will lieber SVV als Skills einsetzen!

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Pianolullaby
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 21:52

Nun, es ist eine Entscheidung von Dir notwendig. Entweder willst Du wirklich dich von SVV loseisen, dann benutzt du die skills oder du willst es nicht. Ja es ist Deine Entscheidung. Aber du brauchst von uns keine Legitimation. Du musst es eh nur vor Dir vertreten können.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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mio
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 21:57

Tupsy71 hat geschrieben:mh, also nach dem Erbrechen fühle ich mich meistens als Sieger gegen mich selber oder so.
Klingt, als ob Du Dich als Sieger fühlst, weil Du Deine "Bedürftigkeit" besiegt hast (und damit die, von denen Du mal abhängig warst). Du hast es ihnen sozusagen "gezeigt", dass sie (Deine Abhängigkeit von ihnen) nicht über Dich bestimmen werden.

Im Grunde ein gesundes Verhalten, weil Dir Dein "Selbsterhalt" wichtiger ist als die "Wünsche" anderer, nur, dass Du dafür heute eben nicht mehr "erst fressen, dann kotzen" musst oder Dich selbst verletzten, um die Macht über Dich und Dein Leben (Deine Bedürfnisse und Wünsche) zu haben und zu behalten.

Für mich liest es sich, als ob Du was verinnerlichen solltest, was Deins gar nicht ist. Und dagegen wehrst Du Dich.


Maskerade
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 22:02

mio,

"Für mich liest es sich, als ob Du was verinnerlichen solltest, was Deins gar nicht ist. Und dagegen wehrst Du Dich."

Darf ich fragen, wie Du das meinst ?
Liebe Grüße, Maskerade

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Tupsy71
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 22:05

ja, würde mich auch interessieren. Klingt interessant.

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mio
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 22:17

Maskerade hat geschrieben:Darf ich fragen, wie Du das meinst ?
Klar darfst Du. Ich hoffe nur es stört Tupsy nicht, wenn ich darauf antworte?

Ich hab mich viel mit der Bedeutung von "Nahrung aufnehmen" beschäftigt (weil ich bisweilen keinen Bissen runterbekomme in Hardcorephasen, über Wochen. Ich habe einen regelrechten "Ekel" davor irgendwas mit "Substanz" zu mir zu nehmen) und dass ohne eine "echte" Essstörung zu haben.

Was ist Nahrung? Wir brauchen Nahrung um zu leben, in der Regel wird Nahrung auch als lustvoll erlebt. Nahrung stillt Hunger, der unlustvoll ist. Ganz simples "schwarz-weiss" Prinzip eines Kleinkinds.

Ich gehe davon aus, dass meine Mutter mich als Kleinstkind "überfüttert" hat, mir also immer "Nahrung" als "Antwort" gegeben hat, egal was ich "emotional" so an "Unlustgefühl" (Ängsten etc.) hatte. Das macht sie heute noch, weshalb ich da recht sicher bin, dass das so ist. Damit wurde sie aber mir nicht gerecht, sondern nur sich. Ungefähr so meine ich dass...

Das was dann "gelernt" wird, ist: Nur wenn Du "die Nahrung im Übermass und gegen Deinen Willen" in Dich aufnimmst, bin ich wieder sicher (also die Mutter) und damit auch Du. Wenn Du sie hingegen "auskotzt" dann bin ich wieder unsicher (also die Mutter), Dir hingegen geht es besser, weil Du Deinem Bedürfnis gerecht geworden bist (das nicht Hunger nach Nahrung war, sondern nach Sicherheit).

Mein älterer Bruder hat meiner Mutter als Kleinkind mal vor die Füsse gekotzt, nachdem sie ihn gezwungen hatte zu essen, weil es ihm schlecht ging und als er nichts essen wollte. Weshalb ich in der Zeit in der ich solche Sachen artikulieren konnte auch verschont bliebt, von diesem Verhalten. Vorher wohl nicht. Weshalb das bei mir wohl auch nur mit "dünnen Flüssigkeiten" funktioniert. Was anderes kriege ich in so Phasen partout nicht runter.

