Schwierige Beziehung zum Vater

[Sydney-b]

Wo wohnen denn die Eltern deiner Frau?
Könntet ihr bei diesen bleiben?
Nicht, um wegzurennen, sondern erstmal um eine entspannte Pause einzulegen, damit bei dir vorübergehend der Druck etwas nachlassen kann.
Hast du eigentlich Geschwister?
Falls ja, könntest du diese besuchen? (Wenn diese weiter weg wohnen sollten)
Was ist mit deiner Mutter?
Wohnt diese auch noch im Dorf oder ist sie weggezogen?

Oder wie wäre es mit einem Kurzurlaub?

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[Cue1337]

Leider wenig Optionen..
schwiegeltern getrennt, teils pflegebedürftig, teils auch bei uns im Dorf, ebenso wie mein Bruder samt Family...aber man will ja seiner Familie und vor allem den Kindern nicht die Feiertage Zuhause unterm Baum nehmen..Termine mit den Verwandten stehen am 1.+2. Feiertag bereits...man könnte höchstens ne Menge Geld in die Hand nehmen und komplett Urlaub machen, aber will man sich die Romantik der eigenen vier Wände mit Heiligabendtraditionen und geschmückten Baum nehmen lassen?..das wäre irgendwie sehr egoistisch kleinen Kindern gegenüber...(und unserem Geldbeutel

[candle.]

aber man will ja seiner Familie und vor allem den Kindern nicht die Feiertage Zuhause unterm Baum nehmen..Termine mit den Verwandten stehen am 1.+2. Feiertag bereits...man könnte höchstens ne Menge Geld in die Hand nehmen und komplett Urlaub machen, aber will man sich die Romantik der eigenen vier Wände mit Heiligabendtraditionen und geschmückten Baum nehmen lassen?..das wäre irgendwie sehr egoistisch kleinen Kindern gegenüber...(und unserem Geldbeutel

Jetzt ich auch noch!

Was hat denn Weihnachten mit irgendwelchen Verwandten zu tun? Du bist doch Familie genug für deine Kinder, deine Frau ist auch da, also warum nicht SO feiern?

Es gibt viele Kinder, die gar keine Großeltern haben und trotzdem ein schönes Weihnachtsfest feiern.

Manchmal frage ich mich warum jemand wie du (Und du bist ja nicht der einzige bei dem es SO ist.) nicht bevor die Kinder auf die Welt kommen entscheiden wie das mit den Eltern laufen soll? Da hätte der Kontakt ja schon längst abgebrochen werden können und wäre heute kein Drama für die gesamte Familie.

candle

[Sydney-b]

..das mag für viele von Euch, die echte Probleme haben, jetzt mega banal klingen – aber mir geht es Richtung Feiertage echt schlecht – habe pausenlos das Gefühl einen Stein auf der Brust liegen zu haben und freue mich schon seit Jahren aus diesem Grund nicht mehr auf Weihnachten…

Einerseits schreibst du von Romantik an Weihnachten, die du dir nicht nehmen lassen willst und auf der anderen Seite hast du die Zeilen weiter oben geschrieben….

Was für eine Diskrepanz!
Vielleicht ist die dir seither nicht bewusst gewesen?

Am liebsten würdest du dich bis Neujahr im Keller einschließen???

Hört sich für mich nach Qual an, keinesfalls nach Romantik.

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[Sydney-b]

Da dir ein harter Cut nicht möglich ist, wie wäre es für dieses Weihnachtsfest mit einem Kompromiss für dich?

Es gab wohl ein Weihnachten, da hat dein Vater euch wieder ausgeladen, weil eure kleinen Kinder ihn (angeblich) nicht herzlich genug begrüßt hätten.
(Wie lange ist das denn her?)
Du könntest deinem Vater mitteilen, dass du auf so ein Ereignis keine Lust mehr hast.
Aus diesem Grund gäbe es dieses Jahr keinen Besuch von euch bei ihm.

