Abnorm und Abstoßend - wie damit fertig werden?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Sargo
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Beitrag Mo., 01.03.2010, 07:11

Ist es möglich, dass sie ein Problem mit meinem Körpergewicht hatte, und sich nie getraut hat, das zu sagen? Ich weiß, dass sie sich selbst als etwas untergewichtig einstuft, also sah sie es wahrscheinlich als unmöglichen faux-pas an, jemanden für etwas zu kritisieren, was sie selbst (in Moderation) erreichen wollte.

Kann es sein, dass sie während unserer ersten Begegnungen unter ungewöhnlichem Medikamenteneinfluss stand oder eine besondere psychische Phase durch gemacht hat, nach deren Ende sie sich nicht mehr erklären konnte, warum sie je Kontakt mit mir gesucht hatte? Wenn ja, ist es möglich, dass beide Phasen "legitim" sind, also dass sie mich tatsächlich mochte und als Freund schätzte, ebenso wie sie danach tatsächlich keinen Kontakt mehr mit mir haben wollte? Oder war eine der beiden Phasen für sie persönlichkeitsfremd, und sie hat nur eine echte Meinung von mir? Gibt es überhaupt noch irgendeine Möglichkeit, wie ich das heraus finden könnte?

Ist es möglich, dass sie einfach keinerlei Gefühle empfinden kann und diese ganze Sache nur gemacht hat, um zu sehen, ob es geht? Könnte ich ihr so ein Verhalten überhaupt übel nehmen, wenn sie selbst gar nicht nachvollziehen kann, welche Gefühle das in mir ausgelöst hat?

Kann es sein, dass sie schon seit Monaten mit ihrem Nachbarn zusammen war, in mir nur einen Freund gesucht hat, und mir dann, nachdem sie gemerkt hat, dass ich nur nervig und belästigend bin, die ganze Nachbar-Geschichte zeitlich verschoben erzählt hat, weil sie dachte, sie kriegt mich anders nicht mehr los?

Kann es sein, dass ich sie ernsthaft enttüscht habe, weil sie mich aufgrund meiner E-mails (davor hatten wir uns ja nur für 10 Minuten am Bus unterhalten) für intellektueller oder wortgewandter gehalten hatte, als ich das im direkten persönlichen Kontakt umsetzen konnte? Kann es sein, dass sie deshalb die Termine immer wieder abgesagt und stattdessen E-mails geschrieben hat, weil sie mich nur in dieser Form mochte? Und dass sie dann gemerkt hat, dass das E-mails schreiben für sie zu belastend ist (sie hatte gesagt, dass sie lieber telefoniert und persönlich trifft, hat mich aber nie angerufen oder mir ihre Nummer gegeben) und sie deshalb den Kontakt ab gebrochen hat?

Kann es sein, dass sie ein ernsthaftes Problem damit hatte, dass ich unsere Treffen einmal eben nicht als "Treffen", sondern als "Dates" bezeichnet hatte, und zwar nachdem sie mir schon klar die Freundschaft angeboten hatte? Könnte sie das davon überzeugt haben, dass ich unaufrichtig oder gar ein sexbesessener Lügner bin?

Was ist, wenn sie mich ernsthaft als Freund behalten wollte, und nicht verstehen konnte, warum ich ein Problem damit hatte, über ihren tollen Nachbarn, und ihre Unfähigkeit, ihm ihr Interesse am Sex zu kommunizieren, zu reden? Habe ich in dem Fall so unfair gehandelt, dass ich mich nochmal explizit dafür entschuldigen muss (ich habe mich immerhin seit dem Kontaktabbruch schon zwei-mal entschuldigung, aber nicht explizit für eine konkrete Sache), oder könnte sie das vielleicht genau so wenig verstehen und würde mich nur als noch größeren Loser sehen?

Kann es sein, dass sie nach dem längeren Kontaktabbruch soviel Distanz von mir bekommen hat, dass sie sich für all unsere Gespräche und intimen Themen schämt und sich ganz bewusst von mir fern halten muss? Wenn ja, wer steht dann in der Bringschuld, vom anderen Abstand zu halten und zur Not die Uni zu wechseln? Welche solcher Aktionen kann ich denn überhaupt durchführen, wenn Sie nicht mehr mit mir kommunizieren will? Und bedeutet die Tatsache, dass sie nicht mehr mit mir reden will, dass ich von aller Schund enthoben bin, oder bin ich doch noch in der Bringschuld? Wie kann ich dann diese Schuld tilgen?

Dieser ganze Mist lässt mich einfach nicht los. Ich weiß, was ich ihr an Ungerechtigkeiten angetan habe, oder was sie mir vielleicht angetan hat, aber ich weiß, dass mich diese Sache viel zu kaputt macht, während sie wahrscheinlich schon die gemeinsame Wohnung und die Schwangerschaft plant und mich schlimmstenfalls gar als Teil ihres Traumas erachtet

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Aurora
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Beitrag Di., 02.03.2010, 12:29

Hi,
Lange nichts mehr von dir gehört
Warum grübelst du immer noch so viel über sie nach? Du schreibst 3 lange Beiträge über alle Möglichkeiten, weshalb es mit ihr nicht geklappt haben könnte....welche Möglichkeit zutrifft ist schwer zu sagen und du scheinst natürlich wieder eher vom Schlimmsten auszugehen
Ich glaube nicht, dass jemand, die zuerst ein halbes Dutzend Treffen plant und ständig betont, dass sie an mir überhaupt 0% Fehler sehe, sich dann einfach so ganz plötzlich dazu entschließt, auf meine E-mails nicht mehr zu antworten und mich nach ständigem Nachhaken meinerseits dann schließlich um Dating-Tips mit ihrem Nachbarn fragt.
Es gibt halt so Leute. Sie wusste doch außerdem das du ein Verehrer bist und mehr von ihr willst als nur eine Freundschaft. Daraufhin hat sie den Kontakt wohl langsam eingestellt, zumal sie wohl plötzlich ein Auge auf den Nachbarn geworfen hatte und es mit euch nicht hätte mehr werden können. Das sie dann so einfach garnicht mehr antwortet ist natürlich daneben, aber solche Leute gibts leider auch.
Ich weiß, dass ich da etwas furchbares angetan haben muss, aber ich wühle mich jetzt seit zwei Monaten durch jede einzelne E-mail und alle Erinnerungen von der persönlichen Treffen, und merke immer mehr, dass ich da irgendwo einen blinden Fleck habe.
Wieso glaubst du das du etwas furchtbares gemacht haben musst? Es kann doch auch sein, dass da zwischen euch etwas ganz alltägliches, was tagtäglich tausenden Menschen passiert, vorgefallen ist. Ihr habt euch kennengelernt, sie fand dich nett, du hast dich in sie verliebt. Ihr habt euch geschrieben und ein paarmal getroffen. Sie merkt dass von ihrer Seite aus keine größeren Gefühle entstehen, du merkst dass diese Art von Kontakt dich belastet. Ihr findet keine gemeiname Basis ud euer Kontakt verliert sich wieder. Ganz einfach. Sowas passiert tausendfach tagtäglich, ohne das irgendeiner von beiden etwas furchtbares getan haben muss. Manchmal passt man einfach nicht zusammen.

