Lieblingszielscheibe für Spott

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Bob
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Beitrag Do., 27.03.2008, 23:26

Hallo Tiburon

Ich habe auch lange Zeit zumindest glaub ich das vieles zu ernst genohmen
obwohl es oft wirklich nur spaß war.Aber es wahr für mich halt keiner
weil ich damit nicht umgehen konnte.

Jetzt habe ich schon seit längerer Zeit das im Griff ich lass gewisse aussagen einfach abprallen an mir es kümmert mich einen scheiß was andere sagen (es funktioniert zu 98 Prozent sag ich mal,du weißt ja mein Thread), aber ich muss noch lernen aussagen von Menschen die mir wichtig sind nicht so zu herzen zu nehmen.Denn Früher war es schwer für mich weil mich alles gekrängt hat und ich damit nicht umgehen konnte jetzt habe ich schon teilweise es im griff weil ich nicht so oft ob solche Aussagen nachdenke aber wenn Aussagen kommen von Menschen gerade von Menschen die einem wichtig sind dann nimt man das dann noch empfindlicher auf.

Ich finde man denkt im leben zu oft nach und es Blockiert einen dann was man denkt z.B.: Warum werd ich veräbelt Was hab ich denen denn getan usw.........

Ich kenn einen aus meiner Arbeit der nimt alles mit Humor und denkt nicht so viel nach über alles und er ist auch irsinig locker egal um was es geht.

Viele können einfach nicht so locker sein (oder über denn Spott sich äußern) vor allem wem man schlechte erfahrungen mit spott gemacht hat, man sollte lernen diesen Prozess hab ich schon fast hintermir nicht alles so nah an einen heranzulassen, es hilft wenn man im Leben nicht alles so ernst sieht
sicher verletzt es einen wenn man damit noch nicht umgehen kann und zwar sehr, aber wenn man etwas lockerer wird und lernt zuerstmal sich zu Äußern über denn spott, dann denen Jenigen spottern deine eigene Grenze zu zeigen was auch ein großer Lern Prozess ist, und nicht sich alles so zu herzen zu nehmen und nicht die Fehler bei sich selbst zu suchen dann glaub
ich bekommt man damit schon viel auf die Reihe.

Sorry war vieleicht ein wenig zu viel geschriebenes...

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vita
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Beitrag Fr., 28.03.2008, 08:57

Hallo Tiburon,
Du bist der letzte Dreck,wenn du nicht lernst und den Schulabschluss nicht hast!"
Dein Vater hat wohl da eigene Erfahrungen gemacht und wollte wohl nicht, dass du die gleichen schmerzhaften Erfahrungen machen musst wie er. Dein Vater hat sich sehr unglücklich ausgedrückt, hat aber wohl gemeint, dass es ohne Schulabschluss schwierig ist, ganz besonders in unserer Zeit.

Es gibt ja so etwas wie eine "selbsterfüllende Prophezeiung", will heißen, wenn du selber glaubst, ein Trottel zu sein, so wirst du dich entsprechend deines Glaubens verhalten und demzufolge entsprechende Reaktionen erhalten, damit dein Glaube aufrecht erhalten bleibt.

Beim Kreis der Spötter und Verspotteten würde ich keine Schuldfrage stellen, sondern mir den Kreislauf anschauen.

lg
vita

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Aditi
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Beitrag Fr., 28.03.2008, 15:20

