Waldschratin hat geschrieben: ↑Do., 19.07.2018, 17:24Naja ich dachte halt, dass man es selber merken würde, wenn man eine Persönlichkeitsstörung hat und sie hat es ja nicht für die KK notiert, sondern mir direkt gesagt, ohne dann aber zu erklären, was das jetzt bedeutet. Ich frage mich, ob das wirklich stimmt und was passiert, wenn ich das nicht behandeln lasse. Ob sich die Probleme nicht von alleine lösen mit der Zeit. Z.B. eine Erkältung kuriert sich ja mit etwas Ruhe auch von selbst wieder aus.Rot1 hat geschrieben:
Dass dich das mit der Persönlichkeitsstörung erstmal geschockt hat, kann ich gut nachvollziehen.
Aber irgendeinen "Namen" muss das "Kind" ja kriegen, die KK "braucht" ja was "Behandlungsbedürftiges" begründet.
Will sagen : Lass dich von Diagnosen nicht schocken, die braucht v.a. die KK.
In der Therapie selber geht's eher drum, was du persönlich erreichen willst, wo du persönlich erstmal deine Beschwerden und Probleme hast etc.
Ab wann ist man bereit für Therapie?
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Eine Persönlichkeitsstörung innerhalb weniger Stunden zu diagnostizieren, ist vor allem albern. Man kann dies vermuten, aber es liegt doch wohl auf der Hand, dass man einen Menschen kennen muss, um so etwas festzustellen, denn es müssen verschiedene "Schichten" der Persönlichkeit betrachtet werden.
Und man teilt einem Patienten so etwas nicht mit, schon gar nicht ungefragt. Das ist nichts, womit man mit dem Patienten beschäftigt ist. Wenn dir also jemand nach wenigen Stunden diese Mitteilung macht, kannst du mit ruhigem Gewissen weiterziehen - und das heißt selbstverständlich nicht, dass du KEINE PS hast.
Und man teilt einem Patienten so etwas nicht mit, schon gar nicht ungefragt. Das ist nichts, womit man mit dem Patienten beschäftigt ist. Wenn dir also jemand nach wenigen Stunden diese Mitteilung macht, kannst du mit ruhigem Gewissen weiterziehen - und das heißt selbstverständlich nicht, dass du KEINE PS hast.
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Nicht immer und "automatisch". Bei ner narzisstischen PS z.B. gibt es selten "Krankheitseinsicht" beim Betroffenen. Der merkt meist nur, dass "die Anderen doof" sind und nicht richtig ticken. Da gibt's also ne krasse "Verschiebung" der eigenen Störung aufs Umfeld. Da drängt meist das Umfeld massiv auf Behandlung, aber der Betroffene selbst hält sich für "völlig in Ordnung" - was schon wieder ein Symptom seiner Krankheit ist, denn "völlig" in Ordnung und "immer" der Beste, Tollste, Stärkste ist man als "Nichtgestörter" nämlich nie.Rot1 hat geschrieben:Naja ich dachte halt, dass man es selber merken würde, wenn man eine Persönlichkeitsstörung hat
Dann gibt's grade bei PS manchmal dissoziative Zustände, wo das eigene Empfinden so "ausgeschaltet" ist, dass man sich selber nicht mitkriegt - wie sollte man es dann merken?
Auch da merkt es das Umfeld meist viel eher als der Betroffene selber.
Sind jetzt nur mal zwei willkürliche Beispiele, da gibt's sicher noch jede Menge mehr.
Das finde ich ja so unprofessionell von ihr. Sowas geht irgendwie gar nicht...Rot1 hat geschrieben:und sie hat es ja nicht für die KK notiert, sondern mir direkt gesagt, ohne dann aber zu erklären, was das jetzt bedeutet.
Naja, so einfach ist das bei ner tatsächlich vorliegenden PS wohl nicht. Die ist ja "entwicklungsbedingt", betrifft also die "Struktur" eines Menschen und ist somit recht "verwoben" mit allerhand in einem.Rot1 hat geschrieben: Ich frage mich, ob das wirklich stimmt und was passiert, wenn ich das nicht behandeln lasse. Ob sich die Probleme nicht von alleine lösen mit der Zeit. Z.B. eine Erkältung kuriert sich ja mit etwas Ruhe auch von selbst wieder aus.
Wobei ich mal hab sagen hören - Kanns nicht belegen also - dass sich Borderline angeblich mit zunehmendem Alter (und der dann im besten Fall sich einstellenden inneren Reife) "von selber" geben kann. Nicht "muss", sondern halt "kann".
