Abhängigkeit unaushaltbar/Panik

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Ungestümes Pferd
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Beitrag Mi., 04.08.2021, 08:31

Marlena hat geschrieben: Mi., 04.08.2021, 05:41 Und wegen den 2 Seiten. Mich verunsichert das echt. Irgendwie glaube ich gar nicht mehr dass ich so "verrückt" bin. Denke bei ihm stimmt auch was nicht, das wiederum stresst mich, weil mein stabiler Rahmen wackelt. Ich weiß auch nicht es ist alles sehr chaotisch. Ich weiß nie welche Gefühle von mir und welche von ihm kommen. Aber ja Analytiker beantworten fragen nie richtig. Aber ich kenne es nicht anders als für meine Frage eine Gegenfrage zu bekommen von ihm. Oft nervt mich das auch. Warum fragen sie das? Warum denken sie, dass das so ist? Er hält sich auch sehr bedeckt, ich weiß überhaupt nix über ihn was meiner Fantasie freien Lauf lässt und ich alles mögliche auf ihn projeziere.
Marlena, ich kenne das meiste was du in dem Absatz schreibst, aus eigener Erfahrung.
Man wird wirklich ganz durcheinander und zweifelt an seiner eigenen Wahrnehmung weil sie einfach nie validiert wird.
Wenn man sich versucht, zu orientieren indem man nachfragt, erhält man nur Schweigen, Rückfragen oder Deutungen, aber niemals eine klare Antwort. Es wird alles wahnsinnig kompliziert und man verheddert sich in immer komplizierteren Überlegungen, was eigentlich läuft. Ich persönlich finde diese Vorgehensweise in der Psychoanalyse höchst fragwürdig und ich würde sowas nie wieder mitmachen. Denn ich bin Kunde und zahle für eine Dienstleistung und habe daher auch das Recht, jederzeit darüber informiert zu sein, wie diese abläuft.

Und auch, dass denen kein Wort über sich selbst auskommt, also so wirklich nichts - das finde ich übertrieben und auch ungesund, weil es die Analytikerin zu so einem seltsamen, abgehobenen Wesen macht, das fern, distanziert ist, nie eigene Probleme oder Bedürfnisse zu haben scheint. Da fühlt man sich dann selber noch bedürftiger irgendwie.

Ich war später und bin teilweise immer noch überrascht, wie "normal" sich mein neuer Therapeut verhält.
Dass der auch mal einen Satz über sich fallen lässt, dass der mir freiheraus sagt, was er denkt.
Dass ich mit ihm auf Augenhöhe sein kann. Dass er auch mal zugibt, wenn er sich irrt oder einen Fehler macht.

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candle.
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Beitrag Mi., 04.08.2021, 08:35

Marlena hat geschrieben: Mi., 04.08.2021, 08:25 Ich denke den Therapeuten geht es zum Teil darum dass man sich nicht zu sehr mit der Diagnose identifiziert
Naja, jetzt identifizierte du dich aber Monate in Abhängigkeit m. M. n., was für mich das gleiche ist.

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Hasenmaus123
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Beitrag Mi., 04.08.2021, 08:43

Dein stabiler Rahmen wackelt, heißt, dein göttlicher Therapeut wackelt.
Kann es sein, dass es so weit gekommen ist, weil du jetzt stabiler bist und ihn nicht mehr ganz so stark glorifizierst?

Ich frage, weil ich bei mir festgestellt habe, dass ich meine Thera weniger liebe seit ich mich selbst mehr akzeptiere.

