Angst vor Therapieende

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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power
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Beitrag Fr., 06.02.2009, 15:22

@missionimpossible: nimmst du medikamente? oder wirken die bei dir nicht gut?

lg power
Ein Tag ohne lachen ist ein verlorener Tag!

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MissionImpossible
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Beitrag Fr., 06.02.2009, 15:48

Vor Beginn der Therapie hatte ich nur allgemeine Ängste, dass etwas mit meiner Gesundheit nicht stimmt, dass irgendwo ein Unfall passiert, dass meine Eltern sterben.

Jetzt durch die Therapie bin ich wohl dem auslösenden Gedanken auf die Spur gekommen: Ich bin alleine und hatte nie eine Freundin. Deswegen habe ich das Gefühl, mein Leben ist vergeudet und mir läuft die Zeit davon.

Dies war mir vorher nicht bewusst, jetzt denke ich häufig daran.

Meine Therapie bringt mich jetzt immer mehr in die Richtung, Kontakt zu Frauen zu haben, aber mit akuten Situationen konfrontiert merke ich halt, dass es in der Realität nicht so ist, wie in meinen Traumvorstellungen. Die perfekte Beziehung wird es nicht geben. Jetzt denke ich, dass ich nie glücklich werden kann und dass das Leben komplett sinnlos ist. Vorher hatte ich immer den unbewussten Gedanken: "Irgendwann, wenn ich mal eine Freundin habe, dann hat mein Leben Sinn" und deswegen war ich nicht beunruhigt. Als ich mit 30 gemerkt habe, dass ich keine Freundin habe, hat mich das in Panik versetzt. Jetz, wo ich daran arbeite, eine Freundin zu bekommen, merke ich, dass das Leben dadurch womöglich auch nicht mehr Sinn bekommt oder dass ich in einer Beziehung nicht das finden werde, was ich insgeheim suche. Dies sind Befürchtungen, die mich extrem quälen.
Ach und dass ich in einer Partnerbörse 17 Frauen angeschrieben habe und keine einzige davon geantwortet hat, hilft auch nicht, mein Stimmungsbild aufzuhellen.

Vor Beginn der Therapie habe ich Antidepressiva genommen, diese aber abgesetzt, weil es in der Therapie darum ging, dass ich meine Ängste zulasse. Ich befürchte aber, dass es weniger Ängste sind, die ich so bearbeiten kann, sondern irgend etwas anderes, was die Therapeutin nicht erkennt.
Ich wollte um Weinhachten herum wieder AD nehmen, habe das auch eine Woche gemach und die haben dann natürlich noch nicht gewirkt. Als dann die Therapie weiter ging, ging es mir für einen Monat wieder besser und ich habe abgesetzt.
Jetzt geht es mir so scheiße, dass ich heute Abend erst mal eine Beruhigungstablette nehmen werde, um die Zeit bis zur nächsten Sitzung zu überleben. Dann werde ich das Thema mit der Therapeutin besprechen und hoffe, dass sie mich versteht.

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Gärtnerin
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Fr., 06.02.2009, 20:17

MissionImpossible hat geschrieben:Jetz, wo ich daran arbeite, eine Freundin zu bekommen, merke ich, dass das Leben dadurch womöglich auch nicht mehr Sinn bekommt oder dass ich in einer Beziehung nicht das finden werde, was ich insgeheim suche.
Therapie macht Verdrängtes bewusst und zerstört Illusionen. Das kann äußerst schmerzhaft sein. Aber die Realität zu sehen, bietet auch die Chance, sie zu ändern.

Mission, welche anderen Möglichkeiten, einen Sinn im Leben zu finden, könntest du dir vorstellen? Die Tatsache, dass es auch glückliche Singles gibt, zeigt ja zumindest, dass eine Partnerschaft nicht der einzige Weg zum Glück sein muss. Vielleicht lohnt es sich, in dieser Richtung weiter zu denken und dich nicht ausschließlich auf eine Freundin zu fixieren. Wenn es dir gelingt, Zufriedenheit mit dir und deinem Leben zu finden, wirst du das nach außen ausstrahlen, was dich wiederum auch attraktiver für Frauen machen wird.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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MissionImpossible
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Beitrag Fr., 06.02.2009, 21:56

Der Sinn in meinem Leben war bisher, mit meinen Hobbies möglichst viel Spass zu haben. Das waren alles Hobbies, die sehr "Frauenfeindlich" waren (im Sinne von reine Männersachen mit Null Kontaktmöglichkeiten). Deswegen hatte ich ja auch nie eine Freundin.
Dorthin kann ich also nicht wieder zurück, ohne gleichzeitig auch meinen Traum eine Freundin zu finden wieder zu begraben.

