Sertralin gegen Panik - keine Wirkung bei mir

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.

theweirdeffekt
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Beitrag Mi., 11.03.2020, 10:49

Oh, okay, das ist gut.
Merkst du denn zumindest schon ein bisschen eine Verbesserung? Bei mir war damals nicht alles von jetzt auf gleich weg. Aber die Attacken wurden weniger, die durchgeschlafenen Nächte mehr etc.

LG
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lukas1982
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Beitrag Mi., 11.03.2020, 11:09

Nein, ich merk keine positive Wirkung vom Sertralin. Halte mich nur mit Xanor über Wasser. Ohne Xanor Panikattacken, extremer Schwindel in geschlossenen Räumen, Supermärkten etc, jede ach so kleine Stresssituation belastet mich extrem - also genau die Symptome die ich vor der Einnahme beider Medikamente hatte.

Ich kanns überhaupt nicht verstehen, bin weder depressiv noch ein ängstlicher Mensch. Das kam einfach so. Hab einen Traumjob, Traumfreundin und eine normale Familie und Freunde. Bin groß, sportlich und nicht hässlich. Ein besseres Leben könnte ich mir fast nicht ausmalen.

Nächste Woche habe ich einen Termin bei einer Hypnose-Therapeutin, deren Schwerpunkt Panikattacken und Angstzustände ist. Die Sitzung kostet 250,- aber das ist es mir wert, falls es hilft...

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 11.03.2020, 11:32

du solltest schnellstens versuchen von dem Xanor wegzukommen.

Und nicht die Hoffnung setzen auf "es ist alles gut, ich brauch nur die geeignete Pille"
Ganz offensichtlich ist nicht alles gut. Und ob da eine einmalige Hypnose hilft sei mal dahingestellt.
Es ist sehr unwahrscheinlich, aber probieren kann man alles.

Du wirst nicht umhin kommen deine Panik in geeigneter Therapie zu bearbeiten.
Und ja, das dauert und ist anstrengend und unbequem, viel unbequemer als einfach eine Pille


theweirdeffekt
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Beitrag Mi., 11.03.2020, 12:05

Gabs denn irgendeinen besonderen Vorfall, bevor das alles anfing? Warst du recht gestresst? Irgendetwas wo du dich eingeschlossen/festgefahren oder ohne handlungsspielraum fühlst?

PA sind zwar scheiße, aber im Endeffekt ist dein Körper auf deiner Seite. D.h. irgendwo dürftest du doch gegen deine inneren Wünsche agieren oder ev. getriggert worden sein?

Ich kann nur nochmal wiederholen, dass es aus meiner Sicht sinnvoll wäre dich auf dich zu konzentrieren. Auch wenn das Krankenstand bedeutet. Und wie schon erwähnt wurde, weg vom Benzo. Das kann auch dazuführen, dass du unruhiger bist, wenn du es nicht nimmst. Und zwar nicht, weil du eine PA hast, sondern weil sich dein Körper daran gewöhnt.

Alles Gute
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alatan
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Beitrag Mi., 11.03.2020, 13:00

lukas1982 hat geschrieben: Mi., 11.03.2020, 11:09 Nächste Woche habe ich einen Termin bei einer Hypnose-Therapeutin, deren Schwerpunkt Panikattacken und Angstzustände ist. Die Sitzung kostet 250,- aber das ist es mir wert, falls es hilft...
Hypnotherapie ist an sich sehr gut wirksam, leider wird es von vielen Quacksalbern missbraucht. Eine Sitzung, die 250 Euro kostet, hört sich leider sehr unseriös an - es sei denn, sie geht über mehrere Stunden, was aber auch eher zweifelhaft wäre.

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lukas1982
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Beitrag Mi., 11.03.2020, 13:17

@chrysokoll:

die Hoffnung setz ich natürlich nicht nur auf Pillen aber sie sollten mein "Leid" schon etwas lindern. Begleitend mach ich ja auch noch Psychotherapie und versuche es auch mit Meditation.