Black XistenZ hat geschrieben:
vita hat geschrieben: Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass andere Menschen gerne wissen möchten, wo meine Grenzen sind.
ja, das schon. aber wenn sie wissen wo meine grenzen sind fällt es ihnen noch leichter, diese gezielt zu überschreiten. es ist imho nicht nur essentiell seine grenzen zu kennen und zu kommunizieren sondern auch, über geeignete techniken und verteidigungsstrategien zu verfügen um grenzüberschreitungen für den "angreifer" so schmerzhaft bestrafen zu können dass es einen wirklich abschreckenden effekt hat. oder anders gesagt: anderen seine grenzen deutlich machen stärkt erst dann die eigene position, wenn man sie auch verteidigen kann - ansonsten vergrößert man dadurch nur die angriffsfläche.
"grenzen", ein wichtiges thema. ich denke, ich sollte mir klar darüber sein, wo meine grenzen sind. dann ist es unherheblich, ob andere gerne wissen möchten wo meine grenzen sind oder nicht. und wenn ich weiß, wo meine grenzen sind, gelingt es keinem anderen, sie zu überschreiten (gezielt oder ungezielt). wir können unsere grenzen bewachen, können jeden eindringling niederkämpfen, können uns einmauern oder auf andere weise abschrecken - das ist alles recht wirkungsvoll, kostet viel zeit, kraft und mühe und führt am eigentlichen vorbei.
es bringt uns nicht weiter, geistige und seelische festungen hochzuziehen, in denen man dann hockt, aus lauter angst vor all dem, was geschehen könnte. denn - leben tut weh und konfrontiert uns immer wieder mit dem unbekannten in uns. wenn alle kraft in die grenzsicherung wandert, bleibt nicht viel übrig, um sich im eigenen raum auszubreiten. auch hindert es im selben maße, die grenzen anderer wahrzunehmen und zu achten, denn mit dem blick von den mauern der grenzfestung herab hat man nur feinde und räuber im visier.
ich glaube, den eigenen raum einzunehmen, im eigenen leben anzukommen, mutig und authentisch zu sein, ist eine ganz normale lebensaufgabe, die zu lösen wir auf erden sind.

mlg
aditi

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Tiburon
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Beitrag Fr., 28.03.2008, 16:55

Bob hat geschrieben:Sorry war vieleicht ein wenig zu viel geschriebenes.
Nein,das passt schon!Es stimmt ja eigentlich alles,was du da geschrieben hast und ich bin gerade dabei,etwas zu verändern.Mit meiner Schüchternheit komme ich inzwischen recht gut klar,aber Spott ist etwas,womit ich noch kämpfe.Deshalb hab ich diesen Thread eröffnet.Um mir ein paar Denkanstösse zu holen,die mich auf meinem Weg weiterbringen und Antworten auf einige Fragen zu finden.Ein Problem von mir ist,dass ich es noch nicht ganz geschafft habe,die Vergangenheit hinter mir zu lassen und mit ihr abzuschliessen.Vielleicht fällt mir das leichter,wenn ich ein paar Antworten gefunden und und bei gewissen Dingen,die da früher passiert sind auch verstanden habe,warum sie eigentlich passiert sind.
vita hat geschrieben:Dein Vater hat wohl da eigene Erfahrungen gemacht und wollte wohl nicht, dass du die gleichen schmerzhaften Erfahrungen machen musst wie er. Dein Vater hat sich sehr unglücklich ausgedrückt, hat aber wohl gemeint, dass es ohne Schulabschluss schwierig ist, ganz besonders in unserer Zeit.
Wenn es wenigstens zielführend gewesen wäre...Als ich 17 war,war das Maß voll!Da waren die Depressionen schon sehr stark,ausserdem wurde mir klar,dass ich das alles längst nicht mehr freiwillig mache,sondern vom Elternhaus dazu genötigt bzw.erpresst werde mit,wie gesagt,Aussagen wie:"Du bist der letzte Dreck wenn du das nicht machst..."
Mit 17 brach ich die Schule ab und 1 Monat später begann ich zu arbeiten.Seit damals bin ich noch nie arbeitslos gewesen.

Ich habe schon ziemlich früh erkannt,dass ich mehr der Arbeitertyp als der Studententyp(als den mich meine Eltern ja am liebsten gesehen hätten...)bin!
Das einzige Problem daheim war,das meine Eltern das nicht akteptieren konnten oder wollten!Denn es gab,vielleicht ausser in den grossen Sommerferien,KEIN anderes Thema mehr als Schule!Das beweist mir einmal mehr,wohin dieses"nicht akzeptieren können"letztendlich führen kann!!Ich habe es noch keine Sekunde bereut,dass ich die Schule nicht fertig gemacht hab!

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Tiburon
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Beitrag Fr., 28.03.2008, 17:51

