Trans ist Trend: Wie eine Ideologie unser Land verändert

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peponi
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Beitrag Mo., 07.08.2023, 10:53

stern hat geschrieben: Mo., 07.08.2023, 09:47 Und jetzt erzähle bitte nicht, dass man das Sicherheitsempfinden erhöht, indem Feminsten immer wieder die Gefahr betonen, in der Toilette von Transexuellen (oder erfundene) vergewaltigt zu werden?
Siehe social Media, wo das wirklich hochgeschaufelt wird.
Habe ich das erzählt? Habe ich dieses Narrativ bedient?
Und nein, ich würde nicht sagen, dass Feministinnen immer wieder darauf verweisen. Sie verweisen auf die Gefahren, die aus Selbstidentifizierung resultieren können. Du pauschalisiert so heftig, dass ich gar nicht weiß, wo ich da anfangen soll.

Einzelfälle, naja. Finde ich kein stichhaltiges Argument. Ab wie vielen Einzelfällen wird es zu viel? Wie viel Missbrauch bist du bereit, als Kollateralschaden hinzunehmen?
stern hat geschrieben: Mo., 07.08.2023, 09:21 Dann ersetze meinetwegen Begriffe. Es ändert aber rein gar an dem von mir gesagten, dass der Geschlechtsbegriff nicht allein biologisch definiert wird.
Und wieder, du gehst so ins Extrem, siehst nur ein Entweder Oder.
Ich bin absolut dagegen, den Geschlechtsbegriff rein biologisch zu fassen. Ich bin aber auch dagegen, dessen biologische Realität zu ignorieren. Sowohl als auch, nicht entweder oder, wie du es hier aufmachst.
stern hat geschrieben: Mo., 07.08.2023, 09:21 Wo willst du denn die biologische Realität konkret berücksichtigt haben? Aus wissenschaftlicher Sicht ist "Geschlecht' längst nicht mehr eine rein biologische (bzw. körperlich-somatische) Kategorie.... bzw. die einzig "wirkliche"/wissenschaftliche Kategorie. Darum ging es mir....
stern, glaub mir einfach mal, wenn ich dir sage, dass ich mich mit dem Geschlechtsbegriff aus wissenschaftlicher Sicht sehr intensiv auseinander gesetzt habe und du mir da nichts erzählen brauchst.
Ich will eine biologische Realität da berücksichtigt haben, wo sie zum Tragen kommt. Den neuen Kurs der Labour-Partei finde ich hier ziemlich überzeugend. Eine gesetzliche Regelung, dass Betreiber:innen single-sex-Räume anbieten können (nicht müssen), ohne dass sie deswegen nach dem AGG verklagt werden können, und damit Rechtssicherheit. Weil nur das aus meiner Sicht berücksichtigt, dass es Frauen gibt, die single-sex-Räume brauchen (muslimische Frauen z.B.) oder sich in diesen einfach wohler fühlen. Betreiber:innen, die diese jetzt anbieten, müssen aber mit Diskriminierungsklagen rechnen. Um das an diesem unsäglichen Sauna-Beispiel deutlich zu machen: dann kann die Sauna an fünf Tagen Unisex anbieten, an einem Tag Frauen mit Sternchen (also schlichtweg für Frauen, aber transinklusiv) und an einem Tag Frauen ohne Sternchen (biologische Frauen). Denn das ist ein Modell, was momentan nicht ohne weiteres möglich ist, und was zugleich allen Bedürfnissen gerecht wird.
stern hat geschrieben: Mo., 07.08.2023, 09:21 Je lauter jemand den Ausschluss fordert, desto weniger sollte der sich aber wundern, wenn Social Media ihn oder sie als TERF identifizert - ein nicht pauschal unzulassiger Begriff.
Wenn du das auf mich beziehst: ich fordere nicht den Ausschluss und das kannst du auch einfach mal zur Kenntnis nehmen. Ich fordere eine Prüfung der Voraussetzungen der Änderung des Geschlechtseintrags. Und ich fordere, dass die Bedürfnisse von Frauen nach single-sex-Räumen (und nein, das Bedürfnis haben nicht alle Frauen, aber genug, um es nicht einfach abzutun) berücksichtigt werden, in den ausgewählten Situationen, in denen das tatsächlich Relevanz haben kann. Wie etwa in einem solchen Modell wie jetzt am Beispiel Sauna skizziert.
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peponi
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Beitrag Mo., 07.08.2023, 10:55

