Aus-Sehen und Innen-Leben (Rund, na und...???)

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Lea1970
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Beitrag Mi., 23.01.2008, 07:44

Hallo Claudia,

Deine Erlebnisse und Erfahrungen sind echt "druckreif", was Du alles mitgemacht hast, ist echt heftig! Schön finde ich, dass du dich nicht unterkriegen lassen hast, wie ma an deinem Schlusssatz bemerkt
(...)und ich ständig an meinen Gewicht rumgemacht habe es hat mein leben bestimmt (...)
...das kennen in diesem ES-Forum sicher einige.....
(...)also ich war auch schon mal schlank , ich hatte in einem Jahr 56 Kilo abgenommen was zur Folge hatte das ich nur noch hyperaktiv drauf wahr und dachte damit sind jetzt alle meine Probleme gelöst , aber weit gefehlt (...)
...auch dieser (oftmaligen) Illusion sind sicher viele Menschen verfallen....
ich hab bald gemerkt das ich das was ich suche auch nicht als schlanke bekomme nämlich die fehlende Liebe von meinem Vater (...)
...wie gut, dass du das durchschauen konntest und sofort das eigentliche Problem sehen konntest!
, was ich dann bekahm wahr auch bewunderte blicke von Männern , was mich aber bald aneckelte , da es ja nur um sex ging und blöde sprüche in der Richtung (...)
....tja, was soll ich sagen..... ...genauso kannte ich das auch....
, ich habe mir dann meinen Bauch straffen lassen weil zuviel Haut noch überschüssig hatte durch diese Operation hatte ich dannach viele gesundheitliche Probleme , und Rückenbeschwerden , es ging mir immer schlechter (...)
haben die bei der OP falsch gemacht? das hört sich schlimm an!
und ich wahr bei weitem nicht mehr so belastbar wie vorher (...)
....das kenne ich auch: allerdings "umgedreht" -war ja erst "zart" - und wurde dann "kräftig" ; bin vieeel belastbarer - zumindest teil-weise.
leider haben Ärzte meine schmerzen nicht so ernst genommen , und ich bin jetzt durch einen nicht erkannten Bandscheibenvorfall im Rollstuhl
Oh! Heftig! Ist der Rollstuhl nur temporär? Puh.....

und habe natürlich auch wieder an Gewicht zugelegt , in meiner jetzigen Situation habe ich viel zeit zum nachdenken und hab mich noch mit anderen Dingen in der Gesellschaft auseinanderzusetzen als mit meinem Gewicht und komm für mich zu der Erkenntniss , das man das Leben und sich so lieben soll wie es jetzt ist und auch seinen Körper
diese Erkenntnis hört sich gut an!
ich finde das ganze Theater das um das aussehen gemacht wird nur noch lächerlich
kein Wunder....
, wenn man für sich abnehmen will soll man das mit viel liebe und Geduld tun und sich nicht drinn verbeisen , es gibt schlimmeres
Dieser Satz hört sich sehr wahr und ernst an. Du hast ja - so wie ich dich verstanden habe - die leidvolle Erfahrung machen müssen, dass Turbo-Abnehmen einen hohen Preis fordern kann: mit der OP, mit dem Bandscheibenvorfall etc.

Claudia: ich wünsche Dir alles, alles Gute! Ich würde gerne mehr von Dir hören, wenn du magst!

Lea

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Lea1970
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Beitrag Mi., 23.01.2008, 07:54

Liebe Petrapan,

es scheint bei dir mehr als wahrscheinlich, dass dein Aussehen (so gut wie nix) mit dem Männerthema zu tun hat.

Als Du "der Norm" entsprachst war`s ähnlich wie jetzt?

Das spricht Bände......

Eine Verwandte von mir ist auch eine richtig schöne.... und schlank noch dazu ....die Männer warfen ihr immer aufmerksame, bewundernde Blicke zu - und sie hat sie einfach nicht gesehen!!!!!! (ich sagte dann zu ihr; wuhu, hast du gesehen, wie schmachtvoll XYZ dich angesehen hat? - Nö, ist mir nicht aufgefallen, kam dann zurück....) Die hat einen viel stärkeren "Seelenpanzer" als ich - schon zu stark....

