Ich kann mit meinem Ex-Psychologen nicht abschließen
Hallo,
Nun melde ich mich doch noch einmal hier. Es geht um folgendes:
In meiner jetzigen Therapie (im Moment befinde ich mich nicht mehr in Therapie, stehe aber noch mit meinem Thera in Kontakt) habe ich wieder liebevolle und auch erotische Übertragungen erlebt. Jetzt habe ich Angst dort weiter zu machen, weil ich eben schon eine entsprechende Vorgeschichte habe. Soll ich zu einer Frau? Aber dort würde ich mich doch dann ebenfalls "verlieben" (ist nicht ganz das passende Wort dafür was ich empfinde). Auch habe ich wahnsinnige Angst vor Abhängigkeit. Ich komme mit Distanz wesentlich besser zurecht.
Was würdet ihr machen. Ich weiss man muss das durchleben. Allerdings ging das schon einmal richtig nach hinten los.
Eine Therapie benötige ich allerdings, der Leidensdruck wird wieder größer und ich verstehe die Übertragungen schon auch als Defizite aus meiner Kindheit. Aber auch rational erklärt wird es emotional nicht besser...
Nun melde ich mich doch noch einmal hier. Es geht um folgendes:
In meiner jetzigen Therapie (im Moment befinde ich mich nicht mehr in Therapie, stehe aber noch mit meinem Thera in Kontakt) habe ich wieder liebevolle und auch erotische Übertragungen erlebt. Jetzt habe ich Angst dort weiter zu machen, weil ich eben schon eine entsprechende Vorgeschichte habe. Soll ich zu einer Frau? Aber dort würde ich mich doch dann ebenfalls "verlieben" (ist nicht ganz das passende Wort dafür was ich empfinde). Auch habe ich wahnsinnige Angst vor Abhängigkeit. Ich komme mit Distanz wesentlich besser zurecht.
Was würdet ihr machen. Ich weiss man muss das durchleben. Allerdings ging das schon einmal richtig nach hinten los.
Eine Therapie benötige ich allerdings, der Leidensdruck wird wieder größer und ich verstehe die Übertragungen schon auch als Defizite aus meiner Kindheit. Aber auch rational erklärt wird es emotional nicht besser...
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Hallo Zombie,zombie78 hat geschrieben: Ich weiss man muss das durchleben.
ich bin selbst betroffen. Und ich weiß eben nicht, ob es was bringt, das durchzuleben. Meine augenblickliche Erfahrung zeigt mir, dass diese sehnsüchtige erotisierende Beziehung zur/ zum Thera alle anderen Themen schlucken kann. Und dann dreht man sich halt im Kreis, weil das professionelle Gegenüber in das "kranke System" integriert wird.
Ich würde die Therapie in diesem Fall nicht fortsetzen - wenn Du noch wegkommst, geh'.
Wer sagt, dass man das durchleben muss? Sicherlich wird es auch andere Zugänge geben. Weiß der Therapeut darum? Das sollte mit ihm besprochen werden. Es kann auch Widerstand sein... bzw. dass es dich tatsächlich erwischt hat. Man kann jedenfalls nicht alles zur Übertragung umfunktionieren. Und ja, an deiner Stelle würde ich zu einer Frau gehen... entfaltet sich dann vllt. in einer nicht so hinderlichen Weise.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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@Stern: wie meinst Du das? Im Sinne es destruktiven Musters, das den therapeutischen Rahmen sprengen möchte?stern hat geschrieben: Es kann auch Widerstand sein...
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Mein Therapeut weiß es und kennt auch meine Vorgeschichte dazu. Ich möchte mit ihm auch gemeinsam entscheiden wie es weitergehen kann. Im Moment sind diese Gefühle aber nicht sehr stark. Das macht sicher der Abstand. Nur habe ich eben Angst dass es wieder so werden könnte wie mit dem Psychologen wenn ich weiter mache. Auch diese Angst kennt mein Therapeut.
