Ist eine Non-Suizid Absprache für euch bindend?
Ist eine Non-Suizid Absprache für euch bindend?
Also mein Therapeut betont immer, wenn ich wieder eine schlechte Phase habe und halt Suizidgedanken habe, dass wir ja einen Non-Suizid Vertrag (mündlich) haben und ich mich daran zu halten habe. Aber ehrlich gesagt, für mich bedeutet er gar nichts. Wenns mir schlecht geht, dann ist mir doch so ein Vertrag auch egal. Und wens mir ganz miserabel geht und er mich fragt, ob ich immer noch mich umbringen will, bin ich ja nicht blöd und sage doch nicht ja. Er droht mir sonst nämlich mit Akutstation und wenn ich mich weigere mit Polizei und Zwangseinweisung. Also bin ja nicht doof und sage dann ja will mich immer noch umbringen . Also wenn man ja sterben will, will man ja nicht noch daran gehindert werden. Ich versteh denn Sinn der Sache nicht so ganz, oder ich weiss nicht was bei mir falsch ist, dass er für mich nicht von Bedeutung ist.
Noch wichtig zu sagen, ich bin zur Zeit nicht suizidal! Ich denke nur gerade über das Thema nach, weils in meiner Therapie immer wieder mal vorkam.
Wie ist das bei euch?
Ich frage mich auch, ob ein schriflticher Vertrag vielleicht mehr bindend ist?
Noch wichtig zu sagen, ich bin zur Zeit nicht suizidal! Ich denke nur gerade über das Thema nach, weils in meiner Therapie immer wieder mal vorkam.
Wie ist das bei euch?
Ich frage mich auch, ob ein schriflticher Vertrag vielleicht mehr bindend ist?
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ein "offizieller" vertrag würde mich unter druck setzen. aber einfach das "inoffizielle" wissen, dass meine thera und psychiaterin mir vertrauen, ist durchaus bindend.
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Das kam in meiner Therapie auch vor. Und ich hatte die gleichen Gedanken wie du. Ich weiß nicht, was so ein Vertrag soll, mündlich oder schriftlich. Wenn mir die Geschlossene droht, sag ich natürlich, nein, passt eh alles. Keine Ahnung, was die sich davon erwarten.
LG CrashKurs
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Mich setzt aber mehr unter Druck wenn er mir sagt, Sie haben noch 5 Minuten Zeit zu erklären was ihre Gefühle und Gedanken jetzt im Bezug auf Suizid sind und wenn sie das nicht tun, rufe ich die Akutstation und die Polizei an. :S Also dann tu ich alles damit ich da sicher nicht hinkomme
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Klar fängt man dann zu lügen an. Wer geht schon freiwillig in die Geschlossene? Außer man nutzt diese Situation, um sozusagen gerettet zu werden. Aber wenn man wirklich entschlossen Suizid machen will, sagt man das doch keinem Menschen, eben weil man nicht gerettet werden will. Aber vielleicht ist es bei manchen wirklich so, dass ein "Vertrag" sie abhält.
.. das ist logisch, und kommt mir auch etwas erpresserisch vor, ist daher eher keine "ab-sprache" oder vereinbarung, die du ja nur aus dir heraus eingehen kannst - frei-willig bzw. aus überzeugung. tust du das aber, dann solltest du sie - auch mündlich - als bindend empfinden, sonst ists ja auch keine sondern wär nur leeres gerede. (den druck baut er ja vielleicht deshalb auf, weil er ja eine gewisse (mit)verantwortung trägt und es seine aufgabe ist, dich zu betreuen, dass es dir besser geht; versuch eventuell mal es auch so zu sehen)Amilia hat geschrieben:Mich setzt aber mehr unter Druck wenn er mir sagt, Sie haben noch 5 Minuten Zeit zu erklären was ihre Gefühle und Gedanken jetzt im Bezug auf Suizid sind und wenn sie das nicht tun, rufe ich die Akutstation und die Polizei an. :S Also dann tu ich alles damit ich da sicher nicht hinkomme
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also, ganz ehrlich, mit dem lügen habe ich so meine probleme. mir hat mal meine psychiaterin quasi die pistole auf die brust gesetzt (fremdgefährdung) aber ich hatte ein echtes problem damit zu sagen "ich mach nix", weil ich mir dessen einfach nicht so sicher war. also hab ich irgendwann mein hirn eingeschaltet und festgestellt, dass es manche dinge einfach nciht wert sind, dafür in den bau zu gehen...
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Wäre für mein Empfinden null und nichtig, denn ich kann in jedem Fall ja bei Abwesenheit des/der Thera meinem Leben ein Ende setzen. Meine Thera hat auch schon an mich appelliert, dass sie sich auf mich verlassen möchte, dass ich den Krisendienst kontaktiere, wenn ich in Not bin. Aber ich habe ihr gesagt, dass ich das nicht versprechen kann und will, in jedem Fall würde ich "vertragsbrüchig" werden. Sie ist ja dann nicht da.Amilia hat geschrieben:Wie ist das bei euch?
