Montana hat geschrieben: ↑So., 24.06.2018, 20:31
Zu einer normalen, guten, gesunden Beziehung bist du im Moment nicht in der Lage. Natürlich braucht die jeder, das ist richtig. Aber du erwartest, dass erst die Beziehung kommt und daraus eine Heilung resultiert. Erstens kommt eine solche Beziehung in deiner Situation nicht zustande. Zweitens bist du ihr nicht gewachsen, denn nur eine gleichberechtigte Beziehung ist eine dauerhafte und gesunde Beziehung. Heißt, du musst für deinen Partner ebenso eine verlässliche Stütze sein, auch in den kleinen Alltagsdingen.
Ich bin ebenfalls als Kind zu verschiedenen Psychologen geschleppt worden. Das habe ich als Strafe für mein unerwünschtes Verhalten wahrgenommen. Die Termine waren für mich so schlimm, dass ich mich nicht daran erinnere. Nur daran, dass ich irgendwann immer rechtzeitig vorher abgehauen bin, bis die Erwachsenen es aufgaben. Ich glaube, NIEMAND geht voller Vertrauen zu einem Therapeuten und präsentiert sein Innerstes. Löse dich von dieser Vorstellung. Wir haben alle unsere Geschichte und meist sind es ja andere Menschen, die uns Gewalt antun, und nicht Naturkatastrophen oder andere Unglücke. Vertrauen muss sich jeder Therapeut hart erarbeiten, das ist völlig normal. Da bist du kein Sonderfall.
Danke für die Antwort. Erst mal, tut es mir leid dass du diese Erfahrung machen musstest als Kind mit den Psychologen. Ich kann das sehr gut verstehen, auch wenn du beim lesen vielleicht denkst, ich kann es nicht.
Du hast geschrieben, nur eine gleichberechtigte Beziehung ist eine gute, gesunde Beziehung. Womit du auch ohne Zweifel Recht hast.
Aber eine therapeutische Beziehung ist doch auch nicht gleichberechtigt? Ein Mensch der seelisch belastet ist und schlimmes erleben und durchmachen musste und noch durchmacht, geht zu jemandem, der es studiert hat und sich beruflich mit diesem Menschen befasst.
In meinen Augen, ist das nicht auf Augenhöhe.
@spirit-cologne: Auch dir danke für die Antwort. Aber ist es nicht selbst dann noch unwahrscheinlich? Es ist immerhin bekannt, dass es schwieriger ist aufzuhören, je länger man die Erfahrung macht dass es hilft.
Als ich das erste Mal deswegen in Behandlung war, mit 15, ging das mit dem schneiden schon mindestens ein halbes Jahr. Und mittlerweile sind es acht Jahre, und in denen wurde es nie besser. Sogar in einer Intervalltherapie die über ein Jahr ging, hab ich auf Station regelmäßig geschnitten.
Ich seh die Selbstverletzung generell und auch für mich als gute Hilfe. Das ist auch das Problem warum ich nicht aufhören will und kann. Ich denke, dass die Klinge als einziges für mich da ist, und weiß, dass die mir niemals so wehtut, wie die Menschen es getan haben und noch tun.