Ob du dich weiter behandeln lassen willst oder nicht, entscheidest natürlich du selber.
Kommt halt drauf an, wie sehr du unter Symptomen/Umständen in dir leidest oder nicht.
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Ich sehe das eher wie Stern, und würde auch eher davon ausgehen, dass in den meisten Fällen, wenn Therapie nicht gut läuft, ein Passungsproblem vorliegt. Ich will nicht ausschließen, dass es Therapeuten gibt, die durchweg bei (fast) allen Patienten objektiv feststellbare Behandlungsfehler machen, aber ich halte sie doch eher für die Ausnahme. Schließlich durchlaufen die Therapeuten ja eine sehr umfangreiche Ausbildung (sofern sie nicht schon lange praktizieren und durch die Übergangsregelung bei Einführung des Psychotherapeutengesetzes durch eine Schmalspur-Zusatzausbildung die Approbation bekommen haben), die auch viele Supervisionsstunden umfasst, in denen sie ihre Behandlungen mit verschiedenen erfahrenen Kollegen reflektieren müssen und dass da jemand so gar nichts bei lernt, halte ich (vor allem wenn man auch an die strengen Zulassungsvoraussetzungen denkt, die müssen ja vorher schon ein auch nicht ganz einfaches Psychologiestudium absolviert haben) für weniger wahrscheinlich. Insofern gehe ich davon aus, dass halt nicht jeder Therapeut für jeden Patienten geeignet ist.
Ich habe ehrlich gesagt manchmal kein so gutes Gefühl dabei, wenn ich die so gerne und häufig vorgebrachte Therapeutenschelte lese, in die dann alle voll mit einstimmen, obwohl keiner dabei war und die andere Version der Wahrheit kennt. Ich war auch nicht dabei, aber auf mich wirkt die Darstellung schon auch ein bisschen gekränkt, so nach dem Motto: es passt mir nicht oder ich bin gekränkt über das, was mir die Therapeutin sagt (z.B. meine Diagnose) also ist die Therapeutin blöd und unempathisch. Eine Diagnose ist ja keine Verhandlungssache oder Wunschkonzert. Die Therapeuten sind verpflichtet, sie entsprechend der Richtlinien der ICD-10 zu stellen. Sicherlich kann man darüber diskutieren, wie vorsichtig man mit der Diagnose Persönlichkeitsstörung umgehen sollte, aber ich finde schon, dass es für einen diagnostisch versierten Therapeut kein Problem sein sollte, nach 4-5 Stunden Anamnese die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung zu stellen. Ist doch letztendlich eine Frage wie ausgeprägt die PS ist. Ehrlich gesagt - und ich denke alle die schon mal in einer Klinik zusammen mit schwer persönlichkeitsgestörten Mitpatienten zu tun hatten kennen das - weiß man das bei manchen Patienten selbst als halbwegs informierter Laie schon nach 30 min.. Ich denke die Diagnose wird dann erst schwerer, je schwächer die PS ausgeprägt ist und je mehr man sich in den Grenzbereich zwischen PS und Persönlichkeitsakzentuierung bewegt.
Die Diagnose stellen ist eine Sache, eine andere Frage ist, ob und wie man sie einem Patienten mitteilt. Allerdings bitte ich zu bedenken, dass die TE gezielt danach gefragt hat und da fände ich es auch seltsam, wenn die Therapeutin die Diagnose verschwiegen hätte, das würde ich wiederum als unehrlich und unauthentisch empfinden, wenn ich feststellen sollte, dass meine Therapeutin mir eine Diagnose verschwiegen hat. Ich würde daher eher denken, dass sie die Diagnose der TE nicht sehr geschickt "verkauft" hat. Blöd gelaufen, aber das kann passieren, es macht finde ich noch nicht unbedingt eine schlechte Therapeutin aus ihr. Mich erinnert das ein wenig an meine Zeit in der Klinik, in der neben affektiven Störungen auch Abhängigkeitserkrankungen behandelt wurden. Da waren auch so ein paar Spezialisten unterwegs, die gegenüber den Mitpatienten wie wild auf die Therapeuten geschimpft haben, nur weil sie Ihnen die Diagnose Alkoholabhängigkeit "verpasst" haben. Dabei war für jeden, der diesen Leuten zugehört hat, wenn sie über sich erzählt haben, klar, dass das bei den Konsummengen die einzig mögliche Diagnose war. So nach dem altgriechischen Mythos: Der Überbringer der schlechten Botschaft wird geköpft.