Meint: Die Antwort auf das "eigentliche" Bedürfnis ist "falsch", aber dadurch dass es die einzige Antwort ist, die man bekommt, beantwortet man es sich später eben automatisch selbst so. Und gleichzeitig wird sich eben "gewehrt", weil es die für einen selbst "falsche" Antwort war und ist.

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Tupsy71
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 22:27

Mio, warum sollte mich das stören? Bin ja selber gespannt auf die Erklärung gewesen. Abgesehen kann doch jede(r) schreiben- zwinker.
Also am Anfang kam ich noch mit, doch am Schluss stieg ich aus, denn das war mir dann doch zu hoch. Werd mir das Morgen nochmal durchlesen, vielleicht verstehe ich dann mehr


mio
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 22:35

Tupsy71 hat geschrieben:Bin ja selber gespannt auf die Erklärung gewesen.
Das habe ich erst nach meiner Antwort gelesen. Ich wollte einfach nicht zu viel Raum hier einnehmen in Deinem Thread, kommt ja öfters im Forum vor, dass sich Leute an sowas dann stören. Von daher bin ich da mittlerweile ein wenig vorsichtig...

Ich versuche es auch gerne noch mal anders zu formulieren, falls es nicht verständlich ist. Weiss ja, dass ich mich manchmal wohl recht kryptisch ausdrücke, ist aber keine Absicht sondern passiert eben einfach.

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Tupsy71
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 22:53

Schon o.k. mio, muss es vermutlich nur öfters lesen

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Ophelia12
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 11:37

Hi Tupsy ,
Ich kenne das selbst auch, sich bestrafen zu müssen auch wegen Sachen die gut laufen. Ich denke ich habe mir schon als Kind verinnerlicht das ich nix wert bin. Wenn was gut läuft fängt diese Gedankenspirale an.
Es ist unheimlich schwer gegen sich selber, sich eben nicht zu verletzen, anzukämpfen. Aber der Kampf lohnt sich, je öfter man "gewinnt" desto länger werden die Abstände wo man nicht zu solchen Mitteln greifen muss.


Maskerade
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Beitrag Mi., 25.01.2017, 05:58

Ophelia12 hat geschrieben:Hi Tupsy ,
Ich kenne das selbst auch, sich bestrafen zu müssen auch wegen Sachen die gut laufen. Ich denke ich habe mir schon als Kind verinnerlicht das ich nix wert bin. Wenn was gut läuft fängt diese Gedankenspirale an.
Es ist unheimlich schwer gegen sich selber, sich eben nicht zu verletzen, anzukämpfen. Aber der Kampf lohnt sich, je öfter man "gewinnt" desto länger werden die Abstände wo man nicht zu solchen Mitteln greifen muss.
Auch mir ist das nicht fremd. Nur habe ich festgestellt, daß wenn ich gegen mich und SV ankämpfe, wird es schlimmer und setzt mich noch mehr unter Druck. SO bin ich nicht davon losgekommen. Wenn ich hingegen für mich dagegen angehe, es als Bewältigungsstrategie mit all seinen Funktionen, die es für mich hat, akzeptiere und die ich früher erlernt habe, um zu überleben. Dann kann ich es auch schaffen, SV und mich selbst anders zu sehen/ zu verstehen und mich langsam davon zu verabschieden, weil ich andere Strategien lernen/ entwickeln und ich kann lernen, mich selb wert zu schätzen.

