Neue Therapeutin - passt es wieder nicht

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Jenny Doe
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 18:35

Hallo Miri
Im Gegenteil, ich neige wohl ehr dann auch wieder dazu abzublocken.
Also liegt das Problem gar nicht bei deiner Therapeutin?

Ich kann mich da kenneth nur anschließen. Es ist deine Therapie, deine Therapiezeit (die begrenzt ist). Du gehst zu deiner Thera, weil DU etwas ändern möchtest.
Aber da MUSS dann nachgebohrt werden.
Ich denke da etwas anders drüber. Viele wünschen sich, dass Therapeuten nachbohren, auch wenn der Klient abblockt, Nein sagt, ... Ich würde das als grenzüberschreitendes Verhalten der Therapeutin empfinden, wenn sie es nicht akzeptieren würde, dass ich über etwas nicht reden möchte. Ich bin prinzipiell der Meinung, dass Therapeuten Schutzfaktoren des Klienten nicht so ohne weiteres einfach durchbrechen und zerstören sollten und gegen den Willen des Klienten agieren sollten.

Wenn du an dem Thema arbeiten möchtest, dann liegt es an dir, dies deiner Therapeutin zu signalisieren. Du kannst ihr ja sagen, dass es dir Angst macht, dich dem Thema zuzuwenden. Ich bin sicher, sie wird behutsam mit dir umgehen.

Viele Grüße
Jenny
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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sandrin
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 18:36

Du musst dich nicht rechtfertigen, miri. Wie gesagt, mir geht es genauso. Mein Thera wäre ideal für jeden, der seiner Magersucht frönen will, ohne von außen behelligt zu werden. Ist krass.

Miri, darf ich fragen, welche ES du hast? Kannst mir auch gern per PN schreiben, wenn du es nicht öffentlich machen willst.

LG Sandrin

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*Miri*
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 18:39

vielleicht kam das mit dem abblocken falsch rüber. Ich sage dann nicht... NEIN, ich will darüber nciht sprechen. Sondern ich drucks halt herum, neige zum bagetellisieren, etc. Aber ich antworte immer ehrlich.
und mit nachbohren meine ich, dass ich eben dann schlau daher rede, aber ich muss von dieser Ebene runterkommen, zu meinen Ängsten, zu den Gründen warum es mir wieder so schwer fällt.
Rational schlau daher reden bringt da nichts.
Wie geschrieben, dass wichtigste ist, dass Aufbau von Vertrauen.

Nachtrag @ sandrin
kein Problem, ich habe MS. stark strukturiertes und restriktives Essen. Bin aus der Klinik noch mit leichten UG entlassen worden und hab seitdem leider wieder abgenommen.


ziegenkind
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 18:44

miri, was glaubst du, dass deine theraeutin machen könnte, damit DEIN essverhalten besser wird? deine essprotokolle mit dir ansehen? da du selber sagst, dass du gut funktionierst und sehr diszipliniert bist, wirst du die bestimmt superordentlich schreiben. was wäre mit dem anschauen gewonnen? willst du kontrolle? ich dachte du willst zugang zu dir und deinen gefühlen? wie kann SIE DIR das geben? ich verstehe es wirklich nicht. aber du scheinst genau zu wissen, was sie machen müsste und nicht macht. was ist "es"? und was glaubst du, warum sie "es" nicht macht?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Beitrag Mi., 16.01.2013, 18:50

ich kann es nicht beschreiben. Ich weiß nur, dass ich z.B. in der Klinik mit der Therapeutin GANZ anders arbeiten konnte an mir. Weil da ICH war, weil ich ICH sein konnte, weil ich zugang zu mir und meinen Gefühlen hatte, weil ich weinen konnte!! weil ich mich zeigen konnte. Ich hab da so viel gelernt über mich, konnte mich ein bisschen besser verstehen. und WEIL ich mich gesehen gefühlt habe, so wie ich bin, ist das Essverhalten in den Hintergrund gerückt, weil ich das Gefühl hatte, ich brauch die destruktiven Verhaltensweisen nicht, ich werde auch so gesehen, es wird auch so gesehen das es mir schlecht geht. Und neben der Arbeit an mir, wirklich an MIR, konnte ich dann auch gut an meinem Essverhalten arbeiten.

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sandrin
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 18:55

Also, ich bin sprachlos.
Da hat jemand eine ES, war deswegen sogar in einer Klinik. Und dann muss sie regelrecht betteln, dass dieses Thema angesprochen wird? Das ist ja ungefähr so, als hätte man Krebs und müsse den Arzt bei jedem Kontakt "nötigen", dass er sich des Themas annimmt. Ne, echt.


Jenny Doe
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 18:56

Hallo Miri,

rechtfertigen musst du dich nicht, also zumindest vor mir nicht.
Wenn ich dir Rückfragen stelle, dann tue ich das nicht, damit du dich hier rechtfertigen sollst, sondern weil mir dein Problem nicht so ganz klar ist.

Du schreibst, dass du deiner Thera eine E-Mail geschrieben hast. Das Problem, um das es dir geht, hat sie jedoch nicht angesprochen.

