Mutter meiner Tochter beschuldigt mich des Missbrauchs

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lingaroni
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Beitrag Mo., 13.09.2010, 17:53

die "helferindustrie" kann heute sehr gut unterscheiden, ob einem kind ein missbrauch eingeredet wurde oder ob es authentisch berichtet.
So sie denn will.
es gibt mittlerweile eine ganze reihe von therapeuten, die sowohl mit missbrauchenden als auch mit missbrauchten arbeiten. daher - wie oben bereits erwähnt - ist die einseitige sichtweise heute selten geworden.

und die kritik an der hysterischen argumentation war natürlich nicht gegen rib-eye sondern die anderen polemisierenden schreiberlinge gemeint. ich finde stimmungsmache ist das letzte was man bei diesem thema braucht.

@rib-eye: weiter vorne hast du meinen vorschlag, dir einen guten therapeuten zu nehmen ausgeschlagen. bist du - eine ganze anzahl von seiten später - immer noch der meinung, du willst diese enorme last alleine stemmen? meinst du du kriegst das hin ohne das vertrauen in die menschheit zu verlieren? ohne verbittert zu werden? ohne ärgste angstzustände? oder meinst du nicht, du solltest dir etwas gutes tun und dir ein bisschen last abnehmen lassen?

LG

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Rib-eye
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Beitrag Di., 14.09.2010, 11:33

lingaroni hat geschrieben: es gibt mittlerweile eine ganze reihe von therapeuten, die sowohl mit missbrauchenden als auch mit missbrauchten arbeiten. daher - wie oben bereits erwähnt - ist die einseitige sichtweise heute selten geworden.
... ich finde stimmungsmache ist das letzte was man bei diesem thema braucht.
Die Realität sieht leider anders aus und "Stimmungsmache" betreiben nicht die Kritiker solcher parteilichen Beratungsstellen, ganz im Gegenteil.
Wie schrieb schon Tucholsky: Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht.
Es geht nicht um einzelne, durchaus fähige Therapeuten, sondern um die offiziellen, durch öffentliche Mittel finanzierten Beratungsstellen, die derart unprofessionell einseitig arbeiten.

lingaroni hat geschrieben: @rib-eye: meinst du du kriegst das hin ohne das vertrauen in die menschheit zu verlieren? ohne verbittert zu werden? ohne ärgste angstzustände? oder meinst du nicht, du solltest dir etwas gutes tun und dir ein bisschen last abnehmen lassen?
Wenigstens eine enorme Last ist mir nun abgenommen: es gibt endlich wieder Umgang mit meiner Tochter, wenn auch nur betreut und für ein paar Stunden, so doch 1x wöchentlich bis zur Gerichtsentscheidung.
Zu meiner großen Erleichterung war nichts von einer Entfremdung meiner Tochter von mir zu spüren, eher das Gegenteil war der Fall. Wie glücklich ich darüber bin !
Mir hilft es zudem sehr, mich mit dem gesellschaftlichen Phänomen und damit den Ursachen des Missbrauchs mit dem Missbrauch zu beschäftigen.
Allein bei der zuständigen Mitarbeiterin des Jugendamtes gab es in letzter Zeit 4 ähnliche Fälle, ein Freund berichtete kürzlich von 3 Fällen aus seinem Bekanntenkreis. Mein Fall ist also kein Einzelfall. Obwohl mir das mittlerweile bekannt ist und mir das auch bei der Verarbeitung hilft, bleibt doch jeder Fall ein persönlicher.
Inwieweit mir da ein Therapeut weiterhelfen kann (oder überhaupt braucht), wird sich zeigen.

PS
Ein guter Freund riet mir neulich, dass ich aufpassen müsse, um mir diese Probleme nicht zum Lebensmittelpunkt zu machen. Gut gemeint, aber was sonst bitte sollte ich, der gegenwärtig mit einem Bein im Gefängnis steht und Gefahr läuft, seine Tochter für immer zu verlieren, zum Lebensmittelpunkt machen ?