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dornentochter
Helferlein
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Beitrag Fr., 19.06.2009, 21:38

Hallo!
Ich habe nach zwei Jahren einer Traumatherapie nun die letzten 5 bewilligten Stunden. Insgesamt sind es dann 90 h gewesen.

Auslöser war eine Retraumatisierung Ende Mai 2007. Ständige Trigger und eine Depression haben mir das Leben schwer gemacht.
An was ich mich da erinnern musste, war schlimm.


Mißbrauch und Vernachlässigung und Gewalt in der Kindheit.
Vergewaltigung mit 19 j. -> Totale Dissoziation.


Seit 2 Monaten kann ich mit dem Gedanken leben, dass die Therapie enden wird.
Aber ich habe Angst, dass ich "es" nicht allein schaffe.


Gruß
Dornentochter
[hr][/hr]

-.- Ich fordere die Freiheit mit Gebrüll! nach Camille Claudel

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Pippi Langstrumpf
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Beiträge: 320

Beitrag Fr., 19.06.2009, 22:35

Hallo dornentochter!

Ich kann mir vorstellen,dass dir der Gedanke an das Ende der Therapie Angst macht. Mir würde es ganz genauso gehen. lrgendwie lebe ich von Woche zu Woche. Mein Ziel ist die Therapiestunde. Das ist sicher, auch wenn alles wegbricht. Und wenn das nicht mehr wäre... Angst!!! Aber auch meine Therapie muss irgendwann zu Ende gehen. Erstens weil das dazu gehört und wichtig ist und zweitens weil mein "Vertrag" auch irgendwann ausläuft...
Ich wünsche dir, dass du auch gut ohne deine Therapie zurecht kommst ,und dass du dir die Worte deiner Therapeutin/deines Therapeuten gut verinnerlicht hast. Damit du-wann immer du es brauchst-den Dialog in Gedanken weiterführen kannst!!


Alles Gute und viel Kraft!!

Pippi
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle,
die dich nicht sieht. Du musst dein Leben ändern.

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dornentochter
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Beitrag Sa., 20.06.2009, 22:47

Liebe Pippi!
Vielen Dank für Deinen lieben Worte.
Pippi Langstrumpf war immer mein Vorbild! Ich mag das Bild, da du gewählt hast.

Der Therapie-Abschied fällt mir so schwer.
Da bin ich meist stabil und alles läuft ziemlich gut und dann mache ich einen Fehler. Alles schreit in mir. Beschimpfungen sind noch fast das Beste.
Danach brauche ich Stunden oder Tage, um mich selbst wieder zu stabilisieren. Schlimm!
Ich weiß, wie ich da wieder raus kommen kann.
Klar kann ich das, aber es ist so anstrengend.
Und dann wieder diese schrecklichen depressiven Momente.
Wozu noch....
Habe ich die Kraft dauerhaft dem zu wiederstehen?
Ich bin schon weit gekommen, aber reicht es?

Ich habe totzdem viel Hoffnung, weil nur ich mich so gut kenne, um das beurteilen zu können!

Dir auch alles Gute !

Gruß
Dornentochter
[hr][/hr]

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Flugente
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Beiträge: 570

Beitrag Sa., 20.06.2009, 23:54

dornentochter hat geschrieben:Aber ich habe Angst, dass ich "es" nicht allein schaffe.
Hallo Dornentochter!

Gäbe es denn vielleicht die Möglichkeit, dass du dir weitere Stunden auf eigene Kosten nimmst? Vielleicht nicht in wöchtentlicher Frequenz, so alle drei Wochen vielleicht. Einerseits um dich quasi langsam zu entwöhnen, andererseits um ein gewisses Sicherheitsnetz zu haben. Wie steht dein Therapeut dazu?

dornentochter hat geschrieben:Ich weiß, wie ich da wieder raus kommen kann. Klar kann ich das, aber es ist so anstrengend.
Es ist anstrengend aber eines Tages wird es sicher zur Routine. So wie wir gehen gelernt haben oder Autofahren, wenn du verstehst was ich meine.

Vielleicht gibt es nach deiner Therapie noch andere Möglichkeiten, eine Selbsthilfegruppe zum Beispiel.

Wie sieht denn sonst dein Leben aus? Hast du das Gefühl, nach der Therapie sozusagen wieder in die freie Wildbahn entlassen werden zu können um drauf loszuleben? Was hast du für Pläne in der nächsten Zeit? Hobbies? Interessen, die du vertiefen könntest/möchtest?

lg
Flugente
Eisberg voraus!

