Wie gehe ich als Pessimist sozialverträglich mit Optimisten um?

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Char0n
Helferlein
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Beitrag Fr., 10.07.2015, 22:12

Naja. Ein üblicher Widow-Thread.
Gestattet sei die Frage, mit wem Widow im Forum längerfristig klarkommt. Und ja, immer ist sie die arme Witwe, die angegriffen wird. Klar eilen dann andere zu Hilfe. Ist auch gut so. Aber es ist auch klar, dass ihrerseits viele verbal abgewatscht wurden. Das kann w unterschwellig und gut, sodass ihr ein Netiquettenverstoß schwer nachzuweisen ist. Die Opfer suchen sich die nächstbeste Gelegenheit.

Dann noch viel Spaß dabei. Ich lasse mich ungern einspannen. Ihre Antwort auf mein erstes Posting in diesem Thread war zB auch entsprechend sachlich, beginnend mit einer Anspielung auf meinen Nick. Und dann, oh Wunder: Fräulein gefällt der Diskussionsverlauf nicht.

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viciente
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Beitrag Fr., 10.07.2015, 22:15

.. !.
candle. hat geschrieben:Man kann sich ja durchaus sachbezogen äußern.
.. ja, dann mach doch einfach - auch - mal!

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nonStop
Forums-Gruftie
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Beitrag Fr., 10.07.2015, 22:54

eigentlich wollte ich ja nicht mehr schreiben, aber ich weiss auch nicht, kann nicht anderes, hab hier eh nix zu verlieren
gerde zeit, spiele CoC und muss irgendwie die wartezeit überbrügen, liege dazu auch och krank im bett, meine freundin auf arbeit..also bleibt ja nicht aus das man hier liest, obwohl ich davon ausging wieder gesperrt worden zu sein, nachdem ich mich traute widow hier zu schreiben

zum punkt..
zwischendurch war es wirklich sehr interesannt für mich hier mitzulesen.. wirklich gute sachliche beiträge, mir viel auf, es gibt widow pro / kontra ( wundert mich nicht )
tatsächkich empfand ich den eingangspost als anklagepunkt an alle optimisten , bzw alle menschen dieser erde, die es schaffen glücklich zu leben und darüber berichten wollen.. es ist auch nicht einfach für ein lebensfroher mensch auf lebenstrübe menschen zu treffen, oftmals versucht instinktiv ein lebensbejahender mensch ein anderen( den lebenstrüben ) aufzumuntern, ihn evtl anregungen zu geben aus ein tief zu kommen, ihn die hände zu reichen.. vielmehr das verstehe ich darunter, was gemeint sein soll.. der lebensbejahrende ist der optimist, der lebenstrübe der pessimist..
man kann niemanden zu sein glück zwingen, diese devise verfolge ich seit meiner lebzeit und komme ganz gut zurecht damit ,
man kann nur türen öffnen, durchgehen muss der andere von allein--

dennoch möchte ich auch noch mal zum verlauf des threads loswerden,

für mich kommt es so rüber , irgendwer schreibt zt auch sachlich seine eindrücke über bestimmte thread dinge, dann kommen dritte ( nenne sie mal widow-folger)die plötzlich herablassend, bewertend , belehrend diesen beitrag mukieren, eine sachliche diskosion ist dannach meist nicht mehr möglich, da es wie ein kegelstoss wirkt, ist halt ne menschliche reaktion sich zu wehren, auf eine aktion kommt dann eine reaktion..

schon wird das ganze persönlich und alle belehren sich gegenseitig, der eine mehr der andere weniger .. die w folger wie lb teilen gewaltig aus und fordern, das von anderen was sie selbst bei anderen permanent tun,, nicht von oben herab, als ich das ausgerechnet von lb lass,musste ich laut los lachen und dachte ich mir, gibst ja gar nicht, tztz ausgerechnet ..

naja es ist ein ewiger kreislauf hier ...

nun aber gute nacht , und klopt euch nicht ewig die köpfe ein, das leben hat so viel schönes zu bieten, augen auf und genießt das leben, wenn ihr wollt, wenn nicht dann eben nicht, ich habe da nix von was ihr tut gebe nur tips



naja

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Thread-EröffnerIn
Widow
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Beitrag Fr., 10.07.2015, 23:24

Hm, der Thread scheint ja doch stehenzubleiben, das fände ich ganz schön.