Ich hab`s schon beim Betreten eines Raumes "gerochen", wer mir wieder aufdringlich und anzüglich kommen wird

Also vermute ich, dass es bei dir auch die inneren Blockaden sind, die du über deine Aus-Strahlung (und NICHT primär über das Aus-Sehen) nach draussen schickst...

Du bist ja in Therapie, gell? Das ist doch gut! Und ausserdem (schwacher Trost, ich weiß) bist du ja noch jung genug, um zeitnah dieses Problem zu durchschauen, aufarbeiten zu können, aufzulösen.

Aber: so sehr, wie es dich (be-)trifft, werden da wohl noch einige schmerzliche Schritte not-wendig sein, scheint mir. Grade dein (mehr als heftiges) Mutter-Thema ist ja wirklich ein harter Brocken.... Wie isses eigentlich mit deinem Vater?

Ganz liebe Grüße an Dich!!!

Lea

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Lea1970
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Beitrag Do., 24.01.2008, 07:30

Liebe Petrapan,

zu dem "Männer"-Thema noch ein paar Überlegungen/Erlebnisse von mir: mit meinem Partner läuft`s ja RELATIV gut - aber wir hatten in den letzten 8 Jahren unglaubliches zu überwinden...... (bei Interesse: nachzulesen im alten Forum).

Die Jahre vor meinem jetzigen Partner hatte ich lange Zeit Beziehungsstille - bis auf ein paar minimale Begegnungen diverser Art.

Und ich wollte ja damals eigentlich nix von Männern - zumindest nicht körperlich. Deswegen wollte ich mich ja auch gerne abgrenzen und "hässlich" machen (komischer Weg, ich weiß ).

Jedenfalls: durch das Einlassen auf meinen Partner kamen Seelenabgründe in mir hoch - mit intensivsten Schmerzen, ständigen Heulanfällen und derlei mehr; was will ich damit sagen?

Ich vermute, dass (auch) bei dir (bereits in der Kindheit) eine große Männerblockade "angelegt" worden ist. Die Du immer "gelebt" hast, ohne dir dessen bewusst zu sein. Die Blockade möchte dich vielleicht vor all diesen Schmerzen bewahren, die du als "zu einer Beziehung gehörig" erfahren musstest.

Und dass "Beziehung" mit großen Ängsten verbunden ist, innendrinne, in den Gedanken. So, wie du auch deine eifersüchtige Mutter beschreibst, die sogar im eigenen Kind eine Konkurrenz vermutet.......

Reine Vermutung von mir. Wenn Dir diese Überlegungen was bringen, können wir uns gerne darüber austauschen. (aber natürlich auch über anderes, alles von Dir )

P.S.: wenn Dir (wieder) Austausch über PN lieber ist: gerne. Ich bin nur derzeit etwas unregelmäßiger am PC wegen Arbeit und co.....)

Liebe Grüße von Lea

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petrapan
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Beitrag Do., 24.01.2008, 10:39

Ich kenne ja aus meiner fast 4-jährigen Therapiesitzungen die Gründe aber das reine Erkennen davon reicht halt nicht damit sich was ändert. Aber was soll ich bloß machen?
Ich hab auch gerade vorgestern gemerkt wie leicht frustrierbar ich bin. Ich hatte bei weight watchers diese Woche wieder bloß 200gr abgenommen und das liegt weit unter dem Gruppendurchschnitt (die anderen sind schon enttäuscht wenn sie "bloß" 500gr abnehmen). Das hat mich so fertig gemacht, nicht weil ich mich mit anderen vergleiche sondern weil ich immer ausrechne wie lange ich brauche um mein Gewicht loszuwerden und so brauch ich 5 Wochen für 1 Kilo.
Da sollte mein Lebensglück aber ja nicht von abhängen!
Und ich denke mir, daß das mit Männern auch so ist, immer wenn ich einen Versuch gestartet hab jemanden kennenzulernen und der sich dann gar nicht für mich interessierte, stand ich von einem Abgrund. Ich glaube ich kann mit Abweisung nicht gut umgehen. Aber bei mir steht auch alles auf sehr wackligen Beinen, da ich keine richtiges soziales Umfeld hab (Freunde, Bekannte), hier wo ich wohne. Wenn ich mir dann man Hoffnungen gemacht hab und ich wieder abgewiesen werd, dann ist das wahrscheinlich umso schlimmer.

