Positive Gefühle dem Therapeuten gegenüber beschreiben

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Solage
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Beitrag Fr., 30.10.2020, 22:19

Mondmann hat geschrieben: Fr., 30.10.2020, 22:06

Dann ist es vermutlich kein wirkliches Sprechen. Mit "Sprechen" in der Therapie ist ja gemeint: "über Gefühle sprechen" und nicht, grammatikalisch sinnvolle Sätze zu bilden. Mit dem Schreiben entfernt sich der Schreibende von der Möglichkeit, das Sprechen lernen zu können. Es bleibt ein Ausweichen.
Eine Bewertung darüber von Deiner Seite ist mir nicht hilfreich.

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Mondmann
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Beitrag Fr., 30.10.2020, 22:22

Ich darf, er darf...wir entscheiden beide!
Dazu benötigst du aber keine Erlaubnis: In einer guten Beziehung darf jeder für sich selbst entscheiden, was er tut oder lässt. Das gilt auch für eine Therapie.

Mich irritiert, dass du - so sehe ich das - etwas ganz "Banales", eine Notlösung, zu etwas "Besonderen" machst: Wenn du keinen Zucker hast, darfst du auch beim Nachbarn klingeln und ihn bitten, dir auszuhelfen. Der muss dir das nicht erst anbieten, und es ist m. E. tatsächlich kontraproduktiv, sich darauf zu "stürzen", dass du bei ihm um Zucker bitten "darfst". Damit verlierst du aus den Augen, dass du beim nächsten Mal auch selbst einkaufen gehen könntest.

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Mondmann
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Beitrag Fr., 30.10.2020, 22:25

Eine Bewertung darüber von Deiner Seite ist mir nicht hilfreich.
Du vermischst die Rollen: Es ist nicht meine Aufgabe, dir hilfreich sein zu wollen (zumal es hier um Tatsachen geht und nicht um Meinungen). Du kannst das für dich so unbeachtet lassen, aber der "Hinweis" meint eigentlich: "Verhalte dich mir gegenüber so, dass es für mich hilfreich ist - oder schweig", und solche Dinge lernt man halt in einer Therapie, beim gemeinsamen Sprechen: wer drängt wen in welche Rolle mit welchem Verhalten? usw.

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Solage
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Beitrag Fr., 30.10.2020, 22:31

Mondmann hat geschrieben: Fr., 30.10.2020, 22:22
Mich irritiert, dass du - so sehe ich das - etwas ganz "Banales", eine Notlösung, zu etwas "Besonderen" machst: Wenn du keinen Zucker hast, darfst du auch beim Nachbarn klingeln und ihn bitten, dir auszuhelfen. Der muss dir das nicht erst anbieten, und es ist m. E. tatsächlich kontraproduktiv, sich darauf zu "stürzen", dass du bei ihm um Zucker bitten "darfst". Damit verlierst du aus den Augen, dass du beim nächsten Mal auch selbst einkaufen gehen könntest.
Mich irritiert, dass Du Dich so an mir festbeißt, dass Du Deine Geschichte mit meiner verbinden möchtest?!
Ich finde mich in Deinen Äußerungen nicht wieder. Kann es sein, dass Du projizierst?

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Beitrag Fr., 30.10.2020, 22:48

Solage hat geschrieben: Fr., 30.10.2020, 21:42 Na, der erwachsene autonome Therapeut entscheidet für sich selbst!
Das sehe ich auch so.
Ich mache, er zeigt Grenzen, nicht ich.
Wie ich mit Begrenzung umgehe, beeinflusst er mit seinem Werkzeug des Therapeuten.
Alles mit dem Ziel; durch positive Abhängigkeit zum autonomen Patient.


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Beitrag Fr., 30.10.2020, 22:53

Mondmann hat geschrieben: Fr., 30.10.2020, 22:06
Solage hat geschrieben: Fr., 30.10.2020, 21:52 Ich kann sehr gut sprechen, aber nicht gut fühlen.
Dann ist es vermutlich kein wirkliches Sprechen. Mit "Sprechen" in der Therapie ist ja gemeint: "über Gefühle sprechen" und nicht, grammatikalisch sinnvolle Sätze zu bilden. Mit dem Schreiben entfernt sich der Schreibende von der Möglichkeit, das Sprechen lernen zu können. Es bleibt ein Ausweichen.
Slalom ist auch ein Weg ; Ausweichend mittels Schreibens zum Gefühl:)