Rib-eye
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 14.09.2010, 12:10

Ein guter Freund riet mir neulich, dass ich aufpassen müsse, um mir diese Probleme nicht zum Lebensmittelpunkt zu machen. Gut gemeint, aber was sonst bitte sollte ich, der gegenwärtig mit einem Bein im Gefängnis steht und Gefahr läuft, seine Tochter für immer zu verlieren, zum Lebensmittelpunkt machen ?
Der Rat ist weise, wenn auch schwer zu realisieren, da man ja gedanklich doch immer wieder bei dem Thema landet, das einen am meisten beschäftigt.
Ich kann mir vorstellen, dass er damit meinte, weiter das machen, was du bisher gemacht hast, dir Dinge suchen, die dir gut tun, die dich auch mal ablenken, dich nicht zu isolieren, ... Gerade in so einer schweren Zeit ist es (denke ich) wichtig, dass man einen positiven Ausgleich hat. Was tust du gerne? Was sind deine Hobbys? Was tut dir gut? Was wolltest du schon immer mal tun? Setz es um, schaff dir Situationen, in denen du trotz allem mal lachen kannst, in denen du dich wohl fühlst, ...
es gibt endlich wieder Umgang mit meiner Tochter, wenn auch nur betreut und für ein paar Stunden, so doch 1x wöchentlich bis zur Gerichtsentscheidung.
Gratulation!
Daran sieht man, dass sich doch schon einiges geändert hat.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Rib-eye
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Beitrag Sa., 18.09.2010, 18:04

Jenny Doe hat geschrieben: Daran sieht man, dass sich doch schon einiges geändert hat.
Na ja.

Nun trägt auch die liebe Gattin von unserem Verteidigungsminister, Stephanie zu Guttenberg Verantwortung.
Verantwortung gegenüber der in unserer Gesellschaft sich weiter verbreitender paranoider Verfolgungsjagden.
Frau zu Guttenberg schwingt sich mit ihrem Buch "Schaut nicht weg!" zur selbsternannten Kinderbeschützerin auf und schürt Angst und Panik mit konstruierten Zahlen von missbrauchten Kindern.

(...) Dass sie damit in diesem Jahr der vielen Missbrauchsskandale einen Nerv getroffen hat, das merke sie nach jedem Vortrag: „Zwei bis acht Personen kommen eigentlich immer auf mich zu und erzählen mir, dass sie missbraucht wurden."(...)
(...)„Der schlimmste Missbrauch geschieht noch immer in den Kinderzimmern“, sagt Guttenberg. Jedes fünfte Mädchen und jeder neunte Junge werden sexuell belästigt. Täter sei meist eine Vertrauensperson. Onkel. Lehrer. Vater. Manchmal auch die Mutter. „Im Schnitt muss sich ein missbrauchtes Kind an acht Erwachsene wenden, bevor es erhört wird. Das sind sieben zu viel.“ (...)
(...)Viele wollen ein signiertes Buchexemplar. „Für Karin. Mit K“, sagt ein Mann. Eine Frau möchte ein Foto mit der Autorin: „Ich war 20 Jahre bei Gericht. Ich kenne diese Fälle.“

Nummer 18 in der Schlange möchte Danke sagen. Sie wurde selbst missbraucht, hat das lange unterdrückt, kämpfte über Jahre mit schweren Entzündungen. Sie wusste nicht, woher die kamen. Ein Zahnarzt sagte ihr irgendwann: „Ihr Fall ist typisch für ein Missbrauchsopfer.“ Sie fing an zu lesen, fand in Büchern Berichte über ähnliche Symptome. Sie buddelte in ihrer Vergangenheit und fand das Übel. (...)
---- Die erste Auflage ihres Buches war am Erscheinungstag ausverkauft. ----

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... itaet.html

Also ob das nicht genügen würde, veröffentlichte die "Sächsische Zeitung" Auszüge aus diesem (Zitat Frau Guttenberg) "letzten Tabu-Thema der Gesellschaft".
Das heißt es doch tatsächlich in guter alter Alice Schwarzer-Manier:

