Humor ist...
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Vincent, das war natürlich kein Humor!
Lachen als Aggression ist nicht wirklich ein Auslachen. Ein Auslachen wäre imo ein bewusster Akt: Ich lache jemanden aus, UM ihm zu schaden.
Es gibt aber auch ein aggressives Lachen, bei dem die Aggression nicht bewusst ist.
Besonders humorlos finde ich übrigens Menschen, die Witze erklären (ohne dass sie jemand darum gebeten hätte...).
Lachen als Aggression ist nicht wirklich ein Auslachen. Ein Auslachen wäre imo ein bewusster Akt: Ich lache jemanden aus, UM ihm zu schaden.
Es gibt aber auch ein aggressives Lachen, bei dem die Aggression nicht bewusst ist.
Besonders humorlos finde ich übrigens Menschen, die Witze erklären (ohne dass sie jemand darum gebeten hätte...).
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Aha, und wer bestimmt dann, wann ein Lachen aggressiv ist? Nicht der Lacher?leberblümchen hat geschrieben: Es gibt aber auch ein aggressives Lachen, bei dem die Aggression nicht bewusst ist.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Es geht ja psychoanalytisch nicht darum, dass der Eine über den Anderen bestimmt, sondern darum, dass beide herausfinden wollen, warum etwas ist. Ich konnte der Deutung gut zustimmen, und mein Lachen war kein Auslachen, sondern es war - oberflächlich - geprägt von Mitleid mit dem Anderen. Es ist doch spannend zu gucken, was sich hinter dem verbirgt, was wir äußerlich zeigen.
Was du als Antwort? freie Assoziation? auf meinen Beitrag formulierst, hat mit dem, was ich meine, nicht das Geringste zu tun.Vincent hat geschrieben:Halten wir auch hier in einem Zwischenfazit fest: Der Mensch ist ein Mängelwesen!Themis hat geschrieben:Mir fällt kein Lachen ein, welches sich nicht auf Schaden bezieht. Euch?
Deshalb plädiere ich auch dafür, Humor einfach wegzutherapieren. Wenn das nicht geht, sollte man bei allen Menschen die Gehirnregion amputieren, die für Humor und Lachen zuständig ist. Vielleicht kann so dann auch - ganz ernsthaft - (bedingungslose) Liebe entstehen.
Ich bin nicht meine Geschichte
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Ah, ok: Mit Schaden meine ich Missgeschick, über welches man lacht. Ich meine nicht, dass durch das Lachen ein Schaden entsteht (was aber auch sein kann, nämlich bei Hohn) sondern man über das Missgeschick lacht. Auch wenn es das Eigene ist. Ich kenne das, man kann sich aufgrund der Situationskomik regelrecht zerkugeln.Nico hat geschrieben:Themis wenn ich irgendeinen Blödsinn mache, mich selbst darüber abkekse und es später meiner Partnerin erzähle wobei wir uns beide gemeinsam nochmals darüber zerkugeln, WO entsteht dabei Schaden ??
Und das ist nur eines von unzähligen Beispielen.
Aber: Warum ist das lustig? Diese Frage finde ich interessant. Ich habe mich eine zeitlang mit Eibl Eibesfeldt beschäftigt, der alte Stämme beobachtet hat. (Seine damaligen Arbeitsmethoden sind dabei sicher diskussionswürdig).
Dabei stellen sich Fragen wie
Was passiert organisch?
Welche sozialen Funktionen hat das Lachen/Nicht-Lachen?
Leberblümchen, ich antworte dir später! Handy aus...
Zuletzt geändert von Themis am Sa., 08.11.2014, 14:46, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin nicht meine Geschichte
lb, nungut,
direkt in der psychoanalytischen Situation kann man ein Lachen in dem Sinne hinterfragen,
aber es lässt sich nicht verallgemeinern.
Lachen ist nicht per se mit Aggression verbunden. Spaß und Aggression sind oft auch gegensätzlich. Man kann schon auch zusammen einfach viel Spaß haben, beispielsweise, und dass muss nicht damit verbunden sein, dass man dann andere auslacht.
direkt in der psychoanalytischen Situation kann man ein Lachen in dem Sinne hinterfragen,
aber es lässt sich nicht verallgemeinern.
Lachen ist nicht per se mit Aggression verbunden. Spaß und Aggression sind oft auch gegensätzlich. Man kann schon auch zusammen einfach viel Spaß haben, beispielsweise, und dass muss nicht damit verbunden sein, dass man dann andere auslacht.
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Lachen kann man teilw. auch als aggressionsbeschwichtigend ansehen... sozusagen entwaffend(es Lachen/Humor). Hehe, aber auch nur, wenn sich niemand "angegriffen" fühlt.