Du weißt ja nicht wieviele Typen ich schon kennengelernt habe, man hat sich unterhalten, ein oder zweimal was unternommen und anstatt enger zu werden, driftete der Kontakt wieder auseinander und einer meldete sich nicht mehr. Ich habe mich auch oft gefragt woran es wohl gelegen hat und war auch manchmal echt traurig darüber, but C’est la vie, manchmal soll es einfach nicht sein.
Wenn ja, wer steht dann in der Bringschuld, vom anderen Abstand zu halten und zur Not die Uni zu wechseln?
Sag mal....das ist doch nicht dein Ernst Niemand hat eine Bringschuld. Wieso sollte einer von euch die Uni wechseln, nur weil aus ein paar Dates nicht mehr geworden ist? Wenn du ihr zufällig über den Weg läufst, grüßt du einfach knapp und gehst weiter. Wenn das jeder so handhaben würde und nach ein paar Dates aus denen nichts geworden ist die Uni wechseln würde, dann gäbe es aber bei euch ein reges kommen und gehen Die Welt ist doch groß genug für euch beide. Wenn ihr euch begegnen solltet, muss keiner aus der Bahn aussteigen, oder die Mensa verlassen, ihr seid doch zwei erwachsene Leute....
Und bedeutet die Tatsache, dass sie nicht mehr mit mir reden will, dass ich von aller Schund enthoben bin, oder bin ich doch noch in der Bringschuld? Wie kann ich dann diese Schuld tilgen?
Was verstehst du denn überhaupt unter dieser Bringschuld? Wie gesagt, sieh es doch mal realistisch.....ihr hatten ein paar Verabredungen, leider (ich hatte es für dich gehofft ) ist aber doch nicht mehr daraus geworden. Du hast nichts Schlimmes getan. Du hast auch kein Trauma bei ihr ausgelöst....wieso denn auch? Meine Güte, bei mir haben auch schon Verehrer am Ärmel rumgezupft, mit einen Kuss auf die Wange gegeben, und so kleine Annäherungsversuche gemacht. Wieso sollte das in irgendeiner Weise traumatisierend sein?
Ich glaube auch nicht dass du irgendeine Schuld tilgen musst. Ich denke du soltest in der Richtung nichts mehr unternehmen und das Thema erstmal als abgehakt betrachten. Und sieh es doch mal so, du hattest jetzt immerhin schon ein paar Verabredungen und bist um ein paar Erfahrungen reicher
Und das nächste Mal wird es auch sicher besser laufen.

Wie geht es dir denn sonst so? Mit deiner Familie und dem Prozess? Hast du noch was davon gehört?

viele Grüße

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LONELY1
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Beitrag Mi., 03.03.2010, 02:50

Ein paar haben hier was geschrieben von "man muss sich selber mögen usw". Aber ich muss sagen bei mir war es genau anders herum. Früher hab ich mich sehr gemocht so wie ich war und war sehr zufrieden mit meinem Leben. Ich habe mich nie um andere bemüht oder versucht sozial zu sein. Erfolg hatte ich damit überhaupt nich. Später habe ich dann gemerkt dass man doch n paar Freunde brauch und habe dann erst gemerkt was ich für ne Scheiße gebaut habe. Dann kam die Depression. Und dann habe ich mich versucht zu ändern. Ich find mich total Scheiße wie ich bin und das ist gerade der Anreiz für mich mich zu ändern. Bei mir is es also genau anders rum. Wenn man mich zu viel lobt und ich glaube besonders toll zu sein strenge ich mich nicht mehr an. Mir schadet Lob total . Sobald ich anfange mich zu mögen werde ich selbstverliebt hab dann keine Lust mehr was zu machen.

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Sargo
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Beitrag Mi., 03.03.2010, 07:29

Aurora hat geschrieben:Warum grübelst du immer noch so viel über sie nach?
Naja, eigentlich grübel ich ja mehr über mich nach...

Ich finde es schwer, damit klar zu kommen, dass ich bei meinen weiblichen Kontakten immer wieder so furchtbare Reaktionen hervorrufe. Ist dieses Schema "Wenn ich merke, dass ich mit jemandem, dem ich ganz viel Kontakt versprochen habe, diesen Kontakt nicht mehr haben will, ignoriere ich ihn einfach und reagiere auf seine verwirrten Abschiedsmails nicht mehr" wirklich so weit verbreitet, dass ich mir nichts dabei denken soll, wenn es bei all meinen bisherigen weiblichen Kontakten passiert ist?

Für mich ist das so ziemlich das letzte, weil ich im Zweifelsfall weitaus lieber beschimpft oder verletzend kritisiert als einfach nur totgeschwiegen werden möchte. Was denken sich normale Leute denn, wenn sie Typen wie mir ihre Freundschaft und ganz viele gemeinsame Termine versprechen? Ist das immer einfach nur so oberflächlich floskelhaft dahin gesagt, ohne dass man in dem Moment darüber nachdenkt, wie wichtig so ein Versprechen für den anderen sein kann?

