Forums-Mobbing / Foren-Mobbing & Stalking

[Nico]

Seh ich anders. Ich kam damals eben genauso wenig zurecht, und jetzt gehts mir super. Und ich glaube auch kaum, dass ich noch mal mein Leben derart auf ein Forum bauen werde....

Und zu diesem Wandel hat dich ein Forum gebracht, oder hast du etwa selbst deine Einstellung zu Foren geändert ?

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[viciente]

.. liest sich für mich so wie änderung der eigenen einstellung durch erfahrung .. also lernen. (was vermutlich auch birdy aus dem (emotionalen) sumpf helfen könnt, wenn auch nicht gleich und sofort)

[Sarana]

Ha, Nico, guter Punkt!

Da hat viciente eher Recht, und ich versteh jetzt ein wenig besser, was du meinst: jep, es war meine Erfahrung. ICH hab meine Einstellung dazu geändert.

Aber wer sagt, dass man seine Erfahrungen ganz alleine machen muss? Wer sagt, dass es nicht helfen kann, zu lesen, wie andere mit ihren Problemen zurecht kamen? Z.B. Problemen damit, sich zu sehr an ein Forum zu binden?

Und was, wenn diese Erfahrungen jetzt in einem Faden in einem FORUM stehen?

[Nico]

Hm, vielleicht weil dann die Gefahr ( um nicht zu sagen die hohe Wahrscheinlichkeit) besteht, dass es irgendwann wieder auf einen " weiteren Austausch per PN" hinausläuft und die Story beginnt von vorne ?

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[Sarana]

Tjoa. *schulterzuck* Die Gefahr besteht natürlich. Aber es besteht eben auch die Chance, dass es anders läuft.

Wie das Ganze weiter geht, muss Brighty für sich rausfinden. Wie gesagt, bei mir hats 3 Foren lang gedauert (gut, ich war da aber auch noch ziemlich jung....).

Ich klink mich mal aus, bis Brighty wieder da ist, die Arme hat ja jetzt schon ne Menge zu lesen, wenn sie (was wohl recht wahrscheinlich ist) alles lesen wird....

[viciente]

.. so sehr an pn´s allein würd ichs auch gar nicht festmachen, nico; da kann man auch an solche und solche geraten, nur zusätzlich öffentlich zu viel preiszugeben ist dann völlig unüberblickbar. in welcher form auch immer, denk ich - wie ich (und auch du z.t., wenn auch anders) u.a. ja schon sagte - liegt das problem eher in der verhaftung des quasi mittelpunktes in virtuellen medien, und im ausschliesslichen reingezogen werden .. also im endeffekt komplette abhängigkeit davon; das KANN nicht gut gehen!
(ich hab brighty so gelesen, als hätte sie sonst - inkl. sich selbst - gar nix mehr zum "festhalten"; da ist es momentan ein absolutes desaster, wenn man das dann - auch noch - verliert)

[Feenya]

Seh ich anders. Ich kam damals eben genauso wenig zurecht, und jetzt gehts mir super. Und ich glaube auch kaum, dass ich noch mal mein Leben derart auf ein Forum bauen werde....

Ich bin auch diesen Weg gegangen.

Ich habe mein Herz geöffnet und auf der Zunge getragen. Und dann kam jemand, der - über meine Zunge - fies in mein Herz gelatscht, und darin hermgetrampelt ist. Und ich habe gelernt.

Dann habe ich mich zur Robina Hood aufgeschwungen, und an der Seite der (vermeintlich) Schwachen gekämpft. Nicht jeder hat es mir gedankt. Und ich habe wieder etwas gelernt.

Ich habe kritische Beiträge geschrieben, und bin bei einer Person damit nicht gerade gut angekommen. Sie hat es nicht verknusert, dass ich hinter dem "Hui", das sie ständig im Forum von sich gegeben hat, das "Pfui" gesehen habe.
Ihre schöne und perfekte Fassade, die sie ständig zur Schau stellen wollte, hat sie sich nicht beschmutzen lassen. Da hat es nicht gepasst, wenn ich ihre Widersprüche und Lügen ans Tageslicht gebracht habe.
Ich war ein rotes Tuch für sie. - Ich habe daraus gelernt und meinen Nick gewechselt.

Und so, wie ich jetzt drauf bin, bin ich nur, weil ich in den letzten 12 Jahren manchmal "eing'fahren" bin und daraus (für mich ) gelernt habe.
Foren sind inzwischen nur noch Plattformen, wo ich an Informationen komme und mich entspannt unterhalten kann.
Aber wie ein "second life" ist es sicher nicht. Dazu nehme ich mich nicht wichtig genug, und ein Forum steht auf der Liste meiner Wichtigkeiten relativ weit unten.