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dornentochter
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Beitrag Mo., 22.06.2009, 21:01

Vielen dank Flugente!

Ich denke, ich werde ein paar Stunden noch selbst bezahlen können.

Aber ich habe so oft das gefühl, das die andere Seite in mir stärker ist.
Oft fehlt mir die Kraft zum Durchhalten.
Ich weiß, dass ich stark bin. Ich kann viel und habe auch viel Halt durch Freundinnen und die Arbeit, mein Studium und meine Hobbys.

Und wie Pippi mich schon fragte bzw. schrieb: Ich habe ja in der Therapie viel gelernt. Ich weiß, wie ich auf mich aufpassen kann, wie ich für mich sorgen kann und was mir hilft.
Aber die Unsicherheit, dass es mich doch überrollt oder neue Erinerungen mich quälen, der Gedanke macht mir Angst.

Vielen Dank Ihr da draußen Pippi, Flugente...., dass Ihr das lest und sogar antwortet.

Ciao Dornentochter

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Pippi Langstrumpf
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Beiträge: 320

Beitrag Mo., 22.06.2009, 21:55

Hallo Dornentochter!

Ich denke:
Ein guter Therapeut ist wie ein guter Vater/eine gute Mutter(im Idealfall). Sie können begleiten, aber das Ziel ist, dass sie irgendwann überflüssig werden und man selbstständiger ist und sich lösen kann.
Man darf ja alles Wichtige und Wertvolle behalten, das man bekommen hat. Niemand kann dir deine Gespräche und die guten Erinnerungen nehmen.

Vielleicht ist der Gedanke hilfreich...!?


Liebe Grüße

Pippi
(...)und bräche nicht aus allen seinen Rändern
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die dich nicht sieht. Du musst dein Leben ändern.

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bluna
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Beitrag So., 03.10.2010, 19:08

Hall0!
Habe diesen Therad ausgegraben weil ich kurz vorm Therapieende stehe. Meine Thera hat mich schon auf Ende angesprochen, man kann verlängern sagt Sie oder man kann schauen ob man erstmal ohne auskommt.
Mein Problem ist folgendes : ich mache eine fundierte tiefen psychol. Therapie seit 3 Jahren. Seit ca. 3 Mon. kam der sex- Mißbrauch vor, seitdem geht nichts mehr. Meine Sozialphobie, Depressionen, Flash-Backs sind stark wieder gekommen(nehme 8 Jahre schon Medik.). Des öfteren tut ich mir weh, habe ich mich geritzt und kann mit diesem sex. Miß. nicht umgehen.Meine Thera meint Sie kann meine Gefühle von Ekel usw. nicht wegmachen, aber ich weis nicht was ich tun soll dagegen.


Ich weis nicht was ich tun soll, weis nicht ob diese tiefen. Therapie dafür geeignet ist, habe aber stark Angst allein jetzt zu sein, und durchzudrehen. Habe meiner Thera gesagt das ich hilflos bin.
Könnt Ihr mir einen Rat geben?

LG Bluna

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Mandira
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Beitrag So., 10.10.2010, 17:58

Hallo bluna,
wenn das Thema Missbrauch erst seit 3 Monaten zur Sprache kommt, würde sich für mich gar nicht die Frage stellen, ob man verlängert, oder es erstmal allein versucht. Auch nicht als Therapeutin... finde ich irgendwie komisch, weil es doch irgendwie auf der Hand liegt, dass dieses Thema für dich mit extrem viel Stress und negativen Gefühlen verbunden ist.
Wenn du emotional derart ungefestigt bist, wie ich es aufgrund deiner Zeilen vermute... dann kannst du ihr doch sagen, dass ein Verlängerungsantrag für dich momentan sehr hilfreich wäre. Hast du denn schon mal verlängert?
Welche Therapieart für dich am besten ist, kann ich dir nicht sagen. Hat dir die Therapie in den letzten drei Monaten denn weitergeholfen?

Was hat deine Therapeutin denn geantwortet, als du ihr von deiner Hilflosigkeit erzählt hast?
Lg
Mandira

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bluna
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Beiträge: 207

Beitrag So., 17.10.2010, 21:14

Hallo Mandira!
Danke für Deine Antwort.
Nein das ist meine 1 Therapie, habe noch nicht verlängert.Nachdem das mit der Hilflosigkeit angesprochen wurde, war die Stunde leider zu Ende. seitdem hatte ich 14 Tage Pause. Habe nächste Woche zum Glück wieder Thera.
Seitdem es raus war mit dem MB, hatte Sie mir ein Buch über Trauma gegeben zum lesen. Danch schienen mir viele Dinge in einem anderen Licht, aber ich weis nicht wie ich jetzt dmait umgehen soll. Das ist das Problem. Und ob mein Therapieverf. dafür geeignet ist, meine Thera macht keine Traumatherapie, hat sie auch gesagt, aber ich weis nicht was für mich am besten geeignet ist. Das weis wahrscheinlich niemand.