Für mich persönlich ist das ein sehr großer Unterschied, ob ich FÜR oder GEGEN mich kämpfe.
Kräfte bündeln sich, egal in welche Richtung man entscheidet. aber "GEGEN mich" ist eben destruktiv und damit schade ich mir nur selbst, statt mir zu helfen. Die Kräfte werden negativ und vergebens eingesetzt, Somit werden sie verschwendet. Bei "FÜR mich" ist die Chance groß, daß die positive Kraft ihren Weg bahnt und dazu verhilft, daß man die not-wendigen Schritte in die richtige Richtung gehen kann.
Liebe Grüße, Maskerade

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Sinarellas
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Beitrag Mi., 25.01.2017, 07:51

ich ignoriere mal was geschrieben wurde und lass nur ein paar Worte da zur Problematik der TE:
Ich habe sehr viele Jahre an selbstverletzendem Verhalten gelitten und dementsprechend sieht mein Arm auch aus wie ein Massaker.

Fakt ist: SVV reguliert einen sehr viel schneller runter als alle anderen Möglichkeiten, schlicht ist dies die beste Möglichkeit um von innerem Druck loszukommen. Das gleiche bestätigte mir auch ein Arzt in einer Klinik, dass es eben nichts besseres ansich gibt um sofort wieder klar im Kopf zu werden, da der Schmerz den Körper sofort signalisiert, dass er schnell etwas ändern muß und die Glukokortikoide werden heruntergefahren.

Das schafft eine Runde Chillischote essen oder Gummiband schnipsen einfach nicht. Diese Art von Skills sind für mich immer etwas zur Überbrückung gewesen. Die Kunst an allem ist, nicht auf Streßlevel 9-10 zu kommen, wo einfach nurnoch Schmerz hilft um runterzukommen. Daher: Ja völlig verständlich, dass Schmerz dir mehr hilft.
Aber man muß sich eben auch die Nachteile ansehen: Es kostet Zeit, da man dannach sich verbinden oder was auch immer muß (Wunde säubern oder sowas). Dann hat man dem Körper eine Verletzung zugeführt, der muß erstmal arbeiten sie zu schließen. Es schaut einfach scheiße aus, simma ehrlich. Und man kann nicht überall mal schnell eine Runde sich verletzen nur um wieder auf Spur zu kommen. Also alles auf Dauer nix.

Viellecht bist du einfach noch nicht so weit das wirklich sein zu lassen. Wenn du es innerlich als einzige Möglichkeit siehst, dann hilft sonst goar nix, dann wirste immer wieder zum schrottverhalten greifen, weil du nichts anderes kennenlernst.
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Ophelia12
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Beitrag Mi., 25.01.2017, 07:54

Du hast recht @ Maskerade, so hab ich das noch nicht gesehen. Ich glaube da fängt wieder dieses " sich was wert sein " an. Da bin ich noch nicht so wirklich. Aber ich bin auf dem Weg.


Maskerade
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Beitrag Mi., 25.01.2017, 11:25

Hallo Sinarellas,
Sinarellas hat geschrieben:ich ignoriere mal was geschrieben wurde und lass nur ein paar Worte da zur Problematik der TE:
Ich habe sehr viele Jahre an selbstverletzendem Verhalten gelitten und dementsprechend sieht mein Arm auch aus wie ein Massaker.

Fakt ist: SVV reguliert einen sehr viel schneller runter als alle anderen Möglichkeiten, schlicht ist dies die beste Möglichkeit um von innerem Druck loszukommen. Das gleiche bestätigte mir auch ein Arzt in einer Klinik, dass es eben nichts besseres ansich gibt um sofort wieder klar im Kopf zu werden, da der Schmerz den Körper sofort signalisiert, dass er schnell etwas ändern muß und die Glukokortikoide werden heruntergefahren.