Ich frage mich auch, ob ein schriflticher Vertrag vielleicht mehr bindend ist?
Sie kommt also erst gar nicht mit Verträgen an - ob mündlich oder schriftlich -, sondern hat mir gleich den Weg in die Klinik verdeutlicht, als sich Suizidgedanken bei mir häuften.
Ist nur eine Idee und ne Vorstellung was meine Therapeutin und mich betrifft: Dann kommt es wohl viell. auch auf die Beziehung zum Therapeuten an und auch inwieweit er den Patienten einschätzen kann, ob er nur davon erzählt oder es auch tatsächlich vorhat. Ich denke schon, dass die so ein Feingespür haben, gleichzeitig aber rechtzeitig die Notbremse ziehen wollen, um kein Risiko einzugehen.
Es ist doch ziemlich facettenreich, alles.
Ich denke, meine Thera schwenkt immer zwischen "sie hat es schon so oft gesagt, in den immer gleichen Situationen und nehme das nicht ganz sooo für voll" (nehm ich mich da selbst eigentlich noch für voll ) und "ich muss Acht darauf geben und überhöre das nicht". Ich spüre eher, dass sie einen Blick drauf hat, aber mich scheinbar gut einschätzen kann, wann ich was wirklich ernst meine oder mir nur ne leere Drohung antue.
Aber wenn... dann kann ich sicher sein: sie steckt mich in die Klinik - ohne Widerrede. Vor einiger Zeit kam sie mir mit Medikamente, damit ich nicht mehr so laber. Hätte ich bloß meine Klappe gehalten. Jetzt muss ich zum Psychiater, obwohl ich ihr versichert hab, dass ich so ein Zeug nicht schlucken werde, ich gehe höchstens zur Beratung. Nur, damit ich meine Ruhe hab.
Abgesehen davon, habe ich noch einen ganz anderen Druck: ich hab ein Kind. Von daher würde für mich ein Vertrag nur aus ausgesprochenen Wörtern und/oder Papier bestehen. Aber bindend? Nö, für mich nicht.
Es sei denn, es gibt die Klausel "Therapeut überwacht mich 24/7".
.. das heisst also, du bist nicht vertragsfähig tränchen? mit dir kann man nix ausmachen, vereinbaren oder auf etwas vertrauen?
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Meinst du die Frage verallgemeinernd ausgelegt oder jetzt speziell auf dieses Thema hier? Das liest sich so verallgemeinernd.
Nee. Zum Thema Suizid bin ich nicht vertragsfähig. Und schon gar nicht, wenn ich im Affekt (ohne Gedanken) reagieren würde. Ich würde in dem Moment gar nicht darüber nachdenken: außer, mein Leid zu beenden.
Mich müsste man eher einsperren.
Nee. Zum Thema Suizid bin ich nicht vertragsfähig. Und schon gar nicht, wenn ich im Affekt (ohne Gedanken) reagieren würde. Ich würde in dem Moment gar nicht darüber nachdenken: außer, mein Leid zu beenden.
Mich müsste man eher einsperren.
Ich habe meinem Therapeuten mal gesagt, ich bringe mich nicht heute oder morgen um, sondern dann, wenn es sich zu 100% richtig anfühlt, und dann plane ich das auch nicht, sondern dann passiert das genau aus dem Affekt heraus und dann nützt auch so ein Vertrag nichts mehr (also das habe ich nicht erwähnt, weil ohne Vertrag - keine Therapie). Und dann ist es mir auch egal, was er darüber denken würde, dann denn leide schliesslich ich und dann sind mir die anderen Leute in dem Moment egal.
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Also ich kenne das auch aus eine TWG.
Obwohl vieler dieser Therapeuten/Sozialarbeiter Atheisten sind schimmert aus meiner Sicht doch was religiöses durch, das Leben nach dem Tod und der Möglichkeit dass man für den Vertragsbruch nach den Tod bestraft wird. Verträge sind nur dann wirklich wirksam wenn es Sanktionen gibt bei Nichteinhaltung, diese kann es hier aber nur geben wenn es eine Fort-Existenz nach dem Tod gibt.
Ansonsten stimme ich mit allen euren Anmerkungen überein. Leider ist ein Psychotherapeut in D. gesetzlich verpflichtet Leute die Suizid gefährdet sind Zwangseinzuweisen, was natürlich jede Vertrauensbasis bei solchen Leuten zerstört, zumal die Klinik erst dann entlassen DARF wenn die Suizid-Gefahr vorbei ist, theoretisch ist also eine lebenslange Sicherheitsverwahrung möglich, die durch die weitere Traumatisierung durch die Zwangsunterbringung je nach Laune und Geldmitteln gar nicht so unwahrscheinlich sein dürfte.
So ein Widerspruch ist es das Suizid in D. keine Straftat ist aber u.U. die Gefährdung trotzdem lebenslänglich nach sich ziehen kann.
Da lobe ich mir die Niederlande in dem es sogar ein Hotel für Selbstmörder geben soll. Andere Länder gehen damit also viel offener um.
Vielleicht sollte man für eine vernünftige Therapie nach Holland auswandern.