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Arakakadu
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Beitrag Mi., 04.08.2021, 08:46

Ungestüm danke für deine Antwort. Welche Therapie machst du jetzt? Auch schon länger? Hach ja.. Keine Ahnung wie lange ich das noch aushalte, momentan wieder schlechte Phase dann geht's wieder. Also er hat mir schon mal gesagt "ja ich habe Kinder, ich merke dass es wichtig ist für sie dass sie das wissen" oder er teilt schon hier und da seine Gefühle mit. Dann erlebe ich ihn auch als authentisch und herzlich. Aber so wie in den letzten 2h bin ich dann bis zur nächsten Stunde damit beschäftigt, ob ich ihn voll abfu**** oder ob es nichts mit mir zu tun hat. Ich weiß die sind auch nur Menschen.. Entschudigen tut er sich schon, Aber mir kommt oft vor, die haben ihre Techniken und ich durchschaue alle gleich so extrem und dann fühle ich mich irgendwie wie eine Nummer.. Aber ist man ja auch. Für mich ist es so besonders und heilsam (oder auch anstrengend) für ihn 50 min in der Woche und eine von 50 oder so. Also ich will nix besonders sein, aber manchmal würde ich gern wissen was ich auslöse und wie es ihm mit mir geht. Ich mache mir oft Sorgen dass er krank ist (hat aber vl was mit meiner Mutter zu tun) ich denke ich sehe momentan alles total verzerrt. Aber ist das wirklich der Sinn? Ich mach ja keine richtige Analyse sondern tfp und er redet ziemlich viel, lg

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Arakakadu
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Beitrag Mi., 04.08.2021, 08:49

Hasenmaus123 hat geschrieben: Mi., 04.08.2021, 08:43 Dein stabiler Rahmen wackelt, heißt, dein göttlicher Therapeut wackelt.
Kann es sein, dass es so weit gekommen ist, weil du jetzt stabiler bist und ihn nicht mehr ganz so stark glorifizierst?

Ich frage, weil ich bei mir festgestellt habe, dass ich meine Thera weniger liebe seit ich mich selbst mehr akzeptiere.
Das ist glaube ich so. Also bei mir weiß ich nicht ich nehme seid ein paar Wochen Antidepressiva und fühle mich minimal stabiler. Ich hab noch traurige Krisen aber nicht unkontrolliert, also ich kann ganz normal arbeiten wieder.
Freut mich dass es dir besser geht hasenmaus! Bist du ein bisschen am Ende angelangt?

Ich habe ihm letztens gesagt dass er ja eig auch ein normaler Mensch ist und dass er ja privat sicher auch Probleme in Beziehungen hat. Und ich sehe dass er schon fehler gemacht hat als Therapeut. Darf er ja auch, aber das wollte ich gar nicht hören. Und mein stabiler Rahmen wackelt weil ich Schon fühle (vl Einbildung) das bei ihm was nicht ganz stimmt. Leider. Aber meine Eltern waren beide so verrückt und ich glaub das sind vl auch Meine Ängste

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Beitrag Mi., 04.08.2021, 08:51

candle. hat geschrieben: Mi., 04.08.2021, 08:35
Marlena hat geschrieben: Mi., 04.08.2021, 08:25 Ich denke den Therapeuten geht es zum Teil darum dass man sich nicht zu sehr mit der Diagnose identifiziert
Naja, jetzt identifizierte du dich aber Monate in Abhängigkeit m. M. n., was für mich das gleiche ist.

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Das ist ein Symptom und hat nix mit ner Diagnose zu tun. Das gehört scheinbar zu meinem Prozess dazu.. Ob das richtig oder falsch ist keine Ahnung. Angenehm ist es nicht. Es fühlt. Sich an wie ein Kampf. Aber ich sehe es nicht so wie du, das es das gleich ist. Überhaupt nicht!

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candle.
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Beitrag Mi., 04.08.2021, 08:58

Ja klar ist das keine Diagnose, aber du identifiziert dich extrem stark damit und er scheint das ja gerne aufzugreifen. Da würde ich mehr nach deinen gesunden Teilen schauen.