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Lea1970
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Beitrag Do., 24.01.2008, 11:11

Liebe Petrapan,

immerhin hast du schon die halbe Miete!!! Das ist gut! Immerhin sind die Mechanismen schon durchschaut. (Aber natürlich gilt auch: Grau ist alle Theorie, das ist die Kehrseite der Medaille)

Eine Freundin von mir hat im Studium zu diesem Thema immer gesagt:

"Jetzt kannste Memory spielen".

Sie meinte damit: Die eine Seite (die theoretische) liegt schon offen da - wenn Du dann im praktischen Leben auf genau die gleiche Situation triffst: kannst du sie (im besten Falle) sofort durchschauen und: im besseren Maße anders handeln.

Ich wünsche Dir viel Glück (und auch Spaß) dabei!
Egal, wie kurz oder lang dieser Erkenntniswegumsetzprozess noch dauern mag:
Du wirst es schaffen! Denn: Du bist auf dem (richtigen, deinem) Weg!

Liebe Grüße von Lea

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Lea1970
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Beitrag Do., 24.01.2008, 11:15

....darf ich direkt fragen: was ist eigentlich deine Intention zum Abnehmen?

Vielleicht liegt ja da eine Blockade im Weg?

Wenn Du antworten magst: fände ich sehr spannend, den Grund zu wissen!

Wenn Dir die Frage zu persönlich ist: vergiss sie einfach

Liebe Grüße von Lea Bild

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petrapan
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Beitrag Do., 24.01.2008, 21:22

Ich möchte hauptsächlich abnehmen um wieder Kleidung zu tragen, die mir auch wirklich gefällt. Ich hab doch eine sehr geringe Auswahl wenn´s um Übergrößen geht. Außerdem hab ich mich nie als "Dicke" gesehen, sondern sah früher immer gut aus, also das sah ich so. Jetzt finde ich mich nicht schön, kann das schlecht akzeptieren.
Außerdem würd ich gern mal wieder hochhackige Schuhe tragen. Das geht momentan auch nicht, obwohl ich bestimmt 30 Paar im Schrank hab, aber bei dem GEwicht ist der Druck auf die Hacke zu groß, auch bei ner dicken Hacke. Ausserdem trag ich wegen des Übergewichts Einlagen, die die Schuhauswahl sehr einschränken. Mein linker Fuß ist so schon von dem GEwicht dauer-überbelastet und ich kann schlecht laufen (auch in bequemen Schuhen geht´s nicht lang). Der Arzt hat gesagt das kommt vom Gewicht. Das find ich schon übel mit 32 !

Der 2. Punkt ist einer den ich lange so nicht wahrhaben wollte, aber ich hatte letztes Jahr 12 Vorstellungsgespräche und bin bei keinem genommen worden. Mein Job hat (hätte) mit Mode zu tun und ich glaub die trauen einer dicken das nicht zu bzw denken sich man ist dick=faul. Zweimal hab ich sehr abschätzige Blicke bekommen. Ich hab versucht da ganz selbstbewußt ranzugehen und auf meine Bewerbungen reagieren die Firmen sehr positiv weil ich sehr gut qualifiziert bin, aber wenn die mich dann sehen, geht die Kinnlade erstmal runter.
Ich wollte es erst nicht wahrhaben daß das was damit zu tun hat daß ich dick bin, auch wenn mir meine gesamte Familie das einreden wollte. Aber inzwischen habe ich die Vermutung daß sie womöglich recht haben.