... Hier feht mir eine Zwischenstufe zu
NEIN, ich will darüber nciht sprechen. Sondern ich drucks halt herum, neige zum bagetellisieren, etc. Aber ich antworte immer ehrlich.
Also hat sie es doch angesprochen?
Oder hast du es angesprochen, obwohl du nicht drüber reden wolltest, ...?

Wenn du schreibst, du würdest ehrlich antworten, dann bedeutet dies doch, dass sie dir Fragen gestellt hat, oder?

Ich verstehe es nicht ganz.
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ziegenkind
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 19:01

miri, ich verstehe deine verzweiflung. ich kann mir aber auch vorstellen, dass das für deine therapeutin nicht einfach ist. so etwas macht man in der regel nicht mir so einem fingerschnippen. so etwas stellt sich her mit der zeit. und oft weiß niemand warum oder woran genau es lag, dass es klappt oder nicht. was sicher und zweifellos hilft, ist darüber zu sprechen. hast du ihr das alles so gesagt? dass da in der klinik was geklappt hat, was jetzt nicht geht? dass dir das angst macht? dass dich das verzweifeln läst? das könnte doch ein anfang sein. sie deine verzweiflung spüren zu lassen, statt die verzweiflung unter wut und zweifeln an ihrer kompetenz oder ihrem interesse an dir zu verstecken. der nächste schritt könnte sein, darüber zu sprechen, wie schlimm das für dich ist, dass du das nicht kontrollieren kannst, ob du kontakt zu ihr und zu dir kriegst oder nicht. und so weiter und so weiter. was ich damit sagen will: in deinem letzten posting da spüre ich deine verzweiflung. vorher hab ich das auch noch gar nicht so richtig gespürt. (ich hab es mir gedacht, aber das ist was anderes)
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 19:03

ohje, jetzt stifte ich verwirrung

das das ich ehrlich antworte war allgemein bezogen, sprich, ich antworte immer ehrlich wenn mir konkrete fragen gestellt werden. sie hat das thema nicht angesprochen.
Auch das rumdrucksen etc. war allgemein gemeint.

Mir gehts auch nicht wirklic darum, dass jetzt das Essverhalten nicht explizit angesprochen wurde...
es ist nur ein puzzleteil.

Allgemein gehts mir ehr darum, dass es eben zu sehr auf der Sachebene bleibt.

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sandrin
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 19:05

Im Übrigen wäre es für ein MS-Patientin nicht gerade untypisch, dass sie sich um das Thema herumduckst. Gehört zum Kranheitsbild. Sollte ein Therapeut wissen und erkennen.

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Beitrag Mi., 16.01.2013, 19:07

dann verlass doch mal die Sachebene...

LG ADW
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*Miri*
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 19:08

ich kann nicht... ich kann währenddessen einfach nicht... ich funktioniere einfach nur....


ziegenkind
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 19:16

miri, sage ihr, was du wollen würdest und dass du irgendwie nicht kannst. bitte sie darum, mit dir gemeinsam drüber nachzudenken, was du brauchst, was sie tun kann, was du tun kannst, damit es besser klappt, in einem gemeinsamen suchprozess. sowas kann ganz wichtig ein, wie der berühmte satz: ich bin alkoholiker, ich kann alleine nicht weiter. oder hast du das auch schon alles gemacht?
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 19:29

Hi Miri,

danke für deine Erklärung. Jetzt wird es verständlicher.
ich kann nicht... ich kann währenddessen einfach nicht... ich funktioniere einfach nur....
Angenommen, deine Thera würde mit dir auf der Emotionsebene arbeiten. Könntest du dich bei ihr drauf einlassen?
Liegt es nur an ihrer Methode, dass du bei ihr nur funktioniert oder liegt es (auch) an der Persönlichkeit deiner Therapeutin? Kurz: Ist sie jemand, bei der du dir vorstellen könntest, dich auf sie und die Therapie einzulassen, wenn sie anders abreiten würde?
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Beitrag Mi., 16.01.2013, 19:46

Jenny, ganz ehrlich, ich weiß es nicht.
Ich weiß das ich bei der Klinikthera sofort das Gefühl hatte, dass ich mich bei ihr drauf einlassen kann. Es war eine Grundsymphatie da. Die hat mir hier gefehlt. Aber die frage ist, ob ich es mir erlauben kann nach der Nadel im Heuhaufen zu suchen.
Derzeit würde es mir schwer fallen mich darauf einzulassen. Weil eben so dinge war wie mehrmals Hausaufgaben aufgeben, nie sehen wollen, keine klare Struktur etc
Ich weiß sie will wahrscheinlich nur mein Selbstwert und bewusstsein aufbauen, durch das loben meines funktionierens, oder auch macht sie mir immer wieder komplimente, für mein Äußeres. Aber das bedeuted mir nichts, weil ich mit meinen äußeren klarkomme, aber immer wieder die Erfahrung (in meinen Augen) gemacht habe, als Mensch, als Charakter, nciht zu passen, nicht gemocht zu werden.
Insgesamt bin ich mittlerweile natürlich noch misstrauischer. Es ist wohl die Angst davor enttäuscht zu werden, verletzt zu werden, wenn ich meinen Schutz aufgebe.

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