Missbrauchserfahrungen ->sexuelle 'Fantasien'?
münchnerkindl, die Denkfigur dahinter ist die gleiche.
Du schreibst es dem Opfer zu, einen Übergriff verhindern/vorbeugen zu können und zu müssen. Damit drehst du die Schuldfrage um und kreidest es einem Opfer an, dass es damit nicht erfolgreich war und das daher als – ich zitiere dich wörtlich – „Weckruf“ sehen sollte. Ich sehe keinen großen Unterschied zwischen „hättest du doch nur keinen kurzen Rock getragen, dann hättest du es nicht provoziert“ und „hättest du doch nur keinen Alkohol getrunken, dann hättest du dich wehren können“. Mit beiden Aussagen werden Opfer zum Verantwortlichen gemacht und es ist ihr Verhalten, was problematisiert wird.
Klar: wäre gut, wenn man sich wehren könnte und es ist sinnvoll, die Gründe zu beleuchten, aufgrund derer man es nicht kann. Das Erste, was du der TE hier aber hinknallst, nachdem sie von einem Übergriff berichtet, ist: „klar dass man sich dann nicht wehren kann, sieh es doch als Weckruf, dich nicht mehr in so eine Situation zu bringen“ (also eine implizite Verurteilung, weil sich nicht gewehrt wurde, was du ausschließlich mit dem Alkoholkonsum verknüpfst). Mal abgesehen davon, dass es sich hierbei um eine völlig normale Situation handelte, in der keine Gefährdung im Vorfeld zu erkennen war, und das maximal empathiebefreit ist, beharrst du trotz der wiederholten Klarstellung der TE darauf und dichtest ihr sogar noch in – wie ich finde – übergriffiger Weise einen problematischen Alkoholkonsum an. Die Lösung, die du entwickelst: sich einfach nicht zuballern - was die TE nicht einmal hat, was du wiederum geflissentlich überliest -, dann kann man sich schon wehren. Dir scheint die Vorstellung fremd zu sein, dass manche Menschen sich völlig unabhängig davon, ob sie etwas getrunken haben oder nicht, nicht wehren, nicht wehren können. Dass das ein Problem ist, das mit Substanzgebrauch, gerade bei einer vorhandenen Vorgeschichte sexueller Übergriffe, in der Regel nicht viel zu tun hat (btw sind Zustände, in denen sich jemand nicht wehren kann, auch strafrechtlich anerkannt und klar geregelt: die Verantwortung dafür wird nicht dem Opfer übertragen, wie du es machst, sondern dem Täter, der einen solchen Zustand ausnutzt).
Ich bin ehrlicherweise etwas fassungslos, dass wir ausgerechnet in diesem Forum eine solche Diskussion führen. Mir ist schon klar, dass das der Standardreaktion auf sexuelle Gewalt entspricht, bei der dem Opfer immer ein Fehlverhalten unterstellt wird. Ich dachte aber wirklich, dass in diesem Forum eine etwas höhere Sensibilisierung dafür besteht.
Blossomlyy, mir tut es echt leid, deinen Thread jetzt so zu schreddern. Ich halte mich ab jetzt zurück, ich finde es nur falsch, das so stehen zu lassen.
Ich glaub, dass es sehr gut wäre, wenn du das mit deinem Therapeuten in einem Einzelsetting besprichst. Und ich würde dir auch dazu raten, das unbedingt in einer Einzelstunde zu machen und keinesfalls in einer Gruppe. Wenn dir der Mut dazu fehlt, gibt es auch andere Möglichkeiten, z.B. das vorher aufzuschreiben und dann dem Therapeuten in die Hand zu drücken.
Und ich habe auch noch einmal darüber nachdenken müssen, über die eigentliche Problematik, die du eingangs beschrieben hast. Nach allem, was du jetzt geschrieben hast, würde ich meine erste Antwort eigentlich gern korrigieren wollen, und zwar dahingehend, dass ich denke, es ist keine gute Idee, solche sexuellen Phantasien auszuleben, zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Die Kombination aus der Praktizierung von BDSM bei gleichzeitiger Unfähigkeit, Grenzen setzen und verteidigen zu können, ist gefährlich und kann sehr schnell nach hinten losgehen.
Du schreibst es dem Opfer zu, einen Übergriff verhindern/vorbeugen zu können und zu müssen. Damit drehst du die Schuldfrage um und kreidest es einem Opfer an, dass es damit nicht erfolgreich war und das daher als – ich zitiere dich wörtlich – „Weckruf“ sehen sollte. Ich sehe keinen großen Unterschied zwischen „hättest du doch nur keinen kurzen Rock getragen, dann hättest du es nicht provoziert“ und „hättest du doch nur keinen Alkohol getrunken, dann hättest du dich wehren können“. Mit beiden Aussagen werden Opfer zum Verantwortlichen gemacht und es ist ihr Verhalten, was problematisiert wird.
