Der komplizierte Ausnahmefall ?!

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.

ziegenkind
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Beitrag Di., 26.12.2017, 22:14

Was hindert dich daran zu leben und deine Intelligenz zu genießen?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Kaonashi
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Beitrag Di., 26.12.2017, 22:31

JohnDoe12345 hat geschrieben: Di., 26.12.2017, 19:19
Ich hatte seit meiner Kindheit ein extrem schwieriges Leben, was natürlich nicht nur an meinem Umfeld lag, sondern auch an meiner Persönlichkeit bzw. Verhalten. Ich konnte eigentlich nie wirklich gut mit meinen Mitmenschen und im Jugendlichen bzw. Erwachsenen Alter ist es dann richtig eskaliert. (...)

Jetzt hat sich das natürlich "alles" verschlimmert und bringt so die ein oder andere Depression u.a. Sachen mit sich.
Was denkst du, was die Ursache von deinem Verhalten in der Kindheit war?
Es gibt ja viele sehr intelligente Leute, die nicht solche Probleme haben. Was gab es sonst noch an dir oder in deinem Leben?

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JohnDoe12345
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Beitrag Di., 26.12.2017, 22:32

ziegenkind hat geschrieben: Di., 26.12.2017, 22:14 Was hindert dich daran zu leben und deine Intelligenz zu genießen?
Gute Frage. Rein Physisch gesehen nichts. Es gibt auch Momente/Tage an denen ich das genießen kann aber überwiegend leide ich darunter. Ich denke das die Vergangenheit immer eine sehr große Rolle spielt. Ich sag mir zwar immerwieder es ist Vergangenheit du kannst nichts daran ändern, verschwende keine Zeit damit und konzentriere dich auf die Gegenwart aber das dann so umzusetzen fällt mir oft sehr schwer. Ich kann die Vergangenheit einfach nicht loslassen und ich glaube das dass auch nie so möglich sein wird, weil es ein fester Bestandteil meiner Seele ist. Ich muss lernen damit umzugehen aber wenn die Vergangenheit einen immerwieder einholt fällt einem das auch nicht sonderlich leicht.

Dann kommt wahrscheinlich noch die idealistische Denkweise hinzu. Die ganzen Konstrukte der Menschen, die Konsumgesellschaft, der Zombiewahnsinn etc.. Es gibt halt soviele Dinge die mich belasten, obwohl sie für mich und mein Glück eigentlich völlig unerheblich sind aber wie soll ich das alles vergessen wenn es tagtäglich um mich herum stattfindet und ein fester Bestandteil der Gesellschaft ist.

Ich kann halt nicht aufhören zu denken, das ist mein großes Problem. Ich meditiere täglich 2 Stunden um das halbwegs "im Griff" zu haben.

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JohnDoe12345
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Beitrag Di., 26.12.2017, 22:34

Kaonashi hat geschrieben: Di., 26.12.2017, 22:31
JohnDoe12345 hat geschrieben: Di., 26.12.2017, 19:19
Ich hatte seit meiner Kindheit ein extrem schwieriges Leben, was natürlich nicht nur an meinem Umfeld lag, sondern auch an meiner Persönlichkeit bzw. Verhalten. Ich konnte eigentlich nie wirklich gut mit meinen Mitmenschen und im Jugendlichen bzw. Erwachsenen Alter ist es dann richtig eskaliert. (...)

Jetzt hat sich das natürlich "alles" verschlimmert und bringt so die ein oder andere Depression u.a. Sachen mit sich.
Was denkst du, was die Ursache von deinem Verhalten in der Kindheit war?
Es gibt ja viele sehr intelligente Leute, die nicht solche Probleme haben. Was gab es sonst noch an dir oder in deinem Leben?
Meine Eltern haben sich in meiner Kindheit scheiden lassen. Ich wurde misshandelt, wobei ich mich daran nicht gut erinnern kann, nur Bruchstücke. Die Sexualität spielt da wohl auch eine sehr große Rolle, wobei es mir sehr unangehm ist darüber zu schreiben.

Dann hatte ich auch regelmäßig Probleme in der Schule. Das fing schon in der Grundschule an. Da war ich wohl sehr gewaltätig und habe meine körperliche Überlegenheit ausgespielt. Später hieß es dann er muss auf eine Gesamtschule, die wiederum schickten mich auf ein Gymnasium, da sollte ich dann eine Klasse überspringen und dann gings wieder bergab, weil ich keine Lust mehr auf Schule hatte. Bin dann auf eine Privatschule gewechselt und habe dort mein Abitur gemacht.