Noch eine Sache ist, daß ich Angst habe Leute aus meiner Vergangenheit zu treffen, die mich nur sehr schlank kannten. Z.B als ich Weihnachten bei meinen Eltern war, in der Stadt aus der ich komme, dort weigere ich mich nun schon seit 2 Jhren überhaupt in dem Ort spazieren zu gehen aus Angst irgendein alter Klassenkamerad könnte mich sehen. Zu KLassentreffen geh ich dann natürlich auch nicht.
Auch deswegen würd ich gern abnehmen, obwohl es natürlich besser wäre erstmal zu mir stehen zu können und drauf zu pfeiffen was irgendjemand über mich sagt.

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Lea1970
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Beitrag Fr., 25.01.2008, 14:07

Noch eine Sache ist, daß ich Angst habe Leute aus meiner Vergangenheit zu treffen, die mich nur sehr schlank kannten.
Das kenne ich SEHR, SEHR GUT!!! Dieses Gefühl!

Hatte ich gaaanz laaange. Seit einigen Jahren nicht mehr (so stark) bis kaum. Meist stehe ich in/zu mir. (Am Weihnachtsfest brach ein Stuhl unter mir zusammen;) ein alter, überlasteter Klapp-Ätz -Stuhl: da war dieses Gefühl der Scham zum ersten Mal seit langem für kurze Zeit wieder da; aber nur kurz und abgeschwächt.
Ansonsten komme ich mit meiner "starken, unübersehbaren" Präsenz eigentlich (relativ) gut klar
Auch deswegen würd ich gern abnehmen, obwohl es natürlich besser wäre erstmal zu mir stehen zu können und drauf zu pfeiffen was irgendjemand über mich sagt.
....kann ich verstehen, dass du abnehmen willst. Ich denke auch, dass der zweite Weg "besser" wäre - aber vielleicht geht`s ja bei dir auch andersrum? (obwohl ja schlecht was `runtergeht - noch!) Wichtig ist es auf alle Fälle m.E., dass Du die psychischen Blockaden (nicht nur durchschaust), und AUFLÖST! Ich vermute, dass das hauptsächlich bei dir das Familienthema ist: das "ich-werde-nicht/zuwenig-gesehen", das du stark mit dir `rumträgst.

Kannst ja deiner Familie mal "schöne Grüße" von mir sagen: darüber mokieren, dass du wegen deines Gewichtes keine Arbeit findest, das können sie ..... dich zu unterstützen, so dass du gar keine so starken Schutzwälle dir zulegen musstest - das konnten sie NICHT (Note mangelhaft bis ungenügend in diesem Teil-Bereich der Erziehung) - sie konnten Dir - aus meiner bescheidenen Aussensicht gesprochen - nicht genügend Selbstvertrauen und Stärke mitgeben. (eher im Gegeteil: Kritisierereien und Eifersüchteleien und Ablehnung..... ) (Wahrscheinlich hat deine Familie ja auch gute Seiten. Magst Du von denen mal berichten?)

Sowas ärgert mich: selber "unfähig" zu sein und dann noch den schwarzen Peter jemand anderem unterjubeln .

Jetzt bist du erwachsen und für dich selber verantwortlich: nimm dich bei nder Hand und sei gut und pfleglich und nett zu Dir! Bedenke DICH SELBER mit all der Aufmerksamkeit, Fürsorglichkeit usw., die du zu Hause zu wenig oder gar nicht erhalten hast! Es geht! (braucht halt a bisserle Zeit, aber es ist machbar!) Dass ma sich selber aus dem "Mangel" (an Gefühlszuwendungen) in die "Fülle" (an Gefühlszuwendungen) begleitet.

Ein schönes, angenehmes Wochenende wünsche ich Dir!

Lea

P.S.: Ich trag ja nur 2 Mal im Jahr hohe Schuhe (weil ich die prinzipiell blöd zum Gehen finde, vieeel zu unbequem, auch als ich dünn war) - aber mir fehlt da nix weiter (ein bisschen Knieweh)....

...wir haben doch ungefähr dieselbe "Gewichtsklasse", oder? Und ich bin ein paar Jahre älter? Und beide waren wir (früher) sehr durchtrainiert? Komisch. Vielleicht ist das "Veranlagung" bei Dir? (Vererbung?) Mir fehlt nämlich so gut wie gar nix. Hmmmmm

Bis demnächst!

