Aditi hat geschrieben:
kleines aktuelles beispiel aus meiner erfahrung: über tage husten, halsschmerzen, erhöhte temperatur. grippewelle pur überall. schulmedizin verschreibt antibiotika, fiebersenkende mittel. eine woche vergeht und keine besserung. tochter kommt verzweifelt und frustriert zu mir. ich mache ihr kartoffelwickel. deutliche besserung bereits einen tag später. morgen geht sie wieder arbeiten.
schulmedizin - kartoffelwickel!
Nun, hier würde ich jetzt mal in den Raum stellen: Vielleicht wäre es mit den Medikamenten einen Tag später genauso besser gewesen.
Da ist eben genau das Problem, über das hier gesprochen wird:
Wenn ich vielen Leuten helfen will, dann brauche ich irgendeine fundierte Basis, die z.B. beweist: Kartoffelwickel helfen bei einer Infektion. Die bloße Aussage ist eine Aussage, aber kein Beweis.
(Ganz nebenbei bemerkt: Viele Ärzte machen den Fehler, daß sie bei einer Vireninfektion Antibiotika verschreiben - das ist natürlich absolut nutzlos. Gegen Virusinfektionen gibt es bis auf wenige Ausnahmen gar keine Medikamente - man kann nur die Körperabwehr unterstützen.
Andererseits: Wenn aus der Virusinfektion eine bakterielle Lungenentzündung wird, dann wird man mit Kartoffelwickeln nicht viel ausrichten. Und hier weiß ich durchaus, wovon ich rede, denn hätte ich als Kind mit Lungenentzündung keine Antibiotika zur Verfügung gehabt, dann würde ich vielleicht gar nicht mehr hier schreiben, weil da haben alle "Hausmittel" nur temporär geholfen).
@all
Das ist das was ich (speziell auch an dem was "Dunkle" sagt) z.B. so problematisch finde:
"Ich brauche keinen Beweis."
Begründung: In manchen Fällen wirkt/hilft es vielleicht. Das reiche aus, damit man es weiter anwendet.
Entschuldigung, aber bitte in welchem anderen Bereich würde man SO eine Argumentation gelten lassen ?
Und zwar nicht ich oder einzelne, sondern die Mehrheit der Menschheit.
Setzen sich Leute auch in eine Seilbahn, wenn ein Trageseil mit X cm Dicke
vielleicht schon einmal gehalten hat ?
Stellt sich irgendjemand bei einem Gewitter neben einen Hochspannungsmasten, weil es vielleicht schon mal passiert ist, daß der Blitz dort nicht einschlägt ?
Das ist doch eine völlig absurde Argumentation, die noch dazu dafür gebraucht (ich bin geneigt zu sagen mißbraucht) wird, um an der Seele von Menschen "herumzubasteln".
Wenn ich keinen brauche, dann kann praktisch ALLES unhinterfragt auf die Menschen losgelassen werden. Ob es wirkt, nicht wirkt oder sogar schadet.
Und DAS ist ein Punkt der mich am meisten ärgert: Weil es VIELLEICHT ein paar Leuten hilft, schließt man auch daraus, daß es anderen gar nicht schaden kann.
Ich kann das nun drehen und wenden, wie ich will. Ich finde das hat mit Verantwortungsbewußtsein gegenüber der Seele eines Menschen herzlich wenig zu tun. Da sind wir ja gegenüber dem Körper schon um Lichtjahre weiter.
Und da kann ich auch ein Beispiel nennen:
Ich war in Dänemark in einem Museum für Medizin.
Es ist unvorstellbar, was da früher für eine Methodik an den Tag gelegt wurde - die gruseligsten Behandlungsmethoden - so schlimm, daß eine Besucherin nur vom Zuhören schwindlig wurde.
Der Punkt ist: Solche Methoden werden natürlich längst nicht mehr verwendet. Warum ? Weil sich mal irgendwer gefunden hat, der das hinterfragt hat.
Und DAS ist wiederum genau etwas, was in der PT nicht geht. Sobald Kritik kommt, zieht man sich in ein Schneckenhaus zurück oder flüchtet sich in inhaltsloses Blabla. Und auf diese Weise KANN es gar nicht zu einem Fortschritt kommen und die Therapien finden im wesentlichen genauso statt, wie sie vor ein paar Jahrzehnten stattgefunden haben.
Deshalb ist für mich PT, wie sie jetzt stattfindet, eine Religion, aber keine Wissenschaft.
Und das zeigt sich auch vor allem daran, wie auf Kritik reagiert wird:
- die Grundmanifeste sind unantastbar
- Kritik ist nur eingeschränkt möglich
- der Glaube "an die Sache" steht im Mittelpunkt
- Beweise gibt es keine - "Du mußt glauben"
Jedenfalls hat das für mich nichts mit Wissenschaft zu tun und die Leute können auf die gleiche Weise manipuliert werden, wie sie in allen anderen Religionen auch manipuliert werden.
Das größte Problem daran ist allerdings, daß sie sich selbst nicht als Religion bezeichnet, sondern sich hinter dem Deckmantel der Wissenschaft sozusagen versteckt, ohne jemals den Beweis dafür erbracht zu haben oder erbringen zu wollen.