Klar: wäre gut, wenn man sich wehren könnte und es ist sinnvoll, die Gründe zu beleuchten, aufgrund derer man es nicht kann. Das Erste, was du der TE hier aber hinknallst, nachdem sie von einem Übergriff berichtet, ist: „klar dass man sich dann nicht wehren kann, sieh es doch als Weckruf, dich nicht mehr in so eine Situation zu bringen“ (also eine implizite Verurteilung, weil sich nicht gewehrt wurde, was du ausschließlich mit dem Alkoholkonsum verknüpfst). Mal abgesehen davon, dass es sich hierbei um eine völlig normale Situation handelte, in der keine Gefährdung im Vorfeld zu erkennen war, und das maximal empathiebefreit ist, beharrst du trotz der wiederholten Klarstellung der TE darauf und dichtest ihr sogar noch in – wie ich finde – übergriffiger Weise einen problematischen Alkoholkonsum an. Die Lösung, die du entwickelst: sich einfach nicht zuballern - was die TE nicht einmal hat, was du wiederum geflissentlich überliest -, dann kann man sich schon wehren. Dir scheint die Vorstellung fremd zu sein, dass manche Menschen sich völlig unabhängig davon, ob sie etwas getrunken haben oder nicht, nicht wehren, nicht wehren können. Dass das ein Problem ist, das mit Substanzgebrauch, gerade bei einer vorhandenen Vorgeschichte sexueller Übergriffe, in der Regel nicht viel zu tun hat (btw sind Zustände, in denen sich jemand nicht wehren kann, auch strafrechtlich anerkannt und klar geregelt: die Verantwortung dafür wird nicht dem Opfer übertragen, wie du es machst, sondern dem Täter, der einen solchen Zustand ausnutzt).
Ich bin ehrlicherweise etwas fassungslos, dass wir ausgerechnet in diesem Forum eine solche Diskussion führen. Mir ist schon klar, dass das der Standardreaktion auf sexuelle Gewalt entspricht, bei der dem Opfer immer ein Fehlverhalten unterstellt wird. Ich dachte aber wirklich, dass in diesem Forum eine etwas höhere Sensibilisierung dafür besteht.
Blossomlyy, mir tut es echt leid, deinen Thread jetzt so zu schreddern. Ich halte mich ab jetzt zurück, ich finde es nur falsch, das so stehen zu lassen.
Ich glaub, dass es sehr gut wäre, wenn du das mit deinem Therapeuten in einem Einzelsetting besprichst. Und ich würde dir auch dazu raten, das unbedingt in einer Einzelstunde zu machen und keinesfalls in einer Gruppe. Wenn dir der Mut dazu fehlt, gibt es auch andere Möglichkeiten, z.B. das vorher aufzuschreiben und dann dem Therapeuten in die Hand zu drücken.
Und ich habe auch noch einmal darüber nachdenken müssen, über die eigentliche Problematik, die du eingangs beschrieben hast. Nach allem, was du jetzt geschrieben hast, würde ich meine erste Antwort eigentlich gern korrigieren wollen, und zwar dahingehend, dass ich denke, es ist keine gute Idee, solche sexuellen Phantasien auszuleben, zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Die Kombination aus der Praktizierung von BDSM bei gleichzeitiger Unfähigkeit, Grenzen setzen und verteidigen zu können, ist gefährlich und kann sehr schnell nach hinten losgehen.
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@peponi:
Danke für deine Ratschläge und dein Verständnis!
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wenn du mich suchen willst, such nicht bei mir
Auch wenn bestimmte Dinge theoretisch rechtlich verbreitet sind, enthält es einen nicht davon, Verantwortung für sich zu tragen.
Was nützt es, im Recht zu sein, wenn man geschädigt wurde? Entsprechend lohnt es sich doch eine gewisse Aufmerksamkeit für seine Umgebung zu haben. So wie ich am Zebrastreifen nochmal gucke, bevor ich rübergehe, gucke ich, was werden sozial für Signale gesendet.
Der ältere Mann wollte mit einem Tanzen. Welche Signale kamen? Hätte man nicht den Tanz an sich schon höflich ablehnen sollen?
Tanzangebot ist unter Umständen Hoffnung auf mehr. Ablehnung von Tanzangebot ist gutes Zeichen, dass da nicht passieren wird. Oder während des Tanzes sich zurückziehen, wenn man merkt, es geht in eine Richtung, die man selbst nicht will.
Und das ganze geht halt besser ohne Alkohol. Alkohol wegen der Wirkung zu trinken kann immer problematisch sein. Hier wegen der e themmenden Wirkung getrunken, aber die Hemmung/Ängste ist vielleicht angemessen, da die sozialen Kompetenzen noch nicht ausreichen, um sich in einem komplexen Umfeld zu bewegen.
Victimblaming ist nicht okay. Aber nochmal: Man hat nichts davon im Recht zu sein, wenn man geschädigt wurde. Und niemand kann es einem abnehmen, die Verantwortung für sich selbst zu tragen.
Was nützt es, im Recht zu sein, wenn man geschädigt wurde? Entsprechend lohnt es sich doch eine gewisse Aufmerksamkeit für seine Umgebung zu haben. So wie ich am Zebrastreifen nochmal gucke, bevor ich rübergehe, gucke ich, was werden sozial für Signale gesendet.
Der ältere Mann wollte mit einem Tanzen. Welche Signale kamen? Hätte man nicht den Tanz an sich schon höflich ablehnen sollen?
Tanzangebot ist unter Umständen Hoffnung auf mehr. Ablehnung von Tanzangebot ist gutes Zeichen, dass da nicht passieren wird. Oder während des Tanzes sich zurückziehen, wenn man merkt, es geht in eine Richtung, die man selbst nicht will.
Und das ganze geht halt besser ohne Alkohol. Alkohol wegen der Wirkung zu trinken kann immer problematisch sein. Hier wegen der e themmenden Wirkung getrunken, aber die Hemmung/Ängste ist vielleicht angemessen, da die sozialen Kompetenzen noch nicht ausreichen, um sich in einem komplexen Umfeld zu bewegen.
