Ich stehe häufig 'neben mir'

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Beherit
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Beitrag Fr., 07.01.2011, 14:31

agonie hat geschrieben:jemand der darunter leidet hat vielleicht angst bekloppt zu werden, aber die meisten sind komplett handlungsfähig.
genau so ist es bei mir auch. wenn ich in meiner derealisation bin, fühle ich mich zwar sehr eigenartig und würde am liebsten aus mir rausspringen, aber ich kann meinen körper ganz gut steuern. schlimm ist es nur, wenn ich anfange zu "versteinern". kennt ihr dieses gefühl? das ist so als würde man mit seinen beinen in einem beton-klotz stecken. es fällt mir dann ganz schwer mich zu bewegen, weil ich mich irgendwie nicht motivieren kann. ich weiß aber nicht genau, ob das was mit derealisation zu tun hat.
"Unangenehme" Gefühle sind wie bittere Medizin. Wer sie nicht einnimmt, wird krank!

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ENA
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Beitrag Fr., 07.01.2011, 14:37

Beherit hat geschrieben: es fällt mir dann ganz schwer mich zu bewegen, weil ich mich irgendwie nicht motivieren kann. ich weiß aber nicht genau, ob das was mit derealisation zu tun hat.
Wenn es "nur" um nicht-motivieren-können geht, nicht. Das, finde ich, würde ich wenn in Richtung Depression oder depressive Verstimmung packen, kann aber auch bei Leuten passieren, die kein´s von Beiden haben.
Derealisation ist ja "nur", wenn einem etwas unwirklich vorkommt. Dann kann man zwar auch Schwierigkeiten haben, etwas zu tun, aber das würde ich dann eher als Folge sehen. Also, dass einem etwas nicht real vorkommt und man dann keine Lust hat oder unsicher ist, etwas zu tun, weil es eben nicht wirklich wirkt, man es in Frage stellt oder einem das Ganze einfach zuviel Kraft kostet.

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Beherit
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Beitrag Fr., 07.01.2011, 15:27

hm könnte eigentlich beides sein. wenn ich in so einem zustand bin, stecke ich ja total in einem depressiven loch, weswegen mir dann alles sinnlos erscheint, ich keinen grund sehe etwas zu tun und deshalb nichts mache, sondern einfach nur starr dasitze und ins "nichts" schaue. komischerweise verliert sich dieser zustand, wenn ich dann doch darausgerissen werde. z.b. mein freund "schleift" mich einfach irgendwo mit hin. und zack, ist es weg. vielleicht entsteht dieser zustand ja aus einer überforderung. so etwas passiert mir sehr häufig (mehrmals in der woche) und meistens, weil ich mit irgendwas nicht klar komme, also überfordert bin. dann "drifte" ich einfach weg und falle in mein loch.
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ENA
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Beitrag Fr., 07.01.2011, 16:55

Na, ich glaube, letztendlich lässt sich das eh nur therapeutisch ganz aufklären, woran es liegt,...bzw. ärztlich.

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Riniel
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 00:43

Bei mir passiert es am meisten wenn ich wenig schlafe oder unter Stress stehe.

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moktis
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 20:09

Beherit hat geschrieben:hm könnte eigentlich beides sein. wenn ich in so einem zustand bin, stecke ich ja total in einem depressiven loch, weswegen mir dann alles sinnlos erscheint, ich keinen grund sehe etwas zu tun und deshalb nichts mache, sondern einfach nur starr dasitze und ins "nichts" schaue. komischerweise verliert sich dieser zustand, wenn ich dann doch darausgerissen werde. z.b. mein freund "schleift" mich einfach irgendwo mit hin. und zack, ist es weg. vielleicht entsteht dieser zustand ja aus einer überforderung. so etwas passiert mir sehr häufig (mehrmals in der woche) und meistens, weil ich mit irgendwas nicht klar komme, also überfordert bin. dann "drifte" ich einfach weg und falle in mein loch.

Hallo Beherit,

das hast Du sehr schön beschrieben - mir geht es bis ins Detail genauso! Ich merke auch, das wenn ich in der Stadt unterwegs bin, jemand dort lang geht, aber gar nicht richtig in der Welt ist. Irgend jemand geht, häufig ohne inneren Antrieb, nur weil "ich" jetzt denke, dass ich etwas tun, irgendwohin gehen muss, weil ich nicht ewig im Loch sitzen kann. Bei mir ist das chronisch und hängt mit ganz massiven Traumata zusammen, die ich erlebt habe. Ich habe sozusagen meine inneren Kerne, meinen Innenpersonen ganz tief in mein Unterbewusstsein verbannt und mich in diesen Zustand geflüchtet...
Ich weiss nicht, ob es gut oder schlecht ist, aber ich weiss, dass ich es in der Realität und in einer meiner Innenpersonen nicht aushalten würde, weil die die Fähigkeiten gar nicht besitzen (also eigentlich ich), das Leben und Ihre Probleme auszuhalten.
Hast Du vielleicht auch Traumata erlebt, wo Du quasi aus Dir selbst ausgestiegen bist...?