Dann schicke ich meine Antwort an Dich, lieber Eremit, jetzt mal ab:

Lieber Eremit,
Eremit hat geschrieben: Fokussierung auf Simplizität und Gemeinsamkeiten. Zu diskutieren, ob das Glas halb voll oder halb leer ist, wird da nicht viel bringen, deswegen könnte man sich zumindest darauf einigen, dass es erstens ein Glas ist, zweitens der Inhalt zu 50% aus Luft und zu 50% aus Flüssigkeit besteht.

Um sich auf etwas zu einigen, muss man bereit sein, sich einigen zu wollen. (Wäre das eine jener Simplizitäten und Gemeinsamkeiten?)
Doch ich (ja: ich! Und ich habe nie etwas anderes behauptet) erlebe es so, dass der Optimist sein Glas austrinkt und es mir dann über den Schädel haut, sich also nicht einigen, keine Kompromissbildung will.

Bleibt also noch Variante 2: Ich allein fokussiere auf "Simplizität und Gemeinsamkeit" (hm? Warum eigentlich auf Gemeinsamkeit, damit hab ich's nicht so – aber okay, ich denke, ich weiß, was Du im hiesigen Kontext damit meinst), weil ich weiß, dass der Optimist das nicht tut, sondern mir sein Glas über den Kopf zieht.
Doch dann bin ich bei dem, was ich ebenfalls schon einmal als für mich nicht möglich, da in meinen Augen u.U. "übermenschlich", beschrieben habe:
Dann verzichte ich nämlich auf mein Sein als Pessimist und lasse mir vom Optimisten das Glas überbraten und werde dann
entweder
a) zum Optimisten, indem ich danach fröhlich mit ihm zeche;
oder
b) zum Übermenschen, indem ich ich bleibe, mein Ichsein aber nicht mehr leben muss, sondern klaglos mir von irgendwelchen Menschen ihre leeren Gläser oder auch ihre Weltanschauung überziehen lasse, ohne sie mir anzuziehen;
oder
c) am Schädelhirntrauma sterben.

Du siehst: Ich habe Deinen Tipp zum Umgang mit Optimisten entweder nicht verstanden, oder ich persönlich bin nicht imstande, ihn sinnvoll anzuwenden.
(Beides wäre wirklich kein Drama.)

Freundlich grüßt Dich
Widow

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nonStop
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Beitrag Fr., 10.07.2015, 23:47

ich vergass, widow ich weiss das du mich nicht ausstehen kannst, das beruht sich mitlerweile auf gegenseitigkeit.
du hälst mich für dumm, unter deiner würde, all zu oft bist du in threade reingeschneit wo ich schrieb ( ohne dich je dort angeschrieben oder angesprochen zu haben ) und hast mir deine ungefragte meinung über mich ( nicht über das thema ) um die ohren gehauen, warum ?? um mir zu beweisen das du inteligent bist ? um anderen zu zeigen wie stark du bist ? greift man dann dich an, verfällst du in eine opferrolle die beispielslos ist ..
ich war nie ein opfer in diesen forum, am anfang suchte ich hier menschen zum austausch ( zum anregen um meine lebenssituation aufzubessern durch helfende kommentare und anregungen, die ich gut umsetzen konnte ) es war hilfreich, eine zeitlang bis ich an dich und deine lakaien geriet .. ok..

und auf einmal stand ich eine zeit lang in dein fokus .. ich schrieb irgendwo, du kammst an und beschultes mich, wohlwollend warst du von anfang an mir nie gegenüber, könnte darüber senieren warum, ist es mir aber nicht wert.. eine zeit lang spielte ich ein ( opfer / täter spiel mit ) just for fun, es gab einige hier die mich als mobber hinstellten, einige die mich permanent verfolgten um mich blosszustellen, vor wem , keine ahnung ?? es gibt niemanden hier vor dem ich blosgestellt werden könnte, mir wurden krankheiten angedichtet, ( mehrere persönlichkeiten zu haben, wie nennt sich das noch gleich ) auch dort war ich niemals wirklich opfer, denn dieses forum ist so weit von meiner realen lebnenswelt entfernt, dass mich all diese befremdlichen umgangsformen nur hier ereilten . und widow * lakaien waren oft am bord ..