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Montana
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Beitrag Sa., 31.10.2020, 00:51

Ich hatte mal etwas auf Bitten des Therapeuten geschrieben, was er für einen Verlängerungsantrag brauchte. Die erste Seite konnte ich drucken, dann ging der Drucker nicht mehr. Also ging ich mit nur einer Seite von zweien in die Stunde und hatte dann die Idee, er könnte die zweite selber drucken, wenn ich sie per Mail schicken darf. Und fragte danach. Diese Mail-Adresse war sozusagen geheim, die gab es nirgendwo. Und mir fiel das Problem erst auf, als er nach meiner Frage lange überlegen musste. Da wäre ich am liebsten im Boden versunken, denn ich hatte wirklich keinerlei Hintergedanken gehabt. Aber er gab mir die Mail-Adresse, ich schickte den Text und später löschte ich alle Spuren, damit die Mail-Adresse wirklich so weit "weg" ist wie möglich. Und ich bin fest davon überzeugt, dass das in seinem Sinne war und es das war, worüber er nachdachte. Mails zu schreiben wäre, auch ohne Verbot, absolut nicht gewollt gewesen. Anrufen hingegen schon. Aber auch das durfte ich rausfinden, durch Ausprobieren.

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Mondmann
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Beitrag Sa., 31.10.2020, 07:19

Mich irritiert, dass Du Dich so an mir festbeißt
Wie kommst du darauf, dass ich mich an dir "festbeiße" und nicht an deiner Argumentation? Mir geht es um das Argument, nicht um die Person. Das, was ich schreibe, richtet sich an jeden Adressaten, nicht speziell an dich; es hat lediglich insofern etwas mit dir zu tun, als du diejenige bist, die das Argument hervorbringt.
dass Du Deine Geschichte mit meiner verbinden möchtest?!
Warum sollte ich das tun wollen?
Ich finde mich in Deinen Äußerungen nicht wieder
Ja, das ist manchmal so. Das kann dann mehrere Ursachen haben: Entweder, das, was jemand dir gesagt hat, gilt nicht für dich; oder, du möchtest nicht wahrhaben, dass es gilt. Das kann hier nicht beurteilt werden, und ich denke auch nicht, dass es darum geht, denn es ist nicht mein Anliegen, dir zu "helfen", etwas über dich herauszufinden.
Kann es sein, dass Du projizierst?
Was hätte ich davon? Dann müsste ich etwas Eigenes "abwehren"; ich bin bezüglich des Themas "Schreiben & therapeutische Bezieung" jedoch so moderat ("Schreiben kann als Notlösung okay sein"), dass ich ausschließen kann, etwas Eigenes abzuwehren, zumal ich selbst vom Schreiben ab und an Gebrauch mache.

Was mich an deiner Argumentation stört (sonst ignorierte ich es), ist, ich wiederhole es gerne, dass du aus einer Notlösung ein besonderes Beziehungsangebot machst und dass du also darin etwas "Erhabenes" siehst, was die Beziehung womöglich noch vertrauter gestaltet - sonst würdest du nicht wiederholt von "persönlichen Angeboten an den Patienten" schreiben, wo es doch um Vorgänge geht, die jedem Menschen offenstehen - und wenn der Therapeut kein Mailkonto angegeben hat, gibt es noch die Post.

Ich möchte, sozusagen, das Drama aus dem Schreiben rausnehmen. Es handelt sich bei einer derartigen Kommunikation nicht um das Surrogat einer "Brieffreundschaft". Wenn es pragmatischer betrachtet wird ("kann gerade nicht reden, also schreibe ich"), dann verschwindet auch das Drama.

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Mondmann
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Beitrag Sa., 31.10.2020, 07:22

Bilderbuch hat geschrieben: Fr., 30.10.2020, 22:53 Slalom ist auch ein Weg
Ja, aber nur, wenn der Trainer und der Sportler sich darin einig sind, wo das Ziel ist.