Ab da an hat sich das so halbwegs eingependelt, weil ich gelernt habe wie ich mich möglichst unaufällig in der Gesellschaft bewegen kann ohne Probleme zu kriegen. Regeln waren auch irgendwo immer ein Problem für mich. Der totale Konfrontationsweg eben.

Also was genau der Auslöser war weiß ich nicht. Wahrscheinlich ein Mix aus allem.

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ziegenkind
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Beitrag Di., 26.12.2017, 22:46

Mir scheint du bist in entscheidenden Fragen denkfaul. Du kannst „das“ manchmal genießen und leidest manchmal „darunter“. Aha. Das ist vage und schlampig. Und wie sollte dich deine Vergangenheit einholen, wenn sie doch genau das ist, vergangen. Das ist nicht nur dusselig idealistisch, das ist v. A. Schlampig. Verzeih die deutlichen Worte, aber du wirst keinen Schritt weiter kommen, wenn du nicht genau benennst, was ist und statt dessen Metaphern zu schänden reitest.

Deshalb noch mal die Frage: was genau hindert dich, der zu sein, der du sein könntest? Was fehlt? Sinnvolle Arbeit? Echte Beziehungen? Selbstliebe? Und was bräuchte es, um das zu haben, was du ersehnst?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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JohnDoe12345
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Beitrag Di., 26.12.2017, 22:55

ziegenkind hat geschrieben: Di., 26.12.2017, 22:46 Mir scheint du bist in entscheidenden Fragen denkfaul. Du kannst „das“ manchmal genießen und leidest manchmal „darunter“. Aha. Das ist vage und schlampig. Und wie sollte dich deine Vergangenheit einholen, wenn sie doch genau das ist, vergangen. Das ist nicht nur dusselig idealistisch, das ist v. A. Schlampig. Verzeih die deutlichen Worte, aber du wirst keinen Schritt weiter kommen, wenn du nicht genau benennst, was ist und statt dessen Metaphern zu schänden reitest.

Deshalb noch mal die Frage: was genau hindert dich, der zu sein, der du sein könntest? Was fehlt? Sinnvolle Arbeit? Echte Beziehungen? Selbstliebe? Und was bräuchte es, um das zu haben, was du ersehnst?
Damit meinte ich das die Vergangenheit immernoch ein fester Bestandteil meiner Gegenwart ist. Das ist die Familie. Das meinte ich damit, nicht denkfaul eher schreibfaul :->.

Was genau mich daran hindert der zu sein der ich könnte. Ich selbst.
Was fehlt:
- Sinnvolle Arbeit - check
- Echte Beziehung - check
- Wahre Freundschaft - check
- Intaktes Familienleben - check
- Selbstliebe kenne ich nicht mehr
- Was es bräuchte um das zu haben was ich ersehne. Die Frage ist Scheiße. Ich hasse dich gerade dafür. Jetzt werd ich niemehr schlafen können.


ziegenkind
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Beitrag Di., 26.12.2017, 23:10

Die Vergangenheit „ist“ natürlich kein Bestandteil deiner Gegenwart. Du bleibst da, wo du früher warst und wo es dir nicht gut ging. Die Dinge geschehen nicht. Du tust sie. Warum? Warum gehst du nicht weg?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Kaonashi
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Beitrag Mi., 27.12.2017, 00:46

JohnDoe12345 hat geschrieben: Di., 26.12.2017, 22:55- Selbstliebe kenne ich nicht mehr
Das erklärt sich doch ganz gut mit deiner Vergangenheit und ist ein ganz wichtiger Punkt. Wenn du dich selbst liebst, siehst du auch die Umwelt nicht mehr so negativ. Aber das muss man ja erstmal können.
Daran musst du in einer Therapie arbeiten. Dabei geht's auch nicht um irgendwelche Techniken, mit denen man sich mit ein paar Sprüchen plötzlich gern haben kann, sondern ich denke, es sollte mehr darum gehen, diese alten Ereignisse und die Gefühle dabei (ja, geht nicht anders) nochmal in die Gegenwart zu holen, sich genau anzuschauen, überlegen, welche Gefühle und Schlussfolgerungen die Ereignisse ausgelöst haben und dann zu neuen Denkweisen zu kommen.