ich zog mich zurück, brauche meine energie auch für mein eigenes leben.. ich las nur noch einzelen themen verschiedenster user, dennoch viel mir ein muster auf
ich berichtete schon davon, es laüft immer gleich , vermeitlich schwache werden aus dem forum gedrängt, vllt weil einfache menschen manchmal trotzdem den kern treffen, der so schmerzhaft zu erkennen lässt auf welcher seite man im leben steht..

ich weiss nicht genau woran es liegt das du mich nicht magst, es ist nicht wichtg für mein ego, den alles was ich für mein ego brauche, beziehe ich aus mein rl..

wünschte mir, das dieses forum auch eine chance für schwächere bzw hilfesuchende user ist oder bleibt, ich mag keine ungerechtigkeiten und hasse häuchelei.. ,

es ist ungerecht anderen usern hier ihre berechtigung zu entziehen, weil andere hier ein " hausrecht " ausüben, weil sie sich verbündete suchen um geballt loszutrampel ..

da ich hier als dummer mensch gerade nicht weiss, wie ich den beitrag als OT kenzeichne, sende ich so ab..


Eremit
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Beitrag Sa., 11.07.2015, 01:06

Widow hat geschrieben:Um sich auf etwas zu einigen, muss man bereit sein, sich einigen zu wollen. (Wäre das eine jener Simplizitäten und Gemeinsamkeiten?)
Richtig. Zudem kann man sich ja auch darauf einigen, sich nicht einigen zu können, was wiederum die Grundlage für weitere Dinge sein kann, z.B. Kampf, den man, je nachdem, genießen kann oder auch nicht.
Widow hat geschrieben:Doch ich (ja: ich! Und ich habe nie etwas anderes behauptet) erlebe es so, dass der Optimist sein Glas austrinkt und es mir dann über den Schädel haut, sich also nicht einigen, keine Kompromissbildung will.
Die Frage ist: Handelt es sich dabei tatsächlich um einen überzeugten Optimisten oder nur einen Pessimisten, der sich selbst und der Umwelt etwas vormachen will? Ein Optimist müsste doch dazu in der Lage sein, sich entspannt zurückzulehnen, in der Erwartungshaltung, dass auch für das Gegenüber alles gut wird (sofern er natürlich kein Narzisst, Soziopath, Psychopath oder dergleichen ist), quasi nach dem Motto: "Der/die regt sich schon noch ab."

Wobei, wenn ich genauer darüber nachdenke, so müsste sich ein überzeugter Pessimist doch auch zurücklehnen können, da er ja davon ausgeht, dass seine Mitmenschen sowieso alle früher oder später in der Schei**e landen und in seine "Gasse" kommen …

Hm. Kann es also sein, dass jene Optimisten und Pessimisten, die ihr Gegenüber auf Biegen und Brechen überzeugen wollen, im Grunde genommen irgendwo in der Mitte zwischen den Extremen angesiedelt sind, wobei die Mitte näher liegt als eines der Extreme? Und dieses Dasein, welches geprägt ist von Ängsten, Ungewissheit, Gefühlen der Unsicherheit, von emotionaler Diffusität aufgrund der Nähe zur Mitte (welche ja schwerer emotional zu erfassen ist als die Extreme, da Ambivalenzen noch stärker zutage treten), nur ertragbar ist, indem man "emotionales Outsourcing" betreibt, sprich, den Anderen überzeugen will, um sich selbst zu überzeugen? Ist es also WIRKLICH Optimismus, Pessimismus – oder einfach nur Labilität? Wenn es Labilität ist, sollte man dann solche Menschen nicht dort abholen, wo sie sind, also an der "Labilitäts-Station", statt an der "Optimismus-Station" oder "Pessimismus-Station"?


Thread-EröffnerIn
Widow
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Beitrag Sa., 11.07.2015, 01:29

Touché, lieber Eremit:
Eremit hat geschrieben:Ein Optimist müsste doch dazu in der Lage sein, sich entspannt zurückzulehnen, in der Erwartungshaltung, dass auch für das Gegenüber alles gut wird [...]
Wobei, wenn ich genauer darüber nachdenke, so müsste sich ein überzeugter Pessimist doch auch zurücklehnen können, da er ja davon ausgeht, dass seine Mitmenschen sowieso alle früher oder später in der Schei**e landen und in seine "Gasse" kommen …
(Genau das übrigens wäre das, was mir übermenschlich vorkäme.)