Außerdem habe ich so ein wenig das Gefühl - ich kann mich täuschen - aber aus den Beiträgen klingt das für mich so ein wenig heraus, dass die TE vielleicht auch bezüglich Therapie ein wenig eine "Konsumhaltung" hat. Sie hat etwas davon geschrieben, dass sie sich "behandeln lassen" will. Das hört sich für mich etwas passiv an. Sie will "Tipps" haben, wie sie es "besser" machen kann und von der Therapeutin erwartet sie, dass sie ihr das sagt. Aber das ist nach meiner Meinung nicht die Aufgabe einer Therapeutin, dann muss sie in eine Beratungsstelle gehen, wenn sie "Tipps" haben will. Ich kann mich irren, aber ich habe das Gefühl, dass die TE da vielleicht ein wenig viel Verantwortung an die Therapeutin abgibt, statt zu erkennen, dass sie selbst in der Therapie "arbeiten" muss, um selbst "ihre" Lösungen für "ihre" Probleme zu finden. Und das ist vielleicht wirklich eine Frage der "Therapiefähigkeit" bzw. "Therapiereife".
Ich habe ehrlich gesagt manchmal kein so gutes Gefühl dabei, wenn ich die so gerne und häufig vorgebrachte Therapeutenschelte lese, in die dann alle voll mit einstimmen, obwohl keiner dabei war und die andere Version der Wahrheit kennt. Ich war auch nicht dabei, aber auf mich wirkt die Darstellung schon auch ein bisschen gekränkt, so nach dem Motto: es passt mir nicht oder ich bin gekränkt über das, was mir die Therapeutin sagt (z.B. meine Diagnose) also ist die Therapeutin blöd und unempathisch. Eine Diagnose ist ja keine Verhandlungssache oder Wunschkonzert. Die Therapeuten sind verpflichtet, sie entsprechend der Richtlinien der ICD-10 zu stellen. Sicherlich kann man darüber diskutieren, wie vorsichtig man mit der Diagnose Persönlichkeitsstörung umgehen sollte, aber ich finde schon, dass es für einen diagnostisch versierten Therapeut kein Problem sein sollte, nach 4-5 Stunden Anamnese die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung zu stellen. Ist doch letztendlich eine Frage wie ausgeprägt die PS ist. Ehrlich gesagt - und ich denke alle die schon mal in einer Klinik zusammen mit schwer persönlichkeitsgestörten Mitpatienten zu tun hatten kennen das - weiß man das bei manchen Patienten selbst als halbwegs informierter Laie schon nach 30 min.. Ich denke die Diagnose wird dann erst schwerer, je schwächer die PS ausgeprägt ist und je mehr man sich in den Grenzbereich zwischen PS und Persönlichkeitsakzentuierung bewegt.
Die Diagnose stellen ist eine Sache, eine andere Frage ist, ob und wie man sie einem Patienten mitteilt. Allerdings bitte ich zu bedenken, dass die TE gezielt danach gefragt hat und da fände ich es auch seltsam, wenn die Therapeutin die Diagnose verschwiegen hätte, das würde ich wiederum als unehrlich und unauthentisch empfinden, wenn ich feststellen sollte, dass meine Therapeutin mir eine Diagnose verschwiegen hat. Ich würde daher eher denken, dass sie die Diagnose der TE nicht sehr geschickt "verkauft" hat. Blöd gelaufen, aber das kann passieren, es macht finde ich noch nicht unbedingt eine schlechte Therapeutin aus ihr. Mich erinnert das ein wenig an meine Zeit in der Klinik, in der neben affektiven Störungen auch Abhängigkeitserkrankungen behandelt wurden. Da waren auch so ein paar Spezialisten unterwegs, die gegenüber den Mitpatienten wie wild auf die Therapeuten geschimpft haben, nur weil sie Ihnen die Diagnose Alkoholabhängigkeit "verpasst" haben. Dabei war für jeden, der diesen Leuten zugehört hat, wenn sie über sich erzählt haben, klar, dass das bei den Konsummengen die einzig mögliche Diagnose war. So nach dem altgriechischen Mythos: Der Überbringer der schlechten Botschaft wird geköpft.