[Nico]

Nein natürlich liegt es nicht nur an PN's.
Aber öffentlich soviel preiszugeben, dass man gemobbt und gestalkt werden kann, muss einem auch erst einmal gelingen.
Und wie gesagt, glaube ich muss man da auch eine gehörige Portion " Talent" haben um in einem Forum gemobbt werden zu können.

[viciente]

Und so, wie ich jetzt drauf bin, bin ich nur, weil ich in den letzten 12 Jahren manchmal "eing'fahren" bin und daraus (für mich ) gelernt habe.

.. bei mir sinds noch mehr - zumindest jahre.

Aber öffentlich soviel preiszugeben, dass man gemobbt und gestalkt werden kann, muss einem auch erst einmal gelingen.

.. das kann leider sehr schnell gehen unter der voraussetzung, dass jemand labil, verletzlich und - mangels sichtbarer alternativen - auf der suche nach vertrauen und zuwendung ausgerechnet im virtuellen raum ist. da wird dann schnell der wunsch zum vater des gedankens und die verletzbarkeit sogar erweitert. umgekehrt wird nach einem kompletten "absturz" dann überhaupt nicht mehr vertraut, was - sofern sich die umstände nicht ändern - fast genauso viel (folge)schaden anrichten kann, weil dann gar kein zugang mehr da ist. insgesamt ist das einfach nur voll traurig, weil dabei menschen echt draufgehen können wegen ein paar blöden "witz"bolden!

[Nico]

Und das sehe jetzt ich anders

[viciente]

.. macht nix! (würden alle alles gleich sehen bräucht man ja u.a. ned drüber "reden"; den willen zum konsens mal vorausgesetzt, sonst erübrigt es sich auch)

[Feenya]

das kann leider sehr schnell gehen unter der voraussetzung, dass jemand labil, verletzlich und auf der suche nach vertrauen und zuwendung im virtuellen raum ist.

Diese Beobachtung konnte ich auch schon machen. Und manche User kannst du mit Wattebällchen bewerfen und sie werde lauthals "Auaaaaaa" schreien.

[LynnCard]

Ich habe kritische Beiträge geschrieben, und bin bei einer Person damit nicht gerade gut angekommen. Sie hat es nicht verknusert, dass ich hinter dem "Hui", das sie ständig im Forum von sich gegeben hat, das "Pfui" gesehen habe.

Erinnert mich gerade an jemanden in einem anderen Forum, der immer "Wuhu" schreibt. Irgendwie empfand ich das wie ein "Wuff" in meiner Assoziation. Ist sogar ein Modi in dem besagten Forum. Wennn ich mir dann vorstelle, wie User mit diesem Wuhu zur Raison gebracht werden sollen, muss ich schon etwas schmunzeln. Aber irgendwie auch menschlich.

Ich habe festgestellt, dass eine Stunde schneller um ist, wenn ich am PC sitze, als wenn ich in derselben Zeit die Bergwand erklimme.

Und ich habe gelernt, dass es sinnvoller wäre, den Berg hochzuklettern, als sich in eine virtuelle Welt zu flüchten. Trotzdem tue ich Letzteres, weil es bequemer ist und ich die Bergwand scheue und es schöner ist, sich mit anderen virtuell auszutauschen, denn Konflikte im realen Leben sind schon noch deftiger und strapaziöser. So werde ich eigentlich komplett kontraproduktiv konditioniert, aber das ist das 21. Jahrhundert!

Konflikte im realem Lebensumfeld haben oftmals einschneidende Konsequenzen, im Virtuellen ganz selten. Ich denke, ein gewisses Lernpotenzial in Foren ist sicher möglich, wenn jemand wirklich daran interessiert ist dazuzulernen. Aber die viel härteren Konsequenzen im realen Alltag und Arbeitsleben haben eine ganz andere Lernqualität. Dagegen ist die virtuelle Welt doch wirklich Kindergarten, zumindest für mich alte Forenhäsin, die sich durch Forenkonflikte nicht weiter tangiert fühlt. Ich persönlich lerne schon gern dazu, aber die Forenaktivität ist gleichzeitig auch ein großer Zeitfresser bei mir und hat gerade dadurch auch wieder negative Konsequenzen im Lebensalltag. Doch überwiegt für mich ganz einfach der Erholungswert des Nets. Ich sehe das Virtuelle eher als positiven Austausch mit Gleichgesinnten. Das ist natürlich auch Lebensqualität, die ich nicht missen mag.