Aus meiner Sicht hakt's allerdings gewaltig bei dem, was Du als "Abholen" in den Raum (der Diskussion) stellst, jenem Abholen, von dem Du aufgrund der von Dir angenommenen "Labilität" der Opti- und der Pessimisten sprichst:
Die Optimisten wollen sich von niemandem "abholen" lassen, weil sie sich in ihrem Leben doch so sicher und wohl fühlen.
Die Pessimisten wollen sich von niemandem "abholen" lassen, weil sie glauben, kein Kind mehr zu sein, das einfach nach der Schule vergessen worden ist.

WER übrigens sollte die Optis und die Pessis wo auch immer abholen? (Sie selber können das Deiner Meinung nach ja nicht, schon gar nicht gegenseitig.)
Eremiten wären da wenig vertrauenswürdig. - Den Optimisten gegenüber nicht, weil Eremiten nichts mit Menschen anfangen wollen; den Pessimisten gegenüber nicht, weil Eremiten nichts mit Menschen anfangen wollen.

PS: Dass Du auf keines meiner Argumente eingehst, irritiert mich aktuell schon ein bissl.
(Vielleicht erschienen sie Dir zu flapsig? Ich habe versucht, sie aufgrund Deiner Bitte um ein Beispiel möglichst anschaulich zu formulieren.)

Edit: Zur Erinnerung: Mir ging und geht es mit meiner Threadfrage auch nicht um therapeutische Ansätze dahingehend, wie ganz generell Opti- und Pessimisten "geholfen" werden könne - mir ging und geht es um die Frage, wie ich mit mir übergebranntem Optimismus umgehen können kann, ohne selbst jemandem auf den Kopf zu hauen.


Eremit
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Beitrag Sa., 11.07.2015, 02:31

Off-topic
Widow hat geschrieben:Touché, lieber Eremit
Eine Frage nebenbei: Warum bin ich eigentlich nun der "liebe" Eremit? Habe ich irgend etwas getan?
Widow hat geschrieben:WER übrigens sollte die Optis und die Pessis wo auch immer abholen? (Sie selber können das Deiner Meinung nach ja nicht, schon gar nicht gegenseitig.)
Das muss jeder für sich selbst entscheiden, wen er warum "abholt". Interessant wird es ja, wenn Pessimisten mal gut und Optimisten mal schlecht drauf sind. Solche Momente sind Zeitfenster, die zumindest vorübergehendes Verständnis ermöglichen. Wobei, ist Verständnis nicht immer zeitlichen Einschränkungen unterworfen?
Widow hat geschrieben:Eremiten wären da wenig vertrauenswürdig. - Den Optimisten gegenüber nicht, weil Eremiten nichts mit Menschen anfangen wollen; den Pessimisten gegenüber nicht, weil Eremiten nichts mit Menschen anfangen wollen.
Ich bin tatsächlich kein echter Eremit, im Gegensatz zu Dir als echte Witwe. Dafür bin ich viel zu gesellig, und das, obwohl ich introvertiert bin. Abgesehen davon ist das Dasein als Eremit nicht gleichzusetzen mit der Unfähigkeit, mit Menschen überhaupt etwas anfangen zu können. Eremiten ziehen sich zurück, um besser nachdenken zu können, das ist alles. Wobei, in der heutigen Zeit der allgegenwärtigen Vernetzung und der halbstündlichen Facebook-Statusmeldungen ist man ja schon ein Eremit, nur, wenn man mal ein paar Monate nicht in einem Forum schreibt …

Hm, ob mich Menschen generell vetrauenswürdig finden und sich gerne von mir abholen lassen? Puh, schwere Frage, es fehlt mir an Daten, um das auch nur halbwegs wahrheitsgemäß beantworten zu können. Vielleicht sollte ich mal eine Umfrage machen.

Eine Frage: Gab es eine Zeit vor Deinem Pessimismus? Wenn ja, kannst Du genau bestimmen, wann Dein Pessimismus begann?