Victimblaming ist nicht okay. Aber nochmal: Man hat nichts davon im Recht zu sein, wenn man geschädigt wurde. Und niemand kann es einem abnehmen, die Verantwortung für sich selbst zu tragen.
amor fati
Hallo,
ich lese schon eine ganze Weile mit. Ich finde Victimblaming auch absolut nicht okay. Selbstverständlich sollte man auf sich aufpassen. Das wird einen nur nicht schützen. Natürlich ist es gerade Frauen lieb zu glauben „okay, wenn ich mich so und so verhalte, dann bin ich sicher, dann werde ich nicht belästigt oder sogar vergewaltigt.“ Das stimmt halt nur nicht. Statistisch gesehen ist für einen Täter beim Übergriff nur eine einzige Sache entscheidend: Muss er mit Konsequenzen rechnen? Das Aussehen der Frau und ihr Verhalten spielen da nur eine untergeordnete Rolle. Auch wenn man das als Frau (wobei ich jetzt nicht sagen möchte, dass Männer keine Opfer werden können, aber hier geht es ja um eine Frau) sehr gerne kontrollieren würde.
Wieso konnte dieser Mann denn überhaupt davon ausgehen, dass er mitten auf einer Familienfeier(!), auf der Tanzfläche (die wird ja sonst nicht leer gewesen sein) einfach so eine Frau begrapschen kann und es passiert ihm nichts? Nur mal so als Gedankenspiel, wenn du in dem Moment, wo er dich begrapscht hat, laut geschrien hättest und ihn vor allen anderen direkt angebrüllt hättest, was das bitte soll, was wäre dann passiert?
Abgesehen davon geht die Diskussion ansonsten total an der Realität vorbei. Die meisten Vergewaltigungen von Frauen finden nicht durch Fremde statt. Mindestens kennt die Frau den Täter, meist ist er aber eine Vertrauensperson wie der Partner, Vater, Familienangehöriger(in diesem Fall ja auch). Der Tatort ist in den meisten Fällen weder ein Club noch ein dunkler Hinterhof, sondern das eigene Zuhause der Frau. Wenn man also schon „Vorsichtsmaßnahmen“ ergreifen möchte, um sich vor Übergriffen zu schützen, wäre es am sinnvollsten, nicht mit einem Mann zusammen zu wohnen und keinen Mann in die eigene Wohnung zu lassen. Statistisch gesehen birgt eine Eheschließung oder eine feste Partnerschaft mit einem Mann deutlich mehr Risiko, belästigt und vergewaltigt zu werden, als nachts betrunken im Minirock hinterm Hauptbahnhof spazieren zu gehen. Das will nur keiner wahrhaben.
Und einen Satz fand ich sehr lustig:
ich lese schon eine ganze Weile mit. Ich finde Victimblaming auch absolut nicht okay. Selbstverständlich sollte man auf sich aufpassen. Das wird einen nur nicht schützen. Natürlich ist es gerade Frauen lieb zu glauben „okay, wenn ich mich so und so verhalte, dann bin ich sicher, dann werde ich nicht belästigt oder sogar vergewaltigt.“ Das stimmt halt nur nicht. Statistisch gesehen ist für einen Täter beim Übergriff nur eine einzige Sache entscheidend: Muss er mit Konsequenzen rechnen? Das Aussehen der Frau und ihr Verhalten spielen da nur eine untergeordnete Rolle. Auch wenn man das als Frau (wobei ich jetzt nicht sagen möchte, dass Männer keine Opfer werden können, aber hier geht es ja um eine Frau) sehr gerne kontrollieren würde.
Wieso konnte dieser Mann denn überhaupt davon ausgehen, dass er mitten auf einer Familienfeier(!), auf der Tanzfläche (die wird ja sonst nicht leer gewesen sein) einfach so eine Frau begrapschen kann und es passiert ihm nichts? Nur mal so als Gedankenspiel, wenn du in dem Moment, wo er dich begrapscht hat, laut geschrien hättest und ihn vor allen anderen direkt angebrüllt hättest, was das bitte soll, was wäre dann passiert?
Abgesehen davon geht die Diskussion ansonsten total an der Realität vorbei. Die meisten Vergewaltigungen von Frauen finden nicht durch Fremde statt. Mindestens kennt die Frau den Täter, meist ist er aber eine Vertrauensperson wie der Partner, Vater, Familienangehöriger(in diesem Fall ja auch). Der Tatort ist in den meisten Fällen weder ein Club noch ein dunkler Hinterhof, sondern das eigene Zuhause der Frau. Wenn man also schon „Vorsichtsmaßnahmen“ ergreifen möchte, um sich vor Übergriffen zu schützen, wäre es am sinnvollsten, nicht mit einem Mann zusammen zu wohnen und keinen Mann in die eigene Wohnung zu lassen. Statistisch gesehen birgt eine Eheschließung oder eine feste Partnerschaft mit einem Mann deutlich mehr Risiko, belästigt und vergewaltigt zu werden, als nachts betrunken im Minirock hinterm Hauptbahnhof spazieren zu gehen. Das will nur keiner wahrhaben.
Und einen Satz fand ich sehr lustig:
Ähm… also ich trinke keinen Alkohol, aber warum sollte man den sonst trinken, wenn nicht wegen der Wirkung? Weil man seine Leber und Gehirnzellen nicht mag? Aus Gruppenzwang?Alkohol wegen der Wirkung zu trinken kann immer problematisch sein.
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Alkohol sollte man wenn dann nur sehr selten und als reinen Genuss trinken.
Und ja klar, auch da ist irgendwie die Wirkung mit dabei. Aber auch der Geschmack, der Genuss, die Situation.
Alkohol ist ein starkes Suchtmittel. Sobald man anfängt ihn einzusetzen um Hemmungen oder Ängste abzubauen oder lockerer zu werden wird es problematisch, vor allem wenn man das öfter macht.
Absolute Sicherheit gibt es nicht. Aber man kann reflektieren, welches Risiko ist man bereit einzugehen und welches nicht? Man kann Risiken reduzieren.
Nochmal was habe ich davon, im Recht zu sein, wenn ich mit Beckenbruch im KH liege, weil mich ein Autofahrer auf dem Zebrastreifen umgenietet hat? Aber ich hatte ja Recht ohne zu gucken rüberzugehen....ja hatte ich aber....
