Ach, ich nehme keine wirkliche Konkurrenz zwischen den Verfahren wahr... und wenn dann eher unter Usern
(wer ist erfolgreicher... wer hat länger Therapie... arbeitet härter an sich, usw.
) als unter Therapeuten unterschiedlicher Fachrichtungen. Oder unter Kostenträgern: Was ist effektiv und am günstigsten für uns. Da es eh weniger Plätze als Patienten gibt (siehe Wartezeiten), braucht auch keiner Angst haben, leer auszugehen, weil Patienten andere Verfahren bevorzugen. Und es gibt auch Therapeuten, die Verfahren empfehlen, die vom eigenen abweichen.
Ich sehe tatsächlich eher einen Trend zur Annäherung der Verfahren, den der Artikel übrigens auch ausführt. Annäherung ist vielleicht nicht so zutreffend. Sondern dass man (über den eigenen Tellerrand hinaus) schaut, was nützlich ist... und abwägt, in welcher Form, man das evtl. auch anbieten kann.
Und so definiert die Psychoanalyse womöglich als einziges Verfahren das "Unbewusste"... aber z.B. Dissoziationen (oä) sind genauso ein Thema in der VT oder Traumatherapie (falls das für einen Patienten relevant ist)... und das nicht nur symptomatisch bzw. oberflächlich. Will heißen: In anderen Verfahren hat man für das gleiche evtl. nur einen anderen Namen u/o Modell. Ob man etwas so nennt oder anders, finde ich persönlich nebensächlich. Es waren oft selbst Analytiker, die Schwachstellen der PA bei der Traumabearbeitung orteten und versuchten, diese durch Modifikation auszuräumen und zu einer Traumatherapie weiterzuentwickeln. Auch Verhaltenstherapeuten leisteten dazu einen Beitrag. Und das ist doch (zumindest für mich) das wesentlich: Dass man (als Therapeut) schaut, was bestimmten Patienten nützt oder evtl. sogar schadet... und dass man das aufgreift. Und dass nicht die Dogmatik über allem steht.