Real Life ist schon noch eine härtere Gangart, aber auch die Zuwendung ist "näher", eben dreidimensional und viel komplexer, finde ich. Virtuelle Beziehungen können das reale Leben nicht ersetzen, auch nicht in der Bereitschaft, Konflikte durchzustehen. Im Internet bin ich konfliktfähiger, da es mich weitaus weniger betrifft, ich es eher rational sehe, nicht jedoch im realen Leben, da deckle ich schon vieles, um den Frieden zu halten. Dort helfen mir eher Fachbücher für Psychologie, um bessere Strategien zu entwickeln.

Ich bin zwar selbständig und mein eigener Chef, aber auch das ist in gewisser Weise eine Kompensation meiner Unfähigkeit, mich ausreichend sozial einzufügen und unterzuordnen. Ich bin sehr freiheitsliebend und autark.

Ich kann manchmal etwas im Net in mein Leben transportieren, doch Real Life und Virtualität ideal aufeinander zu synchronisieren, damit das reale Leben nicht zu kurz kommt, habe ich noch nicht geschafft, denke aber darüber nach.

Was mir schon mal hilft, ist meine nicht-anonyme Präsenz im Net. So kann ich mich besser im realen Leben verankern und drifte nicht so ab in die Anonymität und Virtualität.

Für mich gibt es Netmobbing schon auch, aber in letzter Zeit las ich das oft von Leuten, wo es einfach nicht zutraf, die sich nur damit wichtig machten und Aufmerksamkeit suchten. Echtes Mobbing kenne ich auch von mir nahestehenden Personen, die das erlebt haben. Das ist sehr traumatisierend und wirklich nicht vergleichbar. Trotzdem ist es sicher gut, darüber nachzudenken, warum sich jemand "gemobbt" fühlt. und vielleicht deshalb einen Gang runterzugehen, hab das gerade "eingesehen", dass es auch beim größten Provokateur eine Art Signal ist, ihn in Ruhe zu lassen, auch vielleicht indem man nicht mehr unbedingt auf alle seine Beiträge reagiert. Man kann sich da auch zu sehr reinsteigern und eine ungute Dynamik mitmachen, die gar nicht beabsichtigt war.

Irgendwo muss man sich selbst aber auch noch treu bleiben bei aller Rücksichtnahme. Doch gleichzeitig sollte auch niemand unnötig leiden. Der Spagat ist nicht immer ganz leicht.

[Sai]

Ich kann manchmal etwas im Net in mein Leben transportieren, doch Real Life und Virtualität ideal aufeinander zu synchronisieren, damit das reale Leben nicht zu kurz kommt, habe ich noch nicht geschafft, denke aber darüber nach.

Wie wahr - wie wahr - selbst gemerkt - nur dass das vor allem Zeitfrage ist - das wurde mir klar darüber denke ich nicht mehr nach

Und da fällt mir gerade ein ...manchmal zu wenig zeit gehabt

Wenn sich da einer hinsetzt stundenlang drüber nachdenkt - und antwortet - auf seine Fragen keine Antwort bekommt - der fühlt sich dann auch irgendwie missachtet/gemobbt

[LynnCard]

Wie wahr - wie wahr - selbst gemerkt - nur dass das vor allem Zeitfrage ist - das wurde mir klar darüber denke ich nicht mehr nach

Joah, hast ja eigentlich Recht. Darüber müsste man eigentlich nicht nachdenken, da es auf der Hand liegt.

Wenn sich da einer hinsetzt stundenlang drüber nachdenkt - und antwortet - auf seine Fragen keine Antwort bekommt - der fühlt sich dann auch irgendwie missachtet/gemobbt

Ja, muss wieder mal bei den Offenen Fragen nachgucken ... aber manchmal fällt mir einfach auch nichts ein bei den Fragen. Jeder hat so seine eigenen Themen, die ihn ansprechen. Aber stimmt schon, dass sich manche sicher oft auch nicht gesehen fühlen, was mich schon auch berührt. Nur kann das ein Forum nicht leisten, denke ich. Ging mir auch schon so, dass mir niemand antwortete. Das ist wohl das Erste, was man beim Eintreten in ein Forum lernen muss. Es gibt ja auch viele Geisterforen. Auch dort schreibt man vergeblich und bleibt allein. Dann muss man eben weiterziehen und sich die aktiven Userecken suchen.

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