Oder ist sowas dann tatsächlich ernst gemeint? Und wenn es ernst gemeint ist, was für ein Fehlverhalten muss ich dann an den Tag gelegt haben, um dieses Angebot so radikal zu zerstören und in Stille und Abstand-halten um zu wandeln? Ich hab jetzt seit 43 Stunden kein Auge mehr zu gemacht, weil mich diese Fragen immer noch so bescheuert belasten - Fakt ist, dass meine bisherigen Sozialkontakte in fast 24 Jahren im Endeffekt immer nur Schaden und Verletzung bedeutet haben, entweder, weil jemand nicht ernst genommen hat, wie wichtig mir solche Freundschaftsangebote sind, oder weil ich mich irgendwie so abnorm verhalten habe, dass die ihr Angebot zurück ziehen mussten.

Das ist so schädlich und dumm, dass es mir vorkommt, als sei das ganze "soziale Leben" nur ein einziges Netzwerk voller gegenseitigem verletzen, kaputt machen, beleidigen, belügen, und enttäuschen.
LONELY1 hat geschrieben:Wenn man mich zu viel lobt und ich glaube besonders toll zu sein strenge ich mich nicht mehr an. Mir schadet Lob total. Sobald ich anfange mich zu mögen werde ich selbstverliebt hab dann keine Lust mehr was zu machen.
Vielleicht verleihen solche Gefühle auch der Tatsache Ausdruck, dass man seine Momente der Zufriedenheit und Ruhe instinktiv beschützen und erhalten will, und sich deshalb vom destruktiven sozialen Mist zurück zieht.
Ich glaube, das Geheimnis des persönlichen Glücks könnte ganz einfach darin liegen, dass man sich den Drang zum sozialen Leben ab trainiert, so dass man nicht nur vor Lügen, Manipulationen, falschen Versprechen, seelischen Verletzungen, und unerträglichen Vorwürfen und Selbstzweifeln geschützt ist, sondern auch das Risiko vermeidet, selbst zum Lügner, Verletzer, oder Zerstörer zu werden
Wieso sollte einer von euch die Uni wechseln, nur weil aus ein paar Dates nicht mehr geworden ist? ... Die Welt ist doch groß genug für euch beide.
Weil ich nicht weiß, ob ich damit klar kommen würde, sie wieder zu sehen. Die bloße Vorstellung, dass mich jemand für normal genug hält, mich seinen Freunden vor stellen zu wollen, hat mich unheimlich stark mit genommen, und ich hab mir damals pausenlos Gedanken darüber gemacht, was das wohl für mein Leben und meine Zukunft und meine Lebenseinstellung bedeuten könnte. Die Enthüllung, dass das entweder reine Manipulation war, oder dass ich das selbst kaputt gemacht habe, ohne je erfahren zu können, was ich hätte besser machen müssen, macht mich total kaputt. Instinktiv würde ich sie am Liebsten anspucken, oder sie anbetteln, dass sie mir eine rein haut -- je nachdem, ob ich sie irgendwie verletzt habe oder ob sie nur ihren Spaß treiben wollte.
Und das nächste Mal wird es auch sicher besser laufen.
Na, sowas ist natürlich ein total bescheuerter blinder Optimismus... aber wahrscheinlich muss man sich mit so einer Einstellung anfreunden, wenn man nicht aus Mangel an Alternativen zugrunde gehen will
Wie geht es dir denn sonst so? Mit deiner Familie und dem Prozess? Hast du noch was davon gehört?
Ich warte eigentlich nur auf die Scheidung meiner Eltern und auf die Entscheidung der Staatsanwältin, ob sie nun klagen will, und auf die Juni-Sitzung zum Hausverbot und ob meine Kommilitonin (Frau D) meine Unterlassungserklärung ohne die darfst-meinen-Namen-nicht-mehr-benutzen Klausel akzeptieren wird, und darauf, dass ich mich klar dazu entschließen kann, das Studium auf zu geben... warten, warten, warten.

Das dumme ist ja, wenn die Bekannte einfach mal sowas klares (und blödes) gesagt hätte wie "du bist ein selbstbemitleidender sozial unfähiger Versager, und ich glaube nicht, dass du meine Freundschaft verdient hat", wär ich mit der Sache wahrscheinlich schon vor Monaten emotional abgeschlossen gewesen
Zuletzt geändert von Sargo am Mi., 03.03.2010, 07:51, insgesamt 1-mal geändert.

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Clyde
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Beitrag Mi., 03.03.2010, 07:49

Hallo Sargo!

Das mit dem Warten ist ja doof. Gibt es gar nichts, was du zurzeit tust/tun kannst, außer immer wieder und wieder über deine Bekanntschaft nachzudenken?
Ich denke, dass das wenig Sinn hat. Letzten Endes wirst du sowieso nicht rausfinden, warum genau sie den Kontakt abgebrochen hat. Und eine weitere Mail (auf die sie dann wahrscheinlich eh nicht antworten wird) bringt dich da auch nicht weiter. Es wird dich wohl noch mehr nach unten ziehen.
Kontaktabruch ist auch am besten, ich habe den Eindruck, dass sie ja auch gar nicht mehr an einem Kontakt mit dir interessiert ist. Wenn du sie jetzt noch mit Mails, Briefen usw. zuschüttest, wird alles höchstwahrscheinlich nur noch schlimmer.

Viel wichtiger wäre doch jetzt, dass du auf dich schaust und vorankommst!
Hast du vor, von dieser Uni zu gehen? Möchtest du auf eine andere wechseln? Wenn ja, auf welche? Das selbe Fach? Oder orientierst du dich um? Gehst du vielleicht doch arbeiten? Wie sieht es daheim aus? Gibt es schon Vorbereitungen, um auszuziehen (ich habe noch irgendwo im Hinterkopf, dass es bei dir zuhause auch eher schlecht läuft - oder ist es schon besser geworden?)? usw.

Du siehst, du hast alle Hände voll mit dir selbst zu tun. Für deine Bekannte und ihre Problemchen ist da kein Platz mehr - ist ja auch ihre Sache, nicht deine.

Ich schließe mich Aurora an und sage: Das nächste Mal wirds besser laufen.

