Ja, erinnere mich. Die Sache mit den "Symptomträgern". Nur: wer entscheidet, welche Seele den ganzen angestauten Seelenmüll der Vorfahren ausbaden muss, und welche sich in glückseliger Naivität anpassen darf und noch mehr oben drauf packt? Oder anders gefragt: "Wieso ich?" Und kann das ein realistischer Anspruch sein? Nach all dem, was wir über die spiritueller Natur diverser kosmischer Kräfte wissen, ist es doch ein ziemlich starkes Stück, wenn EINE Seele all das ausbaden soll, was seine genetischen Vorfahren über Generationen hinweg angehäuft haben. Macht das Sinn? Ist das mit unserem Bild einer gerechten, nicht willkürlichem Schicksal überhaupt vereinbar? Falls ja, verzichte ich dankend.Ich erinnere mich, dass wir es auch mal in Deinem blog davon hatten. Große Probleme entstehen meines Erachtens, wenn sozusagen die "Kraftfelder" von den dort implizierten Figuren nicht mit den vollständigen Rollenmustern gelebt, sondern Aufgaben "delegiert" werden. Dann entstehen Belastungen bei Kindern, in denen sozusagen ungelöste Probleme der Familienstruktur "kulminieren".
Im konkreten Beispiel: Meine ältere Schwester fügt sich perfekt in das Familiensystem ein. Sie ist das, was unsere Eltern aus ihr machten, übernimmt deren augenscheinliche Macken und seltsamen Wertvorstellungen. Hat nie da Haus verlassen. Erst in meinem Alter den ersten Partner gefunden. Nie ein Versuch auszubrechen. Nie ein Versuch einer Therapie. Denn wenn alle so sind, dann gibt es auch kein Problem. Dann ist ja DEREN Welt in Ordnung. Aber ich war der geborene Querulant. Von Anfang an. Und ich schwöre, völlig zu Recht war mein erstes Wort auf dieser Welt, zu meiner Mutter: NEIN. Ich kam auf die Welt, die haben mich angesehen und gleich mal den Namen gewählt, der 100%ig NICHT zu mir passt. "Die Christliche!" Ja, ich denke, wir haben uns angesehen, meine Mutter und ich, und vom ersten Augenblick an gehasst. *muaaahha*
Wie dem auch sei: Warum ich? Warum bin ICH der Symptomträgerin, und wieso darf sich meine Schwester in aller Seelenruhe anpassen? Die lebt mit ihren Mitte 40 und hat noch nicht eine einzige Erkenntnis darüber, dass mit unsere Familie grundlegend was nicht stimmen könnte. Die macht einfach mit, und bürdet mir als Symptomträgerin mit all ihren Neid und Geschwisterhass auf mich, und all dem ins Öl gießende Feuer gleich nochmal eine Ladung mehr auf. UNFAIR.
Aber gut, gehen wir mal davon aus, ich sei so etwas wie die Schamanin unseres Familienzweigs, die spirituelle Seele, die bewusst inkarnierte, um den Ahnen zu helfen. Aus lauter Selbstlosigkeit. Und sei es, um ihnen so viele Probleme zu machen, dass sie daran wachsen können. Welch undankbare spirituelle Aufgabe. Und bei so viel Sturheit und Widerwillen auf der anderen Seite, nun, dann könnte man auch ebenso gut versuchen, eine störrische Ziege durch den Supermarkt zu zerren oder einem lebenden Tintenfisch einen Pulli anzuziehen oder Steinen das Schwimmen beizubringen. Wieso zum Teufel sollte ich DIESE undankbare Aufgabe noch wollen? Pffft! Höchstens um sicher zu stellen, dass man nie wieder mit denen gemeinsam reinkarnieren muss.