Und so verhält es sich auch mit Entscheidungen Alkohol zu trinken und mit wem man tanzt. Nüchtern hätte man vielleicht garnicht mit dieser Person getanzt.
Warum geht man auf das Angebot eines viel älteren Mannes, den man kaum kennt ein, zu tanzen? Das der noch anderes wollen könnte ist nicht von der Hand zu weisen.
Wie gesagt, es gibt ihm kein Recht zu grapschen. Aber Recht haben hilft manchmal nicht viel.
Menschen die sich Hemmungen haben auf Parties, Ängste, haben dies zu Recht. Meist fehlt es noch an sozialen Kompetenzen mit so einer unübersichtlichen Situation umzugehen. Und da hat die Angst Recht, wenn sie sagt: Halte dich bedeckt....
Denn soziale Gefahren erkennen und umgehen zu können ist eine komplexe Kompetenz, die nicht jeder gleich hat.
Dann lieber mit nem Glas Wasser in der Hand mit wenigen Bekannten 1 zu 1 quatschen.
Und ja, die meisten erwachsenen Opfer kennen/kannten den Täter.
Genau deshalb, Selbstschutz. Mit wem lässt man sich ein, mit wem nicht? Die meisten Täter beginnen mit kleinen Grenzüberschreitungen, groomen das Opfer. Der nächste Schritt kommt meist erst, wenn keine Grenzsetzung erfolgt.
Läd man andere ein, die eigenen Grenzen zu überschreiten, weil man vielleicht selbst kein gutes Gespür für seine Grenzen hat oder ist man klar in seinen Grenzen, in der Kommunikatoon, plant man mögliche Konsequenzen mit ein?
Nochmal was habe ich davon, im Recht zu sein, wenn ich mit Beckenbruch im KH liege, weil mich ein Autofahrer auf dem Zebrastreifen umgenietet hat? Aber ich hatte ja Recht ohne zu gucken rüberzugehen....ja hatte ich aber....
Und so verhält es sich auch mit Entscheidungen Alkohol zu trinken und mit wem man tanzt. Nüchtern hätte man vielleicht garnicht mit dieser Person getanzt.
Warum geht man auf das Angebot eines viel älteren Mannes, den man kaum kennt ein, zu tanzen? Das der noch anderes wollen könnte ist nicht von der Hand zu weisen.
Wie gesagt, es gibt ihm kein Recht zu grapschen. Aber Recht haben hilft manchmal nicht viel.
Menschen die sich Hemmungen haben auf Parties, Ängste, haben dies zu Recht. Meist fehlt es noch an sozialen Kompetenzen mit so einer unübersichtlichen Situation umzugehen. Und da hat die Angst Recht, wenn sie sagt: Halte dich bedeckt....
Denn soziale Gefahren erkennen und umgehen zu können ist eine komplexe Kompetenz, die nicht jeder gleich hat.
Dann lieber mit nem Glas Wasser in der Hand mit wenigen Bekannten 1 zu 1 quatschen.
Und ja, die meisten erwachsenen Opfer kennen/kannten den Täter.
Genau deshalb, Selbstschutz. Mit wem lässt man sich ein, mit wem nicht? Die meisten Täter beginnen mit kleinen Grenzüberschreitungen, groomen das Opfer. Der nächste Schritt kommt meist erst, wenn keine Grenzsetzung erfolgt.
Läd man andere ein, die eigenen Grenzen zu überschreiten, weil man vielleicht selbst kein gutes Gespür für seine Grenzen hat oder ist man klar in seinen Grenzen, in der Kommunikatoon, plant man mögliche Konsequenzen mit ein?
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Ich habe es mittlerweile verstanden. Es gab ja schon einige Beiträge, wo gesagt wurde, ich solle mich zurückhalten oder lieber keinen Alkohol trinken und die Kontrolle bewahren. Ich habe auch schon erklärt, dass ich den Alkohol getrunken habe, um etwas lockerer zu sein. Prinzipiell bin ich gern auf Familienfeiern und mag meine Familienmitglieder (bis auf wenige Ausnahmen) echt gern. Und um eben nicht total gehemmt dort zu sitzen, habe ich manchmal etwas Alkohol getrunken. Ich habe mich NICHT abgeschossen und hatte auch keinen Filmriss...
Dass dieser Mann mich zum Tanzen aufgefordert hat, kam mir in dem Moment nicht komisch vor. Zu dem Zeitpunkt haben fast alle Gäste auf der Feier getanzt und ich hab dann mitgemacht... Ich habe jedoch niemanden dazu "eingeladen", meine Grenzen zu überschreiten. Und es ist trotzdem passiert und ich ekel mich vor der Situation und wie ich sie gehändelt habe.
Dass dieser Mann mich zum Tanzen aufgefordert hat, kam mir in dem Moment nicht komisch vor. Zu dem Zeitpunkt haben fast alle Gäste auf der Feier getanzt und ich hab dann mitgemacht... Ich habe jedoch niemanden dazu "eingeladen", meine Grenzen zu überschreiten. Und es ist trotzdem passiert und ich ekel mich vor der Situation und wie ich sie gehändelt habe.
wenn du mich suchen willst, such nicht bei mir
Lasst es doch jetzt endlich mal gut sein mit dem Victim Blaming, was ihr ja doof findet, aber...
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Ja, in einigen Fällen kann man das. Ich fahre zB nachts nicht mit dem Fahrrad durch wenig belebte Parks oder Waldstücke hier in München, weil es dort schon Fälle von Übergriffen gegeben hat. Gäbe es potentiell gefährliche Problemviertel würde ich sie nachts meiden, haben wir zum Glück so nicht. Ich würde auch nachts nach Betriebsschluss hier nur nüchtern die Nähe des Oktoberfestgeländes aufsuchen, weil man da mit Übergriffen durch Betrunkene rechnen muss, da sollte man seine Sinne beisammen haben.