Lea

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petrapan
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Beitrag Fr., 25.01.2008, 21:36

Ja, jeder ist da anders. Ich hab mir den linken Fuß mit 14 doppelt gebrochen, ich denke deswegen ist der jetzt auch anfälliger als der rechte. Bevor ich die Einlagen hatte, hatte ich eine Phase in der ich echt ´nur ein paar Schritte unter Schmerzen machen konnte. Mit den EInlagen bin ich wenigstens wieder alltagstauglich.

Heute hatte ich echt so einen Runterhäng-Tag. Weniger wegen des Gewichts sondern wegen meiner sonstigen Lage: ich wohn in einer Stadt in Bayern wo ich nur wegen eines Jobs hingezogen bin vor fast 4 Jahren. Den Job war ich ganz schnell wieder los und bin dann wegen meiner Krankheit hier in Behandlung geblieben. Aber eigentlich wollt ich immer zurück nach Norddeutschland oder nach Berlin, wo ich studiert hab. Aber ich weiß nicht wie ich das machen soll, ich hab ja auch keinen Job gefunden in den anderen Städten. Hier hab ich aber auch keinen. Das zieht mich so runter. Ich würd so gern mit viel Kraft mein Leben in die Hand nehmen aber ich fühl mich irgendwie nicht stark genug - oder ich weiß gar nicht genau was es ist. Ich bin schon so lang arbeitslos, ich will schon solang umziehen, aber ich hab gar kein konkretes Ziel. Und dann noch das hohe Gewicht. Füher war ich total zielstrebig, hab 2 Studienabschlüsse mit super-Noten usw. Und jetzt komm ich mir vor wie ein verängstigtes Dickerle das sich nur verstecken will.

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Lea1970
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Beitrag Fr., 25.01.2008, 23:20

Und jetzt komm ich mir vor wie ein verängstigtes Dickerle das sich nur verstecken will.
Ja.
Das wird seinen Grund haben, warum die angstvolle Seite deiner Persönlichkeit ein Versteck BRAUCHT. Anscheinend droht wo "Gefahr".

Kennst Du die Gefahr? den Grund?

Nimm deine Ängste ernst! Die hast du nicht umsonst. (deswegen musst du sie ja nicht hegen und pflegen: aber wahr-nehmen. Und schauen, woher sie kommen und warum sie da sind. Um sie dann weiterschicken bzw. auflösen zu können.)

Es gibt ein Ritual, das habe ich mit meiner Tochter entwickelt, als sie eine zeitlang beim Einschlafen heftige Ängste bekam: hinlegen, beide Hände über`s Herz legen, und dahinein tief einatmen und dann langsam wieder `rauslassen - schöne, lange, gehaltvolle Atemzüge. Das beruhigt und gibt Vertrauen und Zuversicht! (wäre einen Versuch wert, oder? ) (oder: ich hab`ihr (pantomimisch) die Angst vom Körper "gezupft" (in kleinen, handlichen Portionen) und aus dem Fenster geworfen - klappte auch gut!!!)

Gut kann es auch sein, den zu verwandelnden Seelenzustand zu "personalisieren", also zum Beispiel Frau Wut und Herr Ärger..... so bringt es auch manchmal was, mit seiner persönlichen Angst ein Zwiegespräch zu halten (so nach dem Motto: na, wie geht es uns denn heute; liebe Angst, ich brauche heute nachmittag mal 3 Stunden Pause von Dir - abends kannst du ja dann wiederkommen - aber nachmittag, tut mir leid, neenee - da hab`ich schon was anderes vor)
Klappt auch manchmal.....
Oder mal `nen netten Persönlichkeitsaspekt "besonders" einladen: "Liebe Tapferkeit, wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen: ich erwarte dich heute um drei. Ich freue mich auf ein Wiedersehen!"

Zu spinnert? Oder wär`das was? Es gibt unendlich Wege zum Ziel - einer davon ist deiner. Ich weiß (noch) nicht, was Du so für Vorlieben hast derzeit??!? Was bei dir besonders viel "Wohligkeit" auslöst?

Ein schönes WE!