Dies wäre ein Kompromiss, dann hättest du für dich das Thema vom Tisch dieses Jahr.
Wahrscheinlich treibt es dich dann verständlicherweise trotzdem um.
Aber du hättest eine Entscheidung getroffen und kannst zu dieser stehen.
Dein Vater wird darauf nicht amused reagieren, würde er bei einem Cut auch nicht.
Irgendwie musst du auf jeden Fall dadurch , ohne Schmerz wird es nicht gehen.

Mit Hilfe einer Therapie kannst du dann erarbeiten, wie du längerfristig mit der Beziehung zu deinem Vater umgehen kannst.

Wie geht denn dein Bruder mit der Situation um?
Haltet ihr zusammen?

[Nico]

Für einen Traditionalisten ist es natürlich schwer neue Wege zu gehen. Du findest immer mehr Gründe warum etwas nicht geht statt den einen großen Grund zu sehen warum es gehen muss.
Und genau deshalb bezweifle ich auch, dass dir da eine Therapie wirklich weiterhelfen würde.
Der Therapeut kann und wird die Entscheidungen auch nicht für dich treffen, das musst schon du selbst tun.

Jetzt für Weihnachten etwas zu inszenieren halte ich aber für übereilt, das hättest du schon länger einfädeln sollen.
Zieh mal das volle Programm durch, vielleicht eskaliert es ja derartig, dass du danach endlich bereit bist den Schnitt zu machen ohne Ausflüchte zu suchen warum das nicht geht.

Ich bin in dorfähnlichen Verhältnissen aufgewachsen und kenne genug Beispiele wo es in Familien ganz klare Trennlinien gibt.
Es geht also sehrwohl, aber man muss auch wirklich wollen und akzeptieren dass es eventuell nicht ganz einfach ist.

Außerdem habe ich eine narzisstische Schwester zu der ich schon lange den Kontakt abgebrochen habe.
Lässt sich nicht mit dir vergleichen, aber grundsätzlich weiß ich sehr gut um was es da geht.

[Cue1337]

Also, kurze im Einzelnen zu den Antworten:

Da ist keine Diskrepanz zwischen Romantik und Qual - denn das eine gilt für die Kinder, das andere für mich...ich wüsste, dass es für sie nicht dasselbe wäre, wenn wir sie kurzfristig einpackten und in irgendeine Ferienwohnung führen..die sind um die 10 Jahre alt und mussten in den vergangenen 3 Jahren viel mitmachen, die Sicherheit des Umfeldes möchte ich Ihnen schon bieten...ich selbst möchte mich (emotional) am liebsten einschließen, um keinen Preis aber auf Kosten der Kinder.. mit geht es ja eher darum Stärkung zu finden und Selbstbewusstsein im Prozess der klaren Kante und vielleicht Mittel/Werkzeuge zu finden, damit leichter umzugehen.

Vermutlich werde ich es aussitzen und dann ggf. im beschriebenen Moment an der Tür die Geschichte aus der Vergangenheit ins Feld führen. Bis dahin muss ich emotional vermutlich da durch bis es irgendwann klingelt..

Mein Bruder hat Verständnis für mich (ich hatte als älterer irgendwie immer mehr auszustehen), kann ihm auch mehr Stirn bieten ohne Gegenwind zu bekommen und spielt in der Beziehung zwischen mir und meinem Vater stets die neutrale Schweiz...

[Sydney-b]

Deine Voraussetzungen - in naher Zukunft - um dich von deinem Vater zu lösen/distanzieren sehen sehr vielversprechend aus.
Du setzt dich mit dem Thema auseinander, suchst nach Lösungen.
Deine Frau steht hinter dir, dein Bruder wäre neutral wie die Schweiz.
Von deiner Mutter wirst du auch nicht durch Gegenwind unter Druck gesetzt.

Die Ampel steht auf grün!