@theweirdeffekt:
Ich wüsste nichts was mich gestresst hätte. Alles im Normalbereich bei mir. Das einzige was ausserhalb des normalen ist, dass ich im Sommer ein Haus bauen werde, habe letztes Jahr ein Grundstück gekauft. Hab derzeit einbisschen Papierkram zu erledigen aber nichts mega stressiges, das kommt erst im Sommer, wenn das Haus kommt (Fertighaus).

Der Psychiater meinte, ich sollte irgendwann durchs Sertralin spüren, dass es mir einen Kick gibt, dass ich mich besser, sicherer fühle und das Xanor immer seltener brauchen werde. Dies war auch vor 2 Wochen tatsächlich für 1 Woche der Fall. Ich ging auf 0,25 mg Xanor zurück, konnte super schlafen, dachte, ich wäre auf dem Weg der Besserung. Dann wurde aus heiterem Himmel der Spiess umgedreht, ich fühlte mich wieder unruhig und musste bis zu 3 x 0,5 mg nehmen und selbst die haben nicht so gewirkt wie die 0,25 mg die Woche davor.
Ich habe den Psychiater darauf angesprochen ob man so schnell eine Toleranzentwicklung aufbauen kann und er verneinte es, er meinte, ich muss nen Stress gehabt haben und das war der Grund ansonsten passiert eine Toleranz immer schleichend,langsam und nicht so, dass ich auf einmal 3 Tabletten brauche, wo ich einen Tag davor nur eine halbe gebraucht habe.
Er erhöhte die Sertralin Dosis auf 75 mg und verschrieb mir eine weitere Packung Xanor. Er meinte, wir werden das Xanor dann ganz sachte ausschleichen und alles wird gut.

@alatan:
Hast du schon mal Hypnotherapie gemacht oder wieso denkst du so positiv darüber? Es ist tatsächlich so, dass die Therapeutin mir detailliert erklärt hat wie das bei ihr abläuft. Sie meinte, wir würden mehrere Stunden brauchen, vielleicht 2 aber vielleicht auf 4 und es wird anstrengend. Wir öffnen das Tor zum Unterbewusstsein und kommen so an die Probleme. Sie wirkte auf mich sehr vertrauensvoll und kompetent. Ich muss auch noch dazu sagen, dass sie mir von einem Arzt empfohlen wurde.

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lisbeth
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Beitrag Mi., 11.03.2020, 13:27

lukas1982 hat geschrieben: Mi., 11.03.2020, 13:17 Das einzige was ausserhalb des normalen ist, dass ich im Sommer ein Haus bauen werde, habe letztes Jahr ein Grundstück gekauft. Hab derzeit einbisschen Papierkram zu erledigen aber nichts mega stressiges, das kommt erst im Sommer, wenn das Haus kommt (Fertighaus).
Wie stehst du zu dem Haus? Willst du das wirklich selbst? Oder will das deine Freundin, und du machst da halt ihrzuliebe mit? Oder machst du das, weil man das eben halt so macht und ein Haus irgendwie dazugehört? Wie ist die Vorstellung, dann mehr oder weniger "für immer" dort zu leben - oder möchtest du eigentlich tief in dir drin woanders leben?

Solche (und ähnliche) Dinge, die man so halb-automatisiert und ohne groß Nachzudenken (oder zu -spüren) macht, und die man aber tief drinnen eigentlich nicht (oder nicht so in dieser Art) möchte, können da manchmal einen ganz schönen Wirbelwind verursachen, was sich dann möglicherweise auch in der Panik äußert. Muss nicht so sein. Würde aber (von außen betrachtet) schon zum Ablauf passen, wenn du sagst, dass die Panikanfälle im Dez. angefangen haben. Also nachdem das Grundstück gekauft war und die Pläne für den Hausbau langsam konkreter wurden....
Ist nur so ein Gedanke zum weiterdenken (oder verwerfen...) das musst du hier auch nicht alles ausbreiten.

