PT-Blog: Der soziale Preis der Covid-Maßnahmen

Die neuesten Psychologie- und Psychotherapie-relevanten Artikel und Veröffentlichungen in Presse und Internet

Jenny Doe
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Beitrag Mi., 09.02.2022, 19:36

Neue Copsy-Studie des UKE Acht von zehn Kindern fühlen sich in der Pandemie belastet
https://www.spiegel.de/gesundheit/copsy ... dd41348b32
Einschlafprobleme, Bauch- und Kopfweh: Kinder und Jugendliche leiden in der Krise vermehrt unter psychosomatischen Symptomen. Eine neue Studie zeigt aber auch positive Trends.
(...)
Sydney-b: @Jenny: für Marzipan gilt das auch nicht :lol:
Hmmm, ... Nugat-Marzipan-Baumstamm, ... :lol:
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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stern
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Beitrag Do., 10.02.2022, 22:18

Coronavirus
Krise hat Beziehungen positiv beeinflusst

Insbesondere unter 30-Jährige berichteten von positiven Veränderungen.
09.38 Uhr, 10. Februar 2022
https://www.kleinezeitung.at/oesterreic ... eeinflusst
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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R.L.Fellner
Psychotherapeut
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Beitrag Fr., 11.02.2022, 15:53

stern hat geschrieben: Do., 10.02.2022, 22:18 Coronavirus
Krise hat Beziehungen positiv beeinflusst
zynischer geht's wohl nimmer, aber immerhin könnte der Artikel von Kabarettisten als Beispiel für die Abgehobenheit der heutigen Medien und ihrer Zubringer werden.


ziegenkind
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Beitrag Fr., 11.02.2022, 17:21

Obwohl ich keine Kabarettistin bin, finde ich mich in manchen Aussagen des von Stern verlinkten Artikels wieder. Seit Jahrzehnten arbeite ich nicht in der Stadt, in der ich wohne. Das ist mitunter ganz schön anstrengend. Seit Corona war ich insgesamt vier Mal je einen Tag in meiner Arbeitsstadt und arbeite ansonsten hochkonzentriert im Home Office. Dadurch entstand viel mehr Zeit - für meinen Mann, für Sport, für Freunde in der Wohnstadt, für Spaziergehen. Vielen meiner Freunde und Freundinnen, die wie ich in der Wissenschaft arbeiten, geht es genau so. Das schöne ist, vieles von dem, was durch die Pandemie erst denk- und durchsetzbar wurde, bleibt uns erhalten. Slvoj Zizek hat es ganz am Anfang auf den Punkt gebracht: Corona hat unsere Möglichkeitshorizonte zum Tanzen gebracht.

All das heißt übrigens nicht, dass ich nicht um das Elend weiß, das Corona für Viele bedeutete, die nicht den Luxus von Wohnungen haben, in denen sie sich wohl fühlen, oder die in toxischen Beziehungen stecken oder am Rad drehen, wenn sie keine kollektiv organisierten Ablenkungsmöglichkeiten mehr haben.

Ich glaub, differenziert denken, heißt beides sehen und Ambivalenz aushalten können - auch, wenn das gerne als abgehoben denunziert wird.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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saffiatou
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Beitrag Fr., 11.02.2022, 17:22

Warm ist das zynisch, nur weil es nicht in ihr Weltbild von Corona passt? Dass die Schäden eventuell doch nicht so hoch sind, weil man Masken tragen musste oder regelmäßig Tests, oder ein lockdown gemacht wurde…
never know better than the natives. Kofi Annan

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Solage
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Beitrag Fr., 11.02.2022, 21:52

sebi hat geschrieben: Mi., 09.02.2022, 18:45 Ich kann für mich als Corona- und Impf- Hinterfrager nicht nachvollziehen, was einen Menschen (hier, den Forumsbetreiber) antreibt, diese Flut von links zu posten.
Echt nicht?
Ich auch nicht! ;-)
Gut, wenn wir das nicht verstehen!!!


pandas
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Beitrag Fr., 11.02.2022, 22:12

Gibt es auch eine Untersuchung dazu, ob es sich positiv (*ironie*) auf die Studierenden der letzten 2 Jahre ausgewirkt hat, dass nunmehr ihre Profs plötzlich nur noch aus dem Home Office für sie da sind einschließlich Online Lehrveranstaltungen etc.? Und ob die Profs ihr eigenes Studium, welches ihnen nun den Genuss der positiven Seite der Pandemie zukommen lässt (große Wohlfühlwohnungen wenn nicht Häuser), gerne auch auf diese Art und Weise verbracht hätten?

Bei den Schüler*innen zumindest sieht es da ja nicht so gut aus und die Lehrer*innen sind schon längst wieder zurück in die oft ohnehin nicht so gemütlichen Klassenräume geschickt worden, da erkannt wurde, dass das Unterrichten aus dem HO nicht jede*n so bildet wie das Präsenz-Unterrichten in Gemeinschaft.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard


ziegenkind
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Beitrag Fr., 11.02.2022, 22:27

Keine Ahnung, Pandas. Ich brauche Gott sei Dank in Zeiten von aus meiner Sicht verdummenden BA-Abschlüssen keine universitäre Lehre mehr machen, weil ich den Sprung an ein reines Forschungsinstitut geschafft habe. Ich unterrichte nur noch Doktorand*innen - bei mir im Wohnzimmer (in Dreierkonstellationen) und auf Zoom - denen geht es gut. Wir betreuen deutlich intensiver als Universitäten.

