich einweist um dich vor dir selbst zu schützen), die du dann wieder als zu viel druck empfindest, was den trotz hervorruft, erst recht nix zu sagen? .. irgend wann könnte man auch etwas verschärft sagen "entweder möchten sie jetzt meine unterstützung und mit mir arbeiten, oder sie wolen sich (ohnehin) umbringen!" .. "welches der beiden?" .. "ersteres?" .. "gut, also dann wird suizid jetzt erst mal "geparkt" und wir schauen, was los ist!". "letzteres?" .. "dafür bin ich nicht da, sie dabei zu unterstützen!".

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Amilia
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Beitrag Fr., 14.11.2014, 20:17

Zu den Gedanken: Irgendwie theoretisch denkt man schon immer, aber ich glaube ja, manchmal ist es mir einfach zu viel, zu kompliziert, und dann fängt es in meinem Kopf einfach an zu singen. Tönt jetzt komisch :P Aber ich höre vor der Therapiestunde immer Radio und meistens klingt dann in meinem Kopf das letzte Lied, das ich gehört habe. Und wenn er dann fragt, was denken sie jetzt, dann sage ich oft, "es singt wieder". Er meint zu dem Phänomen, dass sei wie das Pfeifen im Walde, wenn es einem zu bedrohlich vorkommt, macht man etwas, um sich zu beruhigen/nicht mit dem negativen Gefühl auseinandersetzen zu müssen. Aber ist immer schwierig, die vielen oft mühsamen, komplizierten Gedanken in eine Ordnung zu bringen und dass dann auch noch in Wort zu fassen und auszuspucken.
Wir schweigen dann zum Teil auch 40min lang :O. Das finde ich dann jeweils echt sch****. Weil ich dann schlussendlich wütend bin weil ich dann doch finde, dass es schon auch seine Aufgabe ist, mir dabei zu helfen, zu sprechen.

@ Viciente: hmhm ja ich bin echt kompliziert :(

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viciente
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Beitrag Fr., 14.11.2014, 20:19

Amilia hat geschrieben:@ Viciente: hmhm ja ich bin echt kompliziert :(
.. das würd ich so nicht sagen dass DU speziell kompliziert bist, aber therapie ist ja generell dafür da, solche dinge möglichst zu lösen .. sonst bräucht man sie ja nicht. vielleicht unterliegst du u.a. nur dem irrtum, du könntest dich therapieren LASSEN; eine therapie kannst aber nur MACHEN. bei allem, das DU nicht unternimmst, kann sich der therapeut auf den kopp stellen - da wird nix.
Amilia hat geschrieben:Weil ich dann schlussendlich wütend bin weil ich dann doch finde, dass es schon auch seine Aufgabe ist, mir dabei zu helfen, zu sprechen.
.. helfen schon, aber er soll/darf dich ja nicht zwingen; wär sonst wieder ein kritikfähiger punkt - so wie der druck zum versprechen den suizid mal beiseite zu lassen, den du ja ablehnst.

ps: bin heut schon sehr müde, wollts nur kurz ergänzen weils mir aufgefallen ist; vielleicht bringst ja ein bissl was.

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Amilia
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Beitrag Fr., 14.11.2014, 20:32

Ja ehrlich, ich glaube wenn ich mein Therapeut wäre, ich hätte die Therapie schon lange abgebrochen, das wäre mir zu mühsam mit mir. Und wir sind auch so oft wieder an den gleichen Punkten, immer wiedermal, und wir schaffens eifach nicht, das es besser wird. Es endet irgendwann immer mit Ich will Therapie abbrechen, oder Ich bringe mich um, Er stinkesauer, Therapiebeziehung in den Momenten total ruiniert, und dann doch wieder Nein es tut mir alles leid, ich will so gerne weitermachen, dann wieder eine gute Phase, bis die Spirale wieder von vorne beginnt.