vita hat geschrieben:Es gibt ja so etwas wie eine "selbsterfüllende Prophezeiung", will heißen, wenn du selber glaubst, ein Trottel zu sein, so wirst du dich entsprechend deines Glaubens verhalten und demzufolge entsprechende Reaktionen erhalten, damit dein Glaube aufrecht erhalten bleibt.
Ich weiss(heute),dass ich kein Trottel bin!Aber auch hier spüre ich manchmal die noch nicht abgeschlossene Vergangenheit.Wenn ich das Gefühl habe,jemand will mich vor anderen als Trottel hinstellen,da seh ich auch noch ab und zu rot!Aber ich bin auf einem guten Weg!Denn die Häufigkeit meiner allergischen Reaktionen auf Spott hat sich schon reduziert.
Aditi hat geschrieben:es bringt uns nicht weiter, geistige und seelische festungen hochzuziehen, in denen man dann hockt, aus lauter angst vor all dem, was geschehen könnte.
Da gebe ich dir völlig recht!Ich habe nämlich das"volle Programm"hinter mir:Depressionen,Selbstzweifel,keine Selbstakzeptanz,Schüchternheit,Suche nach dem Lebenssinn,Selbstmordgedanken,Zielscheibe für Spott,...
Die Schutzmauern,die ich mir im Laufe der Jahre selbst errichtet habe,waren von aussen nicht mehr zu durchbrechen.Also was bleibt einem übrig,als zu versuchen,diese Mauern selber wieder niederzureissen?

Symbolisch sieht meine momentane Situation etwa so aus:Seit längerer Zeit schon bearbeite ich meine Mauern mit dem Stemmeisen.Das ist anstrengend!Ich hab es schon geschafft,mehrere Löcher hineinzuschlagen.Das heisst,es passt bereits von aussen was hinein.Aber keines dieser Löcher ist schon gross genug,dass ich durchkönnte.Ich bin also noch nicht frei!Mit diesem komme ich schon gut zurecht,mit jenem eben noch nicht!Aber das wird schon,solang ich aufpasse,dass ich die Löcher nicht wieder zubetoniere!

Aber ich finde es falsch,wenn du"Grenzen setzen"mit"Festungen hochziehen"gleichsetzt!
Aditi" hat geschrieben:wenn ich weiß, wo meine grenzen sind, gelingt es keinem anderen, sie zu überschreiten (gezielt oder ungezielt).
Wenn ich weiss:Bis hierher und nicht weiter,bis hierher finde ich es vielleicht noch lustig,aber weiter nicht mehr.Dann kenne ich meine Grenzen!Und das reicht deiner Meinung nach?Was sollte einen Spötter daran hindern,so weit zu gehen wie er will?

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Aditi
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Beitrag Fr., 28.03.2008, 19:59

Tiburon hat geschrieben:Was sollte einen Spötter daran hindern,so weit zu gehen wie er will?
salopp formuliert, gar nix kann ihn hindern! du kannst sein verhalten nicht kontrollieren. was du tun kannst, ist, dich zu schützen und das ist schon arbeit genug.

aditi

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Tiburon
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Beitrag Fr., 28.03.2008, 22:31

Aditi hat geschrieben:salopp formuliert, gar nix kann ihn hindern! du kannst sein verhalten nicht kontrollieren. was du tun kannst, ist, dich zu schützen und das ist schon arbeit genug.
Aber muss ich um mich zu schützen meine Grenzen denn nicht auch verteidigen?Wenn nicht,würde das doch darauf hinauslaufen,dass man sich alles gefallen lässt!Dann ist man doch wieder dort,wo man eigentlich nicht hin will...Man lässt sich verspotten und wehrt sich nicht.
Aditi hat geschrieben:ich glaube, den eigenen raum einzunehmen, im eigenen leben anzukommen, mutig und authentisch zu sein, ist eine ganz normale lebensaufgabe, die zu lösen wir auf erden sind.
Aber nicht mutig genug,um gegen Spott Grenzen zu setzen und diese auch zu verteidigen?
Kenne mich nicht ganz aus...

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Aditi
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Beitrag Sa., 29.03.2008, 12:51

lieber tiburin,

ich denke da an die eigene innere einstellung, die veränderbar ist. sich verteidigen kann weitere, noch schwerere angriffe provozieren. nicht jede heiße kartoffel, die jemand mir zuwirft, muß ich allerdings zwangsläufig auffangen. ich kann sie fallen lassen, ihr ausweichen, sie zurückgeben.
starke frauen/starke männer haben es nicht nötig andere auszuspotten. wer über andere spottet ist schwach, will sich seiner schwäche allerdings nicht stellen. wenn wieder jemand über dich spottet, wie wäre es, wenn du deine innere einstellung dahingehend verändern könntest, dass du dir sagst (oder/und denen): "schau, wieder "verletzte kinder!" - so gibst du den ball zurück.

lg
aditi

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vita
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Beitrag Sa., 29.03.2008, 23:00

Hallo,

aditi schrieb:
..sich verteidigen kann weitere, noch schwerere angriffe provozieren. nicht jede heiße kartoffel, die jemand mir zuwirft, muß ich allerdings zwangsläufig auffangen.
Unter "verteidigen" verstehe ich jetzt mal "rechtfertigen". Und das ist niemals notwendig.