Mein Studium habe ich zumindest in den Präsenzveranstaltungen über weite Strecken als nervig empfunden. Wirklich was gelernt habe ich im Selbststudium -in der Bibliothek oder wie jetzt auf dem heimischen Sessel.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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reddie
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Beitrag Sa., 12.02.2022, 00:21

ziegenkind hat geschrieben: Fr., 11.02.2022, 17:21 Das schöne ist, vieles von dem, was durch die Pandemie erst denk- und durchsetzbar wurde, bleibt uns erhalten. Slvoj Zizek hat es ganz am Anfang auf den Punkt gebracht: Corona hat unsere Möglichkeitshorizonte zum Tanzen gebracht.
....
Nach zwei Todesfällen in den letzten Jahren und schwerer körperlicher und psychischer Erkrankung kann ich vermelden, dass es nicht für jeden so gut aussieht. Ich habe mich vollkommen zurückgezogen und seit 2 Jahren kein Gespräch mehr geführt. Ok, wenn ich es mal zum Einkaufen schaffe, red ich kurz mit der Kassiererin und schenk ihr ne Tafel Schokolade.

Natürlich lag es nicht nur an der Corona-Situation, aber es hat meine Lage extrem verschärft.

Eine promovierte Sozialpädagogin grüßt
reddie

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Pinguin Pit
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Beitrag Sa., 12.02.2022, 01:32

Krise hat Beziehungen positiv beeinflusst
Wurde auch untersucht, wieviele sich getrennt haben, weil sie plötzlich den ganzen Tag aufeinander hocken mussten?
Die Vergangenheit ist nicht tot - sie ist nicht einmal vorbei. (William Faulkner)

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Joa
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Beitrag Sa., 12.02.2022, 02:44

Tja, wie immer gibt's auch da mehr als nur eine Seite. Für manche hatte es deutlich Positives, für andere nicht.

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Nico
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Beitrag Sa., 12.02.2022, 06:35

Es ist halt auch im Fall Corona nix anderes als im restlichen Leben, es geht um Anpassungsfähigkeit.
Ja es hat sich durch die Coronamaßnahmen einiges verändert, aber teilweise durchaus auch zum Besseren - finde ich für mich zumindest.
Vielleicht liegt das aber auch einfach daran, dass ich keine Schuldigen bzw. Ausreden suche?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Joa
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Beitrag Sa., 12.02.2022, 06:44

Es fällt schon sehr auf, mit welchem Nachdruck manch einer chronisch "den Schuldigen" zu suchen scheint. Das ist dann halt eher ein persönliches Verhaltensmuster, als irgendwas anderes. Wobei es meinem Empfinden nach abseits des Internet gar nicht so viele davon gibt.

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stern
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Beitrag Sa., 12.02.2022, 06:46

Ui, ich hätte nicht gedacht, dass es als Satire angesehen wird, dass Beziehungen in einer Krise auch wachsen können.
Wirklich nicht. Krisen können Paare zusammenschweißen, während andere Beziehungen in einem Urlaub zerbrechen.

Ich habe nochmals geschaut... es scheint auch nicht nur ein Einzelbefund zu sein:

Österreichische Paare:
Liebe in Krisenzeiten
Warum manche Beziehungen in der Pandemie zerbrechen, während andere sogar profitieren
https://www.derstandard.de/story/200012 ... dere-paare

Deutsche Paare:
Liebe in Zeiten der Pandemie
Wie Corona unsere Beziehungen beeinflusst
https://m.faz.net/aktuell/stil/leib-see ... 79250.html

Schweizer Paare:
Studien zeigen, dass sich viele Beziehungen während der Pandemie verbessert haben. Drei Paare und eine Psychologin über das Liebesglück in der Krise.
https://www.srf.ch/wissen/mensch/bezieh ... acht-hat-1
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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pandas
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Beitrag Sa., 12.02.2022, 12:27

Dass jedes Ding 2 Seiten hat, ist logisch simpel. Dazu bräuchte es nicht unbedingt Studien.

Aber wenn man darüber diskutieren möchte, sollte man in die Studien auch schauen.
Wesentlich ist, dass hier die sozioökonomischen Bedingungen eine wichtige Rolle spielen.

Zu Beginn von der Pandemie wurde meist auch ganz deutlich thematisiert, dass die sozialen Folgen für diejenigen am größten sind, die zuvor schon die schlechteren Bedingungen hatten und sich nur kleinräumigen Wohnraum in dicht urbanisierter Umgebung leisten konnten. Die Relation zu einem Lockdown ist da ganz klar.
Man bedenke, dass beim ersten Lockdown in den ersten Monaten nicht mal die Naturfahrt ins Umland erlaubt war.

Dass dies mehr die Mensaküchenkraft als die Prof betrifft ist klar. Wobei, wer weiß, wie es den befristeten Assistenten geht.

Inwiefern es hier hilfreich sein soll, dass es zuvor sozioökonomisch gut gestellten Personen trotz C Restriktionen gut geht bzw diese nun ihre Liebesbeziehung wieder entdecken können und durch ihren großen Wohnraum jeden Tag genussvoll spazieren können, vollzieht sich nicht.

Und dass z b es sich für die Gastronomie verschlechtert hat, da nun vielmehr bei Regen und Wind mit Fahrrad ausgeliefert wird, anstatt im Restaurant bedient, denkt da auch keiner dran. Getränkekonsum fällt dann auch weg.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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