Nähe/Distanz zur Therapeutin

[_Marie_]

Die Angst es wird so verwischt wie mit der ehemaligen Therapeutin hab ich gar nicht, das war ja beidseitig einfach zu viel Gefühl und es ist auf allen Ebenen zu nah geworden.
Aber da wollte ich’s ja auch gar nicht anders..
Oder will es bis heute nicht, weil sie mir als Mensch total wichtig geworden ist.

Glaub die jetzige kann sich da schon abgrenzen und kriegt das auch hin dass ich da irgendwann raus marschieren kann ohne große Probleme.
So arg hänge ich auch nicht an ihr, ich find sie nett, mehr nicht.

Ist grade wohl eher so dass ich sie gar nicht näher an mich heranlassen und sie gar nicht mehr mögen will als ich’s momentan tue.
So wie es jetzt ist springt das dumme innere Kind nämlich, wenn alles andere Murks ist, phasenweise ziemlich schnell auf ein solches Verhalten an.
Und wenn es nur im Versuch ist irgendetwas zu ersetzen und sie als Person da gar keine Rolle spielt. Ist dann manchmal arg anfällig dafür „bemuttert“ zu werden.
Und das ist ja grade das Gegenteil von dem was ich eigentlich will. Nämlich wieder alleine klar kommen.
Aber Sätze wie „Sie können hier für eine ganze Weile bei mir bleiben, ich nehme sie an die Hand und wir schaffen das zusammen“ finde ich grade so gar nicht hilfreich beim Versuch da das Kind ein wenig im Zaum zu halten, auch wenn es ja einfach nur süß ist von ihr.

Macht das irgendeinen Sinn?

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[Philosophia]

Macht Sinn. Und ich finde, das darfst du ihr auch sagen. Wenn das eine sein darf - also dein Wunsch nach Autonomie. Dann darf auch ein bissl Abhängigkeit sein. Gesunde Abhängigkeit kann langfristig unabhängig machen.

[_Marie_]

Denke morgen sprechen wir drüber.
Da ist sie ganz gut drin solche Gefühle aufzudröseln und immer zu gucken wo das grade herkommt.

Merke halt grade schon wieder dass ich zwischen den Stunden schon auch mal an sie denke und mir nicht mehr denke „Oh Mist, morgen wieder Therapie“, sondern da die letzten Wochen doch ganz gerne hingehe.
Sonst bin ich da raus und hab bis zum nächsten Termin nicht mehr dran gedacht.
Finde das nicht so die beste Entwicklung.

[Philosophia]

Na ja, wie gesagt, ein bissl Abhängigkeit ist auch ok - auch das, was du da beschreibst. Wichtig ist nur, dass die Therapeutin damit gut umgeht und eben die Grenzen wahrt. Ja mehr sie ihre Grenzen kennt, um so mehr Sicherheit wird sie dir da geben können und umso mehr wirkliche Nähe ist dann möglich.

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[_Marie_]

Ich hoffe einfach mal das lässt sich besprechen morgen, kann über sowas immer schlecht reden, weil mir der kindliche Anteil oft peinlich ist.
Aber sie weiß durch die Mail schon grob Bescheid und wird es sicher aufgreifen.

Weiß doch grade selbst nicht was ich will ..

[Philosophia]

immer dieser Mailerei... sorry, aber ich finds einfach nicht gut... warum stellen sich Therapeuten somit mehr zur Verfügung, als sie müssten, bzw. inwiefern soll das dem Patienten nützen? Er lädt erstmal wahllos alles ab, wann immer er will... ist auch nicht besonders grenzwahrend...

[_Marie_]

Das hat sie die letzten Wochen vorgeschlagen, weil es lange Zeit nicht so funktioniert hat offen zu reden. Fällt mir generell schwer .
Jetzt schreib ich meist was auf und bringe es mit in die Stunde, aber wenn ich zwischendrin was loswerden möchte darf ich mailen.
So kommen wir in den Stunden jetzt leichter ins Reden, weil das Thema schon klar ist und ich nicht erst eine halbe Stunde rumeiere bis ich’s ausgesprochen kriege.
Finds grade ganz hilfreich..
Bis ich sonst mal in die Pötte komme und sage was mich eigentlich beschäftigt ist die Stunde sonst oft fast rum gewesen.