Die Gedanken und Sichtweisen, die in deinen Beiträgen sichtbar sind, kommen auch bei Depressionen vor, aber das kann letztenendes nur ein Arzt feststellen.

Die Therapeuten können natürlich auch nur helfen, wenn man selber mitmacht. Wenn man sie anlügt, ist es nicht so, dass sie hellsehen können und das sofort merken. Aber man kann sich die Therapie sparen, wenn man nicht ehrlich ist.

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rainman33
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Beitrag Mi., 27.12.2017, 01:26

JohnDoe12345 hat geschrieben: Di., 26.12.2017, 19:19 Hallo zusammen,

Ich konnte eigentlich nie wirklich gut mit meinen Mitmenschen und im Jugendlichen bzw. Erwachsenen Alter ist es dann richtig eskaliert. Die Inkompetenz und das abstoßende Gefühl bei Charakterschwächen hat mich immer weiter dazu gebracht mich selbst zu isolieren, weil ich einfach nichts mit so dummen Menschen zu tun haben wollte. Ich bin selbst nach mehreren Jahren immernoch lieber allein als mit anderen Menschen. Das hängt halt auch immerwieder mit der mangelnden Intelligenz meiner Mitmenschen zusammen.
Ich persönlich entdecke da ein paar Parallelen zu meiner eigenen sozialen Entwicklung, auch wenn Vergleiche immer schwierig und letztlich zum Scheitern verurteilt sind.
Ich weiß auf jeden Fall, was es bedeutet, wenn man im persönlichen Umgang sehr häufig das Gefühl hat, mit "dummen", einfältigen, naiven, oberflächlichen, oder einfach mit zu unbewusst und instinktiv handelnden Menschen konfrontiert zu sein. Mir wurde früher (in meiner Kindheit und Jugend) auch immer wieder bestätigt, dass ich "anders" bin, viel mehr nachdenke, reflektiere und Dinge hinterfrage oder verstehe als andere Menschen, was für mich aber immer "normal" (im Sinne von nichts Besonderem) war..

Mir wurde übrigens auch schon mal eine NSP diagnostiziert, wurde aber im Laufe meiner Behandlung wieder etwas differenzierter betrachtet..eher in Richtung unspezifischer Persönlichkeitsstörung..seit ca. 15 Jahren weiß ich u.a. auch, dass ich eine HSP bin, was zumindest gewisse Dinge und Erfahrungen für mich erklären konnte..
Ich verstehe auch, dass man lieber allein ist, als mit Menschen, die einem permanent das Gefühl geben, kaum empathische und zu wenig kognitive Fähigkeiten zu haben, oder auch schlichtweg mit mangelhaftem Abstraktionsvermögen und kreativem Denken ausgestattet zu sein.

Was ich allerdings mittlerweile für mich verstanden hab, ist die Tatsache, dass die illusorische Vorstellung, man würde irgendwie "über" seinen Mitmenschen stehen, grundsätzlich zu nichts führt, und letztlich auch die innere Freiheit und Autonomie begrenzt. Es gibt Menschen, das steht fest, die sind "anders" als viele andere Menschen (egal ob intelligenter, sensibler, bewusster, reflektierender, oder vl. auch nur "gestörter"), aber jeder dieser Menschen ist letztlich ein völliges Unikum und muss irgendwie damit fertig werden, sein soziales Leben (oder auch unsoziales) und vor allem seine eigene "Menschwerdung" (mit allem was dazugehört) irgendwie auf die Reihe zu kriegen..ich selbst bin aus verschiedensten Gründen ein absoluter Einzelgänger, nicht weil ich das toll finde, sondern, weil es zu viele Umstände gibt, die eine andere soziale Lebensform für mich möglich machen würden.

Mit Bewusstseinserweiterung und Meditation beschäftige ich mich auch ein wenig, weil es jedenfalls dazu beiträgt, sich selbst in einer umfassenderen und liebevolleren Weise zu begegnen, und die eigene "Realität" weniger von anderen Menschen, gesellschaftlichen Werten und Normen, usw. bestimmen zu lassen..und wie hier schon richtig bemerkt wurde, über Selbstliebe, Anerkennung der eigenen Vielfältigkeit und eigene (echte) Wertschätzung lässt sich - wenn überhaupt - noch am ehesten ein Weg zu bestimmten Menschen finden und beschreiten..