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Beherit
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Beitrag Fr., 14.01.2011, 13:29

Hallo moktis,
das, was du schreibst, könnte auch auf mich zutreffen. Ich könnte jetzt zwei Traumata aufzählen (Missbrauchserfahrungen), aber wenn ich es mir genauer überlege, stand ich in meiner ganzen Kindheit unter "Dauerstress". Bei mir war es zu Hause sehr chaotisch und es verging nicht ein Tag, an dem es keinen Ärger gab. Ich habe deshalb schon sehr früh gelernt, aus mir heraus zu "fliehen". Meine Eltern sagen immer, dass ich von klein an sehr ruhig und zurückgezogen war. Vielleicht hängt das ja tatsächlich mit diesen Derealisationen zusammen.
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simsalabim85
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Beitrag Fr., 01.04.2011, 08:19

hallo
ich bin total fertig von diesem mist.ehrlich.verstehe auch nicht was der auslöser war im letzten jahr nov.laufe schon seit nem halben jahr damit rum.war auch schon anfang feb in der psychiatrie deswegen,aber wegen schwerer depressionen u angszuständen.aber richtig helfen konnten die mir da nicht.haben gesucht u gesucht.bei meinem aufenthalt wurde dann eine schwangerschaft festgestellt,was mir natürlich erstmal angst machte.freuen uns aber sehr.wude darauf dann entlassen!die dachten das wären dann die hormone gewesen!mich nervt diese sache nur so heftig im kopf!jetzt noch mehr.weil ich möchte mich auf das kind konzentrieren!ich realisiere einfach nichts mehr richtig.echt wie ferngesteuert!war immer ein fröhlicher mensch der viel lachte.alles ist mir so fremd geworden.ich möchte so gerne mal wieder einfach eine runde spazieren gehen,aber dann kommt dieses gefühl von schwindel wieder und ich muß mich sehr zus reißen.das strengt meinen körper so sehr an das ich sehr müde bin u einfach nur noch nach hause will.manchmal werde ich nachts wach u hab angszustände u denke über sachen nach.ich wohne mit meinem freund zus,der mich zum glück auch in allem unterstützt u mich immer wieder trösten u mut zuspricht.habe nun einen termin beim psychiater nächten monat.ich hoffe der kann mir mal so richtig sagen was ich habe u schiebt nicht alles auf die schwangerschaft.aber das ist jetzt auch noch einen monat warten!!ich kann nicht mehr.


sunshine111
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Beitrag Mi., 06.04.2011, 12:05

Hallo ihr alle!
Ich habe seit ganz genau 15 Jahren dieses Gefühl neben mit zu stehen. Es hat mit 16 angefangen, da war ich auf einer Hochzeit und aufeinmal war ich weg. Mein Körper war da, aber mein Kopf war nicht mehr da. Ein enormer Druck, mit Schwindelgefühlen, so als würden sich gerade die Augen ganz schnell bewegen und dieser Druck im Kopf, ich kann es nicht in Worte fassen! Es ist so schlimm.Damals hatte ich diesen Zustand 1x im Monat und dann wurde es immer häufiger. Nun habe ich dieses Gefühl jeden Tag, mal weniger mal wie heute schlimmer.Ich kann gar nicht lernen, mich auf etwas konzentrieren oder wenn mein Mann mir etwas erklären will, kann ich ihm nicht zuhören. Ich bin so fertig!
Es nimmt mir die ganze Lebenslust! Ich könnte heulen!!Ich gehe unter Menschen, aber es ist alles so wie in einem Film.
Ich nehme die Menschen kaum wahr, ich sehe sie, aber nehme sie nicht wahr.
Bin seit 2 Monaten krank geschrieben,und dadurch, weil ich immer Zuhause bin hat sich mein Zustand verschlechtert.
Auf der Arbeit hatte ich das so oft. Z.B sagt meine Chefin zu mir, Frau...bitte geben sie mir mal den Ordner und ich breche in Panik aus und suche den Ordner, der vor meiner Nase ist, und sehe ihn nicht. Ich will einfach nur glücklich und gesund sein!Beim Autofahren ist es auch sehr schlimm, dass wenn ich in eine große Stadt fahren muss, zittrige Hände habe, mein Puls erhöht sich enorm, ich habe dann so Angst mich zu verfahren, trotz Navi, weil ich einfach nicht schnell reagieren kann, wenn ich mich verfahren würde. Es klingt alles komisch, ich weiß. aber es wird schlimmer, so habe ich das Gefühl.Habe schon soviel gelesen,aber ich kann mir nicht helfen...