Außerdem habe ich so ein wenig das Gefühl - ich kann mich täuschen - aber aus den Beiträgen klingt das für mich so ein wenig heraus, dass die TE vielleicht auch bezüglich Therapie ein wenig eine "Konsumhaltung" hat. Sie hat etwas davon geschrieben, dass sie sich "behandeln lassen" will. Das hört sich für mich etwas passiv an. Sie will "Tipps" haben, wie sie es "besser" machen kann und von der Therapeutin erwartet sie, dass sie ihr das sagt. Aber das ist nach meiner Meinung nicht die Aufgabe einer Therapeutin, dann muss sie in eine Beratungsstelle gehen, wenn sie "Tipps" haben will. Ich kann mich irren, aber ich habe das Gefühl, dass die TE da vielleicht ein wenig viel Verantwortung an die Therapeutin abgibt, statt zu erkennen, dass sie selbst in der Therapie "arbeiten" muss, um selbst "ihre" Lösungen für "ihre" Probleme zu finden. Und das ist vielleicht wirklich eine Frage der "Therapiefähigkeit" bzw. "Therapiereife".
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Aber dann bräuchte es keine Therapien und keine Therapeuten, finde ich. Wenn man das selber kann. Die Therapeuten haben sich diesen Beruf ausgesucht, ein bisschen was können die also schon machen...spirit-cologne hat geschrieben: ↑Sa., 21.07.2018, 20:10
Ich kann mich irren, aber ich habe das Gefühl, dass die TE da vielleicht ein wenig viel Verantwortung an die Therapeutin abgibt, statt zu erkennen, dass sie selbst in der Therapie "arbeiten" muss, um selbst "ihre" Lösungen für "ihre" Probleme zu finden. Und das ist vielleicht wirklich eine Frage der "Therapiefähigkeit" bzw. "Therapiereife".
Man weiß ja als seelisch belasteter Mensch nicht, was man machen soll und wie man da rauskommt.
Es geht aber gar nicht darum, irgendetwas zu "machen". Es ist ein Sich-entwickeln, was nur mit Beziehung und persönlicher Interaktion funktioniert. Darum ein Therapeut und kein Handbuch. Die Arbeit liegt aber hauptsächlich beim Klienten. Ist etwas wie Fahrradfahren lernen. Das Fahrrad steht nur zur Verfügung, der Fahrer tüftelt rum, bis er sein Gleichgewicht mit diesem Fahrrad gefunden hat. Und dann wird es - diesmal mit weniger Aufwand - auch mit jedem anderen Fahrrad funktionieren.
Ich habe die Therapeutin gefragt, ob sie meint, ich hätte eine zwanghafte PS, weil sie dauernd von diesem fordernden Schema gesprochen hat und ich das nicht verstanden habe und dachte, sie wolle damit andeuten, dass ich das hätte. Und dann meinte sie nein, sie denkt eher in die Richtung..
Und mit Tipps meinte ich z.B., dass sie nur Probleme aber keine richtigen Lösungen benannt hat. Immer nur was ich alles falsch mache, aber nie wie ich es ändern kann.
Ich habe schon früher mal eine Therapie gemacht und da hat die Therapeutin auch deutlich mehr konkrete Veränderungstipps und aha-Momente gegeben, als diese jetzt. Achso und die Therapeutin jetzt ist noch unter Supervision, da kann es schon sein, dass sie noch "Anfängerfehler" macht.
Und mit Tipps meinte ich z.B., dass sie nur Probleme aber keine richtigen Lösungen benannt hat. Immer nur was ich alles falsch mache, aber nie wie ich es ändern kann.
Ich habe schon früher mal eine Therapie gemacht und da hat die Therapeutin auch deutlich mehr konkrete Veränderungstipps und aha-Momente gegeben, als diese jetzt. Achso und die Therapeutin jetzt ist noch unter Supervision, da kann es schon sein, dass sie noch "Anfängerfehler" macht.
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Aber genau das ist ja das Problem, es ist nicht damit getan, dass sie "Tipps" gibt. Sicher gibt es Therapeuten, die das tun, zumeist weil sie das Bedürfnis der Patienten danach spüren und von Ihnen geschätzt und gemocht werden wollen. Ich glaube dir auch, dass du dich damit zunächst erst einmal besser fühlst mehr "Aha-Erlebnisse" zu haben glaubst. Aber der "einfachste" Weg (sich von jemand anders sagen lassen, was man tun soll) ist nicht immer der beste Weg. Warum? Weil die Lösung der Therapeutin ihre Lösung ist und nicht deine. Sie hat andere Erfahrungen, ein anderes Umfeld, andere Emotionen als du. Ein Beispiel: Eine Therapeutin sagt ihrer Patientin, ihre Beziehung sei destruktiv und sie solle sich deshalb von ihrem Partner trennen. Es mag sein, dass es objektiv gute Gründe dafür gibt, aber letztendlich hat die Therapeutin leicht reden, denn sie ist ja dann nicht diejenige, die alleine zu Hause sitzt und die Einsamkeit ertragen muss. Deshalb kann es durchaus sein, dass die gut gemeinte Lösung zwar gut begründet, aber (zumindest für den Moment) nicht die richtige Lösung für die Patientin ist.Rot1 hat geschrieben: ↑Sa., 21.07.2018, 22:19 Und mit Tipps meinte ich z.B., dass sie nur Probleme aber keine richtigen Lösungen benannt hat. Immer nur was ich alles falsch mache, aber nie wie ich es ändern kann.Ich habe schon früher mal eine Therapie gemacht und da hat die Therapeutin auch deutlich mehr konkrete Veränderungstipps und aha-Momente gegeben, als diese jetzt.