Die Gefühle an sich sind etwas anders als beim Psychologen. Beim Psychologen denke ich mir insgeheim, dass ich ihm mal privat begegnen möchte. Beim Thera ist der privat-wunsch zwar manchmal da, ich komme aber gut damit zurecht, dass das nicht gehen kann/darf
Die Gefühle an sich sind etwas anders als beim Psychologen. Beim Psychologen denke ich mir insgeheim, dass ich ihm mal privat begegnen möchte. Beim Thera ist der privat-wunsch zwar manchmal da, ich komme aber gut damit zurecht, dass das nicht gehen kann/darf
Wie gesagt, denkbar sind verschiedene Interpretationen, die in erste Linie in der Therapie gesprochen werden sollten... auch, dass es die Therapie behindert.
Ich würde es in erster Linie mit dem Therapeuten besprechen... und evtl. auch selbst etwas schauen, das nicht wieder so auswachsen zu lassen. Bzw. ich weiß nicht, was du mit durchleben meist... in erster Linie sollte es bearbeitbar sein... und das funzt evtl. nicht mehr so gut, wenn du nur noch rosa Wölkchen siehst.Der Übertragungswiderstand: Dabei wird der Behandlungsprozess durch die Übertragung der frühkindlich eingeprägten Bezugspersonen auf die Person des oder der Analytikerin behindert.[13] Die Genesung anhand Diagnose und Therapie wird dabei sowohl durch eine allzu positive (erotisierte) Übertragung, als auch durch eine allzu negative, z. B. von Furcht oder Antipathie begleitete Übertragung erschwert - auch als Übertragungshassliebe bezeichnet.[16]
https://de.wikipedia.org/wiki/Widerstan ... hotherapie)
Liebe Grüße
stern
stern
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umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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@Stern: nein rosa Wölkchen sind es nicht. Ich kann auch, im Gegensatz zum Psychologen, jetzt alles sagen. Es ist nicht das selbe wie damals, allerdings sitzt die Angst sehr tief, wieder retraumatisiert zu werden. Ob nun bewusst oder unbewusst spielt dabei ja keine Rolle, ich will es so oder so nie wieder erleben, was ich in dieser Zeit erlebt habe.
Das klingt ja gut... und wenn du selbst auch noch etwas darauf achtest, dass es nicht wieder auswächst, so dass du auch etwas Abstand wahren kannst...
Liebe Grüße
stern
stern
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@zombie: hast Du denn eine Vorstellung, w i e Du darauf etwas achten könntest?stern hat geschrieben:Das klingt ja gut... und wenn du selbst auch noch etwas darauf achtest, dass es nicht wieder auswächst, so dass du auch etwas Abstand wahren kannst...
vielleicht indem ich die Stunde an sich für wichtig nehme. Sie aber die Woche über ausblende bzw. ihm nicht schreibe etc.
-
- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 3753
Hallo Zombie,
spürst du keine Erleichterung durchs reden?
LG ADW
spürst du keine Erleichterung durchs reden?
LG ADW
Offline
schon auch, aber vor allem spüre ich eine große Sehnsucht nach Liebe, Halt und angenommen sein, so wie ich bin. Das kann mir mein Therapeut in den Stunden auch vermitteln, nur leider wünsche ich mir das immer wieder auch privat und das geht nicht. Das wiederum macht mich dann traurig...
-
- Helferlein
- , 30
- Beiträge: 85
Aber der Therapeut kann Dir beibringen, wie Du es schaffen kannst im Privatleben jemanden zu finden, der Dich liebt und was Dich daran hindert. Ich zum Beispiel arbeite gerade in der Therapie meine Angst vor Nähe auf, das hilft mir total, allerdings bin ich auch nicht in meine Thera verliebt, obwohl ich sie menschlich sehr schätze. Dir muss einfach klar sein, dass eine therapeutische Beziehung im wirklichen Leben nicht möglich ist. Ich weiß doch gar nicht, wie meine Thera privat ist und will es auch nicht wissen. Ja hätten wir uns in einem anderen Kontext getroffen,wären wir vielleicht befreundet oder auch nicht. Ich denke, dass Dich dieses Fixieren auf die therapeutische Beziehung daran hindert diese Probleme aufzuarbeiten und das ist schade. Vielleicht wäre Verhaltenstherapie besser, wo Du konkret lernen kannst, wie man auf andere zugeht, oder um Deine Erwartungen an eine Partnerschaft zu klären. Liebe Halt und bedingungslose Annahme findet man meiner Meinung nach nur bei Gott, Menschen können nur begrenzt lieben und erwarten auch etwas.