(...)Wir dürfen uns nichts vormachen: Sexueller Missbrauch von Kindern wird auch in Zukunft weiterhin in vielen Familien, Schulen, Sportvereinen und Ferienlagern totgeschwiegen. (...)
(...)Der schlimmste Missbrauch geschieht noch immer in den Kinderzimmern. Jeder von uns kennt Opfer im Freundeskreis, oft ohne es zu wissen.
Auch mich rufen aufgrund meiner Tätigkeit immer häufiger Menschen aus meinem privaten Umfeld an, Verwandte und Freunde, die vollkommen verzweifelt sind, weil sie als Kinder missbraucht wurden und nun nicht wissen, was sie machen sollen mit diesen traumatischen Kindheitserinnerungen. Menschen, von denen ich nie gedacht hätte, dass auch sie durch Eltern oder enge Familienfreunde sexuellen Missbrauch erfahren haben könnten. Sexueller Missbrauch ist viel verbreiteter, als wir wahrhaben wollen. (...)
(...)Gleichermaßen inakzeptabel sind die deutschen Verjährungsvorschriften für sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Das Gesetz bestimmt, dass diese Straftaten bereits zehn Jahre nach Erlangung des 18. Geburtstags des Opfers verjähren. Nur in besonders schweren Fällen verjährt die Straftat nach 20 Jahren. Wie lange die Strafverfolgungsbehörden den Täter belangen dürfen, hängt daher vom Alter des Opfers ab. Wird ein Kind bereits als Baby schwer missbraucht, beginnt die 20-jährige Verjährungsfrist nach 18 Jahren anzulaufen. Der Täter kann folglich 38 Jahre belangt werden.(...)
(...)Steuerhinterzieher müssen in unserem Land oft mehr Zeit absitzen als pädokriminelle Täter. Was für eine Ungerechtigkeit den Opfern gegenüber! Die Rechtsprechung hierzulande lässt also noch viel zu wünschen übrig. Doch wir können es nicht länger hinnehmen, dass unsere Kinder davor nicht geschützt werden!(...)
http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=2565211


Das musste ich mal loswerden.
Solche profilsüchtige Frauen sind eine wesentliche Ursache der paranoiden Verfolgungsjagd und somit auch des immer mehr zunehmenden Missbrauchs mit dem Missbrauch.

Übrigens ziert nicht etwa ein Foto eine Kindes das Titelbild dieses Machwerkes, nein, es ist ein Foto der lieben Ministergattin ...

Rib-eye
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lingaroni
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Beitrag Sa., 18.09.2010, 19:13

hallo rib-eye

na bitte, wenn deine tochter dich gerne sieht und sich in deiner nähe offensichtlich wohl fühlt, dann hast du schon viel gewonnen. denn kein kind kann sich wohlfühlen vortäuschen. wenn sie dich anstrahlt, keine angst vor berührungen hat, deine körperliche nähe sucht ... das wirkt überzeugend auf die umwelt.

vielleicht versehst du ja die vorsicht der umwelt sogar. ein sexuell missbrauchtes kind erleidet tausendmal mehr schaden und qualen als du durch deine dramtische geschichte erleiden könntest, weil kinder sowas viel tiefer die seele dringt als einem erwachsenen. aber einem vater braucht man so etwas wohl nicht zu sagen.
Ein guter Freund riet mir neulich, dass ich aufpassen müsse, um mir diese Probleme nicht zum Lebensmittelpunkt zu machen. Gut gemeint, aber was sonst bitte sollte ich, der gegenwärtig mit einem Bein im Gefängnis steht und Gefahr läuft, seine Tochter für immer zu verlieren, zum Lebensmittelpunkt machen ?
also ich bin im umgang mit der inneren komplexität wirklich richtig gut und daher kann ich dir sagen, dass das geht. ob du die geeignete strategie für dich ohne professionelle unterstützung findest kann ich nicht sagen. und ich will da jetzt auch gar nicht gescheit daherreden. nur so viel: so mancher hat die gelassenheit im umgang mit menschen, die versuchen sein leben zu zerstören, und denen das auch ein stück weit gelingt ohne jemals zur verantwortung gezogen zu werden, nicht ganz ohne hilfe hingekriegt.