stern hat geschrieben: Mo., 07.08.2023, 06:22 Aber wegen einem Bekloppten, der das Gesetz vllt. missbrauchen kônnte, wäre es zulässig zu konstruieren, dass pauschal jeder begutachtet werden muss und sich mit intimsten Fragen entblößen muss....
obwohl Transsexualitat bald auch nichr mehr als Störung in der Medizin behandelt wird (sondern Normvariante)?
Missbrauche Frauen erleben Befragungen oft als belastend, aber bei Transsexuellen keine Rücksicht? Kennen sie ja schon? Wegen einem Bekloppten sollte das alle über sich ergehen lassen?

Ja.
Jede Frau, die schwanger ist und abtreiben möchte, kann dies nur, wenn sie vorher an einer Beratung teilgenommen hat. Und das kann man auch kritisch sehen, tu ich in Teilen auch.
Nur ist das nichts Ungewöhnliches.

Ich habe dir diese Frage in dem anderen Thread mehrfach gestellt, mehrfach keine Antwort bekommen.
Daher noch mal: an welchem Punkt setzt unser Rechtssystem sonst auf reine Selbstauskunft, die keine weiteren Nachweise benötigt?

Sogar wenn ich mich beim Einwohnermeldeamt ummelde, brauche ich eine Bestätigung. Meine Aussage, ich wohne jetzt da, reicht nicht aus. Stellt mich der Staat deswegen unter einen Generalverdacht?
Nein. Er kommt seiner Sorgfaltspflicht nach. Er prüft die Korrektheit meiner Angaben.

Für jede Person, die aufgrund psychischer Erkrankungen eine Erwerbsunfähigkeitsrente beantragt, ist die Begutachtung eine Belastung. Sollte man diese deshalb auch abschaffen und hier auch auf Selbstidentifizierung setzen? Wenn nein, warum hier nicht und in dem Fall Personenstandsänderung ja?

Ich finde es fatal, wenn, um das an einem konkreten Beispiel zu machen, eine Alex Mariah Peter mit einer Person wie Isla Bryson in eine Kategorie gesteckt wird. Aber genau das ist das, was der Staat macht, wenn er auf reine Selbstidentifizierung setzt.

Ich frage dich auch das noch mal, wohlwissend, dass ich wieder keine Antwort bekommen werde - woher weißt du eigentlich, dass alles so problemlos ist wie du es darstellst? Auf welche Rechtsfolgenabschätzung beziehst du dich?

Es gibt nämlich keine.
Die Ampel nimmt keine Rechtsfolgenabschätzung vor und behauptet dann, alles kein Problem. Wenn das alles kein Problem ist, dann kann sie es doch einfach prüfen lassen. Warum macht sie das nicht? Ich glaube, so könnte man einigen Wind aus den Segeln nehmen. Aber es existiert keine Rechtsfolgenabschätzung und das ist bei einem so derart sensiblen Thema einfach unverantwortlich und fahrlässig.
Zuletzt geändert von peponi am Mo., 07.08.2023, 11:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Mo., 07.08.2023, 11:17

