Bin ich abhängig von meinem Therapeuten?/Fortsetzung

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Gelli
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Beitrag So., 12.08.2012, 08:27

Ich danke euch für die zahlreichen Rückmeldungen,über den ein oder anderen Gedanken und Idee die in euren Köpfen so vorgehen.
Ich brauche das,auch wenn sich einige Rückmeldungen garnicht schön anhören,aber es geht ja vielmehr darum sich mit den Gedanken oder Ideen auseinander zu setzen.Es gibt in den Rückmeldungen antworten die ich nachvollziehen konnte aber es gab auch welche die total daneben gingen.

Irgentwo las ich,das mein Thera,oder die Therapie die ich seit Jahren machen sich wie "Wischi-Waschi"anhören.Das kann ich überhaupt nicht so sehen,denn erstmal kann man nicht nur aus dem schreiben herauslesen ob ein Thera was taugt oder nicht,und die Methoden die er anwendet oder angewendet hat daraus kann auch niemand sagen das dies Wischi-Waschi ist.Jeder Mensch braucht seinen eigenen Weg was Therapie angeht.Jeder geht einen anderen Weg,der eine braucht länger der andere braucht kürzer.
Ja 9 Jahre lesen sich sehr lange,aber ich weiß noch genau wie ich die ersten Male da saß,ich war ein nichts und niemand,hatte große Probleme zu dem Zeitpunkt mit meinen Kindern,und ich mit meinen schweren traumatischen Geschichten.Schon da hatte ich weder Freunde noch Bekannte,ich war schon zu dem Zeitpunkt genauso allein wie heute auch noch.
Nur heute entziehe ich mich bewusst aus dem Leben und der Öffentlichkeit,weil ich nie wieder verletzt werden möchte,ich ertrage es nicht mehr das Menschen ganz gleich welche,mich anlügen,vor mir etwas vorspielen was nie der Wahrheit entspricht.
Die Verletzung geschah vor einem Jahr,(nichts traumatisches)aber doch eben so arg das ich den Glauben an die Menschen und an das Leben verloren habe.Ich leide sehr darunter,denn ich wünschte es echt anders,aber ich habe keine Kraft mehr.
9 Jahre haben auch Veränderungen gebracht,ich komme mitlerweile gut mit den Kindern zurecht,na ja,der eine ist ausgezogen seit letztes Jahr und studiert und der andere ist jetzt in der 10 Klasse im Gymnasium.
Ich habe meine vielen traumatischen Erfahrungen,meine schwere Vergangenheit aufgearbeitet und mitlerweile verarbeitet,und viele kleine andere Baustellen habe ich abbauen können,ich habe in der Therapie hart arbeiten müßen.
Wie oft saß mein Thera mit mir auf dem Fußboden um auf gleicher Augenhöhe mit mir zu sprechen,ich habe meine vielen innerlichen Anteile in mir finden dürfen,mit ihnen arbeiten,und sie letztendlich in mir zu integrieren,wie oft gingen wir gemeinsam in den Keller und ich durfte meine Agressionen im Beisein meines Theras herauslassen,er war all die Zeit sehr einfühlsam und geduldig zu mir,welch ein Mensch war jemals zu mir geduldig oder zeigte ansatzweise verständnis?Niemand!
Niemand hier hat also das Recht zu sagen mein Thera arbeite nicht richtig mit mir,jeder Thera arbeitet auf seine Weise und dieser Thera hat Klieenten bis zum Umfallen weil er so beliebt ist.
Ich als Langzeitklieentin geniesse bei ihm das ich ohne zeitlichen Druck mit ihm arbeiten kann,und klar,ich sollte mich um soziale Kontakte in der Aussenwelt kümmern,aber will ich das noch nach all den Verletzungen und ewiges anlügen?Ich kann einfach nicht mehr.
Und der Gedanke von einigen hier ist berechtigt zu sagen,was ist,wenn meinen Thera etwas geschehen könnte wo er nicht mehr für mich da sein könnte,denn nichts ist ohne Garantie,in welch ein tiefes Loch würde ich fallen weil ich ja ganz ohne soziale Kontakte bin.Ja,das wäre nicht auszudenken wie tief ich fallen würde.
Und diese Angst auszuhalten,jeden Tag es darf ihm nichts geschehen ist quälend und es zerreisst mich.
Es ist traurig das nur mein Thera aus seiner Position heraus mir zeigt das es gute Menschen gibt,das man vertrauen lernen kann.Vertrauen kann man jedoch nur lernen und aufbauen wenn das von beider Seiten gepflegt wird.Und in der Aussenwelt gibt mir keiner die Chance vertrauen zu lernen,weil auf Dauer die Menschen mir immer wieder was vormachen.Ja,ich leide sehr darunter aber nicht darunter,das ich die Nähe und Zuwendung von meinem Thera erfahre.Und einen Mann als Beziehungspartner kann ich genauso nicht zulassen wie die Beziehungsebene zu einer Frau.
Die 9 Jahre Therabeziehung haben mein Leben nichts weggenommen,nein es war mein Gewinn,es ist eine Zeit die ich niemals missen möchte,und für die ich unendlich dankbar bin,denn er war und ist der einzige Mensch der mir etwas positives schenkt.