Du wirst das schaffen und einen gehbaren Weg für dich finden.
Wahrscheinlich noch nicht sofort, der richtige Zeitpunkt wird aber in naher Zukunft kommen.

[Nico]

Ich finde es ja schön wie du ihm hier Mut machst, aber die von dir aufgezählten „ Voraussetzungen“ dürfte er ja schon länger haben.
Ich vermute eher, dass da noch irgendein großes Ereignis kommen muß damit ihm der Knopf aufgeht.
Hoffentlich ist es dann nicht eh schon egal…..

Der Vater dürfte ja auch noch nicht sein ganzes Pulver verschossen haben, da sich der TE noch nie richtig aufgelehnt hat.

[Cue1337]

Auch wenn ich deine (Nico) Bedenken nachvollziehen kann, so macht Sydneys Beitrag schon auch Mut und am Ende braucht's den nunmal.. natürlich waren die Voraussetzungen schon immer wie sie sind. Aber bis zuletzt habe ich immer versucht, es allen Recht zu machen und damit niemandem - vor allem mir selbst - nicht geholfen. Die Entscheidung für einen Cut kann über ein großes Ereignis schnell kommen (klar würde es das für mich leichter machen), da es die Gelegenheit dafür nicht mehr in Fülle gibt und als Ereignis allein die Entscheidungen (vor mir und anderen) nicht unbedingt rechtfertigen, kann der Prozess nur über den nicht ganz so intensiven aber dauerhaften Schmerz reifen...gerade ohne Selbstbewusstsein und in krankhafter Abhängigkeit vom Urteil anderer entscheidet sich so etwas nicht leicht und vielleicht sind es auch nur die paar fehlenden Prozent, die ich hier zu suchen hoffe..

[candle.]

Immerhin hast du dich deiner Frau gegenüber behauptet, was mich auch irgendwie wundert. Als würde dir der Vater näher stehen als deine Frau.

candle

[Takli]

Was sagen denn deine Kinder überhaupt. Freuen sie sich auf den Opa und möchten ihn gern besuchen? Fragen sie nach ihm?

[Cue1337]

Immerhin hast du dich deiner Frau gegenüber behauptet, was mich auch irgendwie wundert. Als würde dir der Vater näher stehen als deine Frau.

Inwiefern habe ich mich denn ihr gegenüber behauptet? Sie hat für sich persönlich diese Grenze bereits ziehen können und ich versuche aufgrund eines Schuldgefühls gegenüber meinen Kindern und ihm den jeweiligen Kontakt aufs Nötigste begrenzt zuzulassen. Der provokante Vergleich hinkt meines Erachtens nach nicht nur ein wenig..

[Cue1337]

Was sagen denn deine Kinder überhaupt. Freuen sie sich auf den Opa und möchten ihn gern besuchen? Fragen sie nach ihm?

Da der Kontakt für sie ja schon immer nur auf das nötigste begrenzt war, ist eine richtige Beziehung nie entstanden... Sie legen daher da auch keinen großen Wert darauf, würden von sich aus da auch nicht danach fragen. Natürlich sind sie mittlerweile in einem Alter, indem sie mitbekommen, dass etwas nicht stimmt. Daher haben wir mit Ihnen auch schon darüber gesprochen, dass das Verhältnis nicht das beste ist aufgrund seines Umgangs mit uns in der Vergangenheit, ohne sie aber mit Details zu belasten... Allerdings fällt mir während ich diese Zeilen schreibe ehrlicherweise überhaupt erst auf, wie belastend es für die Kinder aber erst sein muss, zu jemandem mitfahren zu müssen, über so etwas unspezifisches im Raum steht und die eigene Mutter sogar gänzlich den Kontakt meidet..oh Mann..

[candle.]

Und deiner Frau gegenüber hast du keine Schuldgefühle oder sonstige Gefühle? Muß für die Kinder auch seltsam sein.

candle

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