Lea

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petrapan
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Beitrag Sa., 26.01.2008, 15:33

Lea, Du bist echt eine tolle Frau!! Ich find das super wie Du Deiner Tochter die Angst nimmst! Das find ich sehr anschauliche Methoden, da muß man erstmal drauf kommen! Vielleicht kann ich ja auch wenn ich in den Supermarkt gehe den Vielfraß zu Hause lassen!!

Ich merke daß ich momentan ziemlich hart zu mir bin. Ich denk mal das hab ich von meiner Mutter übernommen. SO nach dem Motto, jetzt bist Du offiziell wieder gesund jetzt muß alles in Ordnung SEIN (jetzt und nciht in der Zukunft sondern sofort!), also nimm gefälligst ab, habe einen Job und zieh um.

Ich glaub ich versteck mich so viel weil ich mir so unzulänglich vorkomme. Sowohl äußerlich als auch beruflich usw.

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Lea1970
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Beitrag Sa., 26.01.2008, 21:33

...Danke für Dein Kompliment! Ja, auch ich war recht froh, als ich aus der Not heraus diese zündende Idee hatte, um meinem Kind mit seinen Ängsten beizustehen....

Sowas hätte ich mir auch gewünscht. Einen Menschen, der versteht. Der mir meine Ängste NICHT abspricht/verharmlost/genervt abwehrt. Der mich in den Arm nimmt und tröstet und ganz warm und weich und lieb mich hält und versteht.

War nicht. Konnte meine Ma nicht.

Hat sie selber auch nicht gekriegt. Nur Aufmerksamkeit von dem alten, sabbergreis(l)igen kotzätzkinderf*cker. Hm.

Meine erste Vision von "Beziehung" war: ich sitze auf einer Parkbank und weine und lasse alles schreckliche `raus aus mir - und mein Mann hält mich fest im Arm, tröstet mich, hüllt mich ein in seine Wärme und Geborgenheit und versteht.....

Inzwischen kann ich mir das oftmals selber ein Stück weit sein. Das ist gut so.
Ich merke daß ich momentan ziemlich hart zu mir bin. Ich denk mal das hab ich von meiner Mutter übernommen
....wäre es denn in Ordnung, wenn ich Dich hier (virtuell) mal eben feste in den Arm nehme und "weich" zu Dir bin? Ich glaube, ich kann deinen derzeitigen Zustand gut nachvollziehen - wir haben da ja eh schon viele Parallelen festgestellt, gelle......

Also, wenn Du magst: dann drück`ich Dich ganz dolle: Bild

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Ich glaub ich versteck mich so viel weil ich mir so [i]unzulänglich[/i] vorkomme. Sowohl äußerlich als auch beruflich usw.
....das, glaube ich, ist ein magisches Zauber-Code-Wort. Unzulänglich. (so hab`ich mich auch oft, sehr oft gefühlt........ unzulänglich.)

Was bedeutet das Wort eigentlich genau? (was es MEINT, weiß ich GANZ GENAU....)
dass ma nicht zulangen kann. oder zu langen ist? dass ma nicht genügt, gell`? Das hab`ich zuhaus auch immer gespürt: immer unzulänglich, nichts war gut genug, nichts konnte "befriedigen". Hm.

Tut weh, die alten Wunden. Ist aber notwendig, sie anzuschauen, um sie auszukurieren.

Bis bald! Lea Bild

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Beitrag Sa., 26.01.2008, 21:46

...Hü? Was ist denn das für ein grüner Rahmen im oberen Post? Die Farbe der Hoffnung........

....aber eigentlich wolle ich noch schreiben, dass ich folgendes gehört habe:

Vielfraße fahren besonders gerne nach Buxtehude in den Urlaub - manchmal sogar für Monte bis Jahre. (andere gehen auch Zigarettenholen - und wurden nie wieder gesehen....) Allerdings sind sie sehr gesellige Herdentriebtierchen. Ohne ihre Freunde (wie z.B. die Unsicherheit und die Unzulänglichkeit) geht da gar nichts. Daher sollte ma immer gleich einen gesamten Doppeldecker chartern, wenn ma zuhause mal "sturmfreie Bude" genießen will! (und am besten die Kumpels Kleinmacherei, Minderwert und den alten Komplexhemmblockaderer auch glei no mitschicken........)