LG Bluna


tortilla
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 2

Beitrag Sa., 06.11.2010, 00:54

Hallo liebe Community,

ich schreibe euch heute hier, weil es mich sehr belastet, dass meine Therapie bald zu Ende geht. Ich habe nur noch wenige Sitzungen und nach jeder Sitzung könnte ich heulen, da ich nicht mehr darauf verzichten will und ich merke, wie gut es mir tut, wie ich es brauche um mich sozusagen jedes Mal wieder für das Leben gewappnet zu fühlen.

Es ist nicht so, dass ich ohne nicht zurecht käme, aber es ist nicht so hart, ich komme mit Situationen besser klar als ohne. Ich bin mittlerweile nicht mehr in diesem Loch wie zu Beginn der Therapie, aber ich habe immer noch Zeiten, in denen es mir nicht gut geht. Ich habe auch einiges geschafft, aber es gibt noch so oft Momente, in denen ich denke, ich verfalle in alte Muster. In manchen Bereichen bin ich noch nicht so stabil und selbstbewusst, wie ich es gerne hätte und am liebsten würde ich, bis ich so weit bin (ist aber die Frage, ob es in absehbarer Zeit so kommt), gerne noch die Therapie weiterführen.

Meine Therapeutin ist mir ans Herz gewachsen, vielleicht sogar eine Art Ersatzmama für mich geworden. Ich habe noch nie so viel Verständnis zu spüren bekommen, sie findet die richtigen Worte, ermutigt, besänftigt mich, geht auf meine Gefühle ein, gibt mir Ratschläge ohne jegliche Vorwürfe und unter Druck setzen... In der Therapie kann ich Sachen besprechen, die ich mit anderen nicht besprechen würde, mir aber auf dem Herzen liegen. Dort habe ich die "Erlaubnis" eine Stunde zu haben, in der es nur um mich geht. Nach fast jeder Stunde gehe ich befreiter, mit weniger Last nach Hause. Ich weiß nicht, mit wem ich reden soll, wenn ich sie nicht mehr habe. Ich habe Freunde, aber es ist einfach anders mit ihnen, natürlich können die einem nicht so professionelle Ratschläge geben. Davon abgesehen habe ich nie wirklich gelernt jemanden um Hilfe zu bitten, wenn es mir schlecht geht...

Ich habe diese Angst schon mal ansatzweise angesprochen, woraufhin sie meinte, dass es auch für danach noch Möglichkeiten gibt und notfalls auch eine Verlängerung möglich wäre, aber wir ja noch ein paar Sitzungen haben. Aber die Zeit vergeht so schnell, es werden immer weniger!! Ich habe Angst vor der Zukunft ohne Therapie. Wie schätzt ihr die Lage ein? Bin ich für ein Therapieende schon bereit bzw. ist man das überhaupt jemals?

Danke schon mal für eure Antworten!

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Dampfnudel
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 39
Beiträge: 1138

Beitrag Sa., 06.11.2010, 01:08

Hallo tortilla,

ich glaube schon, dass man irgendwann so weit kommen kann, dass man sich für ein Therapieende bereit fühlt. Ich hatte jedenfalls schonmal das Gefühl, dass ich nun bald auch wieder allein klarkommen könnte. Das hat sich dann zwar nach einigen Ereignissen wieder geändert, und im Augenblick hätte ich auch Angst und das Gefühl, dass ich allein völlig überfordert wäre. Aber nachdem ich schonmal die Erfahrung gemacht habe, dass es sich auch richtig anfühlen kann und ich keine Angst vor dem Therapieende hatte, vertraue ich jetzt einfach mal darauf, dass das Gefühl, die Therapie zu brauchen, im Augenblick auch richtig ist und ein Signal, dass es gerade ganz gut ist, diese Hilfe noch zu haben.

Wenn Dir das so zu schaffen macht, wäre es vielleicht eine gute Idee, das mal etwas deutlicher als nur ansatzweise anzusprechen und diese Angst richtig zum Thema zu machen. Denn es scheint ja ein großes Thema für Dich zu sein.

Liebe Grüße
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.

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