Ich würde ebenso wenn ich in ein arabisches Land reisen würde abseits der Touristengegenden mir ein Kopftuch aufsetzen und lange Kleidung tragen um keinen unerwünschten Eindruck zu erwecken.
Von daher, ja, Gefahren für Übergriffe gibt es da draussen einfach. Es ist die eigene Verantwortung damit so umzugehen dass man riskantes Verhalten meidet (zB nachts alleine in gefährlichen Vierteln rumlaufen) und zusieht dass man in der Öffentlichkeit nie so ausser Gefecht ist dass man sich nicht gegen irgendwas kriminelles wehren kann. Ich will ja nicht nur nicht sexuell belästigt werden sondern ich will auch nicht dass jemand mir die Geldbörse und das Handy klaut weil ich ein leichtes Opfer bin.
Wow, echt krass, was hier manche für Meinungen haben. Die TE tut mir echt leid. Sie wird auf einer Familienfeier, auf der sie ganz bisschen Alkohol getrunken hat, von einem alten Mann begrapscht und bekommt mehr oder weniger direkt die Schuld dafür zugeschoben. Einfach nur krass. Und das auch noch von Personen, die zumindest im Profil vorgeben, Frauen zu sein. Mir fehlen die Worte.
Wir sollten mal lieber darüber reden, warum es Frauen so schwer fällt, sich zu wehren. Wenn das schon passiert, warum viele Frauen nicht lauthals aufschreien, um alle darauf aufmerksam zu machen, was der Typ gerade gemacht hat??? Gerade auf einer vollen Tanzfläche (und das kommt ja in vielen Szenarien vor), sollte ja jetzt keine weitere Gefahr bestehen, dass der Typ einen dann noch vor hundert Leuten vergewaltigt? Warum wehren sich Frauen dann nicht??? Bin mir sicher, jede/r würde hinterherbrüllen, wenn man bemerken würde, der Typ hat einem die Brieftasche geklaut. Warum also nicht bei sexueller Belästigung? Ich kann es euch sagen: Weil man Angst hat, dass genau solche Leute um einen rumstehen und anstatt den Typen zurechtzuweisen so Dinge sagen wie: Kein Wunder, so schlampig wie die angezogen ist/bei dem Lippenstift/alleine in nen Club gegangen->selbst schuld/wieso tanzt die überhaupt mit jemandem?
Ganz ehrlich, auf so Familienfesten und Hochzeiten ist es doch wirklich normal, dass man aufgefordert wird zum Tanzen und dann halt auch mal mit irgendwem tanzt. Auch generationsübergreifend. Da denkt sich doch wirklich keiner was dabei. Und Tanzen auf einer Familienfeier ist doch in der Regel eher Disko-Fox als im Dirty-Dancing-Style oder bin ich immer auf den falschen Familienfeiern? Disko-Fox finde ich persönlich jetzt nicht allzu intim, als dass ich mir vorher hundertmal überlege, mit wem ich das tanze. Das tanzt man mal mit nem älteren Großonkel, mal mit dem kleinen Cousin?
Und wie gesagt, es ist ja nett, was ihr alles für "Tipps" habt, dass einem keine Übergriffe passieren. Für das unwahrscheinlichste Szenario eines Übergriffs. Statistisch gesehen ist für eine Frau ein männlicher Lebensgefährte das mit Abstand größte Risiko und zwar nicht nur, dass er einen vergewaltigt, sondern auch, dass man durch ihn Opfer weiterer Straftaten wie Körperverletzung oder Mord wird. Darüber redet nur niemand. Auch hier die Frage: Warum? Weil niemand sehen will, wie viele "normale" Männer Täter sind? Weil es schon schlimm genug ist, nachts im Park von einem Triebtäter überfallen zu werden (das kommt in Deutschland eigentlich echt selten vor)? Weil es noch viel schambesetzer ist zu sagen, es war der Mann, den ich liebe, mit dem ich Kinder habe, der eine Situation ausgenutzt hat, in der ich schwach und schutzlos war (soll ja vorkommen, so zu Hause)?
Ich kann es nicht verstehen, warum ihr Angst schürt vor Situationen, die nur in den seltensten Fällen gefährlich werden (dunkler Park), zumindest hier in Deutschland, aber dafür keine Warnungen aussprecht für Situationen, die nachweislich wirklich gefährlich sind für Frauen (Ehe)? Klar gibt es in Großstädten immer Bereiche, die man als normaler Mensch eher meidet, also nicht nur als Frau, sondern so generell. Aber auch das sind auf die Gesamtfläche Deutschlands betrachtet wirklich winzige Bereiche. Und wenn man schon nachts allein im dunklen Park unterwegs ist, spielen wirklich weder das Aussehen noch die Kleidung eine Rolle dabei, ob man Opfer wird oder nicht. Das ist nachgewiesen. Statistiken gibt es auf der Homepage des Bundesfamilienministeriums zum Beispiel.
Schiebt ihr eigentlich bei anderen Straftaten auch die Schuld dem Opfer zu? Also wer seinen dicken fetten Mercedes einfach so auf der Straße parkt, muss ja damit rechnen, dass andere neidisch werden und den klauen oder zerstören?
Die TE hat bestimmt einige Themen für eine Therapie, aber ihr die Schuld an dieser Situation zu geben ist wirklich absolut nicht in Ordnung. Und alle, die hier meinen Alkohol aus "Genuss" zu trinken, sollten sich vielleicht wirklich mal hinterfragen. Nur für "Genuss" braucht man doch keine Drogen. Geschmack haben auch alkoholfreie Getränke und die Situation ist auch die gleiche, wenn man keinen Alkohol trinkt. Aber das ist für mich ein völlig anderes Thema, als warum man Opfer eines Übergriffs wird.