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Philosophia
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Beitrag Sa., 31.10.2020, 10:41

Solage hat geschrieben: Fr., 30.10.2020, 20:55 Philosphia, ich finde, dass Du Dir zu viele Gedanken machst wie Therapeuten mit Kontakten zwischen den Sitzungen umgehen. Das ist doch ihre Sache!
Weil, die müssen doch gar nichts. Schon gar nicht sich opfern. Unsere Aufgabe ist es eben nicht, sich den Kopf über die Therapeuten zu zerbrechen, wird mir gerade vermittelt.
Gut, dann noch mal deutlicher: Natürlich ists Therapeutensache, wenn sie Workaholiker sein wollen und sich aufopfern - ich will das deswegen aber auch nicht, weil ich davon selbst nix lernen kann. Ich will nen gut abgerenzten Therapeuten und keinen, der sich aufopfert und Grenzenlosigkeit signalisiert.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


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Beitrag Sa., 31.10.2020, 12:26

Philosophia hat geschrieben: Sa., 31.10.2020, 10:41
Gut, dann noch mal deutlicher: Natürlich ists Therapeutensache, wenn sie Workaholiker sein wollen und sich aufopfern - ich will das deswegen aber auch nicht, weil ich davon selbst nix lernen kann. Ich will nen gut abgerenzten Therapeuten und keinen, der sich aufopfert und Grenzenlosigkeit signalisiert.
[/quote]

Das sehe ich genauso.

Für alle hier; ich habe beides erlebt; 100%ige Abgrenzung des Therapeuten trotz E-Mails, die gelesen wurden (E-Mail Adresse steht im Internet).
Es gibt wohl Therapeuten, die schnelles Lesen und Tippen dem Telefonieren bei Möglichkeit vorziehen.

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Fairness
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Beitrag Sa., 31.10.2020, 12:33

Marlena, bin nun etwas neugierig, konntest du das ursprüngliche Thema in deiner Therapie ansprechen und seine Annahmen richtigstellen? Lieben Gruß :)
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Arakakadu
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Beitrag Sa., 31.10.2020, 14:20

Hallo.
Hmm da geht's ja ziemlich ab gerade...
Ich glaube ihr werdet da nie auf einen grünen Zweig kommen, das Thema scheint sehr emotional zu sein. Und ich für mich kann mir denken warum.
Zu meinem Termin: meinst du jetzt bezüglich Mail schreiben oder den Gefühlen? Wir haben über beides geredet. Er hat von sich aus das Mailen angesprochen (bekam gleich paranoide Gedanken ob es sein kann dass er da im Forum gelesen hat -.-) weil ich gesagt habe dass mich alles so sehr überschwemmt und ich mich alleine gelassen fühle .. Und darauf hat er mich gefragt ob mir das hilft wenn ich das mache. Ich sagte ja sehr.... Dann fragte er mich, warum ich dass denn nicht öfter mache. Ich meinte dann dass ich nicht grenzüberschreitend sein will. Er meinte dass er es mir sonst nicht angeboten hätte. Ich habe auch immer so Angst neue Stunden fürs nächste Monat auszumachen das stresst mich extrem.. Weil ich Angst habe dass er nicht genug Zeit hat. Das habe ich ihm letztens schon gesagt. Naja und jetzt habe ich mehr Stunden bekommen.. Fast 2 in der Woche immer. Das war mir dann auch total unangenehm weil ich nicht zu viel sein will. Aber jetzt fühlt es sich für mich sehr sicher an. Ich fühle mich grade sehr ernst genommen und gut gestützt.

Zur Abhängigkeit: ich betone immer wieder dass es eine ekelige Abhängigkeit ist die ich da habe. Und Ekel ist ja das Gegenteil von Lust. Wir redeten dass ich zum einen kindliche Bedürfnisse nach Geborgenheit und Sicherheit habe (stelle mir dann seltsame Sachen vor) und ich aber halt auch eine Frau mit Erwachsenen Bedürfnissen bin und eine Sexualität habe. Er meinte ganz vorsichtig dass das schon auch eine Rolle spielt und es sein kann dass ich deshalb so gestresst bin, weil ich Angst vor diesen Vorstellungen Bedürfnissen habe, weil ich Grenzüberschreitungen erlebt habe. Puh und noch vieles mehr. Die Stunde war sehr intensiv und ich bin ganz müde....

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Hasenmaus123
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Beitrag Sa., 31.10.2020, 15:06

Marlena, das hört sich toll an.
In manchen Aspekten erkenne ich mich auch. Ich denke, unterm Strich muss man einfach gaaaanz viel Geduld haben.

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Fairness
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Beitrag Sa., 31.10.2020, 15:22

Ich dachte vor allem an die Gefühle, damit du und er gemeinsame Ausgangsbasis habt, für die folgenden Stunden. Die neue Abmachung liest sich für mich gut, ich wünsche dir, dass sie dir hilft, Richtung mehr Geborgenheit in einer Beziehung. 🌸
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.

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