Das schafft eine Runde Chillischote essen oder Gummiband schnipsen einfach nicht. Diese Art von Skills sind für mich immer etwas zur Überbrückung gewesen. Die Kunst an allem ist, nicht auf Streßlevel 9-10 zu kommen, wo einfach nurnoch Schmerz hilft um runterzukommen. Daher: Ja völlig verständlich, dass Schmerz dir mehr hilft.
Aber man muß sich eben auch die Nachteile ansehen: Es kostet Zeit, da man dannach sich verbinden oder was auch immer muß (Wunde säubern oder sowas). Dann hat man dem Körper eine Verletzung zugeführt, der muß erstmal arbeiten sie zu schließen. Es schaut einfach sch*** aus, simma ehrlich. Und man kann nicht überall mal schnell eine Runde sich verletzen nur um wieder auf Spur zu kommen. Also alles auf Dauer nix.

Als ich noch voll drin war, war mir das, mit Verlaub, sch**ß*g*l. Selbst daß ich noch mehr dafür tun mußze, den Schaden zu beheben, nämlich zum Chirurgen gehen. Ich denke, wenn man voll drinne ist, dann sieht man das nicht zwingend als Nachteil.

Schmerz habe ich trotzdem nicht empfunden, den habe ich weg dissoziiert. Wichtig war, die entspannende und leicht euphorisierende Wirkung zu bekommen.


Viellecht bist du einfach noch nicht so weit das wirklich sein zu lassen. Wenn du es innerlich als einzige Möglichkeit siehst, dann hilft sonst goar nix, dann wirste immer wieder zum schrottverhalten greifen, weil du nichts anderes kennenlernst.

Was die Arbeit mit den Skills angeht, so denke ich, sowie ein klein wenig Offenheit und Bereitschaft da ist, andere Dinge auszuprobieren, macht es Sinn, zu beginnen. Das geschieht meist überlappend. "Soweit sein" ist natürlich schon not-wendig. Bei mir war das ein stiller Übergang

Es ist ein langsames Entwöhnen, neue Bewäligungsmechanismen erlernen, damit die alten an Macht verlieren. Ich habe selbst lange gebraucht, bis ich glauben konnte, daß ich darauf Einfluß habe, daß nur ich entscheiden kann, ob ich es mache, oder nicht.

Ich kann auch gut verstehen, daß sich die TE letztlich lieber für SV entscheidet, als so hart zu arbeiten, zu strampeln und sich scheinbar zu quälen, während SV sofort Wirkung zeigt.. Im ersten Moment steht ein Positives Gefühl gegen ein negatives. Nur, wie wissen doch auch, daß das letztlich ein Trugschluß ist, der uns in immer noch größere Schwierigkeiten bringt. Verstümmelung, Gefahr, daß schlimmeres passiert, das optische Bild, das mein Körper bietet, wenn ich überall heftige Narben habe. Usw. ....

Und um um anderes Verhalten kennenzulernen, fängt man ja auch schon mit skills an.Ich denke, man muß in das "ich will davon loskommen" hineinwachsen muß. Und ich glaube, daß viele Betroffene die Möglichkeit bekommen, sich diesen Weg zu erarbeiten. Ich sage bewuß nicht alle, denn es gibt verschiedene Gründe, warum Betroffene diesen neuen Weg nicht gehen können.
Liebe Grüße, Maskerade

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Maskerade
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Beitrag Mi., 25.01.2017, 11:43

Ophelia12 hat geschrieben:Du hast recht @ Maskerade, so hab ich das noch nicht gesehen. Ich glaube da fängt wieder dieses " sich was wert sein " an. Da bin ich noch nicht so wirklich. Aber ich bin auf dem Weg.
Liebe Ophelia,

Du hast es im Blick, das ist, finde ich, das Wichtigste. Darauf kannst Du aufbauen.
Liebe Grüße, Maskerade

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Tupsy71
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Beitrag Mi., 25.01.2017, 15:12

Also, erstmal: Ich verletze mich nie so, dass man nähen müsste( das kann ich meier Familie nicht antun) und zudem verletze ich mich äußerst selten sichtbar. Sprich, ich lasse es nie an den Armen aus, denn ich will nicht, dass man es sieht!!!! Zum Anderen bin ich gestern auf was drauf gekommen, weiß aber nicht, ob es stimmt.

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