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Canis
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Beitrag Do., 14.06.2012, 02:14

Erinnert mich leicht an Astralreisen,hat eine Bekannte mal ausprobiert und sagt es wäre teilweise so ein ähnliches Gefühl,vielleicht hat es ja wircklich was mit der Seele zu tun?
War nur ein Gedanke,sollte eher in ein Esoterik Forum.

Aber endlich habe ich ein Forum gefunden wo es betroffenen genauso ergeht wie mir.
Es fing bei mir auf der Arbeit an,ich bekam öfters mal ein "Brett" wie soll ich des beschreiben? Es war als würde Energie durch mein Körper fliesen,bis zum kopf,und dann gab es ein Boom!!! (könnt ihr mir folgen?) Öfters kam auch das Gefühl neben sich zu stehen.
Zugegeben,ich habe zu der Zeit viel Alkohol getrunken,doch als ich mit Trinken aufhörte wurde es nicht viel besser,also so dumm wie ich war,habe ich weiter getrunken.Mit dem Jobverlust und nach einigen Tagen voller Alkohol und Drogen hatte ich aufeinmal Permanent dieses Gefühl neben sich zu stehen,ich konnte mich selber von oben warnehmen,wenn ich mit Leuten gesprochen habe,war es so als würde jemand anderes reden und ich ihm dabei zugucken,dabei hab ich doch gesprochen!!! Ich konnte weder lachen noch weinen,ich war Gefühlslos,und das begleitet von Paranoiden Gedanken.(habt ihr auch komische Gedanken,oder die Gedanken überschlagen sich im kopf) Der weg zum Neurologen brachte die Erkentniss,ich leide an einer Psychose,das was mir auf der Arbeit passiert ist waren nur Vorboten,ich nehme jetzt seit einiger Zeit Neuroleptika,und dieses Gefühl ist fast weg.

Es tretet aber häufig morgens wieder auf,vorallem wenn ich schlecht geschlafen habe,nicht in der Wohung,sondern erst wenn ich sie verlasse,in der Bahn wird es dann richtig schlimm,Gedanken überschlagen und überkreuzen sich als würden 2 Gehirne arbeiten,ich fühle mich dann auch als würden sich meinen Körper 2 Personen teilen,das ist der Hauptgrund warum ich auch jetzt nicht arbeiten gehe und seit Monaten Krankgeschrieben bin.kennt des jemand von euch?

Sorry,hoffe der Text ist net al zu lang geworden,obwohl mir mehr oder weniger geholfen wurde,würde ich mich hier gerne austauschen.Vielleicht versucht ihr mal den Gang zum Neurologen,eventuell wird euch geholfen.

Edit:Jetzt erst merke ich das ich im Unterforum Psychosen und Persönlichkeitsstörungen bin,was meinen Tip mit der Psychose etwas entkräftet.

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Kellogs
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Beitrag Fr., 24.10.2014, 04:10

Hallo.
Ich hoffe hier ist noch jmd aktiv, was das Thema betrifft.
Ich weise nämlich genau die selben Symptome auf und hab um ehrlich zu sein, wirklich ein bisschen Angst einfach umzukippen oder psychisch echt so sehr wegzutreten, dass ich da nicht mehr raus komme.
Ich selber hatte schon den Verdacht das es evtl ADS ist.
aber ich scheine so sehr abwesend zu sein, dass meine nahe Umwelt mich schon darauf hinweist.
Ich merke es selber, als ob ich durch die Menschen durchschaue.. dabei möchte ich doch eig nur "normal' sein, aber ich schaffe es nicht.
gestern Abend bin ich dann, würde ich sagen, in eine Art Koma gefallen, ich war so müde, dass ich gar nicht mehr zurecht kam und das ich einfach nur schlafen wollte, nun bin ich um drei wieder wach geworden und kann nicht mehr schlafen.
generell habe ich einschlafprobleme.

Ich würde mich sehr über einen Austausch freuen, denn das es mir nicht alleine nur so geht, beruhigt mich sehr!!!

LG

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Tamila
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Beitrag So., 26.10.2014, 00:25

Hallo Kellogs,

Wir könnten ja das Thema gemeinsam wieder "aufleben" lassen...