Alles Gute!
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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lukas1982
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Beitrag Mi., 11.03.2020, 13:37

interessanter Gedanke lisbeth, ich habe auch schon darüber nachgedacht. Letzte Woche hatte ich nämlich die sogenannte Bemusterung, da fährt man zum Hersteller des Hauses hin und wählt alles aus, was man haben möchte, Böden, Wände, Strom einfach alles. Den Tag davor und auch am Bemusterungstag war ich extrem nervös, weiss nicht wieso, eigentlich ist es was schönes. Aber seit dem habe ich öfters daran gedacht, ob es was mit dem Haus zu tun hat.

Zum Haus selbst, ich habe das Grundstück spottbillig von der Gemeinde gekauft, da musste ich zuschlagen und ein Haus zu haben war immer schon ein Traum, weil ich in großen Wohnblöcken aufgewachsen bin und auch immer noch in so einem wohne.

Aber natürlich habe ich viele Ängste was das betrifft. Werde ich den gesamten Bauprozess gut organisieren können? Schliesslich hab ich keine Ahnung davon. Dann der Umzugsstress, ein Kredit der auf einem lastet und last but not least frage ich mich ob ich ein guter Hausbesitzer sein werde mit fast 0 Heimwerkerfähigkeiten. :-) Bin aus der IT-Branche. Aber gewisse Zweifel hat doch jeder oder nicht?


theweirdeffekt
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Beitrag Mi., 11.03.2020, 15:51

Na holla, ein Haus ist doch ein total einschneidendes Erlebnis. Meine Vermutung geht auch in die Richtung, dass es damit zu tun haben könnte.

Wie gehts dir denn im allgemeinen mit veränderungen? Bist du ein Mensch der dinge gern kontrolliert?

Ich glaube auch, dass ein haus muffensausen verursachen kann. Würde es bei mir definitiv. Ich denke, dass ist auch ein Ansatzpunkt den du in der Therapie besprechen könntest. Du könntest auch darauf achten, wie du körperlich reagierst, wenn ein Termin mit dem Haus ansteht.

Wieviel Unterstützung ist dir deine Freundin, wenn du Sorgen diesbezüglich äußerst? Oder sprichst du als "Mann" nicht mit ihr darüber?

Bzgl. Xanor denke ich, dass das davon abhängig ist wie empfindlich du bist. Klae hat der Arzt keine Schwierigkeiten damit, wenn du ausschleichst. Deine körperlichen Zustände spürt er ja auch nicht. Ich zB reagier zum Teil auf Generika schon komisch, obwohls oft heißt "da spüren Sie nix, ist ja dasselbe".

Hast du wegen dem Haus/Kredit nun zusätzlich Druck in der Arbeit funktionieren "zu müssen"? Gerade bei PAs ist müssen sehr kontraproduktiv.
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lukas1982
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Beitrag Fr., 13.03.2020, 15:56

Wenn ich so darüber nachdenke, könnte es tatsächlich das Haus sein. Dass ich mir selber nicht genug vertraue, dass ich das alles gut deichseln kann und das verursacht mir Druck. Ich habe den ganzen Kredit auch komplett nur auf mich allein aufgenommen, weil meine Freundin studiert und gerade sowieso keine Kohle hat. Habe in meiner Familie auch keine männlichen Verwandten, die mir beim Hausbau eine Hilfe wären, hab da keinen, der sich auskennt, wo ich nachfragen kann wie was läuft etc, macht mir schon bissl Angst.

Dieses Thema wurde mit dem Psychologen noch gar nicht angesprochen, das werde ich ändern.

Und ja, ich hasse Veränderungen und komme damit nicht gut klar. War mal jahrelang in einer schlechten Beziehung, nur weil ich Angst vor einer Veränderung hatte...

Danke für den Tip.

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Emma28
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Beitrag Mo., 22.02.2021, 15:17

Hallo zusammen,

ich habe auch 4 Wochen lang Sertralin genommen. Ich habe den Effekt nicht sofort bemerkt, aber ein paar Tage nach der Einnahme wurde es mir viel besser. Mein Psychiater sagt, dass sich der Körper bei der längeren Einnahme daran gewöhnt.

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