[peppermint patty]

Das hat sie die letzten Wochen vorgeschlagen,

Marie_, mir ist aufgefallen, dass du, wenn hier argumentiert wird, dass etwas "gefährlich werden" oder in Abhängigkeit führen könnte" meistens schreibst, "die Thera hat gesagt, ich soll, muss".... "ich finde es ja auch nicht so gut"... "ich habe Angst davor, aber die Thera /Ärztin denkt, meint, drängt mir auf,..weil...."

Das klingt so, als würdest du dich dem dann beugen. Damit negierst du aus meiner Sicht deine Verantwortung, denn ich glaube dieses Regressive gefällt dir auch ganz gut. Ist ja auch angenehm wenn die Thera fürsorglich mit dir umgeht, ich mag das ebenfalls, aber dazu stehen und die Verantwortung dafür übernehmen finde ich wichtig. Dies ist für mich quasi eine Voraussetzung für eine gelingende Therapie.

Wenn dir das umsorgt werden unangenehm ist oder Angst einflösst, du deinen Therapieerfolg gefährdet siehst, ist es deine Aufgabe das anzusprechen. Es sei denn, es ist eigentlich so auch ganz schön oder sogar noch schöner...

[_Marie_]

Hm..
Ohne den massiven Druck von der Ärztin wäre ich weder bei der Therapeutin noch im Suchttherapieprogramm.. und ohne das Angebot etwas aufzuschreiben von der Klinikthera hätten wir vermutlich noch ewig über die Arbeit oder das Wetter gequatscht.
Vielleicht brauch ich dieses „Sie machen das jetzt“ auch..

[Philosophia]

Auch das ist ja Aufmerksamkeit, die du dann bekommst

[_Marie_]

Auch das ist ja Aufmerksamkeit, die du dann bekommst

Hab ich noch gar nicht so gesehen.
Eher als Arschtritt mal was sinnvolles zu machen, auch wenn sich’s manchmal echt nicht so anfühlt.. also sinnvoll

[peppermint patty]

So wie es jetzt ist springt das dumme innere Kind nämlich, wenn alles andere Murks ist, phasenweise ziemlich schnell auf ein solches Verhalten an.
Und wenn es nur im Versuch ist irgendetwas zu ersetzen und sie als Person da gar keine Rolle spielt. Ist dann manchmal arg anfällig dafür „bemuttert“ zu werden.

Und das ist ja grade das Gegenteil von dem was ich eigentlich will. Nämlich wieder alleine klar kommen.

Aber Sätze wie „Sie können hier für eine ganze Weile bei mir bleiben, ich nehme sie an die Hand und wir schaffen das zusammen“ finde ich grade so gar nicht hilfreich beim Versuch da das Kind ein wenig im Zaum zu halten, auch wenn es ja einfach nur süß ist von ihr.

Das hört sich für mich nicht nach Druck, sondern ganz klar nach eigener Bedürftigkeit an.

Mir gehts hier nur um darum, dass du vielleicht mal nach deiner Eigenverantwortung schaust. Keine Thera bemuttert ihre Patienten gegen deren Willen.

[Philosophia]

auch ein Arschtritt kann eben Aufmerksamkeit sein. Was glaubst du, warum Kinder manchmal nur Blödsinn veranstalten: Sie kriegen vielleicht nix nettes von den Eltern, aber nen Arschtritt - und somit wenigstens diese Art von Zuwendung. Mal davon abgesehen, kann ein guter Arschtritt auch sehr hilfreich sein - setzt aber voraus, dass die Person, die ihn verteilt, sich mit einem auseinandergesetzt hat - Zuwendung also.
Für mich klingt auch eher sehr die Bedürftigkeit von dir durch - und es ist besser, die nicht zu verleugnen, weil sich die dann ohne dich zu fragen ihren Weg sucht

[_Marie_]

Meinte auch die Ärztin mit dem Druck machen.

Die Thera versucht glaub ich grade mir mehr Raum zu geben überhaupt mal ins Reden zu kommen.
Das ist dann wohl eher ein netter Schubs in Richtung „Sie dürfen mir Vertrauen“.
Oder so..
Aber klar, macht was mit mir grade.

[peppermint patty]

Und ich meinte, dass du mehr oder weniger durchgängig hier im Thread damit argumentierest, dass deine Thera / Ärztin dir irgendetwas "aufdrücken" und du dies nur mitmachst, anstatt dazu zu stehen, dass du es durchaus auch so genießt.

Egal - ich wollte dich nur darauf hinweisen, was du daraus machst ist deine Sache.

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