LG

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Rezna
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Beitrag Sa., 18.09.2010, 19:28

Ich kann da jetzt nichts verwerfliches daran finden, den Mißbrauch von Kindern zu thematisieren und darauf hinzuweisen. Das ist ein ernstes und weit verbreitetes aber auch tabuisiertes Thema. Die von dir vorgehobenen Inhalte empfinde ich nicht als Hetze oder Verfolgungsjagd. Es IST ein Thema. Ich finde es auch insofern Ok, als dass ein Kind durchaus Gehör finden MUSS, wenn es sich mit Problemen an Erwachsene wendet, und nicht verlacht, ignoriert oder beschimpft wird.
Ich selber habe als Kind durchaus mehrere Menschen angesprochen über das was daheim vor geht, aber man verbat mir den Mund, scholt mich eine Lügnerin und ich habe mich zu schämen für die Verleumdung dieser "netten Menschen". Weil es, wie das auch hier angesprochen wird, oft für Erwachsene nicht fassbar ist, dass der gute Freund, die Schwester... so etwas tun. Sie haben von den Kontakten zu den Erwachsenen etwas, soziale oder finanzielle Vorteile, die sie durch das Ansprechen der Dinge die ein Kind einem anvertraut verlieren könnte.

Anders stehe ich zu einer grundsätzlichen Hatz gegen eine Personengruppe. So sehe ich nicht ein, prinzipiell Männer als Täter zu thematisieren. In meiner Kindheit war das klar 50:50, mein Vater UND meine Mutter waren Täter. Dennoch sagt ein unbestimmtes Gefühl in mir, dass man meinem Vater härter zugestiegen wäre, als meiner Mutter - wozu es aber - was die Täterschaft angeht - keine Berechtigung gibt.

In dem ganze ist wichtig, auch die Tatsache der Täterinnen anzusprechen. Hier im Forum gibt es viele Opfer ihrer Mütter oder Großmütter - und dennoch herrscht das Täterbild des Mannes vor. DAGEGEN bin ich.

Gewalt an Kindern MUSS thematisiert werden. In diesem Fall, mit diesem Buch weiß ich nicht, ob es um die Karriere der Frau geht oder der Name das Thema besser verbreitet, dazu habe ich keine Information.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]


Eremit
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Beitrag Sa., 18.09.2010, 20:28

„Haben wir nicht schon immer gewusst, dass gerade die Machtstrukturen der katholischen Kirche und deren teils weltfremde Sexualmoral den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch einzelne Täter erst begünstigen?“

Also da ist schon was Wahres dran. Andere Details sind wieder an den Haaren herbeigezogen:

"Die meisten Fotos und Filme werden laut Bundeskriminalamt (BKA) über kommerzielle Webseiten verbreitet, die damit Millionenumsätze machen"

(Quelle: http://www.focus.de/panorama/boulevard/ ... 52499.html)

Ich habe bei sowas auch irgendwie gemischte Gefühle. Weil sowas eben leider auch ein Verkaufsschlager ist. Steht Missbrauch drin, wird es ziemlich sicher gekauft. Sex sells, eben auch die dunkle Seite. Ich habe das Buch aber nicht gelesen und weiß nichts über den Hintergrund dieser Frau. Wurde sie vielleicht selbst missbraucht? Oder Angehörige/Freunde? Hat sie eine pädagogische/psychologische oder sonstige vergleichbare Ausbildung, daß sie in diesem Bereich kompetent ist? Ich weiß es nicht...

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Tigerkind
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Beitrag Sa., 18.09.2010, 22:12

Hallo Rib-Eye, Herzlichen Glückwunsch zu einem ersten Teilerfolg !

Es geht ja voran, bleib dran, dann wirst Du sicherlich noch mehr Erfolge erzielen.Nur nicht aufgeben. Das ist sicherlich der schwerste Kampf Deines Lebens.

Ich kann es gut nachvollziehen, dass Du Dich mit dem Mißbrauch mit dem Mißbrauch auseinandersetzt um dieses Grauen besser zu verarbeiten.

Wünsche Dir weiterhin viel Glück !