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Montana
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Beitrag Mi., 04.08.2021, 09:01

Noch nicht alles gelesen. Aber hier geht grad was durcheinander. Also (in D), der Arzt gibt einem eine Überweisung für den Therapeuten, falls man diesen Weg überhaupt geht, denn zum Therapeuten darf man auch ohne vorherigen Arztbesuch. Auf der Überweisung steht sicherlich ein Grund, der aber nicht als Diagnose zu werten ist. Wie auch jemand schrieb: in so kurzer Zeit ist ja Diagnostik gar nicht möglich. War man dann beim Therapeuten und ist sich mit dem einig, dass eine Therapie beantragt werden soll, DANN muss man auf jeden Fall zum Arzt und dort einen Befundbericht ausfüllen lassen. Wie jemand schrieb dient das dazu, Kontraindikationen auszuschließen, wozu auch gehört, dass die Probleme durch eine körperliche Erkrankung ausgelöst sind (Stichwort Schilddrüse).
Das musste ich auch schon machen, aber wurde dazu nicht untersucht. Auch keine Blutuntersuchung. Gar nichts. Die Ärztin schrieb einfach irgendwas. Und das finde ich auch völlig in Ordnung, denn ich sehe keinen vernünftigen Grund, mit viel Aufwand eine körperliche Krankheit zu suchen, wenn gewisse Anhaltspunkte schon genug Hinweise auf ein psychisches Problem geben. Zumindest gilt das für jemanden in meinem Alter, der sich klar ausdrücken und seine Probleme beschreiben kann und der das auch bei körperlichen Krankheiten kann und oft getan hat. Anders sieht es aus, wenn es um sehr alte oder aus anderem Grund sehr eingeschränkte Menschen geht. Da denke ich an meine Oma, die immer dann äußerst merkwürdig wird, wenn sie zu wenig getrunken hat. Wer sie nicht kennt und das nicht weiß, der würde wohl eine Erkrankung vermuten, die sie nicht hat.
Eine Diagnostik durch Fragebögen ist in D beim niedergelassenen Therapeuten definitiv unüblich. Soll es wohl geben, ist mir aber noch nie untergekommen, und ich bin in der dritten Therapie.

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Hasenmaus123
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Beitrag Mi., 04.08.2021, 09:11

Marlena, ich vermute, dass ich noch lange nicht am Ende angekommen bin. Ich bin stabiler als jemals zuvor in meinem Leben, aber die eigentliche Traumatisierung haben wir bisher noch nicht angesehen… dauert also noch

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Arakakadu
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Beitrag Mi., 04.08.2021, 10:10

candle. hat geschrieben: Mi., 04.08.2021, 08:58 Ja klar ist das keine Diagnose, aber du identifiziert dich extrem stark damit und er scheint das ja gerne aufzugreifen. Da würde ich mehr nach deinen gesunden Teilen schauen.

candle
Wo kannst du rauslesen dass ER es gerne aufgreift?

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Ungestümes Pferd
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Beitrag Mi., 04.08.2021, 10:33

Marlena hat geschrieben: Mi., 04.08.2021, 08:46 Ungestüm danke für deine Antwort. Welche Therapie machst du jetzt?
Meiner hat als Grundlage Gestalttherapie und hat dann aber viele Fortbildungen gemacht, z.B. Somatic Experiencing, Hakomi, IBP, Biosynthese oder Bioenergetik (das verwechsle ich immer ;) also er macht einen ziemlichen Mix, auch verhaltenstherapeutische Elemente, ich kann das gar nicht zuordnen, was er woher hat.

du kannst hier nachschauen, es gibt echt unendlich viele Therapieformen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von ... e_Methoden
Marlena hat geschrieben: Mi., 04.08.2021, 08:46 Also ich will nix besonders sein, aber manchmal würde ich gern wissen was ich auslöse und wie es ihm mit mir geht. Ich mache mir oft Sorgen dass er krank ist (hat aber vl was mit meiner Mutter zu tun)
Mein Therapeut lässt mich spüren, was ich auslöse.
Er hat vor Kurzem zum Beispiel mal gesagt: "Da stockt mir der Atem, wenn ich mir vergegenwärtige, was Sie gerade erzählen" Oder: "Das löst bei mir Trauer aus, wenn ich das so höre".
Mir tut das enorm gut, dass ich von ihm so wahrgenommen werde. Ich darf die Stunden auch aufnehmen, hat er mir von Anfang an erlaubt. Und ich höre mir, fällt mir auf, immer genau diese Stellen an. Wo er seine Emotionen mitteilt.
Er verbirgt seine Gefühle auch nicht, er lässt mich sehen, was sich in seinem Gesicht abspielt, er hat da auch schon sehr betroffen ausgesehen. Und mir hilft das, zu sehen, dass das, was ich teilweise Schwieriges erlebt habe, auch irgendwie einen Impact hat. Dass es wirklich schlimm war.