Ein weiteres Problem sehe ich darin, dass man, wenn man auf Lösungstipps der Therapeutin zurückgreift, keine eigenen Lösungsstrategien entwickelt und dadurch das Risiko erhöht ist, in eine emotionale Abhängigkeit zu rutschen. Deshalb halte ich nicht so viel von Therapeuten, die regelmäßig "Tipps" geben. Sie halten damit Ihre Patienten in der Abhängigkeit und verführen sie dazu, in der Therapie den leichteren, bequemeren, aber eben auch weniger effektiven und nachhaltigen Weg zu wählen. Statt dessen wünsche ich mir von einer Therapeutin, dass sie mir hilft, "blinde Flecken" bei mir zu erkennen, die ich selbst nunmal nicht sehen kann, auch auf die Gefahr hin, dass diese blinden Flecken Schmerz erzeugen können. Deshalb gekränkt oder beleidigt zu sein ist kontraproduktiv. Außerdem wünsche ich mir, dass sie mich darin stärkt, mich mit mir selbst zu versöhnen, meine eigenen Ressourcen zu erkennen und zu nutzen, um meine eigenen Lösungsstrategien zu entwickeln, damit ich mich eben nicht mehr auf die "Tipps" Anderer angewiesen fühle, sondern aus mir selbst heraus zukünftige Herausforderungen meistern kann.
Supervision hat erst mal nix mit Anfänger oder nicht zu tun. Mag ja sein, dass sie "Anfängerin" ist (wobei das relativ ist, weil sie zum Zeitpunkt ihrer Approbation ja schon mehrjährige Erfahrung in ihrem Beruf gesammelt hat), aber das hat erstens nix damit zu tun, ob sie Fehler macht und zweitens spielt das für die Frage der Supervision keine Rolle. Jeder verantwortungsvolle und selbstreflektierte Therapeut nimmt regelmäßig Supervisionsstunden, solange er praktiziert, weil sonst die Gefahr der "Betriebsblindheit" gegenüber den eigenen Methoden entsteht. Die Gefahr von Behandlungsfehlern wird dadurch ja gerade gesenkt. Der einzige Unterschied zwischen Ausbildungskandidaten, also "werdenden" Therapeuten und fertig approbierten Therapeuten besteht darin, dass es innerhalb der Ausbildung eine festgelegte Quote gibt, wieviel Supervisionsstunden verpflichtend absolviert werden müssen und welche Qualifikation die Supervisoren haben müssen, während die Supervisionsstunden von approbierten Therapeuten freiwillig sind und deshalb auch oft aus Kostengründen als Intervision, also zwischen gleichgestellten Kollegen stattfindet. Ich wäre in jedem Fall sehr skeptisch, wenn ein Therapeut gar keine Supervision hat, dann würde ich schon die Gefahr sehen, dass da jemand vielleicht ein wenig unkritisch sich selbst gegenüber ist und das halte ich für keine gute Eigenschaft eines Therapeuten...
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Ich finde es trotzdem komplett empathielos, einem Laien irgendwelche Diagnosen an den Kopf zu knallen ohne sie zu erklären oder in Kontext zu setzen und dann damit alleine zu lassen.
Sie meinte ich hätte diese Persönlichkeitsstörung, das Schema, wenn es so weiter geht würde ich obdachlos werden und hatte dann null Verständnis warum mich das beunruhigt und meinte nur wieso ich denn jetzt weine.
Sie meinte ich hätte diese Persönlichkeitsstörung, das Schema, wenn es so weiter geht würde ich obdachlos werden und hatte dann null Verständnis warum mich das beunruhigt und meinte nur wieso ich denn jetzt weine.
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