Zu der ein oder anderen These schreibe ich vieleicht später noch was zu.
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Waldschratin
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Beitrag So., 12.08.2012, 08:46

Hallo Gelli,
das mit dem "Wischi-Waschi" war ich. Ich hab aber auch voraus geschrieben : "Für mich hört sich das an wie - Ich habs also nicht entgültig als Tatsache gesetzt,kann und will ich ja auch nicht,kenne ja weder dich noch deinen Thera.War eben nur mein Gedanke dazu.

Daß du so viel aufarbeiten konntest in diesen Jahren,find ich klasse und freu mich für dich. Ich weiß aus eigener Erfahrung,was da dranhängt und wie schwer das ist.Auch,daß es einen nachhaltig verändert und man damit umgehen lernen muß.
Ich kenns auch aus eigener Erfahrung,daß und warum du Menschen so bedrohlich erlebst - ging und geht mir manchmal auch jetzt noch nicht anders,nur bin ich dem nicht mehr hilflos ausgesetzt wie früher.

Was sagt dein Thera eigentlich dazu,daß du gar nicht mehr in die "Außenwelt" gehen willst ? Und was für Ziele habt ihr denn jetzt,wo du deine traumatischen Erfahrungen so gut aufgearbeitet hast?Ich frag das nicht,weil ich deinen Thera was "nachweisen" will,sondern weil ich verstehen möchte,was dir grade gar so große Not macht und warum du selber dich nach ner Abhängigkeit von ihm fragst.
Gelli hat geschrieben:Es ist traurig das nur mein Thera aus seiner Position heraus mir zeigt das es gute Menschen gibt,das man vertrauen lernen kann.Vertrauen kann man jedoch nur lernen und aufbauen wenn das von beider Seiten gepflegt wird.Und in der Aussenwelt gibt mir keiner die Chance vertrauen zu lernen,weil auf Dauer die Menschen mir immer wieder was vormachen
Könnte das nicht ein guter Ansatzpunkt sein,um in der Therapie dran zu arbeiten?
Klar,die anderen Menschen kannst du nicht verändern,aber du kannst rausfinden,was du selber an dir ändern kannst,um besser die Streu vom Weizen unterscheiden zu lernen.Oder mit Verletzungen anders,"schonender" für dich,umgehen zu lernen.

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Tigerkind
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Beitrag So., 12.08.2012, 09:30

Naja, Gellie, es hängt nicht so sehr von den anderen ab, sondern von Dir ob Du bereit bist einen Vertrauensvorschuß zu geben.
Na klar, das birgt die Gefahr von Enttäuschungen, aber so ist das Leben,

Aber Du könntest natürlich z.B. mit Deinem Therapeuten daran arbeiten wie Du lernst mit solchen Enttäuschungen umzugehen.

Es gibt bestimmt noch andere liebenswürdige Menschen die Dich mögen können und die Du mögen kannst.

Liebe Grüße

Tigerkind
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yamaha1234
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Beitrag So., 12.08.2012, 09:53

Gelli hat geschrieben: Die 9 Jahre Therabeziehung haben mein Leben nichts weggenommen,nein es war mein Gewinn,es ist eine Zeit die ich niemals missen möchte,und für die ich unendlich dankbar bin,denn er war und ist der einzige Mensch der mir etwas positives schenkt.