Ich möchte nie wieder einen Therapeuten, der nicht so menschlich und echt mit mir umgeht.
Der nicht tut, als wäre er immer stark und als würde ihn das nicht auch manchmal betroffen machen und berühren, was ich erzähle. Der auch ganz locker sagen kann: Tja, jetzt hab ich grad keine Idee, wie wir weitermachen könnten, haben Sie eine Idee oder einen Wunsch? Er ist so unkompliziert und es berührt mich, dass er manchmal so berührbar ist.

Vor einiger Zeit hatte er Magenschmerzen, das hat er mir dann auch direkt am Anfang der Stunde gesagt.
Falls mir auffällt, dass er etwas weniger entspannt ist als sonst. Das ist für mich voll wichtig, weil es mich sonst verunsichern würde, wenn ich nicht weiss, was los ist.

Wenn ich ihn ansprechen würde, ob er krank ist, ich bin mir sicher, er würde es mir sagen, aber auf so eine beruhigende Weise: Ja, ich habe gerade ein gesundheitliches Problem, aber es ist in Abklärung. Sodass ich weiss, er kümmert sich darum. Und für mich ist das so wichtig, zu spüren, meine Wahrnehmung stimmt, ich kann dem vertrauen, denn das ist ein wunder Punkt bei mir. Ich bin so froh, dass er so unkompliziert ist in der Art wie er mit mir umgeht.
Meine Welt in der Vergangenheit war kompliziert genug.

Mir fällt gerade auf, was mich noch so berührt an ihm: Dass er so vertrauensvoll ist. Er vertraut mir, dass ich mich ihm ehrlich mitteile, er vertraut mir, dass ich gute Absichten habe, er vertraut mir voll, dass ich es schaffen kann, mein Leben glücklich zu leben. Ich glaube, ich habe selten einen Menschen erlebt, der so ein Zutrauen zu anderen Menschen hat. Hm...darüber muss ich glaub ich echt nochmal genauer nachdenken...

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caduta
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Beitrag Mi., 04.08.2021, 16:57

Ist schon etwas nach hinten gerutscht, aber ich wollte doch noch antworten ....
Marlena hat geschrieben: Di., 03.08.2021, 20:58 Warst du traurig als er vorschlug, dass ihr weniger stunden macht? Kommst du gut voran?
Wir machen das jetzt erst seit fünf Wochen. Davor war auch normalerweise einmal wöchentlich, außer wenn Ferien sind. Wir haben damit angefangen, als ich den wöchentlichen Abstand ganz stabil geschafft habe ohne wieder irgendwo reinzurutschen.

Es fällt mir schon schwer und ich merke, dass ich immer wieder starke Sehnsucht habe, aber es geht ja letztlich darum, dass ich das, was ich in dieser Beziehung suche auf Dauer woanders finde. Und das muss ich üben. Und da sind die zwei Wochen tatsächlich besser als wenn ich jede Woche Therapie hätte. Durch die längeren Abstände kann ich mich mehr auf mich konzentrieren. Bei wöchentlichen Abständen dreht sich doch alles sehr stark um die Therapie.

