Parallele Psychotherapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Liya1997
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Beitrag Do., 15.10.2020, 12:55

Montana hat geschrieben: Do., 15.10.2020, 12:24
So war es nicht gemeint. Nämlich z.B. die Kunsttherapie läuft positiv und in der Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie treten Schwierigkeiten auf aufgrund schwieriger Themen. Vielleicht hat sie Bedenken, dass ich dann abbreche und mir denke, ich fühle mich da wohler.
Hier ist es schwierig.

Sie hat ja auch gefragt, glauben Sie die Therapie bei mir reicht nicht aus.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 15.10.2020, 13:07

was denkst DU denn? Reicht eine Therapie nicht aus?
Warum genau möchtest du die zwei Therapien gleichzeitig machen?

Ich würde das an deiner Stelle sehr genau und ehrlich hinterfragen und mich dann auf EINE Therapie beschränken

Eine selbst bezahlte Kunsttherapie kannst du hinterher jederzeit auch noch machen

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candle.
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Beitrag Do., 15.10.2020, 13:19

Hallo,

für mich wirft das erstmal Fragen auf wie: Warum reicht dir die Kunsttherapie nicht aus bzw. warum bist du auf die Idee gekommen eine weitere Therapie anzustreben? Vielleicht liegt hier ja schon die Antwort?

Es gibt ja diese PIA Gruppen wo sich alles anbietet, allerdings sind die Ärzte und Therapeuten miteinander vernetzt. Vielleicht wäre es ja eine Möglichkeit, dass diese beiden Therapeuten auch miteinander zusammenarbeiten?

LG candle
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Anna-Luisa
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Beitrag Do., 15.10.2020, 14:07

Liya1997 hat geschrieben: Do., 15.10.2020, 12:55 Sie hat ja auch gefragt, glauben Sie die Therapie bei mir reicht nicht aus.
Ziemlich blöd formuliert, finde ich. Offenbar bist du ja der Meinung, dass dir die Kunsttherapie nebenher guttäte - sonst würdest du sie ja nicht machen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass einige Therapeuten die Neigung haben, sich zu wichtig zu nehmen.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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lisbeth
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Beitrag Do., 15.10.2020, 14:42

Ich finde die Frage der Therapeutin schon berechtigt, weil sie auch dazu dient, dass man sich selbst Klarheit über die Gründe verschafft warum man diese Kunsttherapie denn parallel machen möchte. Und vielleicht auch konkret im Sinne von 'was erhoffe ich mir davon' verbunden mit der Frage ob diese Erwartung auch realistisch ist.

Und ja, vielleicht wäre es auch nicht verkehrt, gedanklich das Szenario durchzuspielen, wie sich diese Dreieckskonstellation auswirken könnte, wenn es bei der Tfp-Therapeutin tatsächlich mal zu Konflikten kommt, was ja nicht unwahrscheinlich ist.

Es kann auch zu Komplikationen kommen, wenn du dieselben Themen parallel in zwei Therapien bearbeitest. Kann sich auch wunderbar ergänzen, aber es kann auch sein, dass von den beiden Therapeutinnen unterschiedliche Einschätzungen kommen, was gerade bei Trauma-Themen verwirrend bis verstörend sein kann. Es kann auch die Dinge für die jeweils andere Therapeutin kompliziert machen, weil die keine Ahnung hat was bei der Kollegin möglicherweise getriggert oder aufgewühlt wurde. Könnte unter Umständen sinnvoller sein, den Therapien jeweils einen klaren Fokus zu geben....
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Sadako
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Beitrag Do., 15.10.2020, 16:48

Lisbeths Hinweis kann ich nur unterschreiben.
Es kann auch kompliziert werden, ohne das es ausgesprochene Konflikte gibt.
Nehmen wir mal an, die Psychotherapeutin hat den Eindruck, dass die Beschäftigung mit einem bestimmten Thema augenblicklich zuviel ist und zum Beispiel eher Stabilisierung angesagt ist. Die Kunsttherapeutin sieht das anders und ermuntert dich an das Thema ran zu gehen.
Das wäre nicht so gut.
Ich denke solche Konstellationen funktionieren am ehesten, wenn eine Therapie schon länger läuft und man Themen und Bedürfnisse hat, die die Psychotherapie nicht gut abdecken kann (körpertherapeutische, kunsttherapeutische Verfahren, tiergestützte Therapie,...) und wo dann gemeinsam eine Entscheidung trifft, dass man das „auslagert“.