Eremit
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Beitrag Sa., 11.07.2015, 03:00

Widow hat geschrieben:Dass Du auf keines meiner Argumente eingehst, irritiert mich aktuell schon ein bissl.
(Vielleicht erschienen sie Dir zu flapsig? Ich habe versucht, sie aufgrund Deiner Bitte um ein Beispiel möglichst anschaulich zu formulieren.)
Flapsig nicht, nein. Beziehst Du Dich auf das übergezogene Glas? Ich bin noch damit beschäftigt, zu dekodieren, was Du meinen könntest. Ich hoffe, der Thread wird nicht wieder überrannt, ich komme schwer damit nach, alle relevanten Punkte aufzugreifen.


leberblümchen
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Beitrag Sa., 11.07.2015, 06:52

Naja, ich denke schon immer noch, dass die Begriffe "Optimist" vs. "Pessimist" nicht stimmig sind, wie ich ja am Anfang auch schon schrieb: Ein Optimist schweigt und genießt. Und ein Pessimist schweigt und leidet. Insofern finde ich den Aspekt mit der Labilität viel wichtiger - bezogen auf alle möglichen sozialen / politischen Themen: Der labile Pseudoopti begnügt sich nicht damit, festzustellen, dass das Glas halb-voll ist; er muss sich von denen abgrenzen (geschieht am besten durch Ab-Wehren), die das Halb-Leere sehen und benennen, denn das wirkliche Motiv des Pseudooptis ist seine eigene Angst vor dem auch nur halb-leeren Glas.

Wenn sich beide zunächst mal lediglich darauf beschränken, den Inhalt des Glases chemisch zu analysieren, müssten sie erst mal - so stelle ich mir das vor - ihre Angst hinter sich lassen. Ich fürchte allerdings, dass der Motor "Angst" viel stärker ist als der Motor "Wissensdrang" - das ist wahrscheinlich was ganz Archaisches. Was nützt es einem zu wissen, wie das Verdauungssystem des Löwen funktioniert, wenn er im Begriff ist, mich zu fressen...?

Wovor ein Pessimist in diesem Zusammenhang Angsts haben soll, ist mir noch nicht klar - meiner Meinung nach MUSS er also viel weniger abwehren als ein Pseudoopti: Er WEISS ja bereits, dass alle Gläser irgendwann leer sind, und zwar nicht nur seine eigenen. Vielleicht regt er sich - zu Recht - darüber auf, dass mancher Leute Gläser viel zu oft nachgefüllt werden.

Tut mir leid, aber ich sehe tatsächlich keinen Grund für den Pessi - Pseudo oder nicht -, dem Opti etwas antun zu wollen - er will ihm nicht mal was wegnehmen, denn dazu ist er viel zu pessimistisch, und er möchte sich nicht schuldiger machen, als er sich ohnehin schon fühlt. Vielleicht hat der Pessimist noch andere Probleme; niemand ist ja ausschließlich Opti oder Pessi - die Vorstellung wäre ja komisch. Ich glaube auch nicht, dass Pessimisten unbedingt die besseren Menschen sind - ich glaube, das ist der Trugschluss, in den die Abwehr der Pseudooptis verpackt wird: Man unterstellt den Pessimisten irgendwelche bösen Absichten; dabei ist deren einzige Absicht - in der Eigenschaft eines Pessmisten -, auf die sich im Glas befindende Luft hinzuweisen.

Ich kenne jemanden, den ich als Optimisten bezeichnen würde: Wenn ich dem sage: "Das Glas ist halb-leer", dann lacht er und sagt: "Leberblümchen, das macht doch nichts, komm, wir trinken es aus, und dann gucken wir mal, wo wir es auffüllen können", und ich lache auch und fange an zu trinken. Ein Pseudooptimist würde antworten: "Du willst mir nur das Wasser klauen! Du neidische Pute!"

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Elfchen
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Beitrag Sa., 11.07.2015, 07:11

Da ich hier nicht mehr viel Wertschätzendes oder Konstruktives finden kann, mache ich diesen Thread mal vorläufig zu.

Einen schönen Tag wünscht

Elfchen
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Elfchen
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Beiträge: 2845

Beitrag So., 12.07.2015, 18:53

Gerne eröffne ich diesen Thread wieder.
Ich bitte euch sehr, konstruktiv und freundlich miteinander umzugehen.

Können wir das so abmachen?

