Vllt. kann diese Gedanken nicht jeder folgen. Aber folgendes wäre in etwa meine Übersetzung für den Konflikt 'Du TERF versus Transexuelle sind verkleidete Männer, die Frauen die Rechte nehmen wollen"
Auf Social Media wird stark geframed, dass trans Frauen ja "in Wirklichkeit" Männer seien. Denn was das "wahre" Geschlecht angeht, sei selbstverständlich die Biologie maßgeblich. Eine Sichtweise, die eh oft im Kopf ist, sag' ich mal. Auch wenn jemand rechtlich umgeschrieben ist und im Rechtsverkehr das rechtliche Geschlecht maßgeblich ist, soll es darauf dann nicht ankommen. Und es zählt auch nicht unbedingt, wenn jemand vollständig umoperiert ist. Biologie matters.
Und nach solchen Argumentationsschemata, wäre es natürlich genehm, wenn das Gesetz explizit vorsehen würde: Jemand kann wegen seinen (biologischen) Geschlechts direkt abgewiesen werden. Das wäre auch die Konsequenz, wenn für den Zugang das biologische Geschlecht maßgeblich wäre. Das wäre festgeschriebene Geschlechtsdiskriminienierung... und das erkennen natürlich auch manche. Hat der Gesetzgeber so nicht vorgegeben.
Transsexuelle, die eh mit Diskrimierung zu tun haben, hätten natürlich lieber gehabt, das vorgesehen worden wäre (ich formuliere es einfach): Der Eintrag im Personenstandsregister hat unbedingten Vorrang. Niemand darf aufgrund seinen Geschlechtseintrags abgewiesen werden. Auch das hat der Gesetzgeber so auch nicht vorgesehen!
Sondern hierzulande hat auch auch die Privatautomonie einen hohen Stellenwert. Der Staat reißt nicht alles an sich, sondern respektiert die (wohlgemerkt ebenfalls geschützte) Privatautonomie. Das ist also kein Abwälzen, wenn man z.B. einen Besitzer/Eigentumer z.B. ein Hausrecht zubilligt, zu entscheiden, was er anbietet bzw. wer Zugang erhält. (Stichwort: Türsteher). (Dabei greift der Staat aber auch etwas ein, dass nicht willkürlich diskriminiert werden darf, siehe AGG).
Und ganz ehrlich: Ich glaube, die Transsexuellen sind bei der Abwägung sogar in der etwas schwächeren Position, weil eben der Passus mit dem Hausrecht aufgenommen wurde. Und nichts entsprechenden zum AGG (das auch gilt und Diskriminierung verhindern soll). Man kann sagen: Das ist ja nur klarstellend... ein Hausrecht hat ein Eigentümer ja sowieso und das AGG gilt ja eh. Aber gerade da in dem Gesetz nur das Hausrecht hervorgoben wird, besteht (aus Sicht von Transexuellen) ein gewisses Risiko, dass das dann doch irgendwie normativ wirkt und Vorrang erhalten könnte Genau deswegen lehnen (einige) Transsexuelle das Selbstbestimmungsgesetze gerade ab. Weil sie als Frauen evtl. doch wieder vor die Türe gesetzt werden.
Einige Frauenrechtller haben davon abweichend eher die Befürchtung, dass sich nun Transsexuelle auf das AGG (Diskriminierungsschutzgesetz) berufen könnten... und das stärker gewichtet werden könnte und sich Transsexuelle damit Zugang verschaffen können. Daher wollen so entweder das Hausrecht stärker gewichtetet wisse oder noch besser: Dass der Gesetzgeber festschreibt, dass nach Biologie zu selektieren ist (siehe oben).
Was hier aber manchmal übersehen wird: Dass AGG lässt bereits diverse Ausnahmen zu, die eine Ungleichbehandlung ernöglichen: Z.B Schutz von Imtimssphâre oder Sicherheitsbedürfnisse.
Das Gesetz ist aus meiner Sicht eine Kompromisslösung... mit einer aus meiner Sicht, wie gesagt, sogar etwas stärkeren Position für Menschen, die sich um Schutzräume sorgen. Weil das Hausrecht explizit betont wurde.
Was ein Klassiker ist: Schutzvorschriften für eine Gruppe (egal welche), legen andere als eine Benachteiligung für sich aus. Tatsächlich regelt speziell das SGB Schutzvirschriften nun nicht neu (es wird an bestehende Regelungen angeknüpft, die bisher nicht diese Welle schlugen). Es es geht um die Änderung des Eintrags.
Und man braucht sich nichts vormachen. Nicht jeder, der jetzt Frauenrechte fordert, befürwortet wirklich, wenn diese verstärkt werden würden. Sonders es werde -wieder mal- Gruppen gegeneinander ausgespielt.