Gruß
Viele Menschen legen ihre Gefühle in die Tiefkühltruhe. Ob sie meinen, dadurch die Haltbarkeit verlängern zu können?

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Aurora
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Beiträge: 307

Beitrag Mi., 03.03.2010, 11:04

ignoriere ich ihn einfach und reagiere auf seine verwirrten Abschiedsmails nicht mehr" wirklich so weit verbreitet, dass ich mir nichts dabei denken soll, wenn es bei all meinen bisherigen weiblichen Kontakten passiert ist?
Leider ja Sowas scheint weit verbreitet zu sein. Weist du ich lese auch häufig noch in einem anderen, ähnlichen Forum und da kann man tagtäglich davon lesen wie einem was vorgemacht wird. Da ist zum Beipsiel ein Mann Anfang 30 der noch nie eine Freundin hatte. Er weiß nicht warum, keiner weis es. Vom Foto her sieht er völlig normal aus und studiert hat er auch, dumm ist er nicht. Er hat auch hin und wieder Dates, alles Frauen die er aus dem Internet kennt. Meistens verlaufen die Dates seiner Meinung nach super, tolle Unterhaltungen, die Frauen reden schon vom nächsten Date, die Dates laufen länger als normal (was bedeutet das es gut läuft) und dann.....nichts mehr. Dann meldet die Frau sich entweder garnicht mehr, oder sagt plötzlich "hör mal du bist nett, aber ich mag dich nur als Kumpel"
Dann war da zuletzt eine Frau, die hatte auch ein Date das den ganzen Tag lief und sehr lustig war. Es wurde beidseitig von weiteren Dates gesprochen, hinterher eifrig sms geschrieben und dann.....nichts mehr, der Typ antwortet von jetzt auf gleich nicht mehr.
Ich finde es echt zum kotzen, aber so scheint das zu sein
Ich denke nicht, dass bei sowas irgendeine bösartig gemeinte Manipulation statfindet, ich denke viele Leute denken einfach nicht darüber nach was sie tun. Die meinen das in dem Moment wo sie es sagen vielleicht ernst und hinterher entscheiden sie sich doch anders.
Na, sowas ist natürlich ein total bescheuerter blinder Optimismus
Nicht nur. Ich meinte damit, du hast ja jetzt schon ein wenig mehr Erfahrung und deshalb wird es beim nächsten Mal auch besser laufen. Vielleicht nicht viel besser, aber ein wenig. Es ist nicht so wichtig was du in den Augen dieser Frau nicht richtig gemacht hast, es ist vor allem erstmal wichtig, was du in deinen eigenen Augen besser machen könntest, was du aus der ganzen Sache lernen willst.
Ich nenn dir mal ein paar Beispiele was ich aus solchen missglückten Situationen gelernt habe.

1. Einmal habe ich einen tollen Mann kennengelernt. Der sah mich und fand mich sofort toll und ich ihn auch. Er hat mich angesprochen, mir die Schule gezeigt (ich war neu) und in den Pausen immer auf mich gewartet Irgendwann verlohr er aber merklich das Interesse. Ich nehme an es kam daher, weil ich zuwenig Interesse meinerseits gezeigt habe. Ich hätte nicht so schüchtern sein dürfen und mehr auf ihn zugehen müssen. Gelernt.

2. Dann habe ich einen kennengelernt, ein Arsch und das wusste ich auch, ich fand ihn aber trotzdem ganz cool und wir standen in den Pausen immer zusammen rum. Er rief mich nie an und als die langen Sommerferien vor der Tür stand fragte ich ihn mehrfach, ob er mich denn ganz bestimmt diesmal anruft. Er versprach es.....und was kam kann sich wohl jeder denken Gelernt habe ich: nicht leichtgläubig sein, keinen Mann für irgendwas anbetteln und gut aufpassen dass man nicht verarscht wird.

3. Dann habe ich einen kennengelernt, auch total toll, wir trafen uns ein paarmal, dann trafen wir uns bei ihm zuhause und was mussten meine armen Augen sehen? Der Typ war Ende 20 und hatte sein ganzes Zimmer volltapeziert mit teils lebensgroßen Playboysternchen Natürlich wurde da nichts draus (er meldete sich kaum noch). Ich habe gelernt: das nächste mal wird bei sowas nicht mehr tollerant gelächelt, damit er mich nur mag, nein soeinem wird gleich die Meinung gegeigt und dann darf er entweder die Poster abhängen oder ich bin weg. Man darf nicht immer nur nett sein.

Das waren jetzt nur drei Beispiele aber ich denke wenn man sich Mühe gibt aus Misserfolgen zu lernen, dann wird es immer wieder ein kleines Stück besser.
Du denkst jetzt warscheinlich dass du ja nicht weist was du falsch gemacht hast und wenn sie es dir nur sagen würde....Es wäre evtl sicher nicht verkehrt zu wissen, aber sie antwortet ja leider nicht mehr und deshalb kannst du nur selbst entscheiden, was du deiner Meinung nach besser hättest machen können. Waren womöglich einige Gesprächsthemen unpassend für ein erstes Date? Hast du ihr nach dem Mund geredet? Hast du zuviele Komplimente gemacht? Hättest du dich ein wenig rarer machen können? Warst du zuwenig selbstbewusst? etc.
und darauf, dass ich mich klar dazu entschließen kann, das Studium auf zu geben
wovon hängt diese Entscheidung denn ab? Was würdest du denn alternativ machen wollen?

viele Grüße

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Sargo
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Beitrag Di., 18.05.2010, 05:25

Clyde hat geschrieben:Das mit dem Warten ist ja doof. Gibt es gar nichts, was du zurzeit tust/tun kannst, außer immer wieder und wieder über deine Bekanntschaft nachzudenken?
Ich denke, dass das wenig Sinn hat. Letzten Endes wirst du sowieso nicht rausfinden, warum genau sie den Kontakt abgebrochen hat. Und eine weitere Mail (auf die sie dann wahrscheinlich eh nicht antworten wird) bringt dich da auch nicht weiter. Es wird dich wohl noch mehr nach unten ziehen.
Kontaktabruch ist auch am besten, ich habe den Eindruck, dass sie ja auch gar nicht mehr an einem Kontakt mit dir interessiert ist. Wenn du sie jetzt noch mit Mails, Briefen usw. zuschüttest, wird alles höchstwahrscheinlich nur noch schlimmer.
Ja, ich sollte wahrscheinlich gar nicht mehr versuchen, das ganze zu begreifen oder zu erfassen. Ich hab ihr vor einem Monat nach einem flüchtigen Sehen postalisch mitgeteilt, dass ich ernsthaft erwäge, die Uni oder den Studiengang zu wechseln, weil ich mir sehr Sorgen mache, ob sie nicht Probleme mit mir hat oder sie ganze Sache schon überall rumerzählt hat, und ich überall Leute treffen könnte, die alle meine Peinlichkeiten kennen (zumal ich nun auch ein Seminar mit ihrem verehrten Nachbarn habe, aus dem ich am Liebsten schnell fliehen würde).