Etwas logistische Vorplanung und Fingerspitzenfeingefühl - um diesen gefräßigen Tierchen zu vermitteln, dass jetzt WIRKLICH Schluß ist - ist vonnöten, um eine solche Umsiedelungsaktion dieser "Seelen-Mitbewohner" glimpflich über die Bühne zu bringen....

...und für neue Seelen-WG-Mitstreiter gehört vorgesorgt, damit kein "Verlustgefühl" auftreten kann. Besonders geeignet sind da so Kavaliere wie der Mut und der Eifer. Aber auch die Liebe und die Milde sind wertvolle Wegbegleiter(innen).

So. jetzt stürz`ich rapide (müdigkeitsmäßig) ab...... bis bald! Lea

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Beitrag Sa., 26.01.2008, 23:01

Ja, die sollte ich alle umsiedeln! Mit der Liebe und dem drücken ist das so´ne Sache, weil ich hier im Umkreis von 500km niemanden kenne. Ich hab mich selbst in eine sehr isolierte Position gebracht. Wahrscheinlich brauchte ich das auch irgendwie, oft geniesse ich das auch, daß ich ganz allein bin, keine Verpflichtungen, keine Verabredungen, nix.
Aber eben auch keine Umarmungen oder nette Gespräche oder mal mit jemandem lachen.
Ich hab iegentlich so 3 Aufgaben die ich nicht so recht gebacken bekomme: abnehmen, umziehen, Job finden. OK, angefangen abzunehmen hab ich schon mal, sind ja schon 4 Kilo weg. Einen Job habe ich 2007 ganz intensiv gesucht, 12 Vorstellungsgespräche gehabt, leider überall abgelehnt worden.

Das anstrengenste Projekt ist jedoch das umziehen. Ich hab unheimlich Angst vor der Zeit "zwischen den Wohnungen". Wenn ich meine alte WOhnung abgebe und renovieren muß und die neue Wohnung in Norddeutschland oder wo auch immer, noch nicht eingerichtet ist und ich die alte Wohnung renovieren muß und im Hotel schlafen muß. Das macht mich total fertig. Ich habe unheimliche Angst vor dem Gefühl der "Heimatlosigkeit" bzw vor dem Gefühl "obdachlos" zu sein, auch wenn´s nur kurz ist. Ich weiß, das ist eine komische Angst und es macht mich alles so fertig.Meine Therapie läuft nächsten Monat aus und es wäre der richtige Zeitpunkt für einen Neuanfang irgendwo.
Das mit dem umziehen , also dass ich es nicht hinbekomme, macht mich so fertig. Da gibt es eben kein "Schritt für Schritt" wie beim abnehmen...

Sorry, ich weiche sehr vom Thema ab aber ich hab´s einfach mal rausgeschrieben.

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Lea1970
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Beitrag So., 27.01.2008, 08:37

...schreib, was du magst! was da ist und `raus mag....

Deine drei Aufgaben...... ich würde Dir als allererste Aufgabe noch vorneranstellen: dich selber öfter mal in den Arm zu nehmen! Meine ich nach wie vor ernst! Das geht! (ist natürlich nicht genau so, wie wenn ein anderer einen in den Arm nimmt - aber: auch Selbst-Trost kann gut trösten; ist meiner Erfahrung nach um Klassen besser wie Selbst-Mitleid, wobei das auch was hat.......)

Tja, das mit dem Umziehen: das ist ja wirklich eine große, lebensweisende Entscheidung. Wenn es keine äusseren Faktoren hat wie Arbeit oder andere Menschen, wohin du ziehen willst, isses ja gleich nochmal schwieriger.... klaro! Und nochdazu, wo du eh im Moment eher in einer "Rückzugphase" bist. Hast Du schon eine Idee wo du hin willst? Ein Gefühl, welche Stadt/Region/Dorf das Richtige ist für Dich?

Sonntägliche Grüße von Lea

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