stern hat geschrieben: Mo., 07.08.2023, 09:47
Sprich: zu sagen, es ist aber unwahrscheinlich, dass hier etwas passiert, hilft genau nichts gegen Unsicherheiten. Das braucht andere Ansätze und das bedeutet, zuerst einmal ernst zu nehmen, dass sich die spezifischen
Und jetzt erzähle bitte nicht, dass man das Sicherheitsempfinden erhöht, indem Feminsten immer wieder die Gefahr betonen, in der Toilette von Transexuellen (oder erfundene) vergewaltigt zu werden?
Siehe social Media, wo das wirklich hochgeschaufelt wird.
Ach ja, eine Bemerkung noch dazu: als ich mit meiner Forschung für die Abschlussarbeit angefangen habe, dachte ich auch, dass solche Narrative der Gefahr durch den Fremden im Park/auf der Toilette eine große Rolle spielen.
Tatsächlich konnte ich aber keinerlei Einfluss dieser Narrative auf das Sicherheitsgefühl von Frauen nachweisen.
Was nicht heißt, dass es keine Rolle spielen kann. Es sind allerdings andere Faktoren, die viel, viel entscheidender sind. Der Einfluss von solchen Narrativen ist marginal, wenn überhaupt vorhanden.
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stern
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Beitrag Mo., 07.08.2023, 11:41

Ich will eine biologische Realität da berücksichtigt haben, wo sie zum Tragen kommt.
Du gehst selbst nicht auf Fragen ein. Noxhmals Frage:

Sollen deiner Meinung nach Transsexuelle nach ihrem bioloischen Geschlecht kategorisiert werden? Darum geht es ja. Das Selbstbestimmungsgesetz ist kein Toilettenschutzgesetz, sondern soll das Transsexuellengesetz ablösen. Um diese kleine Randgruppe gehr es.

Wie dem auch sei... wenn ich.sowas lese, sage ich nur: Wie gut dass Rechtswissenschaftler rechtliche Kategorien, wie das rechtliche Geschlecht, nicht von Biologen oder Soziologen vorgeben lassen müssen, sondern auch Persönlixhkeitsrechte eine Bedeutung haben.
Den neuen Kurs der Labour-Partei finde ich hier ziemlich überzeugend.
Die haben aber auch andere Gesetze und eine andere Verfassung. Wenn es um das dt. Selbstbestimmungsgesetz geht, würde ich in D bleiben:
Eine gesetzliche Regelung, dass Betreiber:innen single-sex-Räume anbieten können (nicht müssen), ohne dass sie deswegen nach dem AGG verklagt werden können, und damit Rechtssicherheit.
Man hat auch in D Rechtssicherheit. Meine Güte. Zum Hausrecht gibt es MASSIG Rechtssprechung. Wenn die Emma hier völlig ungängige Auslegungen sammelt, die anderes nahelegen sollen, dann aus Aktionismus.
Betreiber:innen, die diese jetzt anbieten, müssen aber mit Diskriminierungsklagen rechnen.
Hierzulande muss niemand Frauensaunen anbieten.
Um das an diesem unsäglichen Sauna-Beispiel deutlich zu machen: dann kann die Sauna an fünf Tagen Unisex anbieten, an einem Tag Frauen mit Sternchen (also schlichtweg für Frauen, aber transinklusiv) und an einem Tag Frauen ohne Sternchen (biologische Frauen). Denn das ist ein Modell, was momentan nicht ohne weiteres möglich ist, und was zugleich allen Bedürfnissen gerecht wird.
Ist aber in D bereits möglich. Da kannste an einem Tag auch nur Leute mit grünen Haaren reinlassen, am nachsten Tag alle U 30, und am übernachsten biologische Frauen.... und am Sonntag immer den Männerstammtisch.
Der Gastronom kann muss seine Räume nicht für einen Grünen- oder Afd-Parteitag hergeben.