Wir sollten mal lieber darüber reden, warum es Frauen so schwer fällt, sich zu wehren. Wenn das schon passiert, warum viele Frauen nicht lauthals aufschreien, um alle darauf aufmerksam zu machen, was der Typ gerade gemacht hat??? Gerade auf einer vollen Tanzfläche (und das kommt ja in vielen Szenarien vor), sollte ja jetzt keine weitere Gefahr bestehen, dass der Typ einen dann noch vor hundert Leuten vergewaltigt? Warum wehren sich Frauen dann nicht??? Bin mir sicher, jede/r würde hinterherbrüllen, wenn man bemerken würde, der Typ hat einem die Brieftasche geklaut. Warum also nicht bei sexueller Belästigung? Ich kann es euch sagen: Weil man Angst hat, dass genau solche Leute um einen rumstehen und anstatt den Typen zurechtzuweisen so Dinge sagen wie: Kein Wunder, so schlampig wie die angezogen ist/bei dem Lippenstift/alleine in nen Club gegangen->selbst schuld/wieso tanzt die überhaupt mit jemandem?
Ganz ehrlich, auf so Familienfesten und Hochzeiten ist es doch wirklich normal, dass man aufgefordert wird zum Tanzen und dann halt auch mal mit irgendwem tanzt. Auch generationsübergreifend. Da denkt sich doch wirklich keiner was dabei. Und Tanzen auf einer Familienfeier ist doch in der Regel eher Disko-Fox als im Dirty-Dancing-Style oder bin ich immer auf den falschen Familienfeiern? Disko-Fox finde ich persönlich jetzt nicht allzu intim, als dass ich mir vorher hundertmal überlege, mit wem ich das tanze. Das tanzt man mal mit nem älteren Großonkel, mal mit dem kleinen Cousin?
Und wie gesagt, es ist ja nett, was ihr alles für "Tipps" habt, dass einem keine Übergriffe passieren. Für das unwahrscheinlichste Szenario eines Übergriffs. Statistisch gesehen ist für eine Frau ein männlicher Lebensgefährte das mit Abstand größte Risiko und zwar nicht nur, dass er einen vergewaltigt, sondern auch, dass man durch ihn Opfer weiterer Straftaten wie Körperverletzung oder Mord wird. Darüber redet nur niemand. Auch hier die Frage: Warum? Weil niemand sehen will, wie viele "normale" Männer Täter sind? Weil es schon schlimm genug ist, nachts im Park von einem Triebtäter überfallen zu werden (das kommt in Deutschland eigentlich echt selten vor)? Weil es noch viel schambesetzer ist zu sagen, es war der Mann, den ich liebe, mit dem ich Kinder habe, der eine Situation ausgenutzt hat, in der ich schwach und schutzlos war (soll ja vorkommen, so zu Hause)?
Ich kann es nicht verstehen, warum ihr Angst schürt vor Situationen, die nur in den seltensten Fällen gefährlich werden (dunkler Park), zumindest hier in Deutschland, aber dafür keine Warnungen aussprecht für Situationen, die nachweislich wirklich gefährlich sind für Frauen (Ehe)? Klar gibt es in Großstädten immer Bereiche, die man als normaler Mensch eher meidet, also nicht nur als Frau, sondern so generell. Aber auch das sind auf die Gesamtfläche Deutschlands betrachtet wirklich winzige Bereiche. Und wenn man schon nachts allein im dunklen Park unterwegs ist, spielen wirklich weder das Aussehen noch die Kleidung eine Rolle dabei, ob man Opfer wird oder nicht. Das ist nachgewiesen. Statistiken gibt es auf der Homepage des Bundesfamilienministeriums zum Beispiel.
Schiebt ihr eigentlich bei anderen Straftaten auch die Schuld dem Opfer zu? Also wer seinen dicken fetten Mercedes einfach so auf der Straße parkt, muss ja damit rechnen, dass andere neidisch werden und den klauen oder zerstören?
Die TE hat bestimmt einige Themen für eine Therapie, aber ihr die Schuld an dieser Situation zu geben ist wirklich absolut nicht in Ordnung. Und alle, die hier meinen Alkohol aus "Genuss" zu trinken, sollten sich vielleicht wirklich mal hinterfragen. Nur für "Genuss" braucht man doch keine Drogen. Geschmack haben auch alkoholfreie Getränke und die Situation ist auch die gleiche, wenn man keinen Alkohol trinkt. Aber das ist für mich ein völlig anderes Thema, als warum man Opfer eines Übergriffs wird.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Hi münchnerkindl,münchnerkindl hat geschrieben: ↑Mi., 22.11.2023, 11:01 Ja, in einigen Fällen kann man das. Ich fahre zB nachts nicht mit dem Fahrrad durch wenig belebte Parks oder Waldstücke hier in München, weil es dort schon Fälle von Übergriffen gegeben hat. Gäbe es potentiell gefährliche Problemviertel würde ich sie nachts meiden, haben wir zum Glück so nicht. Ich würde auch nachts nach Betriebsschluss hier nur nüchtern die Nähe des Oktoberfestgeländes aufsuchen, weil man da mit Übergriffen durch Betrunkene rechnen muss, da sollte man seine Sinne beisammen haben.
Ich würde ebenso wenn ich in ein arabisches Land reisen würde abseits der Touristengegenden mir ein Kopftuch aufsetzen und lange Kleidung tragen um keinen unerwünschten Eindruck zu erwecken.