Daraufhin hat sie sofort (!) um 2 Uhr nachts geantwortet, und mir in drei Sätzen mitgeteilt, dass sie nun schon lange solo sei, dass der Mann, mit dem sie bei unserer Begegnung zusammensaß (und den ich nicht annähernd erwähnt hatte), eine Freundin hatte, dass sie zur Zeit nichts mit Männern zu tun haben wolle, weil ihr Nachbar sofort nach dem Intimkontakt (zu Weihnachten, als etwa eine Woche nachdem sie mich um Dating-Tips ihm gegenüber gebeten hatte) mit ihr Schluss gemacht hätte, und dass sie daher momentan keinen Kontakt mit mir haben wolle (worum ich sie auch gar nicht gebeten hatte) obwohl sie aber mit mir nur schöne Stunden verbinde... und dass sie zu gesünderer Uhrzeit noch mehr zu dem Thema sagen würde. Das war nun vor einem Monat, und ich weiß immer noch nicht, wie ich es schaffen soll, ihr weiterhin aus dem Weg zu gehen oder mit der Frage klar zu kommen, wem sie was über mich erzählt haben könnte

Ich weiß überhaupt nicht, was ich von sowas halten soll, und fühle mich ehrlich gesagt noch mehr dadurch verletzt, dass sie nicht mal glücklich zu sein scheint, sondern wieder soviel Pech hatte, und jetzt weiter mit ihm als Nachbarn/Kommilitonen leben muss... naja
Aurora hat geschrieben:wovon hängt diese Entscheidung denn ab? Was würdest du denn alternativ machen wollen?
ob ich das Studium abbreche, hängt wohl hauptsächlich davon ab, ob die Leute mich "normal" behandeln. Mittlerweile warte ich auch schon seit einem Monat auf eine Antwort vom Fachsprecher, ob ich den Zweitprüfer für meine BA-Arbeit auch an einer anderen Uni suchen dürfte, weil alle möglichen Kandidaten hier mich ja sogar schriftlich verbrieft für geisteskrank o.ä. halten. Fünf Wochen Stille trotz Nachfragen wirken bei so einem Thema schon recht grenzwertig, und wenn ich jetzt noch nen weitern Monat warten muss, kann ich hier wohl nicht weiter machen... oder ich muss mich wieder bei höherer Instanz beschweren

Momentan geh ich auch kaum vor die Tür und schlafe viel zu viel... meine Mutter kann das noch wohlwollend auf Stressabbau schieben, aber ich weiß nicht, ob ich damit so gut klar komme. Seitdem das Verfahren gegen mich eingestellt wurde (wegen zu erwartender geringer Schuld, obwohl die Uni ja all die Beschwerde-E-mails, die ich in den letzten Monaten geschrieben habe, als Beweise für "Belästigung" vor Gericht eingericht hatte) und sich an der Uni überhaupt niemand auch nur dafür entschuldigt oder irgendwie sonst dazu geäußert hat, fühl ich mich einfach höchst desillusioniert und demotiviert

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hskadla
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Beitrag Di., 18.05.2010, 13:57

Lieber Sargo...

Ich habe gestern Abend den kompletten Thread gelesen und deine Geschichte will mir einfach nicht aus dem Kopf. Ich fühle mit dir, da sich unsere Geschichten in gewisser Weise ähneln und dann doch wieder vollkommen anders sind.
Beispiele?
Ich käme nie auf den Gedanken, in gewisser Weise so kämpferisch zu agieren, wie du es tust. Du hast dafür übrigens meinen stillen Respekt. Mit kämpferisch meine ich, die Dinge offensiv anzugehen. Dazu gehören auch deine Gefühle so offen zu zeigen vor Menschen, die gleichgültiger kaum sein können (ich habe da ein gewisses gedankliches Level erreicht, was mir selbst oft nicht behagt, in dem ich voraussetze, dass meine Gefühlswelt so nichtig ist, dass sie niemanden interessieren könnte).
Und ich spüre deine Not, du willst etwas verändern, findest aber aus dir selbst heraus keinen Ausweg, du suchst andere Möglichkeiten, Situationen oder dich unter Kontrolle zu bringen...

Kontrolle, das ist so das, was mir beim Lesen durch den Kopf ging, wie groß ist deine Angst vor Kontrollverlust?
Oder... wie sehr bestimmt die Angst vor Kontrollverlust dein ganzes Leben?
And do you ever lay awake at night? And do you ever tell yourself don’t try?
Don't try to let yourself down

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Sommerlüftchen
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Beitrag Di., 18.05.2010, 20:46

Hey,

Ich habe deine Geschichte still mit verfolgt und finde es bedauerlich, dass sich deine Situation bis jetzt immer noch nicht entscheidend verbessert hat. Aber immerhin scheint die Anklage gegen dich fallen gelassen worden zu sein und darüber solltest du froh sein. Ich finde es auch gut, dass du dir einen neutraleren Zweitprüfer von einer anderen Uni suchen willst. Ob das so möglich ist, kann ich dir leider nicht sagen. Könntest du den zuständigen Fachsprecher nicht einfach persönlich fragen ob dies möglich ist?