Zu der ein oder anderen These schreibe ich vieleicht später noch was zu.
Ja, besonders schenkt er dir sehr viel im zwischenmenschlichen Bereich und forciert dadurch (vielleicht sogar unbewusst) deine Abhängigkeit ihm Gegenüber. Da ihr aber eine asynchrone Beziehung habt, ist das eben keine gleichberechtigte Partnerschaft, und früher oder später folgt der Absturz und eben auch die (Ent) -Täuschung. Ist leider eine Regel in abhängigen Beziehungen....

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Gelli
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Beitrag So., 12.08.2012, 10:50

Zum Thema "Aussenwelt gehen".

Klar,wie oft hat er mir empfohlen in die Aussenwelt zu gehn,hat Tips und Tricks mit mir ausarbeiten wollen und können wie ich was machen kann damit Menschen die Möglichkeit bekommen mit mir in Kontakt zu gehen.Immer wieder arbeitet er darauf hin mich ins "Leben"zu bringen und hinter jeder negativen Erfahrung oder Dingen etwas positives heraus zu picken.Alles Menschenmögliche und Therapeutischer Arbeit macht er um mir das Leben näher zu bringen,aber all das bringt nichts wenn ich diejenige bin die das nicht mehr umsetzen kann,denn Vertrauen kann er mir in die Menschen nicht schenken.
Für ihn ist alles umsetzbar,so jemand der nie Einsamkeit kannte,oder einen ganz "normalen"Werdegang ging,der mit Freunde und was auch immer aufwuchs und jetzt in seinem Leben all das erreicht hat was ich gern nur im Ansatz erreicht hätte(Partnerschaft/Freunde,festen Job)die können so etwas leicht sagen,das alles auch etwas positives hat.
Ich kann mein Leben nicht mit seines vergleichen weil er allein aus Beruflicher Position mich motivieren und Mut machen will,es ist sein Job,und mich macht es eben agressiv das von ihm zu hören der nicht im Ansatz weiß was Einsamkeit bedeutet oder wie es ist wenn man in seiner Position so gern Partnerschaft wünscht und diese nie erfahren hat,weil man durch die Vergangenheit so geprägt wurde und weil ich mein Leben von Anfang an in eine falsche Reihenfolge aufgebaut hatte,so das heute meine Situation so ist wie sie ist.Und das menschen ihn ewig was vormachen,ihn anlügen,das erfährt er nicht,klar wird er andere Probleme haben,aber er ist nicht allein,er hat die Chance mit seiner Familie und Freundeskreis neue Dinge zu erleben und um das zu kämpfen worin seine Träume sind.
Ich kann nicht kämpfen weil jegliches Vertrauen zerstört ist,und weil ich seit einigen Monaten eine schwerwiegende Diagnose bekommen habe.Aus dieser Tatsache heraus hat mein Thera mir auch gesagt,ich könne solange ich das brauche bei ihm bleiben.
Ich kann es nicht ertragen wenn mir immer gesagt wird,freu dich am Leben,freu dich an die kleinen unscheinbaren Dinge,freu dich an der Tatsache das es dich gibt.
Nein,ich habe mich noch nie am Leben,oder an mich,oder an unscheinbaren Dingen erfreut,weil mein Leben solange ich schon da bin nur ein einziger Kampf ist.Und ewiges kämpfen macht müde,kaputt,und nimmt alle Energien weg.
Auftanken kann ich nicht wenn nichts da ist wo ich genügend benzin auftanken kann um eine gute Strecke wieder fahren zu können.
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(e)
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Beitrag So., 12.08.2012, 10:56

Liebe Gelli

1 Jahr ist zu wenig, um aufzutanken. Das kommt schon noch, später. Stress Dich nicht. Bei mir ging es auch länger. - Du hast Recht, es ist schwierig für jemanden, der das nicht selbst erlebt hat. Man fragt sich, wieso eigentlich? Bei mir gab es auf einmal Umstände und Gründe, die mir den Schritt nach außen sinnvoll erscheinen ließen, ich hatte Ziele. Vielleicht findest auch mal Gründe, so wie Dein Job. Dann kommt der Rest von allein. Es muss ja nicht so sein, dass Du gleich das absolute Gegenteil wirst und nun überall auf jede Party gehen musst. Bleib Dir treu.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Gelli
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Beitrag So., 12.08.2012, 11:12

wie kommst du auf "1 Jahr ist zu wenig"?

Ich stress mich auch nicht mehr,es ist mir egal geworden,auch wenn ich darunter leide.