Hier muss ich bei de Thema Tod auch mal unsere veroberflächlichte Spaß/Konsum-Gesellschaft kritisieren wo die Masse sich mit Müll wie Dschungelcamp ihre Gehirne zusch. lässt. Wir haben den Kontakt zu unseren spirituellem Urgrund verloren wo die intensive Auseinandersetzung mit dem Tod und die Überwindung der Angst vor ihm üblich war.
Anstatt dessen versuchen Psychologen heute die Angst vor Tod zu verstärken um ihre Patienten vom Suizid abzuhalten.
Obwohl vieler dieser Therapeuten/Sozialarbeiter Atheisten sind schimmert aus meiner Sicht doch was religiöses durch, das Leben nach dem Tod und der Möglichkeit dass man für den Vertragsbruch nach den Tod bestraft wird. Verträge sind nur dann wirklich wirksam wenn es Sanktionen gibt bei Nichteinhaltung, diese kann es hier aber nur geben wenn es eine Fort-Existenz nach dem Tod gibt.
Ansonsten stimme ich mit allen euren Anmerkungen überein. Leider ist ein Psychotherapeut in D. gesetzlich verpflichtet Leute die Suizid gefährdet sind Zwangseinzuweisen, was natürlich jede Vertrauensbasis bei solchen Leuten zerstört, zumal die Klinik erst dann entlassen DARF wenn die Suizid-Gefahr vorbei ist, theoretisch ist also eine lebenslange Sicherheitsverwahrung möglich, die durch die weitere Traumatisierung durch die Zwangsunterbringung je nach Laune und Geldmitteln gar nicht so unwahrscheinlich sein dürfte.
So ein Widerspruch ist es das Suizid in D. keine Straftat ist aber u.U. die Gefährdung trotzdem lebenslänglich nach sich ziehen kann.
Da lobe ich mir die Niederlande in dem es sogar ein Hotel für Selbstmörder geben soll. Andere Länder gehen damit also viel offener um.
Vielleicht sollte man für eine vernünftige Therapie nach Holland auswandern.
Hier muss ich bei de Thema Tod auch mal unsere veroberflächlichte Spaß/Konsum-Gesellschaft kritisieren wo die Masse sich mit Müll wie Dschungelcamp ihre Gehirne zusch. lässt. Wir haben den Kontakt zu unseren spirituellem Urgrund verloren wo die intensive Auseinandersetzung mit dem Tod und die Überwindung der Angst vor ihm üblich war.
Anstatt dessen versuchen Psychologen heute die Angst vor Tod zu verstärken um ihre Patienten vom Suizid abzuhalten.
Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält --- Karl Kraus
.. dann versuchs doch vielleicht - zusätzlich auch im interesse deines kindes - mit einem (schriftlichen) vertrag mit dir selbst, der bei affekt ggfs. eine rote linie zieht und dir die gewünschte kontrolle über dich selbst sichert. (und den hämmerst du dir ins köpfchen, bis es sitzt) handlung im affekt ist ja meist derart unvernünftig, dass man sie während 99% der zeit im wachzustand entweder nie setzen würde bzw. sie im nachhinein bereuen; bei suizid hat letzteres nur leider einen gewaltigen haken, insofern zahlt es sich schon aus, damit ernsthaft und aufmerksam umzugehen.Tränen-reich hat geschrieben:Mich müsste man eher einsperren.
@amilia: um andere gehts dabei ja nicht, sondern um DICH; 100% richtig anfühlen - im affekt? das meinst du ned ernst, ist das doch ein (vorübergehender) zustand hochgradiger unzurechnungsfähigkeit. da schützt man sich nicht wegen anderer sondern sinniger weise für & vor sich selbst.
Zuletzt geändert von viciente am Do., 13.11.2014, 21:51, insgesamt 1-mal geändert.
Man sollte schwerwiegende Entscheidungen nie im Affekt treffen ... Und dein Therapeut tut mir - wieder mal - leid. Kannst du dir nicht vorstellen, wie besch... es für einen Therapeuten ist, wenn sich eine Patientin umbringt? Kannst du überhaupt mal über dein eigenes Ego hinaus denken?Amilia hat geschrieben:Ich habe meinem Therapeuten mal gesagt, ich bringe mich nicht heute oder morgen um, sondern dann, wenn es sich zu 100% richtig anfühlt, und dann plane ich das auch nicht, sondern dann passiert das genau aus dem Affekt heraus und dann nützt auch so ein Vertrag nichts mehr (also das habe ich nicht erwähnt, weil ohne Vertrag - keine Therapie). Und dann ist es mir auch egal, was er darüber denken würde, dann denn leide schliesslich ich und dann sind mir die anderen Leute in dem Moment egal.
.. genau DAS meinte ich u.a. mit der roten linie. speziell mit dem ego kann man sowas relativ leicht aushandeln, weil es ganz und gar kein interesse an vernichtung hat - im gegenteil.Tristezza hat geschrieben:Man sollte schwerwiegende Entscheidungen nie im Affekt treffen ...
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