Außerdem hat sich ja endlich die Frage geklärt, warum deine Bekannte so plötzlich den Kontakt abgebrochen hat. Es hatte also nichts mit dir zu tun, es geht in dieser Sache wohl nur und um sie und diesen Typ der sie enttäuscht hat. Sie hat also nichts gegen dich persönlich. Wieso solltest du ihr also aus dem Weg gehen? Wenn ihr euch mal zufällig über den Weg lauft, kein Grund in Panik zu geraten. Sie meinte ja sie empfand den Kontakt mit dir stets als angenehm, nur will sie es zu Zeit einfach nicht.
Mit kämpferisch meine ich, die Dinge offensiv anzugehen. Dazu gehören auch deine Gefühle so offen zu zeigen vor Menschen, die gleichgültiger kaum sein können
Genau das denke ich auch. In dir steckt sicher mehr als du glaubst. Die meisten Menschen hätten sich wohl sehr viel schneller klein gemacht und den Mund gehalten.

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Veilchen
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Beitrag Do., 03.06.2010, 23:40

Hallo Sargo!

Leider habe ich deine Probleme an der Uni bzw die Konsequenzen nicht vollständig mitverfolgt bzw es war mir manchmal zu kompliziert. Aber ich schließe mich meinen Vorpostern an, dass du nicht aufgeben sollst! Hast du nicht bezüglich deiner universitären Leistungen sehr positive Rückmeldungen von Lehrenden bekommen? Es wär schade, das Studium einfach wegzuwerfen und damit das ganze Potential! Das mit dem Zweitprüfer an einer anderen Uni leuchtet mir aber ein, wenn es an dieser Uni nicht möglich sein sollte. Mir fällt auf, dass viel Energie in deine Reibereien und Konflikte fließt, wobei gewisse Aussagen von seiten Universitätsbediensteter unglaublich erscheinen! Diese Energie jedenfalls, die in diesen Konflikten verloren geht, könntest du auch für dich selbst einsetzen, für deine eigenen Zwecke, wie die von Clyde erwähnten!

Liebe Grüße, Veilchen

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Sargo
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Beitrag Di., 13.07.2010, 05:54

fischeri hat geschrieben:Kontrolle, das ist so das, was mir beim Lesen durch den Kopf ging, wie groß ist deine Angst vor Kontrollverlust?
Das klingt simpel, aber in den letzten Monaten hab ich gemerkt, dass sich ganz viele Leute um mich herum auf eine Weise verhalten, die ich bei mir selbst niemals zulassen könnte... und das wurmt mich! Ich hab bisher keinen längeren Kontakt erlebt, wo sich die andere Person insgesamt "toll" oder "erwachsen" verhalten hätte. Die Uni will nur, dass ich weg bleibe und nicht drüber rede, obwohl das nach 16 Monaten Streit doch keine so gute Taktik zu sein scheint. Meine bisherigen (weiblichen) Kontakte haben immer ganz toll und freundlich angefangen, aber dann haben die Damen grundsätzlich die denkbar schlimmste und unsinnigste Form des Kontaktabbruchs gewählt (wortlos und mit dem ständigen Risiko weiterer Kontakte).
Irgendwie scheinen die Menschen um mich herum vollkommen unverantwortlich und kindisch zu handeln, und ich weiß nicht, wie ich es je schaffen soll, das als notwendigen Bestandteil des sozialen Lebens zu akzeptieren

Zum Beispiel war ich letzen Monat in der Situation, dass ich in einem sozialen Gruppentraining saß und mich eine andere Teilnehmerin danach ins Cafe eingeladen hatte, was mich komplett überrumpelte. Ich hatte im Nachhinein aber nicht gedacht, dass irgendetwas schlecht gelaufen wäre, und sie wollte mich auf jeden Fall bald wieder sehen. Stattdessen war sie nie wieder im Training und nahm keinen Kontakt mit mir auf. Ich musste meinen Therapeuten fragen, um sicher zu stellen, dass sie nicht tot o.ä. sei... total naiv! Sowas macht mich kaputt, auch wenn es natürlich tausend gute Gründe für ihr Verhalten geben kann -- ich finde es trotzdem bescheuert, und mach mir ständig Selbstvorwürfe, weil ich nicht akzeptieren kann, dass ich ihr Verhalten vielleicht gar nicht hätte ändern können.
Veilchen hat geschrieben:Das mit dem Zweitprüfer an einer anderen Uni leuchtet mir aber ein, wenn es an dieser Uni nicht möglich sein sollte. Mir fällt auf, dass viel Energie in deine Reibereien und Konflikte fließt, wobei gewisse Aussagen von seiten Universitätsbediensteter unglaublich erscheinen! Diese Energie jedenfalls, die in diesen Konflikten verloren geht, könntest du auch für dich selbst einsetzen
haha, ja... aber das hört nie auf!

- mein Hausverbot muss eigentlich jetzt nach einem halben Jahr formal verlängert werden, aber die Justiziarin hatte am Stichtag erstmal Urlaub, und meinte danach, dass man jetzt noch über weitere psychiatrische Gutachten oder sonstiges überlegen würde und die Sache noch mit vielen Funktionsträgern und mit den "Opfern" bereden müsse... das ist jetzt einen Monat her, bisher kam noch nix, wahrscheinlich weil die Dozentin und die Tutorin die Vorstellung meiner Präsenz auf dem Büroflur für indiskutabel halten

- mein Antrag zur Zweitprüfung von außerhalb wurde abgelehnt, weil ich anscheinend auch durch die "du flirtest mit deiner Unmännlichkeit" Emails, das Hausverbot, die Anzeige durch die Dozentin, die Unterlassungserklärung der Tutorin nicht nachweisen konnte, dass es für mich irgendwelche Probleme an der Anglistik gäbe - wobei ich vorher schon fünf Dozenten gefragt hatte, ob sie es übernehmen könnten, und gar keine Antwort bekommen hatte
Der Zweitprüfer, der mir dann vom Dekanat zugeteilt wurde (mysteriöserweise aus der Germanistik), brauchte dann drei Wochen, um mir zu sagen, dass er die Prüfung tatsächlich übernehmen konnte. Die Frage, inwiefern er mit meinem Autoren und den ganzen stilistischen Regeln der Anglistik vertraut war, mochte er aber auch nicht beantworten.