Liebe Grüße

Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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lingaroni
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Beitrag So., 19.09.2010, 07:05

hallo eremit

eben aus den von dir genannten gründen ist alles, was in den medien dazu erscheint zu vergessen. das ist reißerisch aufgemacht, falsch recherchiert usw.

jedem betroffenen würde ich raten ausschließlich mit einschlägigen profis darüber zu sprechen. alles andere ist eigentlich selbstverstümmelung. aber jeder muss wissen, inwieweit er / sie sich schützen will. ein erwachsener kann informationen filtern. ein kind nicht.

LG

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lingaroni
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Beitrag So., 19.09.2010, 07:10

guten morgen tigerkind
Wünsche Dir weiterhin viel Glück !
also in erster linie ist ja hier wohl das kind das opfer. auch wenn es eventuell nicht sexuell missbraucht wurde. denn dass ein konflikt zwischen eheleuten so eskaliert gehören schon zwei dazu. da wurden die ersten anzeichen übersehen, zu spät dritte eingeschaltet usw. außerdem hat rib eye sich diese frau und diese frau sich rib eye als mann erwählt. das kind dagegen hatte sich ihre eltern nicht gewählt.

bei allem verständnis für die situation von rib eye. sie ist schwierig. aber ich finde man sollte nicht jede verhältnismäßigkeit aus dem auge lassen.

LG

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Rib-eye
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Beitrag So., 19.09.2010, 10:44

lingaroni hat geschrieben: also in erster linie ist ja hier wohl das kind das opfer. auch wenn es eventuell nicht sexuell missbraucht wurde.
Auf Dein eventuell gehe ich besser gar nicht erst nicht ein, schließlich gilt auch hier eine Netiquette.
In meinem Fall gibt es übrigens 2 Opfer, das Kind und der Vater.
In gewisser Weise vielleicht sogar die Mutter selbst - als Opfer der selbsternannten, paranoiden Kinderbeschützer.
Bestes Beispiel dafür ist diese Leserin von Frau zu Guttenberg: Ein Zahnarzt sagte ihr irgendwann: „Ihr Fall ist typisch für ein Missbrauchsopfer“
Als dann in letzter Zeit die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche bekannt wurden, geisterte ja nahezu täglich "sexueller Missbrauch an Kindern" durch die Presse. Der wird inzwischen ebenso häufig ausgesprochen, wie "Atomenergie", "Integration" oder "Arbeitsmarkt" ... Wo da ein angebliches Tabu sein soll, kann ich nicht erkennen, ganz im Gegenteil. Demnächst werden wohl noch rheumatische Beschwerden oder chronische Bronchitis mit sexuellem Missbrauch im Kindesalter in Zusammenhang gebracht.
lingaroni hat geschrieben:denn dass ein konflikt zwischen eheleuten so eskaliert gehören schon zwei dazu.
Ich werde mich gewiss hier nicht wieder in die Position versetzen lassen, mich zu rechtfertigen.
Weder von Dir, noch sonst irgendjemandem. Ich kann nun wirklich nichts für die Störung meiner Ex.
lingaroni hat geschrieben:da wurden die ersten anzeichen übersehen, zu spät dritte eingeschaltet usw. außerdem hat rib eye sich diese frau und diese frau sich rib eye als mann erwählt.
Erste Anzeichen ? Was denn für Anzeichen ?
Um es noch einmal deutlich zu sagen: es gibt nichts "aufzudecken" !
Auch wenn die liebende Mutter inzwischen gut 15-20 Personen mit ihrem Wahn beschäftigt.
Leider ist eine Persönlichkeitsstörung für einen Laien nicht sofort erkennbar, erst recht nicht bei dem Realitätsverlust, der zu oft mit der Phase des Verliebtseins verbunden ist. Ich fühlte bisher nur, das "irgend etwas nicht stimmt" bei der Ex. Ich habe 5 Jahre gebraucht, um die Schwere der Störung zu erkennen und das auch nur, weil diese Anschuldigungen jetzt gegen mich erhoben werden.
Dennoch bin ich glücklich, dass es dieses Kind gibt, denn das ist Bedingung für meinen tagtäglichen Kampf, der möglicherweise noch sehr lange andauern wird.
"Hoffnung ist eben nicht Optimismus, ist nicht Überzeugung, daß etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, daß etwas Sinn hat - ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht." - Václav Havel


