sandrin hat geschrieben:Zunächst: er hat es wirklich so gesagt. So und nicht anders. Er mmeinte, er müsse auch auf seine Grenzen achten und die würde er überschreiten, wenn er mir noch länger zuhört, wie mich mein Umfeld quält.
Ich frag' mal so: Wie "ergiebig" war/ist es denn für dich, mit ihm zu reden, wie dich dein Umfeld quält?
Mir fällt eine Situation ein, die mglw. nicht vergleichbar ist. Und ich bin auch kein Therapeut und reagiere eben wie ich reagiere. Und ich denke auch, ich bin ein Mensch, der an sich eingermaßen gute Zuhörerqualitäten hat. Aber bei Treffen mit einer Freundin kristallisierte sich heraus, dass es zwei Themen gab: Ihre Arbeit bzw. eine Kollegin, die sie nervte und trara: ihre Mutter. Natürlich habe ich gemerkt, ihr geht es damit nicht gut. Ich habe oft zugehört... und etwas dazu gesagt (so gut ich eben konnte). Nur irgendwann kam ich an den Punkt, dass ich alles gesagt hatte.. und ich nichts mehr neues sagen konnte. Ich sprach das dann auch an... und fragte mich zunehmend, welche Rolle ich dabei spiele. Ich kann nicht sagen warum, aber irgendwann kam dann auch der Punkte, an dem es anfing, mich zu nerven, wenn das wieder Dauerthema wurde. Vielleicht weil es mir wirklich ein Stück weit masochistisch erschien, so dass ich mich fragte: Warum setzt sie sich denn dem aus bzw. zieht nicht eine (wie auch immer gelagerte) Konsequenz, wenn ihr das so zusetzt. Ich (stern) kann daran ja nichts ändern... und mir ging es (aber mglw. aus anderem Grund) dann auch so, dass ich merkte, ich muss jetzt auch auf meine Grenzen achten... also ich hätte nicht noch an x Treffen in Folge die gleichen Geschichten in der x-ten gering modifizierten Neuauflage hören können, ging nicht (für mich). Denn ich merkte förmlich, dass die negativen Schwingungen förmlich auf mich übergingen, und meine Stimmung ebenfalls in den Keller ging.
Was meinst du, hat ihn denn genau gestört?
Ich verstehe den Gedanken dahinter schon, aber wer sagt mir, dass ich auf dieser Couch nicht wieder was Falsches sage. Das ist für mein Selbstwertgefühl gefährlich. Da muss ich mich doch schützen. Das wäre sonst so, als würde ich mot Fieber in die Eiseskälte rausgehen
Vielleicht geht es nicht darum, die richtigen Dingen zu sagen... sondern dass dein Selbstwertgefühl verkraftet, wenn jemanden (in dem Fall den Analytiker) etwas stört? Geht es dir nicht auch mal so, dass dich stört? Ist derjenige dann weniger wert? Ich glaube nicht. Vielleicht hat er da auch schlichtweg engere Grenzen, was eher sein Ding ist und weniger mit dir zu tun hat.
Gut ist es sicher nicht, wenn es jetzt so läuft, dass du das Thema aussparst. Denn es ist ja wichtig für dich. Und natürlich: Auf so eine Aussage würde ich auch empfindlich reagieren... das ist hart, keine Frage. Allerdings ist mir nicht so recht klar, was ihn störte. Dass ein Therapeut auch auf seine Grenzen achten muss, dass er gut arbeiten kann, finde ich schon nachvollziehbar. Allerdings wäre es keine Lösung, wenn das Thema jetzt radikal ausgeklammert wird, weil es dich belastet.
Ich fände es auch unethisch zu sagen, sie müssen den Kontakt abbrechen. Aber vielleicht gilt es auch, dass du lernst, dich besser von deinem Umfeld abzugrenzen, wenn es dir zuviel wird? Denn so ist es schon etwas doppelbotschaftig: Einerseits Kontakt zu suchen, andererseits aber sehr geqält zu sein, wenn du den Kontakt suchst.
Was erhoffst du dir von ihm genau, wenn du das ansprichst?
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Edit: Krasse Konzentrationsfehler... sorry, geht im Moment nicht besser.