- der Anglistik-Fachsprecher, der sich bis Mai nicht gemeldet hatte, hat auch nach drei weiteren E-mails immer noch keinen Pieps von sich gegeben. Eigentlich soll er mein erster Ansprechpartner fürs Hausverbot und Fragen der BA-Zweitprüfung sein, aber nach 4 Monaten Stille und zwei unbeantworteten Beschwerden bei seinem Vorgesetzen kann ich auch nur annehmen, dass der Herr mich für einen nicht ernst zu nehmenden Irren hält, Ich kann nicht mal in seine Sprechstunde, weil ich ja nicht auf den Büroflur darf...

Was die beiden Themenbereiche (Frauen und Uni) gemeinsam haben, ist die Einsicht, dass ich irgendwie Abstand gewinnen muss...
Sommerlüftchen hat geschrieben:Außerdem hat sich ja endlich die Frage geklärt, warum deine Bekannte so plötzlich den Kontakt abgebrochen hat. Es hatte also nichts mit dir zu tun, es geht in dieser Sache wohl nur und um sie und diesen Typ der sie enttäuscht hat.
Siehste, das wäre das rationale, aber mittlerweile habe ich mich bei ihr schon so intensiv entschuldigt und meine emotionale Unreife zugegeben, dass ich ihr auch nicht mehr unter die Augen kommen will

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france
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Beiträge: 87

Beitrag Di., 13.07.2010, 10:32

Hallo Sargo,

Merk dir mal diesen Satz:

ich vergebe dir alles was du mir jemals angetan, durch alle zeiten, inkarantionen und ebenen. vergib du auch mir, was ich dir jemals angetan habe, durch alle zeiten inkaranationen und ebenen, ich vergebe auch mir selbst und ich danke für alles was ich daraus lernen durfte.

Sprich ihn zuerst ein paar mal laut aus, dann in Gedanken, und das die nächsten Tage, immer bevor du zur Uni gehst.

Mir hat das geholfen.
janina uhse <3

And then she'd say that nothing can go wrong.
When you're in love, what can go wrong?
And then she'd laugh the nightime into day
pushing her fear further long.

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Hayek
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag So., 25.07.2010, 22:54

Ich hab mir den Thread in den vergangenen Wochen mal durchgelesen.
Interessant ist die langsame Wandlung von Sargos Einschätzung des Verhaltens seiner Mitmenschen im Verlauf der Jahre: Anfangs völlig ich-bezogen (dieses ständige Einfordern von Demütigungen durch Mails etc.) und gegen Ende hin immer offensiver und feindseliger (als die Demütigungen ausblieben; vor allem der Uni gegenüber).

Übrigens hast du keine furchtbare Reaktion von Mädchen bekommen. Die haben alle völlig normal und auch nicht unerwachsen reagiert. Du hast übertrieben viel in Kleinigkeiten reininterpreiert (was aus deiner Perspektive normal ist, weil du sozial behindert bist) und wenn du zu aufdringlich wurdest, haben die Abstand gesucht. Die haben keine Verpflichtung dir gegenüber, nur weil sie dich gegrüßt oder sich neben dich gesetzt haben. Und auch wenn sie angedeutet haben dich zu mögen oder dir weitere Treffen in Aussicht gestellt haben, schulden sie dir in den ersten Wochen eures Kontakts nichts und haben es nicht verdient ungefragt mit deinen masochistischen Selbstbezichtigungseskapaden konfrontiert zu werden. Du bist für die einer von vielen und kannst nicht erwarten, dass sie sich so wahnhaft auf dich fixieren, wie du es bei ihnen tust.

Irgendwer von deiner Uni hat beschrieben, dass das Problem darin liege, dass du zu feige wärst dein Studium abzubrechen und deshalb die Uni dazu bringen willst das zu tun. Fand ich außergewöhnlich treffend, wenn auch in einer kleineren, zwischenmenschlichen Dimension (E-Mail-Terror mit Versprechen immer und ewig von jmd. fern zu bleiben, Nachfragen nach eigener Minderwertigkeit etc.).

Meiner Meinung nach sind sowohl die Forenleute, als auch die Uni zu tolerant gegenüber deinem Verhalten. Du reagierst ständig über. Dir hilft es nicht, sich ständig zu öffnen und allen dein Leid zu klagen. Schlucks runter, wenn dich irgendwer nicht grüßt und schreib der Person danach keine Mails über deine Kastrationswünsche. Lass den Streit mit der Uni auf sich beruhen und fordere keine expliziten Schuldzuweisungen von Einzelpersonen ein, die mit deinen psychischen Krankheiten schlichtweg überfordert sind. Nimm den Zweitprüfer an und mach da nicht weiter Welle. Am besten schreibst du keine Mails mehr. Nimm dir deine Mutter zur Brust und sag ihr, dass du ihr hilfst deinen Vater zu verlassen (der ist laut deiner Beschreibung untragbar für euch). Nimm Medis, wenn das nötig ist (ist es!) um dich zu stabilisieren. Vielleicht gibts nen Verhaltenstherapeuten, der mit dir rausgeht und dir beibringt mit Ablehung umzugehen (hab dahingehend keine Erfahrungen).

Achja: Hier kannst du meinetwegen gerne weiterschreiben. Ich habe mich von dir hier nicht belästigt, sondern unterhalten gefühlt (was nicht bedeutet, dass ich über dich lachen würde).

Gute Besserung!

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Aurora
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Beiträge: 307

Beitrag Mi., 28.07.2010, 22:22

Hallo du,
Ich kann Hayek mit dem was er geschrieben hat, nur zustimmen (auch wenn einiges doch recht hart ausgedrückt ist). Besonders den ersten Abschnitt finde ich interessant mal zum drüber nachdenken.
Ich finde es trotzdem bescheuert, und mach mir ständig Selbstvorwürfe, weil ich nicht akzeptieren kann, dass ich ihr Verhalten vielleicht gar nicht hätte ändern können.
Ich glaube auch nicht dass ihr Verhalten etwas mit dir zu tun hatte. Letztens bin ich aus einem Kurs auch einfach ausgetreten, obwohl ich mich mit einem Typ dort ganz gut verstanden hatte. Das hat mir auch leid getan, dass ich nichtmals tschüs gesagt habe, aber es ging schlecht anders. Wie gesagt, es gibt viele Gründe und du warst mit Sicherheit keiner davon

Hoffe du konntest in der letzten Zeit dein Leben verbessern und lässt dich nicht unter kriegen.

