Angst vor Wegfall meiner Berufsunfähigkeitspension

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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suesser38
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Beitrag Fr., 24.08.2012, 15:07

Ich bin zu 70 % behindert. Wird man dann, wenn die Pension ausgelaufen ist auf Reha geschickt oder wie? Wer hat Anspruch auf eine Mindestsicherung? Es bekommen ja nicht alle Kranke oder Arbeitslose eine Mindestsicherung oder?

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candle.
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Beitrag Fr., 24.08.2012, 15:09

Arta, deswegen habe ich ja die Unterschiedlichkeit in Deutschland erklärt. Berufsunfähigkeit ist eben nicht das selbe wie ganz und gar erwerbsunfähig. Leider bekam ich dazu ja keine Antwort. Ich gehe davon aus, dass es schon Verbesserung einer Erkrankung geben kann je nach Krankheitsbild.

Ich mußte beim Gutachter nicht solche Kunststückchen machen da ging es härter zur Sache. Naja, euer System kenne ich eben nicht. Da klinke ich mich jetzt auch besser aus.

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Rezna
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Beitrag Fr., 24.08.2012, 15:59

suesser38 hat geschrieben:Ich bin zu 70 % behindert. Wird man dann, wenn die Pension ausgelaufen ist auf Reha geschickt oder wie? Wer hat Anspruch auf eine Mindestsicherung? Es bekommen ja nicht alle Kranke oder Arbeitslose eine Mindestsicherung oder?
Ich würde mich bezüglich dieser Thematik am besten mit einem psychosozialen Dienst zusammensetzen. Die Sozialarbeiter dort wissen gut bescheid, welche Möglichkeiten und Wege es gibt, und wie man sie gehen kann - gehen im Notfall auch mit einem mit. In der Tat ist das auch für mich ein recht komplexer Dschungel, auch weil angstbesetzt. Das ist einer der Gründe, warum ich ein PSD aufgesucht und mir zur Unterstützung geholt habe. Die halfen mir auch beim Ausfüllen der Anträge usw.
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Eremit
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Beitrag So., 26.08.2012, 17:26

Arta hat geschrieben:Ich würde mich bezüglich dieser Thematik am besten mit einem psychosozialen Dienst zusammensetzen.
Ich unterstreiche das mal ganz subtil.

Hier in Österreich ist es nun mal so, daß viele Dinge ohne Rückendeckung durch ein gut vernetztes System von Sozialarbeitern und Psychiatern/Psychologen nicht möglich sind.

Allerdings, suesser38, mußt Du Dich mit dem Gedanken anfreunden, daß die Berufsunfähigkeitspension als abgeschafft gilt. Mittlerweile steckt man auch unheilbar krebskranke Menschen pauschal in AMS-Deppenkurse, die länger dauern, als diese Menschen noch zu leben haben. Oder gelähmte Menschen, die nicht einmal mehr in der Lage sind, Lichtschalter zu bedienen oder selbstständig zu essen, die sollen dann lernen, wie man in Microsoft Word Bewerbungen schreibt, die niemals jemand lesen wird außer sie selbst...

Ich schreibe, wie es ist: Ohne PSD hast Du keine Chance. Wer etwas anderes behauptet, ist schlichtweg naiv oder lügt.

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nickiminaj
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Beitrag Mo., 03.09.2012, 13:28

hallo suesser38,

ich bin auch so ein altfall, mit befristeten Pensionen... Aber zumindest in wien würde es alternative immer noch die Dauerleistung geben, vermutlich Mindestsicherung für vom Amtsarzt krankgeschriebene.... wird aber sicher nur für 6 monate immer gewährt..

@ suesser, wurde dein Begehren auf Weitergewährung von der PVA jetzt abgewiesen ? Weisst du es schon fix ? Ich würde vor Gericht gehen, zumal bis 2014 es ja noch die befristete Pension hergegeben wird. Im individuellen Fall hättest dann eine befristete Pension bis zu 2016, wenn sie wie bei mir 2 jahre immer gewährt wird, weil Bescheide ja rechtskräftig sind können sie sie nicht ändern...

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FreudsLeiden
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Beitrag Mo., 03.09.2012, 23:39

Hallo Marylin,

trittst du jetzt also die Reha an oder nicht ?
Ich hab auch gelesen,dass ich für das Nicht-Antreten meiner Reha bezahlen muss,für die entstandenen Kosten.Außerdem wird mir sofort die Pension gestrichen.
Das glaube ich nicht. Das steht in den Unterlagen des Reha-Zentrums zwar drinnen, ich weiß das, aber ich habe noch nie gehört, dass da irgendwer etwas bezahlen hätte müssen.