Jenny Doe
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Beitrag So., 19.09.2010, 11:13

Hallo Rib-eye,

eine Frage aus persönlichen Gründen: Wie ging es dir, nachdem du dein letztes Posting geschrieben hast?
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Beitrag So., 19.09.2010, 11:58

Jenny Doe hat geschrieben:Hallo Rib-eye,

eine Frage aus persönlichen Gründen: Wie ging es dir, nachdem du dein letztes Posting geschrieben hast?
Das Posting über die liebe Frau zu Guttenberg ?
Sehr gut !
Und weil das so ist, habe ich gleich noch einen Beitrag dazu verfasst.

Rib-eye
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Rib-eye
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Beitrag So., 19.09.2010, 12:02

Die sorgende Politiker-Gattin mit Charity-Engagement hat nicht etwa ein Studium der Pädagogik oder der Psychologie absolviert, sondern vielmehr entschied sie sich - nachdem sie eigentlich Mathematik studieren wollte - für Betriebswirtschaftslehre und Textilwirtschaft.
http://www.gala.de/stars/interview/8126 ... z.html?p=2

Wie heißt es doch in der BILD-Zeitung:
"Schon seit sechs Jahren, also lange bevor er Minister wurde, engagiert sie sich im Verein „Innocence in Danger“ gegen Kindesmissbrauch. Sich Aufmerksamkeit für das sperrige Thema zu erkämpfen, war zunächst nicht einfach: Pädokriminalität war vor den aktuellen Missbrauchsskandalen kein Massenthema. Doch mittlerweile sitzt Stephanie zu Guttenberg als Expertin zum Thema in Talkshows (u. a. heute um 13.03 Uhr bei Peter Hahne im ZDF).
Feuilletons widmen ihr ganze Seiten, und ihr Buch wird zum Bestseller. Die sieben Kamerateams (!), Dutzende Fotografen und Reporter sind an diesem Abend ihretwegen da."

http://www.bild.de/BILD/politik/2010/09 ... teil1.html

Dank Stephanie zu Guttenberg und ihrem Buch mit dem reißerischem Titel „Schaut nicht weg“ wird nun also endlich das Thema Pädokriminalität zum "Massenthema". Darauf haben bestimmt schon viele gewartet, ich vermisse nur den Beifall Alice Schwarzers, die wohl doch zu sehr mit Herrn Kachelmann beschäftigt ist.

Dieses „Schaut nicht weg“ erinnert mich übrigens fatal an die "Seid wachsam!" - Propaganda der Kommunisten in den 50er/60er Jahren der zweiten deutschen Diktatur, die ähnlich paranoid vor "Spionen" warnten, die die "junge Republik bedrohten".
Ein Aufruf an alle Menschen mit dem Hang zu Denunziation, die dann als Inoffizielle Mitarbeiter der Staatssicherheit in ihrem Größenwahn Bestätigung fanden.
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Jenny Doe
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Beitrag So., 19.09.2010, 12:18

Das Posting über die liebe Frau zu Guttenberg ?
Ich meinte dein Posting von So., 19.09.10, 10:44.

Was deine von dir zitierten Guttenberg Texte angeht, ... ich verstehe, warum dich das wütend macht. Doch ich befürchte, dass andere hier deine Emotionen nicht verstehen und du hier einen Eindruck von dir hinterlässt, der dir nicht gerecht wird. Es wäre besser, wenn du den Lesern näher erläutern würdest, was genau dich wütend macht, damit sie dich verstehen können. Denn unschuldigen und hilflosen Kindern zu helfen und für deren Leid zu sensibilisieren, daran ist nichts auszusetzen. Das müsste etwas mehr differenziert werden, von dir. Nur so als kleiner Tipp von mir.
Ich verstehe, wie gesagt, deine Reaktion, doch ich möchte mich aus dieser Diskussion raushalten, da mir, wie gesagt, die Zeit fehlt, und zu erwarten ist, dass das eine lange Diskussion werden würde.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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