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Beitrag Fr., 14.11.2014, 20:40

Amilia hat geschrieben:Ja ehrlich, ich glaube wenn ich mein Therapeut wäre, ich hätte die Therapie schon lange abgebrochen, das wäre mir zu mühsam mit mir.
.. möglich, aber genau das ist als therapeut eben seine aufgabe, das erst mal auszuhalten und NICHT zu tun - weil das ziel der therapie ja sein dürfte, dir eben genau dabei zu helfen das dir derzeit nicht gelingt obwohl du möchtest; du bist eben - glücklicherweise - nicht therapeut - vor allem nicht dein eigener.


Tränen-reich
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Beitrag Fr., 14.11.2014, 20:49

Amilia hat geschrieben:Aber ich höre vor der Therapiestunde immer Radio und meistens klingt dann in meinem Kopf das letzte Lied, das ich gehört habe.
Das habe ich bei meinem ehem. Therapeuten auch so gemacht. Bei meiner jetzigen Thera ist es so, dass es aus ist oder zumindest ne halbe Stunde vorher mal wirklich in mir gehe ohne Radio, was MIR in der Stunde wichtig ist, anzusprechen. Versuchs mal....
Amilia hat geschrieben:Aber ist immer schwierig, die vielen oft mühsamen, komplizierten Gedanken in eine Ordnung zu bringen und dass dann auch noch in Wort zu fassen und auszuspucken.
Du sollst doch auch nicht geordnet, deine Gedanken wiedergeben. Das in Worte zu fassen, das kann ich allerdings verstehen, aber setz doch mal so an "ich kann es so schwer beschreiben". Wäre das nicht ein Anfang? Und dann wirst du sehen, was er daraus macht... Das Ordnen an sich kannst du gerne deinem Therapeuten überlassen.
Durch das 40min. Schweigen kommt ja denn eher gar nichts, weils dir auf einmal zu viel erscheint und dann lieber lässt, stimmts?
Amilia hat geschrieben:Weil ich dann schlussendlich wütend bin weil ich dann doch finde, dass es schon auch seine Aufgabe ist, mir dabei zu helfen, zu sprechen.
Und von daher ist eher erstmal NICHT IMMER seine Aufgabe, dir zu helfen, zu sprechen. Das erinnert mich so an die Stunden bei meinem ehemaligen Therapeuten.
Der bekam von mir, wie viciente hier schrieb, auch keinen richtigen "Auftrag" von MIR. Wat hat er gemacht? Er hat mir nen Rollenspiel angeboten. Ich Therapeutin, er Patient. Er hat mich gespielt und immer mir zu verstehen gegeben "nee, Sie sind die Therapeutin und Sie sollen mir helfen". Tja, was konnte ich in der Rolle der Therapeutin denn machen? Na nüscht. Ich konnte nicht helfen. Weil nix kam.

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Amilia
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Beitrag Fr., 14.11.2014, 20:58

Tränen-reich hat geschrieben:Bei meiner jetzigen Thera ist es so, dass es aus ist oder zumindest ne halbe Stunde vorher mal wirklich in mir gehe ohne Radio, was MIR in der Stunde wichtig ist, anzusprechen. Versuchs mal....
Okay, werde ich mal versuchen!
Tränen-reich hat geschrieben:Durch das 40min. Schweigen kommt ja denn eher gar nichts, weils dir auf einmal zu viel erscheint und dann lieber lässt, stimmts?
Ja irgendwie schon, ich häng dann total weg mit meinem Kopf weil ich das Schweigen echt furchtbar finde.
Tränen-reich hat geschrieben: Der bekam von mir, wie viciente hier schrieb, auch keinen richtigen "Auftrag" von MIR. Wat hat er gemacht? Er hat mir nen Rollenspiel angeboten. Ich Therapeutin, er Patient. Er hat mich gespielt und immer mir zu verstehen gegeben "nee, Sie sind die Therapeutin und Sie sollen mir helfen". Tja, was konnte ich in der Rolle der Therapeutin denn machen? Na nüscht. Ich konnte nicht helfen. Weil nix kam.
Oh Gott wenn ich das so sehe, ich würde auf die Bäume gehen, das würde mich richtig aggressiv machen, wenn ich so eine Patientin hätte! Ich habe das gar noch nie so gesehen.

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