Sachliche Gründen wie Sicherheitsbedürfnissen oder Schutz der Intimssphäre kann Rechnung getragen werden ohne dass das dann eine Diskrimierung ist.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 07.08.2023, 11:56, insgesamt 2-mal geändert.
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stern
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Beitrag Mo., 07.08.2023, 11:48

https://www.gesetze-im-internet.de/agg/__20.html
Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
§ 20 Zulässige unterschiedliche Behandlung
(1) Eine Verletzung des Benachteiligungsverbots ist nicht gegeben, wenn für eine unterschiedliche Behandlung wegen der Religion, einer Behinderung, des Alters, der sexuellen Identität oder des Geschlechts ein sachlicher Grund vorliegt. Das kann insbesondere der Fall sein, wenn die unterschiedliche Behandlung

1.
der Vermeidung von Gefahren, der Verhütung von Schäden oder anderen Zwecken vergleichbarer Art dient,
2.
dem Bedürfnis nach Schutz der Intimsphäre oder der persönlichen Sicherheit Rechnung trägt,
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peponi
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Beitrag Mo., 07.08.2023, 12:02

Stern, ich bin bisher auf so ziemlich jede deiner Fragen eingegangen. Ich habe deutlich gemacht, dass ich kein Interesse mehr an einer Diskussion mit dir habe; weil du dich aber fortwährend auf mich beziehst und Sachen schreibst, mit denen du meinen Standpunkt verzerrst, falsch darlegst oder mir Dinge unterstellst, die ich nie behauptet habe, bin ich jetzt doch noch mal darauf eingegangen, um das klarzustellen. Nicht um ein neues Thema anzureißen, weshalb ich deine jetzigen Fragen ignoriert habe, ja.

Mir würde es ja schon reichen, wenn du auf diese zwei Fragen eingehst, die ich dir mehrfach gestellt habe und über die du konsequent hinweg gehst.

1. Wo setzt unser Rechtssystem sonst auf reine Selbstauskunft?
2. Auf welcher Grundlage schätzt du die Rechtsfolgen ein, auf welche Rechtsfolgenabschätzung beziehst du dich?

Ich weiß das alles auch nicht, in die Zukunft kann ich nicht blicken. Du jedoch auch nicht, bist dir aber sehr sicher, dass es keinesfalls Probleme geben kann.
Und das finde ich naiv, ehrlich gesagt.
Ich sehe den Staat durchaus in der Verantwortung, negative Folgen zu antizipieren und diesen so weit wie möglich entgegen zu wirken. Sonst kommt da sowas raus wie die Reform des Sexualstrafrechtes in Spanien, die gut gemeint war, aber in der Konsequenz dazu geführt hat, dass sich die Haftzeit vieler Sexualstraftäter verkürzt hat und sie entlassen werden mussten. Ja, toll gemacht.
Ach ja, eine Ergänzung noch: der Witz ist ja, dass die Ampel das Missbrauchspotenzial SIEHT. Siehe die Regelung der Wehrpflicht.

Im Übrigen nein, trans Menschen sollten selbstverständlich als das Geschlecht erfasst werden, dem sie sich zugehörig fühlen. Nur sollte das eben durch Gutachten bestätigt werden. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich weiß, passt nicht ins schwarz-weiß Weltbild und du willst mich unbedingt in eine bestimmte Ecke stellen. Ambiguitätstoleranz, wie gesagt, würde dir auch gut tun.

Ich finde es auch so lustig, wie du mir vorwirfst, zu lavieren, während du selber in einem Beitrag sagst, die Wissenschaft definiert Geschlecht nicht nur über Biologie (korrekt und damit beziehst du dich auf Sozialwissenschaften) und ungelogen im nächsten Beitrag anfängst, diese abzuwerten ("na ein Glück definieren das nicht Soziologen), wenn es dir argumentativ besser in den Kram passt.

Und eine allerletzte Ergänzung, weil es mich echt wahnsinnig macht, wie du mir hier indirekt unterstellst, dass Persönlichkeitsentfaltung keine Rolle für mich spielt, was ich wiederum schon fast bösartig finde. Persönlichkeitsentfaltung kommt da an ihre Grenzen, wo die Rechte anderer verletzt werden. Das ist meiner Meinung nach bei SelfID der Fall, weshalb hier abgewogen werden muss und was ich tue. Ehrlich. Solche Bemerkungen kannst du dir sparen.