Aus deinen Worten lese ich immer,das du noch daran glaubst das ich wieder die Geselligkeit oder Aussenwelt erfahren werde,ich glaube nicht mehr daran,ich habe keine Kraft mehr.
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Tigerkind
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Beitrag So., 12.08.2012, 11:23

Gelli hat geschrieben:glaubst das ich wieder die Geselligkeit oder Aussenwelt erfahren werde,ich glaube nicht mehr daran,ich habe keine Kraft mehr.
Ja, es ist ja auch Realität das es an Dir ist, wieder Vertrauen zu schenken.

Möchtest Du oder möchtest Du nicht?

Wenn Du nicht willst kann es nicht funktionieren.

Es ist Deine Entscheidung.
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Waldschratin
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Beitrag So., 12.08.2012, 11:30

Gelli hat geschrieben:Ich kann nicht kämpfen weil jegliches Vertrauen zerstört ist,und weil ich seit einigen Monaten eine schwerwiegende Diagnose bekommen habe.Aus dieser Tatsache heraus hat mein Thera mir auch gesagt,ich könne solange ich das brauche bei ihm bleiben.
Ich kann es nicht ertragen wenn mir immer gesagt wird,freu dich am Leben,freu dich an die kleinen unscheinbaren Dinge,freu dich an der Tatsache das es dich gibt.
Jetzt versteh ich dich besser....Danke für den Einblick,denn ich kann mir denken,daß dir das auch hier in so nem anonymen Forum schwerfallen muß.
Jetzt kann ich auch bissl besser verstehen,was dich grad an der Beziehung zu deinem Thera fuchst - und das ginge mir auch so.IST mir auch ne gute Weile so gegangen mit meiner früheren VT.Und ich hab da auch so manchen Strauß mit ihr gepflückt...
Aber ich hatte das Glück,daß sie nicht versucht hat,mich weiterhin zu überzeugen,sondern tatsächlich herging und mein "Aufgeben" ertragen/akzeptiert hat.Weil sie gleichzeitig auch merkte,daß ich ja im Grunde am Leben bleiben wollte und nicht "ernstmachen" würde,auch wenn mir die Sehnsucht nach "absoluter Ruhe" oft schon sehr nahe stand.

Denkst du,du kannst deinem Thera mal sagen,was er da auslöst in dir,wenn er dich da dauernd nur "überzeugen" will,wie "schön" das Leben doch ist?
Und kannst du mit ihm über diese schwerwiegende Diagnose reden und was die auslöst in dir?

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Tigerkind
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Beitrag So., 12.08.2012, 11:35

Darf man wissen was das für eine schwerwiegende Diagnose ist ?
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Gelli
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Beitrag So., 12.08.2012, 12:49

@Tigerkind

Nein,ich habe zwar schon angedeutet das ich eine schwerwiegende Diagnose vor Monaten erhalten habe,allein das ist schon wie "Waldschratin"sagte mir schwergefallen weil ich nicht mal weiß wie anonym ist das ganze hier.Vieleicht weiß schon jemand wer ich wirklich bin,und daher werde ich nicht genauer darauf eingehen wollen welche Diagnose es ist.

Meinen Thera sagen was das in mir auslöst wenn er ständig versucht mir das Leben schön zu reden,oder sagt das ich dankbar sein soll mit dem was ich habe,das liegt ganz bald an,denn er muß einfach wissen wie ein Teil von mir darüber denkt,und werde dabei auch sagen das er trotz aller Emphatie nicht mitreden kann und verstehen kann was es heißt einsam zu sein und mit unerfüllten Sehnsüchten leben zu müßen.
Er weiß um die Diagnose und ich rede viel mit ihm darüber,wir gehen auch gemeinsam oft auf den Friedhof und Kirche weil für mich und ihn das Thema kein Tabu ist und er möchte das ich mit allem Frieden mache.
Frieden damit das ich mit unerfüllten Sehnsüchten leben muß.