Von daher, ja, Gefahren für Übergriffe gibt es da draussen einfach. Es ist die eigene Verantwortung damit so umzugehen dass man riskantes Verhalten meidet (zB nachts alleine in gefährlichen Vierteln rumlaufen) und zusieht dass man in der Öffentlichkeit nie so ausser Gefecht ist dass man sich nicht gegen irgendwas kriminelles wehren kann. Ich will ja nicht nur nicht sexuell belästigt werden sondern ich will auch nicht dass jemand mir die Geldbörse und das Handy klaut weil ich ein leichtes Opfer bin.
in meinem Alltag bemühe ich mich auch, Risiken zu minimieren. Ich gehe nach Feiern nie allein nach Hause, ich probiere die Problemviertel in meiner Stadt zu meiden oder nur mit anderen dort durchzugehen und ich bin selten allein in weniger belebten Gegenden. In diesem Sinne meide ich Risiken und minimiere sie, so gut ich eben kann. Dass ich aber auf einer Familienfeier von einem Risiko ausgehen muss, hatte ich einfach nicht auf dem Schirm. Und ich werde mir das, wie schon gesagt, für die nächsten Feiern und andere Zusammentreffen mit Familienangehörigen und Freunden im Kopf behalten (müssen). Es ist schön zu hören, dass du so verantwortungsvoll mit Risiken und Gefahren umgehen kannst, vielleicht lerne ich das ja in einigen Belangen auch noch...
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So enthemmt und unfähig einen Übergriff abzuwehren wird man nicht von "ganz bischen". Ausserdem, wenn man nicht regelmässig trinkt verträgt man auch nix. Bei mir langt dazu ein Glas Bier oder Wein und ich könnte nicht mehr sicher irgendwas abwehren.
Ich bin entsetzt darüber, was der TE hier vorgeworfen wird.
Es macht mich regelrecht wütend, daß ausgerechnet hier in diesem Forum und dann noch von einer Frau solch eine Aussage kommt.
Meiner Meinung nach trifft “blossolmyy“ absolut keine Schuld.
Ich wiederhole mich hier gerne noch mal....
Gerade auf einer Familienfeier muss man am wenigsten mit solch einem Übergriff rechnen.
Auch steht nirgendwo, daß sie richtig betrunken gewesen ist.
Dies sind m.E. ganz fiese Unterstellungen!
Ich bin absolut nüchtern nie in der Lage solche Übergriffe abzuwehren. Damals nicht und heute leider immer noch nicht.
Ich würde sogar davon ausgehen, daß ich unter leichten Alkoholeinfluss eher dazu in der Lage wäre mich entsprechend zu wehren.
Und nun?
Natürlich meidet man allgemein Situationen, wo man leider als Frau eher mit sexuellen Übergriffen rechnen muss. Jedoch auf einer Familienfeier? Da rechnet man doch nicht mit so etwas.
Dieses “nicht wehren können“ hat absolut nichts mit normalem Alkoholgenuss zu tun, sondern liegt viel tiefer und ich würde sogar behaupten, daß dies zu den s.g. Urinstinkten zählt.
Die vermutlich bei jedem individuell unterschiedlich ausgeprägt sein können.
Schon mal etwas von “Fight, Flight, Freeze“ gehört?
Jeder der schon einen sexuellen Übergriff erlebt hat, weiß zu welcher Reaktion er am ehesten neigt.
Ich gehöre leider zu der Gruppe “Freeze“.
Habe ich deshalb die Schuld daran, daß ich mich in solchen Situationen nicht wehren kann?
Ich habe zwar noch nicht ganz die Hoffnung aufgegeben, daß ich dies mal los werden kann, aber natürlich bin ich deshalb auch vorsichtiger geworden.
Jedoch muss ich deshalb jegliche Situation mit einem männlichen Gegenüber vermeiden?
Darf ich nicht mehr vor die Türe?
Darf ich nicht mehr zu Familienfeiern?
Darf ich nicht mehr zu meinem männlichen Therapeuten?
Oder auch meinen Hausarzt (der ist ebenfalls männlich)?
Nicht jeder Mann ist ein Täter.
Und mir begegnen ständig im Alltag irgendwo irgendwelche Männer.
Ich weiß nicht ob Du “münchnerkindl“ schon einen sexuellen Übergriff erlebt hast. Ich wünsche es Dir nicht. Bei mir löst dies absolute Todesangst aus und wenn diese Angst mich ergreift, bin ich zu nichts mehr in der Lage...
Ich kann mich dann weder bewegen noch irgendwelche Laute von mir geben. Von Schreien ganz zu schweigen.
Bin ich dann Schuld, wenn ich in eine solche Situation komme und mich nicht wehren kann?
Und wenn dies dann auf einer Familienfeier passiert, wo ich nicht davon ausgehen kann, daß da ein Mann übergriffig wird?
Gott sein Dank steht mir nicht auf meiner Stirn geschrieben, daß ich mich niemals wehren würde.
Dies weiß keiner in meinem Umfeld, daß dies leider bei mir so ist. Nichtmal mein Therapeut.
Ich würde alles dafür geben, wenn ich mich in solchen Situationen wehren könnte.
Es ist für mich schon schwer genug mit diesem Wissen überhaupt noch die eigene Wohnung zu verlassen.
Aber dann noch solche Vorwürfe zu lesen tut echt weh.
L.G. Tobe
Es macht mich regelrecht wütend, daß ausgerechnet hier in diesem Forum und dann noch von einer Frau solch eine Aussage kommt.
Meiner Meinung nach trifft “blossolmyy“ absolut keine Schuld.
Ich wiederhole mich hier gerne noch mal....
Gerade auf einer Familienfeier muss man am wenigsten mit solch einem Übergriff rechnen.