Viele Grüße

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Thread-EröffnerIn
Sargo
Helferlein
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männlich/male, 25
Beiträge: 95

Beitrag Do., 09.09.2010, 14:36

Hayek hat geschrieben:völlig ich-bezogen... immer offensiver und feindseliger... masochistischen Selbstbezichtigungseskapaden... wahnhaft fixieren
Es ist ja gut, wenn du das so siehst, aber warum kriege ich das gleiche Feedback nicht vom Therapeuten, den letzten drei Psychiatern, und dem Kreis-Amtsarzt? Nur in der geschlossenen Anstalt wollte man mich mit einem klaren Problem ("milde Sozialphobie") diagnostizieren, aber deine Diagnose geht hier ja wohl eher auf Psychose und gemeingefährliche Psychopathie aus. Wenn das zustimmt, dann muss ich doch dafür kämpfen, eingesperrt zu werden - und wenn es nicht zustimmt, dann haben die Dozentin, die mich wegen psychotischer Studierunfähigkeit und krankhaftem Jobneid angezeigt hat, und die Justiziarin, die mich zwangseinweisen wollte, ja beide vollkommen Unrecht, was ich auch nicht begreifen kann.
Hayek hat geschrieben:Irgendwer von deiner Uni hat beschrieben, dass das Problem darin liege, dass du zu feige wärst dein Studium abzubrechen und deshalb die Uni dazu bringen willst das zu tun. Fand ich außergewöhnlich treffend, wenn auch in einer kleineren, zwischenmenschlichen Dimension (E-Mail-Terror mit Versprechen immer und ewig von jmd. fern zu bleiben, Nachfragen nach eigener Minderwertigkeit etc.).
Die Frage ist doch, wenn ich alle Leute per E-mail terrorisiere, warum sagen mir das die Leute dann nicht oder verklagen mich? Zwei Dozenten haben beide gesagt, dass sich ihre Schützlinge bei ihnen beschwert hätten, und haben dann auf Nachfrage gesagt, dass ich das falsch verstanden hätte und sich niemand beschwert hätte. Ich glaube nicht, dass die einfach so aus Spaß gelogen haben. Haben meine Mitmenschen soviel Angst vor mir, dass sie diese Fälle nicht vor Gericht bringen wollen? Wenn ja, stehe ich dann nicht in der Verpflichtung, mich selbst um Gerechtigkeit zu bemühen? Selbst meine Selbstanzeige wegen sexueller Belästigung wurde einfach abgewiesen - würdest du mir raten, es nochmal damit zu versuchen?
Meiner Meinung nach sind sowohl die Forenleute, als auch die Uni zu tolerant gegenüber deinem Verhalten. Du reagierst ständig über. Dir hilft es nicht, sich ständig zu öffnen und allen dein Leid zu klagen. Schlucks runter, wenn dich irgendwer nicht grüßt und schreib der Person danach keine Mails über deine Kastrationswünsche.
Die E-mail mit dem Kastrationsangebot (was ich keinesfalls schön gefunden hätte) war eine direkte Reaktion auf die Diagnose meiner Dozentin, dass ich eine unzumutbare Bedrohung für meine weiblichen Mitmenschen darstelle, und dass ich niemals im Berufsleben Fuß fassen könnte, weil meine Gemeingefährlichkeit offensichtlich sei. Statt sich damit auseinander zu setzen, hat sie einfach gesagt, dass sie psychisch zu belastet sei. Meiner Meinung nach darf man sicher aber nicht so verhalten, wenn man sich um die Sicherheit seiner Schutzbefohlenen sorgt. Soll ich das einfach so stehen lassen und still schweigend davon ausgehen, dass jede meiner Aktionen meinen Mitmenschen tiefen Schaden verursacht, oder soll ich mich darum kümmern, dass die Diagnose meiner Dozentin ordentlich geprüft wird, auch wenn das "völlig ich-bezogen", "immer offensiver und feindseliger", wie eine "masochistische Selbstbezichtigungseskapade", oder "wahnhaft fixiert" wirken mag?
Lass den Streit mit der Uni auf sich beruhen und fordere keine expliziten Schuldzuweisungen von Einzelpersonen ein, die mit deinen psychischen Krankheiten schlichtweg überfordert sind. Nimm den Zweitprüfer an und mach da nicht weiter Welle. Am besten schreibst du keine Mails mehr. Nimm dir deine Mutter zur Brust und sag ihr, dass du ihr hilfst deinen Vater zu verlassen (der ist laut deiner Beschreibung untragbar für euch). Nimm Medis, wenn das nötig ist (ist es!) um dich zu stabilisieren. Vielleicht gibts nen Verhaltenstherapeuten, der mit dir rausgeht und dir beibringt mit Ablehung umzugehen (hab dahingehend keine Erfahrungen).
Erstmal sind diese Personen offensichtlich nicht überfordert, sonst würden sie ja keine Anklagen und Bitten zur Zwangseinweisung stellen, sondern wie üblich einfach die ganze Sache ignorieren. Zweitens finde ich die Änderung meines Kontaktes mit den Uni-personen (kein Kontakt mehr mit der Dozentin, kein Kontakt mit den Studierenden, die ich missbraucht haben soll) schon ein deutliches Zeichen dafür, dass ich mit Ablehnung ordentlich umgehen kann.

Dass ich weiterhin im Rechtsstreit mit der Uni bin, sehe ich auch nicht als meine eigene Schuld an - meine Anwältin hatte mir gesagt, dass mein Hausverbot jedes halbe Jahr erneut geprüft und verlängert werden müsse, die Uni sagt jetzt, dass es ein unbefristetes Hausverbot ist, dass allerfrühestens nach einem halben Jahr, aber vielleicht auch niemals geprüft werden könnte. Einer von beiden hat mich angelogen, und ich habe jedes Recht darauf, heraus zu finden, wer das war, und warum die sowas behauptet haben.

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