Hast du die Drogensucht verschwiegen? Du hätttest gar keine "normale" Reha bewilligt bekommen, wenn die das gewusst hätten, sondern du wärst erst mal in eine Entzugsklinik geschickt worden.
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Beitrag Do., 06.09.2012, 11:00

nickiminaj hat geschrieben:Aber zumindest in wien würde es alternative immer noch die Dauerleistung geben, vermutlich Mindestsicherung für vom Amtsarzt krankgeschriebene.... wird aber sicher nur für 6 monate immer gewährt..
Kriegt man mittlerweile auch für ein volles Jahr, natürlich nicht von Anfang an, aber es geht.
Arta hat geschrieben:Aber wie Eremit schon schrieb, es gibt noch Möglichkeiten, wie eben Mindestsicherung (nur darf man nicht mehr als rund 5000,- besitzen - in Material und Geld zusammengefasst).
Nee, das waren, soviel ich mich entsinne, gute 3700 Euronen und noch ein paar Zerquetschte.
FreudsLeiden hat geschrieben:
Ich hab auch gelesen,dass ich für das Nicht-Antreten meiner Reha bezahlen muss,für die entstandenen Kosten.Außerdem wird mir sofort die Pension gestrichen.
Das glaube ich nicht. Das steht in den Unterlagen des Reha-Zentrums zwar drinnen, ich weiß das, aber ich habe noch nie gehört, dass da irgendwer etwas bezahlen hätte müssen.
Doch, das stimmt. Wenn man die genehmigte Reha nicht antritt oder zwischendurch unautorisiert abbricht, darf man Länge mal Breite zahlen, also die gesamten Reha-Kosten, und die haben es in sich.

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FreudsLeiden
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Beitrag Do., 06.09.2012, 12:56

Eremit hat geschrieben:Doch, das stimmt. Wenn man die genehmigte Reha nicht antritt oder zwischendurch unautorisiert abbricht, darf man Länge mal Breite zahlen, also die gesamten Reha-Kosten, und die haben es in sich.
Wenn du das sagst. Vielleicht wenn man mitdrin unterbricht. Oder kurzfristig absagt, einen Tag vorher oder so. Aber wenn man rechtzeitig mit Begründung die Reha bei der PVA absagt, muss man nicht zahlen.

Das Reha-Zentrum ist ja keine Strafanstalt und kein Gefängnis, wo du dich freikaufen musst, wenn du nicht willst.

Außerdem sind viele, die eine Reha beantragen arbeitslos, beziehen Krankengeld, Notstand, Mindestsicherung, denen wird man kaum Länge mal Breite 7.000 Euro oder so abverlangen. Keine Ahnung wieviel so eine Reha kostet, eine Menge sicherlich. 42 Tage mit Rundumversorgung haben sicher ihren Preis.
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Beitrag Do., 06.09.2012, 15:07

FreudsLeiden hat geschrieben:Aber wenn man rechtzeitig mit Begründung die Reha bei der PVA absagt, muss man nicht zahlen.
Wenn man einen driftigen Grund hat, z.B. Todesfälle in der Familie oder ernstere gesundheitliche Probleme, dann nicht, dann bekommt man Aufschub. Sonst schon. Die PVA kennt da keine Gnade. Wer Reha aus minderen Gründen ableht, ist sofort arbeitsfähig, noch am selben Tag.
FreudsLeiden hat geschrieben:Außerdem sind viele, die eine Reha beantragen arbeitslos, beziehen Krankengeld, Notstand, Mindestsicherung, denen wird man kaum Länge mal Breite 7.000 Euro oder so abverlangen. Keine Ahnung wieviel so eine Reha kostet, eine Menge sicherlich. 42 Tage mit Rundumversorgung haben sicher ihren Preis.
Da hast Du aber sowas von keine Ahnung! Erstens mal hast Du eine Null vergessen, wenn schon allein die Unterbringung, Betriebskosten, Basisverpflegung und normales Personal zusammen auf locker 1.200 Euro AM TAG kommen - OHNE Therapie oder Behandlung. Zweitens ist das der PVA wirklich herzlich egal, ob Du zahlen kannst oder nicht. Warum sollte sich bitte gerade die PVA diesbezüglich auch nur den kleinsten Gedanken um den finanziellen Hintergrund des Patienten machen?

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FreudsLeiden
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Beitrag Do., 06.09.2012, 15:24

Echt jetzt? 70.000 Euro - ist ja unverschämt. Für die Bastelstündchen und Pharma-Gehirnwäsche - krass. Gibt es da wo Zahlen im Web? Ich muss mal google anwerfen.

Erwischt, wissen tue ich es wirklich nicht, aber ich kann´s mir nicht vorstellen, dass ein Sozialhilfe-Empfänger zahlen muss. Eher bei einem Selbstständigen oder so, wo was zu holen ist.
Eremit hat geschrieben:Wer Reha aus minderen Gründen ableht, ist sofort arbeitsfähig, noch am selben Tag.
ach so... ja das meinte ich aber. Klar, dann bist du arbeitsfähig und musst einen "Arbeitsversuch" machen. Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass der Job nach längerer Krankheit eh schon weg ist. Und sofort kriegst du bei der Lage am Arbeitsmarkt nur einen Job, wenn du 23 und Fachtechniker für irgendwas bist.

Na, bevor ich arbeiten geh obwohl es mir schlecht geht, tu ich Speckstein schleifen und mach Nordic Walking. Unter solchen Umständen würd ich die Reha auch nicht canceln.
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Eremit
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Beitrag Mo., 10.09.2012, 20:48

Zwecks Vollständigkeit: Habe nochmal nachgelesen, für Patienten, die bei Inkrafttreten der neuen Gesetze 50+ sind, gilt die Neuregelung tatsächlich nicht.

Bin ich froh, daß ich niemals in diese Situation kommen kann...

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