Arbeitet ihr denn in der Therapie auch daran, dass *du* und *deine* Ressourcen gestärkt werden?
Soll heißen: Ultimativ geht es bei diesen Sehnsüchten ja um frühe oder ganz frühe Bedürfnisse die nicht erfüllt wurden. Letzten Endes ist es so, dass egal wie viel dir andere da entgegenbringen: Es ist nie genug. Das wissen wir auch und das lässt uns ja dann oft genug auch daran verzweifeln.
Der einzige Weg, der *für mich* bisher aus diesem Dilemma rausführt, ist dass wir in der Therapie ganz aktiv daran arbeiten, meine "Ich-Funktionen" (und dazu gehören auch die Ressourcen) zu entdecken, zu fördern und zu stärken. So dass ich nach und nach immer mehr fähig bin, mir selbst das zu geben, bzw. die Erfüllung dieser Bedürfnisse in mir selbst zu finden. Und mir das dann aber auch genug ist, dadurch verschwinden dann bei mir diese unstillbaren Sehnsüchte.
Das Prinzip ist eigentlich: Zwei Erwachsene (ich heute und meine Therapeutin) kümmern sich um das vernachlässigte Kind von früher, das immer wieder auf sich aufmerksam macht. Wobei ich dabei die Richtung angebe und den Impuls setzen muss, da achtet meine Therapeutin sehr genau drauf - sie unterstützt und geht mit mir zusammen den Weg. Die Arbeit an sich liegt aber bei mir.
Hoffe, das ist einigermaßen nachvollziehbar? Ansonsten frag einfach nach...
Alles Gute,
Lisbeth
Soll heißen: Ultimativ geht es bei diesen Sehnsüchten ja um frühe oder ganz frühe Bedürfnisse die nicht erfüllt wurden. Letzten Endes ist es so, dass egal wie viel dir andere da entgegenbringen: Es ist nie genug. Das wissen wir auch und das lässt uns ja dann oft genug auch daran verzweifeln.
Der einzige Weg, der *für mich* bisher aus diesem Dilemma rausführt, ist dass wir in der Therapie ganz aktiv daran arbeiten, meine "Ich-Funktionen" (und dazu gehören auch die Ressourcen) zu entdecken, zu fördern und zu stärken. So dass ich nach und nach immer mehr fähig bin, mir selbst das zu geben, bzw. die Erfüllung dieser Bedürfnisse in mir selbst zu finden. Und mir das dann aber auch genug ist, dadurch verschwinden dann bei mir diese unstillbaren Sehnsüchte.
Das Prinzip ist eigentlich: Zwei Erwachsene (ich heute und meine Therapeutin) kümmern sich um das vernachlässigte Kind von früher, das immer wieder auf sich aufmerksam macht. Wobei ich dabei die Richtung angebe und den Impuls setzen muss, da achtet meine Therapeutin sehr genau drauf - sie unterstützt und geht mit mir zusammen den Weg. Die Arbeit an sich liegt aber bei mir.
Hoffe, das ist einigermaßen nachvollziehbar? Ansonsten frag einfach nach...
Alles Gute,
Lisbeth
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
Nun, "private" Möglichkeiten gibt es ja auch... die jedoch nicht vom Therapeuten. Vielleicht hilft ja, wenn du das nicht aus den Augen verlierst. Denn ich denke auch, je stärker die Fixierung (nur) auf den Therapeuten, desto leidvoller... denn in eine privaten Beziehung kann es eh nicht münden.
Liebe Grüße
stern
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