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Di., 28.10.2014, 12:48
Du antwortest nicht auf meine Fragen, sai. Du sagst, ihr fühlt euch nicht missbraucht - aber ihr werdet instrumentalisiert: Du sagst selbst, dass die Mutter möchte, dass die Kinder zu euch gehen, weil sie befürchtet, die Kinder könnten sonst homosexuell werden. Das war deine / ihre Argumentation.
Dass ihr einander mögt, ist kein Grund, dass Kinder zu einem Drittel bei einem Paar wohnen, das mit der Mutter befreundet ist. Auf mich wirkt das unheimlich konstruiert - und damit steht es im Widerspruch zur eigentlich geforderten bzw. erwünschten Freiheit. Was ist das für eine Freiheit, wenn man dem Kind sagt: "Geh mal lieber zehn Tage im Monat zu unseren Freunden, du weißt schon, die, mit denen Mama früher auch geschlafen hat, damit ihr seht, dass es irgendwie besser ist, wenn ein Mann im Haus ist"
Auch dass dein Partner keine Kinder zeugen kann, ist kein Grund dafür, dass ihr euch ein anderes Kind 'borgt'. Es geht bei der Frage, wo ein Kind lebt, ausschließlich (!) um die Rechte und Bedürfnisse des Kindes. Ein Kind möchte bei seinen Eltern leben. Wenn die Eltern geschieden sind, muss es sich leider 'aufteilen' - das macht kein Kind wirklich gerne! Wenn die Eltern sich nicht kümmern können, springen Pflegefamilien ein usw.
Aber einfach so, sozusagen am Grünen Tisch, zu entscheiden, was irgendwie eine tolle Idee sein könnte - wie soll ein Kind sich so sicher fühlen?
Das Wort 'Skandalisierung' hat jemand anders hier eingebracht. Weder du noch ich müssen es nachplappern.
Für mich ist das, was ihr macht, kein Skandal - ich bin nicht die Blödzeitung -, sondern es ist so pseudomodern; es soll irgendwie cool sein, ist aber letztlich auch total spießig, wie ich eben ausgeführt hab. Nur eben anders spießig. Aber damit nicht cooler als eine 50er-Jahre-Familie. Es ist in seiner Pseudoflexibilität letztlich genauso steif. Denn das, was ihr praktiziert, ist nicht frei, sondern Krampf.
So schreibst du in aller Ausführlichkeit darüber, wer wielange und warum mit wem zusammen war - glaub mir: Das Kind interessiert das nicht. Oder geht es hier gar nicht um das Kind?
Nein, ich lasse es nicht. Du wolltest Meinungen - du bekommst sie. Wenn du nur die Meinung hören wolltest: "Sagt mir, dass wir unheimlich progressiv sind", dann hättest du das so formulieren müssen.