Nirgendwo hat die TH hier erwähnt, daß sie mit diesem Mann vollkommen enthemmt getanzt hat.münchnerkindl hat geschrieben: ↑Mi., 22.11.2023, 23:23 So enthemmt und unfähig einen Übergriff abzuwehren wird man nicht von "ganz bischen".
Auch steht nirgendwo, daß sie richtig betrunken gewesen ist.
Dies sind m.E. ganz fiese Unterstellungen!
Ich bin absolut nüchtern nie in der Lage solche Übergriffe abzuwehren. Damals nicht und heute leider immer noch nicht.
Ich würde sogar davon ausgehen, daß ich unter leichten Alkoholeinfluss eher dazu in der Lage wäre mich entsprechend zu wehren.
Und nun?
Natürlich meidet man allgemein Situationen, wo man leider als Frau eher mit sexuellen Übergriffen rechnen muss. Jedoch auf einer Familienfeier? Da rechnet man doch nicht mit so etwas.
Dieses “nicht wehren können“ hat absolut nichts mit normalem Alkoholgenuss zu tun, sondern liegt viel tiefer und ich würde sogar behaupten, daß dies zu den s.g. Urinstinkten zählt.
Die vermutlich bei jedem individuell unterschiedlich ausgeprägt sein können.
Schon mal etwas von “Fight, Flight, Freeze“ gehört?
Jeder der schon einen sexuellen Übergriff erlebt hat, weiß zu welcher Reaktion er am ehesten neigt.
Ich gehöre leider zu der Gruppe “Freeze“.
Habe ich deshalb die Schuld daran, daß ich mich in solchen Situationen nicht wehren kann?
Ich habe zwar noch nicht ganz die Hoffnung aufgegeben, daß ich dies mal los werden kann, aber natürlich bin ich deshalb auch vorsichtiger geworden.
Jedoch muss ich deshalb jegliche Situation mit einem männlichen Gegenüber vermeiden?
Darf ich nicht mehr vor die Türe?
Darf ich nicht mehr zu Familienfeiern?
Darf ich nicht mehr zu meinem männlichen Therapeuten?
Oder auch meinen Hausarzt (der ist ebenfalls männlich)?
Nicht jeder Mann ist ein Täter.
Und mir begegnen ständig im Alltag irgendwo irgendwelche Männer.
Ich weiß nicht ob Du “münchnerkindl“ schon einen sexuellen Übergriff erlebt hast. Ich wünsche es Dir nicht. Bei mir löst dies absolute Todesangst aus und wenn diese Angst mich ergreift, bin ich zu nichts mehr in der Lage...
Ich kann mich dann weder bewegen noch irgendwelche Laute von mir geben. Von Schreien ganz zu schweigen.
Bin ich dann Schuld, wenn ich in eine solche Situation komme und mich nicht wehren kann?
Und wenn dies dann auf einer Familienfeier passiert, wo ich nicht davon ausgehen kann, daß da ein Mann übergriffig wird?
Gott sein Dank steht mir nicht auf meiner Stirn geschrieben, daß ich mich niemals wehren würde.
Dies weiß keiner in meinem Umfeld, daß dies leider bei mir so ist. Nichtmal mein Therapeut.
Ich würde alles dafür geben, wenn ich mich in solchen Situationen wehren könnte.
Es ist für mich schon schwer genug mit diesem Wissen überhaupt noch die eigene Wohnung zu verlassen.
Aber dann noch solche Vorwürfe zu lesen tut echt weh.
L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.
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Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.
Also weiter oben gibt Münchnerkindl an, 0,0 sexuelle Übergriffe erlebt zu haben. Sonst wüsste sie ja auch, dass sowas in aller Regel dann passiert, wenn man nicht damit rechnet. An einem Ort und durch eine Person, wo man dachte, sich nicht schützen zu müssen. So ja auch bei der TE. Aber ist ja schön für sie, wenn sie diese Erfahrung nicht machen musste. Mir ist das oft passiert, aber nicht ein einziges Mal an irgendeinem der Orte, die Münchnerkindl benannt hat. Obwohl ich solche Orte (Parks in einer Großstadt nachts, alleine vom Club heimgehen nachts, U-Bahn fahren) noch nie vermieden habe. Ich bin abends immer alleine unterwegs, mir ist da noch nie was passiert. Ich habe früher Kickboxen betrieben, aber wenn es mehrere sind oder einer ne Waffe hat, würde das auch nichts bringen. Gab aber noch keinen Vorfall, wo mich jemand angegriffen oder auch nur angegrapscht hätte (der hätte dann auch schneller mein Knie in seinen Eiern als er schauen könnte). Kam aber noch nie vor.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Ja ich merke hier ganz deutlich, dass da bei mk schlicht die Fähigkeit (durch Erfahrung - gottseidank! - ) fehlt sich empathisch in das was TE als Thema mitbringt einzufühlen.
Außerdem geht es hier doch eigentlich um etwas ganz anderes oder @te?
Also immer noch um die Diskrepanz zwischen in eine übergriffige Situation gekommen, dazu etwas vermeintlich (!!) beigetragen zu haben und am Ende da auch noch ein positives Gefühl zu erspüren.
Wie geht´s dir denn mittlerweile, wenn du zurückblickst auf die Situation und mit dem Input den du seitdem aufgenommen hast?
Außerdem geht es hier doch eigentlich um etwas ganz anderes oder @te?
Also immer noch um die Diskrepanz zwischen in eine übergriffige Situation gekommen, dazu etwas vermeintlich (!!) beigetragen zu haben und am Ende da auch noch ein positives Gefühl zu erspüren.
Wie geht´s dir denn mittlerweile, wenn du zurückblickst auf die Situation und mit dem Input den du seitdem aufgenommen hast?
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