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Arakakadu
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Beitrag Di., 10.08.2021, 07:52

Hallo an alle, mich würde interessieren, ob die, die in einer tfp oder Analyse waren gelernt haben sich selbst zu begrenzen? Ich hatte eine Stunde und hatte in der selben Woche wieder eine gehabt. Dann 2 Wochen Pause. Diese Stunde wurde gestrichen, dafür habe ich eine Telefonstunde bekommen die Woche drauf. Mich Stressen Stundenabsagen/Verschiebungen immer, weil icb denke, dass er das macht um Distanz zu schaffen. Ich bin mir nicht sicher, ob der Therapeut ehrlich ist und keine zeit hatte oder ob er mir das nur nicht sagt und mich begrenzen will. Ich würde so gerne mal eine Grenze bei ihm spüren (momentan habe ich den Schrecklichen drang nach jeder Stunde Emails zu schreiben und ich habe die ärgsten Gefühlszustände). Ich habe nach der Stunde per SMS gefragt ob wir die Stunde verlegen könnten da es mir nicht gut geht. Aber ich werde ignoriert, das macht er in letzter zeit öfter. Kann ich auch irgendwie verstehen, aber ich würde mir wünschen ehrlich gesagt zu bekommen, dass es zuviel ist, und ich damit aufhören soll. Tut er aber nie. Er sagt nur ihm ist es nicht zu viel, aber mir ist es emotional zu viel.
Jedenfalls habe ich das Gefühl mich da einfach nicht begrenzen und kontrollieren zu können, weil dich alles furchtbar anfühlt.
Habt ihr so gelernt Nähe und Distanz zu regulieren???
Haben eure Therapeuten euch auch gegen die Wand rennen lassen??

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Montana
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Beitrag Di., 10.08.2021, 08:36

Ich habe noch nie um eine frühere Stunde oder eine zusätzliche oder so gebeten. Obwohl ich diese unerträglichen Gefühlszustände natürlich auch kenne (wer nicht :( ).
Das hat mehrere Gründe.
1) Ich gehe nicht davon aus, dass mein Wunsch erfüllt würde. Im Gegenteil würde ich erwarten, dass ich erst Recht mit Missachtung bestraft würde. So ähnlich, wie du das gerade vermutest.
Es ist nicht nur so, dass ich solches Verhalten mir gegenüber aus anderen Kontexten schon kenne. Sondern es gibt Literatur über Psychotherapie, in der so etwas empfohlen wird. Ob der eigene Therapeut ein Anhänger der Theorien ist, die dahinter stehen, weiß man ja nicht unbedingt, aber ausprobieren muss ich das nicht.
2) Auch ohne "therapeutische Absicht" im Sinne von "die muss lernen, allein klarzukommen", sehe ich organisatorische Schwierigkeiten. Ich bin nicht wichtiger oder schwerer krank als andere Patienten und daher gilt für mich: was wäre, wenn er das für alle tun müsste? Ginge das überhaupt? Und die Antwort wäre: nein.
3) Es würde mir vermutlich gar nicht helfen. Mehr Kontakt zum Therapeuten würde mich noch tiefer runterziehen. Denke ich. Ich brauche vermutlich jedes Mal diesen völligen emotionalen Absturz, der zu einem innerlichen Abschied führt. Wenn ich in mir so weit bin, dass mir ein Abbruch nicht mehr schlimm erscheint, dann bin ich besser dran. Na ja, nach dem Aufschlag auf dem Boden ist die Angst vor dem Absturz halt weg.

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Shukria
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Beitrag Di., 10.08.2021, 08:39

Marlena hat geschrieben: Ich würde so gerne mal eine Grenze bei ihm spüren (momentan habe ich den Schrecklichen drang nach jeder Stunde Emails zu schreiben und ich habe die ärgsten Gefühlszustände). Ich habe nach der Stunde per SMS gefragt ob wir die Stunde verlegen könnten da es mir nicht gut geht. Aber ich werde ignoriert, das macht er in letzter zeit öfter.
Ruf an und kläre im direkten Kontakt eine Stundenverlegung. Dann bekommst du auch direkt seine emotionale Rkt mit und hast zudem eine inhaltliche Antwort.

Dann müsstest du aber auch mit einem "nein" leben können. Wenn es für ihn grad nicht passt
Das wäre der kürzeste Weg Klarheit für Dich zu schaffen. Ich habe aber nicht den Eindruck dass Du diesen Realitätsabgleich emotional schon packst.

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