Ich glaube, es gibt Verhaltensforscher, die bringen (evolutionstechnisch gesehen) Lachen mit Aggression in Verbindung... würde ich aber persönlich nicht so ausschließlich sehen. Vgl. z.B. Rufe/Mimik von Affen, die eigentlich Aggression sind, aber etwas wie Lachen anmuten.
Teilweise (in Situationen, in denen einen eigentlich nicht zum Lachen zumute ist) kann es wohl auch den Charakter von sog. Übersprunghandlungen haben. Ob das entsprechend einzuordnen ist, weiß ich nicht, aber wenn es mir recht schlecht geht, habe ich manchmal Momente, in denen finde ich dann alles mögliche zum Lachen bzw. habe "Lachkrämpfe... und nein, ich bin nicht manisch.
Albern, Comedy/Komödie, Sprachwitze, etc. : Da muss kein Missgeschick entstanden sein... aber Humor ist auch Geschmackssache.
Ich glaube, es gibt Verhaltensforscher, die bringen (evolutionstechnisch gesehen) Lachen mit Aggression in Verbindung... würde ich aber persönlich nicht so ausschließlich sehen. Vgl. z.B. Rufe/Mimik von Affen, die eigentlich Aggression sind, aber etwas wie Lachen anmuten.
Teilweise (in Situationen, in denen einen eigentlich nicht zum Lachen zumute ist) kann es wohl auch den Charakter von sog. Übersprunghandlungen haben. Ob das entsprechend einzuordnen ist, weiß ich nicht, aber wenn es mir recht schlecht geht, habe ich manchmal Momente, in denen finde ich dann alles mögliche zum Lachen bzw. habe "Lachkrämpfe... und nein, ich bin nicht manisch.
Albern, Comedy/Komödie, Sprachwitze, etc. : Da muss kein Missgeschick entstanden sein... aber Humor ist auch Geschmackssache.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Lest doch mal die von mir zitierte Stelle durch. Die beschreibt die Sache mit Wut und sozial kompatibel sehr gut.
Ich bin nicht meine Geschichte
@Themis
Ok dann schau dir einmal Siegerehrungen an, bei jeder wird gelacht ( ja ok manchmal auch vor Glück geweint), nix da mit Mißgeschick oder Schaden, Lachen kann auch einfach Ausdruck der ( Lebens-) freude sein.
Ok dann schau dir einmal Siegerehrungen an, bei jeder wird gelacht ( ja ok manchmal auch vor Glück geweint), nix da mit Mißgeschick oder Schaden, Lachen kann auch einfach Ausdruck der ( Lebens-) freude sein.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Z.B. Achterbahnfahren (zumindest solange bis mir nicht k*tzübel ist, dann werde ich ganz still *gg*)... oder mit irgendeinem "Spiel" i.w.S. bringe ich unaggressives Lachen auch in Verbindung. Hat dann vielleicht teilweise kindliche Züge. Halt je nach dem.pandas hat geschrieben:Lachen ist nicht per se mit Aggression verbunden. Spaß und Aggression sind oft auch gegensätzlich. Man kann schon auch zusammen einfach viel Spaß haben, beispielsweise, und dass muss nicht damit verbunden sein, dass man dann andere auslacht.
Liebe Grüße
stern
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Mir scheint, manche hier haben gar kein 'Herz', sondern nur noch Schaltkreise.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
Lachen kann einfach auch ansteckend sein. Es gibt Menschen, die haben so einen mitreißenden Lacher, da muss ich einfach mitlachen. Ohne, dass da Aggression dahintersteckt.
Oder so ein glucksendes Babylachen.
Wenn ich gekitzelt werde, dann muss ich auch lachen.
Oder Kinder, die rumalbern und lachen....
Für mich ist Lachen auch ein Ausdruck von Lebendigkeit und Lebensfreude und empfinde es als heilsam.
Oder so ein glucksendes Babylachen.
Wenn ich gekitzelt werde, dann muss ich auch lachen.
Oder Kinder, die rumalbern und lachen....
Für mich ist Lachen auch ein Ausdruck von Lebendigkeit und Lebensfreude und empfinde es als heilsam.
Persönlich bringe ich Lachen auch vorwiegend mit Lebendigkeit und Lebensfreude in Verbindung... aber nicht ausschließlich, siehe oben.
Wobei "trockener Humor", der (äußerlich) weniger "emotional" gefärbt ist, auch etwas haben kann... mehr als sog. Comedy (letzteres finde ich nämlich oft zu künstlich-gewollt-komisch).
Dass es auch einen Aggressionsaspekt haben kann, kann ich aber auch annehmen (ich lese es mir später mal durch, also den Link).
Wobei "trockener Humor", der (äußerlich) weniger "emotional" gefärbt ist, auch etwas haben kann... mehr als sog. Comedy (letzteres finde ich nämlich oft zu künstlich-gewollt-komisch).