Frohes Diskutieren und einen schönen Abend wünscht euch herzlich

Elfchen
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Mia Wallace
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Beiträge: 1288

Beitrag So., 12.07.2015, 20:06

Widow hat geschrieben:Mir ging und geht es mit meiner Threadfrage auch nicht um therapeutische Ansätze dahingehend, wie ganz generell Opti- und Pessimisten "geholfen" werden könne - mir ging und geht es um die Frage, wie ich mit mir übergebranntem Optimismus umgehen können kann, ohne selbst jemandem auf den Kopf zu hauen.

Du musst Dir hingeworfene Schuhe nicht anziehen Du musst Dich nicht rechtfertigen.
Und Du musst auch andere weder von Deinem Standpunkt noch von Deinem Recht auf Deinen Standpunkt überzeugen.

Dein Platz hier wird nicht kleiner, wenn andere mit anderen Ansichten (sich) hier ebenfalls Platz nehmen.

Eine Möglichkeit ist, Dir zu denken (oder es auch zu sagen) "Ich habe meinen Standpunkt- Du Deinen. Wir müssen uns nicht einig sein. Ende der Geschichte"

Sehr effektiv ist auch, Menschen, die einen bedrängen, zwangsbeglücken wollen o.Ä. nicht zu antworten.
Dann läuft das Gesagte ins Leere und man spart sich manche sinnlose Diskussion.

Dieses Vorgehen finde ich persönlich sozial am verträglichsten
(allerdings muss man - wenn es um "sozial verträglich" geht- aufpassen, dass das nicht als passiv aggressives Auflaufenlassen und Ignorieren rüberkommt. (Denn es kann ja im Schweigen und Ignorieren eine Menge Aggression stecken. Und bekanntlich ärgert es gerade die Bekehrer, die Übergriffigen und die Zwangsbeglücker am meisten, wenn ihre Beiträge einfach auf keinerlei Resonanz stoßen )

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nonStop
Forums-Gruftie
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Beiträge: 503

Beitrag So., 12.07.2015, 21:36

Mia Wallace hat geschrieben: Dieses Vorgehen finde ich persönlich sozial am verträglichsten
(allerdings muss man - wenn es um "sozial verträglich" geht- aufpassen, dass das nicht als passiv aggressives Auflaufenlassen und Ignorieren rüberkommt. (Denn es kann ja im Schweigen und Ignorieren eine Menge Aggression stecken. Und bekanntlich ärgert es gerade die Bekehrer, die Übergriffigen und die Zwangsbeglücker am meisten, wenn ihre Beiträge einfach auf keinerlei Resonanz stoßen )
Für mich hört sich dieser Absatz schon sehr nach negative (be) Wertung an.
Übergriffen, zwangsbeglückung, bekehrer...
Hier wird gar nicht erst überlegt ob ein Optimist evtl auch in der Lage sein könnte, ein Pessimist ohne diese voreilige negative Wertung zu helfen , bzw ganz offen auf gleicher Augenhöhe sich untereinander auszutauschen .. Es gibt Menschen, da ist die möglich , sowohl als Pessimist auch als Optimist
Vllt geht es einfach nur um eine Grundhaltung die ein anderes Individuum zu ein anderen hat..
Steht in der einen ecke jemand, der in der Grundhaltung steckt, bekehren, zwangsbeglückung etc brauche ich nicht, den kann auch selbst ein Pessimist nicht helfen, denn der lässt ja keine Möglichkeit zu sich zu öffnen, zu ändern, steht in der anderen Ecke jmd der diese Grundhaltung nicht hat, neuem positiv gegenüber steht, dieser könnte durch die kommunikative Hilfe eines anderen ein Schritt weiter kommen

Wenn man etwas verändern will, fängt alles erst bei sich selbst an , jeder einzelne muss bei sich ansetzen um dann weiter zu kommen , es geht nur über sich selbst .
Diese Kollegin zB , hat seit Jahrzehnte diese sozialen Problem, schimpft , meckerte , zt ist sie todunglücklich , dennoch verändert sie nix an ihrem Verhalten, sie kann es nicht, sie sieht es nicht, die anderen stehen in der Pflicht ( denkt sie) dieser Denkfehler lässt sie stehen bleiben wo sie steht..
Sie hat auch manchmal nette Seiten, dann blitzt da etwas auf, doch schnell ist es wie immer Tja, kann nur sie selbst verändern, wenn sie das zulässt

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