Ich bin raus, endgültig, deine Ignoranz und Versteifung auf eine Position, mit der du unbedingt Recht haben musst, sind so unglaublich.
Ich blockiere dich jetzt auch. Kannst dir die Mühe sparen, aber da ich weiß, dass du das letzte Wort haben musst, mach einfach.
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Sinarellas
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Beitrag Mo., 07.08.2023, 12:14

"Im Übrigen nein, trans Menschen sollten selbstverständlich als das Geschlecht erfasst werden, dem sie sich zugehörig fühlen. Nur sollte das eben durch Gutachten bestätigt werden. Nicht mehr und nicht weniger. "
Da geh ich mit, da aber wenig Ahnung von der Materie: War das nicht so (ich dachte ja, dem war so, was ich zumindest von der Trans-Frau mitbekommen habe vor vielen Jahren)?

Wenn ich mal in der Real-Politik bleibe und nur für mich selbst denke:
Ich überlege ja selbst tatsächlich ob mich als Frau und Überlebende von sexualisierter Gewalt, es mich stören würde, ich mich unsicherer fühlen würde, wenn in der Damentoilette nun trans-Frauen wären. Ich glaube solange ich das nicht mitbekomme, dass ein offensichtlicher Mann als Frau gefühlt "verkleidet" da ist, so what. Wenn ich mir überlege das auf einer großen Veranstaltung wie einer Kirchweih zu haben, ich glaube da würde ich mich extrem unwohl fühlen, also wenn ich eine Person im Klo hätte, die offensichtlich ein Mann ist, sich als Frau "definiert" (und oder trans ist) und ich glaube das löst Bedrohung aus. Ansonsten, interessiert es mich persönlich wohl nicht die Bohne. Im Notfall geh ich halt woanders hin oder Hallo Busch.

Von welchem Prozentsatz in D von Trans-Menschen reden wir eigentlich, mal mit Dunkelziffer und hochgerechnet?
..:..

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peponi
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Beitrag Mo., 07.08.2023, 12:37

Sinarellas, dazu noch kurz:

Ja, das ist jetzt so. An der Gutachterpraxis gibt es durchaus berechtigte Kritik - ich finde es auch unzumutbar, dass trans Menschen die Kosten für die Gutachten selbst tragen müssen, das gehört definitiv reformiert.

Mit dem Selbstbestimmungsgesetz möchte die Ampel die Gutachten, deren Angemessenheit vom Bundesverfassungsgericht überprüft und bestätigt wurde, jedoch ersatzlos abschaffen. Das heißt, die Änderung des Geschlechtseintrages ist dann ein reiner Sprechakt, der keines weiteren Nachweises mehr bedarf. Und das finde ich fundamental falsch.
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stern
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Beitrag Mo., 07.08.2023, 12:49

Wenn einem in einer Damentoilette eine transsexuell gelesene Person begegnet, dann weiß man bereits heute nicht, ob sie gerade am Beginn einer Transsition steht, ein Fake ist oder schon im Personenstandsregister umgeschrieben ist. Es wurde bisher auch kein Nachweis verlangt, um eine Toilette betreten zu können, geschweige dann ein Auszug aus dem Personenstandsregister.
Aber bisher scheint das nicht gestört zu haben bzw. keine großartigen Probleme bereitet haben. Zumindest nicht in dem Maß, wie das hochgeschaukelt wird.

Die Gutachten sind noch hoch-umstritten... dazu muss ergo nicht jeder die gleiche Meinung haben. Es stellt sich dann auch die Frage: Hat dann der Gutachter mehr Gewicht... so dass man dann immer noch nicht von Selbstbestimmung sprechen kann. Früher hat man mitunter Babys operiert, damit das Geschlecht zum Eintrag passt, der fremdbestimmt festgelegt wurde. Das ist mittlerweile verfassungswidrig, aber solche Auswüchse sollen durch die geschlechtliche Selbstbestimmung u.a. verhindert werden.