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simonius
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Beitrag Mi., 27.12.2017, 13:55

Ich habe das selbe Problem bei der Therapeutensuche. Auch mir sind die meisten Therapeuten nicht gut genug. Grundsätzlich bin ich einer Therapie schon aufgeschlossen. Aber ich würde nie unter meine Ansprüche gehen. Mein Therapeut muss richtig, richtig gut sein! Beinahe schon genial. Darunter will ich es nicht machen. Ich meine, ich lasse den an meine Seele heran, an das wertvollste in mir!! Da ist es nicht zu viel verlangt, dass das nur ein Mensch mit überragenden Fähigkeiten darf.
Auch stimme ich dir zu, dass die Seele sehr viel komplexer und damit schwerer zu verstehen ist, als Höhere Mathematik. Und das zeigt, was man eigentlich für Fähigkeiten haben müsste, um richtig gut sein auf diesem Gebiet.
Und wenn ich sehe, wer alles Therapeut werden kann..... :-(

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baobab
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Beitrag Mi., 27.12.2017, 14:02

Danke - JohnDoe für dein dich Outen und rainman, für den recht erlöst klingenden Umgang.
Finde das Thema sehr interessant, finde mich wieder, merke gerade aber, wie ich mich hier in der Öffentlichkeit nicht so verletzlich hierzu machen möchte.

JohnDoe - falls du Austausch magst, kannst du mich gerne per PN anschreiben. Ich hätte Interesse dran, das mal von verschiedenen Ebenen, tiefer "zu beleuchten", in geschützterem Rahmen und dafür einen Gesprächspartner zu haben.

edit: simonius Post kam dazwischen - auch ja! schade, dass da gerade so viel Grenze bei mir ist - schaue mal, ob ich hier doch noch mehr schreiben mag, es ist so viel zu dem Thema in mir ...
- Bitte erstmal keine Antworten in meinem Blog-Thread, weil es mich überfordert -

In Wirklichkeit gibt es nur die Atome und das Leere.
Demokrit


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Beitrag Mi., 27.12.2017, 14:34

Was mir jetzt intuitiv erstmal eingefallen ist: Hast du mal darüber nachgedacht, dich Organisationen für Hochbegabte wie Mensa (der deutsche Ableger heißt MinD) anzuschließen und dich dort mit Menschen auszutauschen?
Grundsätzlich wäre ich mir aber nicht sicher, ob das deine Probleme wirklich löst.

Ich glaube ich kann einiges nachvollziehen, von dem was du schreibst. Einige Zeit lang hatte ich das Gefühl, dass niemand verstehen könnte, was ich verstehe und ich die einzige wäre, die die Zusammenhänge und das Desaster dieser Welt begreift. Das ist schon ziemlich lange her, war aber zu einer meiner schlechtesten Zeiten in denen ich auch sehr isoliert war und keinen Sinn mehr in meinem Existenz gesehen habe.
Ich habe auch schon das ein oder andere Mal das Gefühl gehabt (und habe ich immer noch), Therpeuten kognitiv überlegen zu sein. Mit Verhaltenstherapie konnte ich einige Probleme in den Griff bekommen, inzwischen bin ich allerdings auch in analytischer Psychotherapie.
Grundsätzlich finde ich es aber gar nicht schlimm, wenn ich unter Menschen bin, die nach herkömmlichen Definitionen "weniger intelligent" sind als ich, denn meistens haben diese Personen andere Qualitäten, die mir fehlen und ich muss auch nicht mir jedem den intellektuellsten Diskurs führen.

So wie du hier schreibst, bekomme ich das Gefühl, dass du massive Angst davor hast, "normal" zu sein und dass du dich daher an deiner Intelligenz sehr stark festklammerst, gerade auch weil du schreibst, dass du Selbstliebe nicht mehr kennen würdest. ich würde dir wie die anderen raten, noch einmal eine Analyse auszuprobieren und wirklich versuchen, dich darauf einzulassen. Therapeuten müssen zwar eine gewisse Intelligenz mitbringen, aber Psychoanalyse ist auch nicht für intellektuelle Schlagabtausche da (!), viel wichtiger ist meiner Meinung nach die emotionale Intelligenz des Therapeuten.