ich beschäftige mich auch gerade wieder mit dem Phänomen. Ich lese derzeit mein Buch "Traumabedingte Dissoziation bewältigen", da sind sehr viele Erklärungen und Übungen drin, die helfen, sich wieder wahrzunehmen.
Es ist eine Problematik mit der Selbstwahrnehmung, um es mit meinen Worten zu sagen. Ich habe derzeit das Gefühl, dass ich, weil ich kein ICH spüre, gar keine richtigen Entscheidungen fällen kann. Und: wenn ich etwas machen möchte, es nicht schaffe, es umzusetzen, weil ich immer woanders bin.
ADS, ist auch nur ein Symptomkomplex. Du meinst wohl die verträumte Variante?
Könnte es bei dir auch Depersonalisation/Derealisation sein? Gäbe oder gab es Auslöser dafür? Meist ist es -wenn keine Trauma mehr aktiv sind- Stress und Überforderung, die es auslösen. Also bei mir ist es so. Kann auch nur ein akuter bedeutender Stressmoment sein (muss also kein Traumatrigger sein) und schon kann es sein, dass ich ne Woche "neben mir stehe" und gar nicht mehr weiß, was ich so alles in den letzten Tagen gemacht habe. Meist nur vor mir hergestarrt. Interessant ist, dass das Innenleben, also Gedanken (ohne Körper) sehr intensiv und sehr aktiv sind. Kennst du das auch?

LG Memory
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Kellogs
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Beitrag Mo., 27.10.2014, 20:56

Vorweg freue ich mich sehr, dass Sie geantwortet haben.

Ob ich mein eigenes ICH spüre, bin ich mir nicht sicher.
Aber wenn ich in den Spiegel schaue, mache ich mir manchmal automatisch bewusst, DASS BIN ICH.
obwohl ich natürlich weiß wie ich aussehe.
Und Ja, es fällt mir sehr sehr schwer Entscheidungen zu treffen.
obwohl ich sehr schnell und gute Lösungen finden kann (eins der Symptome, die ich entdeckt habe in Bezug auf ADS).
Wenn Sie das mit der verträumten Variente meinen, dass die Wahrnehmung anscheinend "verschoben" ist, man ständig abstreift, sich nicht ausreichend konzentrieren kann, etc..
dann JA!
Ich weiß nicht was der Auslöser gewesen sein kann oder ob ich einfach die Anlagen dazu habe.

LG

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Kellogs
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Beitrag Mo., 27.10.2014, 21:01

Und der Bereich mit dem Innenleben, habe ich das Gefühl, gibt nie Ruhe. Mein Kopf ist stets und ständig am nachdenken. Dieses kann ich auch nicht beeinflussen.
Manchmal habe ich das Gefühl, mein Kopf explodiert gleich.
auch denke ich viel darüber nach, wie ich bei anderen rüber komme, was die gerade denken, etc.. und dann habe ich das Gefühl das ich auf einmal verhaltensauffällig werde und bin dann sehr verunsichert und schüchtern, obwohl das eig kein Charakterzug von mir ist.

Ich wünsche einen schönen Abend.

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Tamila
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Beitrag Di., 28.10.2014, 00:02

Hallo Kellogs,

in Bezug auf ADS, ich habe damit beruflich in der Diagnostik Erfahrung, wenn auch mit Kindern.
Das, was du (könnten wir beim Du bleiben? Ich bin das vom Forum her hier so gewöhnt) beschreibst, klingt aber eher nach
Depersonalisationserfahrungen. Es gibt dazu ein gutes Buch "Das Gefühl, ein No-Body zu sein".
Die ADS-"Träumerchen" Variante ist sehr schwer zu beschreiben, bei Kindern, sind es die, die viel Phantasie haben, sehr empfindlich sind, schnell weinen und viel Rituale wollen und brauchen, sie hören stundenlang ihre Märchen an und haben ihre Kuscheltiere bis in die Ewigkeit. In der Schule träumen sie von draußen oder von ihren Phantasien, die immer sehr harmonisch sind. Sie werden oft unter den "emotionalen Störungen" klassifiziert, weil sie ohne Hyperaktivität sind.

Ich finde, dass einiges bei uns ähnlich ist und ich habe die dissoziative Diagnose. Hast du dich schonmal mit Depersonalisation beschäftigt?

Für mich sind aktuell am schlimmsten, das ich mich nie entscheiden kann, was ich will oder mache, ob oder ob nicht. Und das ich tagelang zuhause sitzen kann mit super Gedanken, aber im Grunde nur vor mich hingestarrt habe. Ich kenne das mit der Erfahrung in den Spiegel zu sehen und mich nicht wirklich darin wiederzufinden. Es ist alles so "schwammig" und ungenau vom Gefühl her. Klar, weiß man und sieht man, dass man das ist. Aber es fühlt sich eben so fremd an.
Der Kopf ist bei mir oft klar, aber die Gefühle nicht. Beruflich habe ich am wenigsten Probleme. Alles was für mich gut einsortierbar ist und ich gut kenne, das läuft auch meist gut. Privat ist es am meisten spürbar. Allerdings verliere ich auch das normale Gefühl, wenn ich über die Maßen gestresst bin, dann fühle ich mich im Job auch oft nicht mehr. Aber die Routine läuft halt automatisch.

Warst du schon mal zur Diagnostik?

LG Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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