Was sich hier auf jeden Fall ämdert: Die bisherige Diagnose der Transsexualität entfällt
.. und wird (mit nicht mehr genau gleichene Mekrmalen unter anderer Bezeichnung) als Normvariante im ICD erfasst (keine Störung)
Ich wäre da gar nicht so sicher, dass ob das Verfassungsgericht, das Persönlichkeitsrechte und Selbstbestimmung hochhängt, auf Dauer anerkennen würde, dass jemand sich Intimsten Fragen stellen muss, die der Gutachter eh nicht überprüfen kann... z.B. Masturbationsfantasien, whatever.

Sexuelle Selbstbestimmung ist schon anerkannt.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 07.08.2023, 13:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Candykills
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Beitrag Mo., 07.08.2023, 13:08

Aber eine Transfrau ist doch nicht ein Mann als Frau verkleidet?
Im Normalfall hat eine Transfrau nach wenigen Jahren nicht mal mehr einen Penis, sondern eine operierte Scheide. Sie hat Brustwachstum, was zu einem Busen führt, wie ihn jede biologische Frau hat, denn auch der Mann verfügt über Brustdrüsen.
Als Mann und Überlebender von sexualisierter Gewalt kräht kein Hahn danach, dass man ein ganzes Leben sich die Toilette mit anderen Männer teilen muss, die einem beim Pinkeln auch teilweise noch auf den Pimmel schauen. Man kann nicht immer in die Kabine, denn die Auswahl ist nicht so groß wie bei Frauen....aber ich halt schon meinen Mund.

Ich habe es ja damals bis zum Richter durchgezogen und dann abgebrochen, weil klar war, dass das nicht der Weg für mich/uns ist.
Ich habe also nicht nur die Begleittherapie hinter mich gebracht, sondern auch zwei Gutachter.

Jeder Gutachter ist anders, so wie jeder Psychotherapeut anders ist.
Ich kann mich auch nicht mehr wirklich groß erinnern, weil viel dissoziativ.
Aber ich kann mich nicht erinnern, dass einer der Gutachter irgendwelche Fragen stellte, die abweichend oder intimer waren zu dem, was jeder gängige Psychotherapeut in einer Therapie auch fragt.

Meiner Erinnerung nach ging es da hauptsächlich darum, wie sich der Wunsch einer Geschlechtsanpassung ins Gesamtleben einfügt, ob der dauerhaft vorhaden war, ob anderes probiert wurde, inwieweit man danach gelebt hat oder ob das ein plötzlicher Splin ist.

Was ich durchaus mitbekam, aber ohne jegliche Selbsterfahrung, sind wohl sehr übergriffige MDKs, wenn es um Genehmigungen für Operationen geht. Das ging wohl teilweise soweit, dass die Leute sich ausziehen mussten, dass der MDK sehr übergriffig wurde in seinen Fragen und Annahmen wie die betroffene Person sexuell orientiert sein sollte.
Außerdem mussten, ob das heute noch so ist, weiß ich nicht, die Gutachten der Gutachter auch bei der Krankenkasse eingereicht werden für die Genehmigung von Operationen. Dabei sind die ja eigentlich nur für das Gericht bzw. den Richter bestimmt, der über die Vornamens- und Personenstandsänderung anhand der Gutachten entscheidet.

Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, dass die professionellen Menschen, die ich damals begleitet haben, sehr gut mit mir umgingen und man ja auch erkannte, dass bei mir da eine andere Problematik vorliegt, aber mir auch den Weg trotz dieser Problematik ermöglicht hätte.

War aber nicht nötig, denn ich bin sehr zufrieden mit meinem biologischen Geschlecht.

Übrigens kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Mann eine Anpassung zur Frau macht, um Frauen auf der Frauentoilette zu überfallen. Dann verkleidet er sich halt als Frau und macht es. Dafür nimmt er sicher keine Hormone und lässt sich den Penis amputieren. Deswegen ist das einfach völliger Quatsch, dass eine Transfrau ein verkleideter Mann sei.