Dass es auch einen Aggressionsaspekt haben kann, kann ich aber auch annehmen (ich lese es mir später mal durch, also den Link).
Liebe Grüße
stern
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Gibt doch auch so Momente, bei denen man nicht weiß, ob man jetzt lachen oder weinen soll, weil beides dicht beieinander liegt. Vielleicht gibt es das auch bei Ärger und Lachen, weil von beidem auch etwas dabei ist (z.B. wenn ich beim Joggen über eine Wurzel stolperte und dann lachen musste. Das einerseits ein komisches Element, aber eeeigentlich ist ja nicht zum Lachen, sondern eher ärgerlich, wenn ein Missgeschick passiert. Hmmm, andererseits könnte jedoch nicht sagen, dass ich mich ärgerte). Oder so Serien von Missgeschicken: Bei den ersten 2-3 ärgere ich mich vielleicht noch (es gibt auch ärgerlich Missgeschicke)... aber wenn das nicht abreißt, dann kann das so viel an Skurrilität gewinnen, dass es irgendwann nur noch zum Lachen ist. Aber ich bin gerade nicht sicher, ob ich das wirklich als Humor bezeichnen würde (bei mir). Jedenfalls liegen da Ärger und Lachen näher beieinander als z.B. beim herumalbern o.ä.Themis hat geschrieben:sondern man über das Missgeschick lacht. Auch wenn es das Eigene ist. Ich kenne das, man kann sich aufgrund der Situationskomik regelrecht zerkugeln.
Aber: Warum ist das lustig? Diese Frage finde ich interessant.
Also: Es kann sowas wie Übersprunghandlung sein (Lachen auf Beerdigung). Oder: Gerade Missgeschicke habe mitunter irgendein komisches Element, was dann den Lacher provoziert... und das Kopfkino tut dabei sein übriges (halte ich sogar für recht wesentlich... und daher ist es für den Betrachter vielleicht auch gar nicht immer so nachvollziehbar, was an xy jetzt eigentlich zum Lachen sein soll. Und ich glaube nach wie vor, dass das nicht in Zusammenhang mit Schaden/Missgeschick stehen muss. Siehe auch Beispiele).
Liebe Grüße
stern
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Solage, ich hab mal gelesen, dass auch das Baby-Lachen die Funktion hat - vereinfacht gesagt -, die Eltern bzw. den Anderen, von dem es abhängig ist, bei Laune zu halten; und das funktioniert ja auch sehr gut, denn es IST ansteckend. Das Baby selbst ist vermutlich nicht aggressiv, ist aber darauf angewiesen, dass es der Andere auch nicht wird.
Und vielleicht trifft das auch auf das ansteckende Lachen von Freunden zu, dass es eine soziale Funktion hat, im Sinne von: "Wir gehören zusammen". Vermutlich gilt das abgeschwächt auch für Fremde.
Ich hab noch nie darauf geachtet, ob bei einer Siegerehrung gelacht wird? In jedem Falle gehe ich auch dort vom Ausdruck einer Entlastung aus. Ich weiß nicht, ob die Freude, die man empfindet, tatsächlich überhaupt was mit Humor zu tun hat? Ich freue mich, wenn mich jemand einlädt oder mein Essen schmeckt, aber das ist dann wohl eher eine Zufriedenheit.
Humor ist in meinen Augen also wohl doch eher ein "Loslassenkönnen"; das Lachen geht ja auch mit einem Spannungsabfall einher.
Was ich auch noch bemerkenswert finde, ist, dass das, was man als Situationskomik bezeichnet, nicht mehr lustig ist, wenn man es jemandem erzählt. Der eigentliche 'Inhalt' bleibt doch derselbe.
Und vielleicht trifft das auch auf das ansteckende Lachen von Freunden zu, dass es eine soziale Funktion hat, im Sinne von: "Wir gehören zusammen". Vermutlich gilt das abgeschwächt auch für Fremde.
Ich hab noch nie darauf geachtet, ob bei einer Siegerehrung gelacht wird? In jedem Falle gehe ich auch dort vom Ausdruck einer Entlastung aus. Ich weiß nicht, ob die Freude, die man empfindet, tatsächlich überhaupt was mit Humor zu tun hat? Ich freue mich, wenn mich jemand einlädt oder mein Essen schmeckt, aber das ist dann wohl eher eine Zufriedenheit.
Humor ist in meinen Augen also wohl doch eher ein "Loslassenkönnen"; das Lachen geht ja auch mit einem Spannungsabfall einher.
Was ich auch noch bemerkenswert finde, ist, dass das, was man als Situationskomik bezeichnet, nicht mehr lustig ist, wenn man es jemandem erzählt. Der eigentliche 'Inhalt' bleibt doch derselbe.
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