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Rosenstock
Forums-Insider
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Beitrag Do., 15.10.2020, 18:13

Servus,
Ich war neben der Traumatherapie mal 2 Jahre lang daneben bei einer Tanztherapie. Das hat gut funktioniert. Beide wussten von der jeweiligen anderen Therapie, haben sich aber nicht ausgetauscht. Das war mir aber wurscht, durchs Tanzen kam ich tlw näher an mich ran, was ich dann in der anderen Therapie besprach. War eine gute Zeit, vielleicht mach ich es wieder mal.
Lg Rosenstock

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Montana
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Beitrag Do., 15.10.2020, 18:30

Warum sollte denn eine ambulante Therapie "reichen"? Es ist ja auch nicht unüblich, zugleich bei einem Psychiater in Behandlung zu sein und/oder zwischendurch in einer Klinik zu sein? Da verstehe ich ehrlich gesagt das Problem nicht.
Kunsttherapie ist ja noch nicht mal richtige Therapie in dem Sinne, sprich: sie hat doch gar nicht den Anspruch, eine "Heilung" herbeizuführen. Oder etwa doch?
Oder darf außerhalb der Psychotherapie nicht über Traumathemen gesprochen werden? Wie in Kliniken? Mal abgesehen davon, dass sich daran in Kliniken kein Mensch hält, müsste man dann auch Selbsthilfegruppen oder private Gespräche verbieten. Das wäre absolut lebensfremd.

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Anna-Luisa
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Beitrag Do., 15.10.2020, 18:35

lisbeth hat geschrieben: Do., 15.10.2020, 14:42 Es kann auch zu Komplikationen kommen, wenn du dieselben Themen parallel in zwei Therapien bearbeitest. Kann sich auch wunderbar ergänzen, aber es kann auch sein, dass von den beiden Therapeutinnen unterschiedliche Einschätzungen kommen, was gerade bei Trauma-Themen verwirrend bis verstörend sein kann.
Ich fände es durchaus positiv verschiedene Einschätzungen zu hören.
Montana hat geschrieben: Do., 15.10.2020, 18:30 Oder darf außerhalb der Psychotherapie nicht über Traumathemen gesprochen werden? Wie in Kliniken? Mal abgesehen davon, dass sich daran in Kliniken kein Mensch hält, müsste man dann auch Selbsthilfegruppen oder private Gespräche verbieten. Das wäre absolut lebensfremd.
Das kann ich nur unterschreiben.
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chrysokoll
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Beitrag Do., 15.10.2020, 20:10

ich sehe da tatsächlich die Gefahr da zu sehr auszuweichen, gerade wenn beide Therapien nahezu zeitgleich begonnen werden.
Wenn dann würde ich bei einer stabil laufenden Therapie zusammen mit der Therapeutin bzw. in Abstimmung mit ihr noch etwas dazu nehmen.

Aber am Anfang kann man immer zur anderen Therapeutin wenns grad schwierig, unangenehm wird.
Und blickt irgendwann selber nicht mehr durch was man denn nun wem schon erzählt hat

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Montana
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Beitrag Do., 15.10.2020, 20:23

chrysokoll hat geschrieben: Do., 15.10.2020, 20:10 Und blickt irgendwann selber nicht mehr durch was man denn nun wem schon erzählt hat
Das weiß ich auch bei einem einzigen Therapeuten nicht.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 15.10.2020, 20:24

Montana hat geschrieben: Do., 15.10.2020, 20:23
Das weiß ich auch bei einem einzigen Therapeuten nicht.
naja, das dürfte jetzt nicht repräsentativ sein

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Anna-Luisa
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Beitrag Do., 15.10.2020, 20:27

chrysokoll hat geschrieben: Do., 15.10.2020, 20:10 Und blickt irgendwann selber nicht mehr durch was man denn nun wem schon erzählt hat
Das dürfte auch nicht repräsentativ sein.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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chrysokoll
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Beitrag Do., 15.10.2020, 20:31

Anna-Luisa hat geschrieben: Do., 15.10.2020, 20:27
Das dürfte auch nicht repräsentativ sein.
nein, natürlich nicht, aber die Gefahr besteht bei zwei Therapeuten sehr wohl.

ICH halte es nicht für günstig das gleich am Anfang zu machen
Und schon zweimal nicht bei dem was die TE hier schon geschrieben und von sich berichtet hat

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Anna-Luisa
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Beitrag Do., 15.10.2020, 20:37

chrysokoll hat geschrieben: Do., 15.10.2020, 20:31 nein, natürlich nicht, aber die Gefahr besteht bei zwei Therapeuten sehr wohl.
ICH würde es nicht einmal als Gefahr ansehen. Auch sehe ich es positiv, dass die TE nicht alle Hoffnung auf die Psychotherapeutin überträgt, und sie als alleine "Heilerin" ansieht - sondern eigenständig entscheidet, von wem und in welcher Form sie sich Hilfe wünscht.
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(Konfuzius)

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