Je nach dem, wie Spott gemeint ist, kann ich den mir zugeworfenen Ball auffangen und zurückwerfen, oder ausweichen, weil der Ball eine heiße Kartoffel ist.

Es gibt erwachsene Menschen, die tatsächlich arm drann sind und sich durch die Verspottung eines anderen kurzfristig aus ihrer eigenen Armseligkeit zu befreien versuchen. Jedoch sind dies -meiner Meinung nach- sehr wenige Leute, auf deren Gesellschaft ich persönlich eh verzichten kann.

Wenn ich jedoch meine Kindheitserfahrungen mit ins Erwachsenenleben nehme, ist ein Teil von mir noch nicht erwachsen geworden, da ich in meiner innereren Einstellung noch immer das verspottete Kind bin und entsprechend reagiere.

lg
vita

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Aditi
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Beitrag So., 30.03.2008, 09:35

vita hat geschrieben: Wenn ich jedoch meine Kindheitserfahrungen mit ins Erwachsenenleben nehme, ist ein Teil von mir noch nicht erwachsen geworden, da ich in meiner innereren Einstellung noch immer das verspottete Kind bin und entsprechend reagiere.
lg
vita
liebe vita,
genau darum geht es. ich muß mir allerdings diese muster bewusst machen, denn erst wenn sie mir bewusst sind, kann ich sie verändern.

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Aditi
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Beitrag So., 30.03.2008, 13:19

ich möchte meine gedanken mit meinen erfahrungen untermauern - lieblingszielscheibe kann mann/frau ja für vieles werden, nicht nur für spott, auch für aggression, wut ect.

aufgrund meiner erlebnisse in der kindheit (sexualisierte gewalt) habe ich mir unbewusst einen partner gewählt, der genau in diese wunde passt. jahrelang dachte ich, je mehr ich mich zurücknehme, rücksicht nehme, verantwortung für andere (z.b. ihn) übernehme, meine wünsche unterdrücke, konflikte vermeide ect. desto harmonischer wird die beziehung sein. genau das gegenteil ist eingetroffen (damals wusste ich noch nicht, was heute, nach jahrelanger therapie weiß und fühle). diese typische form der selbstaufgabe ist ein kindlich-regressives verhalten. mein regressives verhalten führte zum überkompensierenden verhalten meines partners: je unaggressiver ich wurde, desto aggressiver wurde er.
fazit: je mehr ich auf meine stärke und kompetenz (für mich) verzichtete, desto mehr blähte sich das gefühl der stärke bei meinem partner auf.

meinen eigenen standort zu finden, das ist meine aufgabe: wer bin ich? was will ich? ich bin in voller rüstung zum kampf angetreten, ohne zu wissen, was eigentlich ausgefochten werden soll. jetzt bin ich so weit (zumindest überwiegend) meine energie nicht mehr dafür einzusetzen, jemanden zu verändern, der sich nicht ändern will, sondern zur klärung meines eigenen standpunktes und um meine alternativen zu nutzen.

mlg
aditi

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Tiburon
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Beitrag So., 30.03.2008, 19:39

vita hat geschrieben:Wenn ich jedoch meine Kindheitserfahrungen mit ins Erwachsenenleben nehme, ist ein Teil von mir noch nicht erwachsen geworden, da ich in meiner innereren Einstellung noch immer das verspottete Kind bin und entsprechend reagiere.
Das gibt mir zu denken!Wenn ich das richtig verstanden habe:Da ich z.b.mit meiner Schüchternheit bereits klarkomme,so ist dieser Teil in mir bereits erwachsen.Da ich aber mit Spott noch nicht so zurechtkomme,so ist dieser Teil noch das verspottete Kind?

Ich erwähnte immer das Wort"Selbstakzeptanz".Und ich weiss,dass ich mit der Schüchternheit erst,als ich sie akzeptierte,zurechtgekommen bin.Nun glaube ich aber nicht,dass ich Spott so leicht akzeptieren könnte...Ihr sprecht davon,dass man seine innere Einstellung ändern muss.Ist das in etwa so gemeint,dass ich mir über jeden Spötter denken soll:"Armer Mensch!Was kannst du mir schon tun?Du kannst mir bestenfalls leid tun!"Oder so ähnlich.