Das würde kein Mensch über Transmänner denken, weil die gar nicht auffallen in der Gesellschaft, da eine Anpassung von Frau zu Mann halt äußerlich wesentlich einfacher ist.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Beitrag Mo., 07.08.2023, 13:47

peponi hat geschrieben: Mo., 07.08.2023, 08:48 Extraordinary, du schreibst, du weist nur darauf hin, dass es Fälle gibt, in denen trans Frauen cis Frauen angegriffen haben. Sicher gibt es die, trans-Sein macht einem nicht zu einen besseren Menschen und Arschloch bleibt Arschloch, ob trans oder cis, Mann oder Frau.
Nur, indem du das so herausstellst, konstruierst du trans Frauen als eine Gefahr, die sie erstens nicht sind, und zweitens verkennst du damit, dass trans Frauen selbst in hohen Maß Opfer sexueller Gewalt und Übergriffe werden.
Und ja, ICH finde, dass das nicht der Punkt ist und genau diesen Strohmann bedient und nicht mehr als das ist.
Kommt es dir nicht auch übertrieben vor, aufgrund der Erwähnung eines Vorfalls davon auszugehen, dass ich sage, dass das x-fach passieren würde? Obwohl ich am Ende des Beitrags extra erwähne, dass es nicht so ist?

Wir sind hier in einem Psychotherapieforum, deshalb bringe ich auch den psychischen Aspekt ein: Solche Reaktionen sind ein Grund dafür, dass viele vom Transthema genervt sein. Kein normal selbstbewusster Mensch hat Lust darauf, sich zum Unmenschen erklären zu lassen, nur weil er seine Meinung äußert.

Wohlgemerkt, nachdem du selbst den Zutritt von Transsexuellen zu Frauentoiletten etc. kritisch gesehen hast und das mit dem Schutz der Frauen begründet hast. Was geht hier ab?

Wer bereits eine Meinungsäußerung als Angriff sieht, relativiert ernsthafte Angriffe und sorgt dafür, dass sie nicht die dringend benötigte Aufmerksamkeit erhalten. Danke dafür.

Aber ich glaube, ich ziehe mich hier auch zurück. Im Gegensatz zu einigen anderen rede ich mir nicht ein, die alleinige Wahrheit zu kennen und sie anderen beibringen zu müssen, sondern kann dazu stehen, dass ich in einem gleichberechtigen Austausch meine Meinung äußere, wenn auch manchmal scharf (und wenn ich mit Fakten argumentiere, versuche ich sie zu unterlegen, zum Beispiel mit dem Artikel).

Wenn man das nicht kann, ist das m. E. nicht konstruktiv und daher auch sinnlos.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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caduta
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Beitrag Mo., 07.08.2023, 14:30

Ich habe jetzt ehrlich gesagt nicht den ganzen Thread gelesen und auch nicht verfolgt, warum ihr euch gerade gegenseitig die Köpfe einschlagt. Aber sei es drum :lol: .

Mir ist dabei nur ein Gedanke gekommen. In der Arbeit haben wir eine Transfrau. Also einen Mann, der seine Identität gewechselt hat (ob mit OP oder ohne weiß ich nicht). Ich kannte ihn und jetzt kenne ich sie. Prinzipiell stört mich das überhaupt nicht. Ich habe kein Problem damit, wenn jemandem das wichtig ist. Der Wechsel ging (von außen gesehen) eigentlich sehr unspektakulär über die Bühne.

Aber: der Gedanke, dass ich ihr in der Damentoilette begegnen könnte, ist tatsächlich strange für mich. Ist bisher noch nicht vorgekommen, weil wir in verschiedenen Stockwerken sind. Aber ich habe mir tatsächlich schon Gedanken deswegen gemacht. Vielleicht würde ich mich auf Dauer daran gewöhnen können, aber erst einmal wäre es mir tatsächlich unangenehm glaube ich (und bei mir ist kein sM in der Vergangenheit).