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lemon
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Beitrag Mi., 27.12.2017, 14:53

JohnDoe12345 hat geschrieben: Di., 26.12.2017, 22:55 Damit meinte ich das die Vergangenheit immernoch ein fester Bestandteil meiner Gegenwart ist. Das ist die Familie. Das meinte ich damit, nicht denkfaul eher schreibfaul :->.

Was genau mich daran hindert der zu sein der ich könnte. Ich selbst.
Was fehlt:
- Sinnvolle Arbeit - check
- Echte Beziehung - check
- Wahre Freundschaft - check
- Intaktes Familienleben - check
- Selbstliebe kenne ich nicht mehr
- Was es bräuchte um das zu haben was ich ersehne. Die Frage ist sch***. Ich hasse dich gerade dafür. Jetzt werd ich niemehr schlafen können.
Für all diese Bedürfnisse bist du selbst verantwortlich als erwachsener Mann.
Ich vermute, dass du sehr, sehr einsam bist. Nun ja, wer will auch schon was mit einem Klugscheißer zu tun haben ;-) .
Versuch doch mal dein Gegenüber zu achten und zu respektieren um seiner selbst Willen und nicht zu ächten durch deine Verurteilungen. Da tust du dich anscheinend schwer, vielleicht ist deine Überheblichkeit auch nur ein Schutzwall, den du unbedingt brauchst vor lauter Angst vor dem wahren Leben.

Da gibts noch sehr, sehr viel für dich zu lernen, wo deine angebliche Intelligenz dir bei weitem nichts nutzt.

Die Vergangenheit wird immer ein Bestandteil deines Lebens bleiben.
Ob du dich mit deiner Familie beschäftigen magst oder dich distanzieren, das bleibt ebenfalls dir selbst überlassen.
Die Leute ändern sich meist nicht, um in deinem Leben eine Veränderung rein zu bringen wirst du selbst dich verändern müssen.
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]

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Hiob
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Beitrag Mi., 27.12.2017, 16:03

John an Isabe: "Viel amüsanter ist das die erste Antwort von einem "Grammar-Nazi" mit dem Standard-Klischee-Satz kommt,..."
*mir Notizen mache*


Ich hab das Gefühl, du suchst bislang vergeblich einen Therapeuten, der dir bescheinigt, du seist unheilbar schlau. Ich würde versuchen, meine Intelligenz so einzusetzen, daß es mir gut tut; vielleicht sogar noch meinem direkten Umfeld. Wie das der Arzt dann nennt, wäre mir persönlich egal.

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Kirchenmaus
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Beitrag Mi., 27.12.2017, 20:06

Hallo John!

Einiges von dem, was du beschreibst, kann ich nachvollziehen. Mein IQ wurde einmal mit 146 bestimmt, also darf ich vielleicht mitreden. ;)

Ich habe mir in meinen frühen Zwanzigern die Menschen auch durch Arroganz vom Leibe gehalten. Heute schäme ich mich ziemlich dafür. Allerdings muss ich sagen, dass ich schlicht nicht in der Lage war, befriedigende Beziehungen aufzubauen, und der Versuch, mich als überlegen darzustellen, hat mir wenigstens noch ein Mindestmaß an Kontrolle vermittelt.

Später habe ich dann Finnisch und Ungarisch gelernt, zwei sehr anspruchsvolle Sprachen. Das hat eine gewisse Ordnung in meinen Kopf gebracht und mir eine wirklich knackige Aufgabe gegeben, an der ich geistig wachsen konnte. Vielleicht wäre eine solche Aufgabe für dich auch gut?

Die Idee mit Mensa wollte ich übrigens auch vorschlagen.

Dann möchte ich dir noch das Märchen vom hässlichen Entlein ans Herz legen. Nicht das Entlein war falsch, sondern sein Umfeld. Insofern kann ich gut nachvollziehen, dass du einen intelligenten Therapeuten brauchst. Aber ich bin ganz sicher, dass es mehr als genug intelligente Theras gibt. Du müsstest ihnen halt eine Chance geben. Es ist nicht nötig, dass du dich dumm stellst, aber ein bisschen freundlicher wäre schon gut. :flowers:

Ich wünsch dir was!
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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