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Gärtnerin
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Beitrag So., 30.03.2008, 19:46

Tiburon hat geschrieben:Wenn ich das richtig verstanden habe:Da ich z.b.mit meiner Schüchternheit bereits klarkomme,so ist dieser Teil in mir bereits erwachsen.Da ich aber mit Spott noch nicht so zurechtkomme,so ist dieser Teil noch das verspottete Kind?
Ich würde es so sehen: Die Schüchternheit ist ein Teil von dir. Deshalb konntest du sie akzeptieren. Spott aber ist etwas, das von außen, von anderen kommt, weshalb es sich nicht einfach so annehmen lässt. Mein Ansatz wäre eher: Nicht versuchen, den Spötter anzunehmen (etwa indem du Mitleid für ihn entwickelst), sondern dich lieber fragen, welche Teile von dir verspottet werden und dann versuchen, diese Teile deiner selbst anzunehmen.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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vita
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Beiträge: 178

Beitrag Mo., 31.03.2008, 07:05

Hallo Tiburon,

eine innere Veränderung muss nicht unbedingt Akzeptanz sein, sondern erst einmal die Anerkennung dessen, was tatsächlich ist.

Was ich meinte, ist die innere Reaktion. Was wird in dir wirksam, wenn du auf einen Spötter triffst und wie reagierst du darauf? Hat der Spötter z. B. die gleiche Wirkung wie einst ein Erlternteil? In diesem Fall würdest du ihm die gleiche Macht einräumen, wie damals, als du noch klein warst, da du Vergangenheit und Gegenwart verwechselst.

Es ist also nicht der Spötter selber, sondern deine Interpretation von Spott und gefühlsmäßige Reaktion darauf.

lg
vita

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sino
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Beiträge: 207

Beitrag Mo., 31.03.2008, 09:03

Hallo Tiburon,

in den Genuß von Spott zu kommen verlangt vom Verspotteten eine Höchstleistung. Niemand steckt Verletzungen einfach so weg, vor allem jene sind schmerzhaft, die man nicht sofort auflösen kann.

Spott in seiner gesunden Form hat für mich in seiner Aggression auch eine befreiende und reinigende Funktion. Eine Gruppe oder ein einzelner grenzt sich von etwas ab und schafft damit eine Basis. Wir sind da ziemlich ambivalent, allein der Zusammenhang zwischen Lachen und Weinen, jeder hat schon erlebt oder beobachtet wie leicht der Wechsel zwischen beiden sich vollzieht.

Unangenehm wird es für den Verspotteten wenn er mit diesem Spott aus der Gemeinschaft bugsiert wird und dann allein damit überbleibt. Es scheint immer nur um Opfer und Täter zu gehen. Aber geht es dem Täter wirklich besser?

Ich finde was vita schrieb
Es ist also nicht der Spötter selber, sondern deine Interpretation von Spott und gefühlsmäßige Reaktion darauf.
als den Beginn einer möglichen Lösung, die Verantwortung in die Hand zu nehmen und sich die Verletzung einzugestehen und anzunehmen. Verdammt ja es tut weh, aber es bringt mich nicht um.

Mir hat dennoch immer das Verständnis für den Spötter geholfen, dem Spott seine Schärfe zu nehmen.

- Ich habe wirklich etwas saublödes gemacht und kann mit den anderen über mich mitlachen
- Ich habe etwas saublödes gemacht, ich schäme und entschuldige mich
- Ich habe nichts saublödes gemacht, die anderen spotten, ich suche mir eine andere Gesellschaft

Die "Bösen" sind für mich jene, die immer alles außen suchen und abarbeiten, die gibt es und auf die fällt man gerne herein wenn einem der Blick verstellt ist, die wollen zwar auch in Frieden leben, nur schaffen sie es nicht bei sich zu bleiben. Und es gehört schon sehr viel Mut, Intelligenz und Willen dazu sich seine Schwächen einzugestehen oder sie überhaupt wahrzunehmen, da ist es schon leichter über andere zu lachen. Manche verharren ihr Leben lang auf dieser Stufe.

Aber manchmal ist es auch wirklich einfach nur witzig über seine eigene Dummheit mitlachen zu dürfen.
Ich denke du kannst über dich selbst lachen.
You were born. And so you're free. So happy birthday. Laurie Anderson

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