In so einem Fall sind vielleicht doch Unisex Toiletten (oder wie die heißen) sinnvoller. Dann würde man es einfach erwarten, dass beispielsweise auch Männer reinkommen. Beispielsweise würde ich mich dann nicht im Vorraum umziehen sondern in einer Kabine. Die Kabinen könnten geschlossen und etwas größer mit Waschbecken sein.

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Candykills
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Beitrag Mo., 07.08.2023, 15:06

🤯 eine Transfrau ist kein Mann, also braucht eine Frau auch nicht erwarten, dass ein Mann auf die Damentoilette kommt. Genauso wenig wie Männer erwarten müssen, dass bei einem Transmann eine Frau in ihre Toilette kommt.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Beitrag Mo., 07.08.2023, 15:34

Insbes. bei Veranstaltungen kommt es eigentlich häufiger vor, dass Frauen Männertoiletten benutzen, sei es weil es dort sauberer ist oder die Schlange kürzer.
Umgekehrt erscheint mir das viel seltener. Um mal das andere Geschlecht in Schutz zu nehmen.
Habe vielmehr einen Beitrag gelesen, wo ein Mann sogar noch anfragte, ob er sich an Frauen vorbeidrängeln kann, wenn die sich für die Herrentoilette anstellen.

Ich fürchte, dass Transsexuelle mit dem neuen Gesetz jetzt erst Probleme bekommen, wo es sonst keine gab... ::? Weil die Geschlechterfrage nun auf der Toilette ausgetragen wird, herrje.
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Beitrag Mo., 07.08.2023, 16:25

ExtraordinaryGirl hat geschrieben: Mo., 07.08.2023, 13:47 Wohlgemerkt, nachdem du selbst den Zutritt von Transsexuellen zu Frauentoiletten etc. kritisch gesehen hast und das mit dem Schutz der Frauen begründet hast. Was geht hier ab?
Dazu möchte ich mich noch äußern.
Ich sehe das Konzept der Selbstidentifikation kritisch, ja. Aber nicht, weil ich denke, dass von trans Frauen eine Gefahr ausgeht. Sondern von cis Männern, die die Möglichkeit ausnutzen, sich einfach nur als Frau identifizieren zu müssen, um Anspruch auf Zugang zu bestimmten Bereichen zu erlangen. Ich denk nicht, dass es hier primär um Toiletten geht, eher um Bereiche wie Gefängnisse, Frauenhäuser, Wohnheime oder auch Stipendien und Quotenregelungen.
Und ich denke, dass an manchen Punkten die Interessen von trans Frauen und cis Frauen kollidieren, wie das Beispiel mit der trans Schwimmerin und ihrer traumatisierten Kollegin.
Diese Problemlage nicht zu sehen oder sie pauschal als transfeindlich zu setzen finde ich nicht sinnvoll. Denn ich denke, dass ein solcher Interessenkonflikt wie jeder andere nur durch einen Kompromiss gelöst werden kann, der beide Seiten berücksichtigt.
Daraus folgt nicht, dass ich den Zutritt von trans Frauen zu Frauenräumen pauschal kritisch sehe oder ablehne. Ich möchte einfach nur dafür plädieren, beide Seiten zu sehen, und nicht den trans Frauen zu sagen, verschwindet, und nicht den cis Frauen zu sagen, stell dich nicht so an und wenn du dich unwohl fühlst, bist du transfeindlich.

Und ich hab für diesen Konflikt auch keine Lösung. Ich glaub, dass man eine Lösung auch nur gemeinsam erarbeiten kann.
Der Anfang dafür ist aber meines Erachtens Verständnis für die Perspektive des Anderen. Und ich denke, das geht halt nicht, wenn die eine Seite sagt, ihr seid alle transfeindliche TERFs, und die andere Seite, trans Frauen üben aber auch Gewalt gegen Frauen aus.

Vor diesem Hintergrund kritisiere ich deine Aussage.
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