Unerfüllte Sehnsüchte tuen mir mehr weh als die Tatsache schwerkrank zu sein.
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Beitrag So., 12.08.2012, 12:57

Vielleicht bedingt sich das ja auch wechselseitig. Ich denke mal, die Tatsache, an einer schweren Erkrankung zu leiden, hat vielleicht wieder dazu gefühlt, dass du ihn jetzt erst recht brauchst und dich abhängiger fühlst. Ich denke auch, das ist normal. Je schlechter es mir geht, desto eher will ich auch mit meiner Thera sprechen und desto mehr denke ich darüber nach.
Gerade bei Krankheit fühlt man sich einfach hoffnungslos und will nicht hören, dass das Leben schön ist. Weil es sich einfach wie eine sehr starke Ungerechtigkeit anfühlt..was es ja wahrscheinlich auch ist

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Tigerkind
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Beitrag So., 12.08.2012, 13:31

Ja, das mit Deiner Diagnose läßt das ganze nochmal in einem anderen Licht erscheinen.

Deshalb frage ich Dich jetzt:Was wäre Dein Wunsch? Wie könnten wir Dir hier am besten helfen?

Was wünscht Du Dir von uns?

Liebe Grüße

Tigerkind
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Waldschratin
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Beitrag So., 12.08.2012, 14:01

Gelli hat geschrieben:Unerfüllte Sehnsüchte tuen mir mehr weh als die Tatsache schwerkrank zu sein.
Ja,das versteh ich sehr gut...
Flowerbomb hat geschrieben:Gerade bei Krankheit fühlt man sich einfach hoffnungslos und will nicht hören, dass das Leben schön ist. Weil es sich einfach wie eine sehr starke Ungerechtigkeit anfühlt..was es ja wahrscheinlich auch ist
Seh ich auch so.Und das will ja auch mal seine Berechtigung haben,will auch mal einfach "sein" dürfen,wie`s ist - und nicht gleich wieder "weggemacht" werden müssen.
Vielleicht hat dein Thera da ja noch so`n paar Probleme damit,weil ja nicht nur du seit 9 Jahren ne gute und wohl recht nahe Beziehung zu ihm hast,sondern er ja auch zu dir,so wie`s aussieht.

Ich versteh dich viel besser jetzt und kann auch besser verstehen,daß du dich grade jetzt sehr auf ihn stützst und dich auf ihn verläßt und ihn besonders nah brauchst.

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Gelli
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Beitrag Do., 16.08.2012, 08:16

@Tigerkind

Ja,was wünsche ich mir hier?

Gute Frage,die ich irgentwie nicht beantworten kann.


@Waldschratin

Man muß es ja immer so sehen,es ist der Job eines jeden Therapeuten seinen Klieenten auf dem Weg zu geben,das das Leben immer etwas positives hat,egal wie schlecht es einen doch geht oder "krank"ist.
Sie machen uns darauf aufmerksam das man hinter jeder negativen Erfahrung etwas positives heraus finden soll,und das man auch die "kleinen Dinge"um sich herum wahrnehmen und wertschätzen sollte.
Ja Theras können so etwas,sie leben mehr oder weniger alle in einer relativ "heilen" Welt.
Und so können sie uns aus ihrer Sicht und Aufgabe heraus uns sagen wie wertvoll doch das Leben im Grunde ist.
Mag sein,das an sich Leben wertvoll und etwas wunderschönes ist.Viele von euch werden das auch wohl so empfinden trotz ihrer Probleme.
Aber ich empfinde es nicht so,und hab es auch noch nie so empfunden.Und wenn mein Thera versucht,mir zu sagen das ich die "kleinen"Dinge um mich wertschätzen sollte,dann könnte ich ihm oft ins Genick springen.
Mein Leben war bestimmt von Gewalt,Mißbrauch,Abweisung,keine Freunde(in),keine Partnerschaft,ich bin in dem Sinne ganz alleine mit meinem jüngsten Sohn weil der ältere letztes Jahr ausgezogen ist und studiert.
Ich habe nichts,garnichts was mir am Tag Abwechslung oder UNterhaltung bietet,es ist mir daher jedesmal eine Freude wenn ich einmal die Woche meinen Thera sprechen darf,ich tele zwischendurch auch mit ihm,ich möchte seinen Kontakt niemals mehr missen.
Mein Thera kennt mich,wird mich auf seine Weise mögen,aber davon kann ich mir auch nichts "kaufen".
Ich weiß im inneren,wenn ich Menschen an meiner Seite hätte,die mich annehmen könnten wie ich bin,wo ich einfach "sein"dürfte,und wenn ich am Tag ausgelastet wäre,dann hätte ich wahrscheinlich auch nicht so den Drang zu meinem Thera,aber er ist der einzigste der mich "sein"lässt und zuhört.Leider ist es so.
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