Ehrlichkeit in der Therapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

isabe
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Beitrag Sa., 09.12.2017, 11:29

Ich finde die Aussage, je länger ich sie auf mich wirken lasse, umso gruseliger: Das ist pragmatisch keine Aussage, sondern eine Aufforderung. An den Patienten ("tu nichts, dass sich das ändert") und an sich selbst ("es ist doch so, oder?"). Und über den Wert der Beziehung, darüber, was Therapie ausmacht, sagt das GAR NICHTS. "Lieblingspatient" ist ein Wort, das so flüchtig ist wie der Sonnenschein am Himmel. Ist ganz nett, wärmt auch kurz, aber wenn die Wolke kommt, wird es wieder kalt und dunkel. Und davon, dass jemand ein Lieblingspatient ist, kann er sich nichts kaufen. Weil ihn das nicht verändert.

(Ich war auch mal eine erklärte Lieblingspatientin, allerdings fiel nie dieses Wort, sondern andere (die motivierteste, die klügste; die, die es am meisten verdient hätte; die, für die er am intensivsten empfindet)).

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Sehr
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Beitrag Sa., 09.12.2017, 11:40

Ja!

Ich würde das so interpretieren, dass sie entweder selbst angeknackst ist, es nicht ernst meint, es ernst meint aber trotzdem nichtssagend deshalb nachfragen, vielleicht wollte sie lästern, vielleicht den Umgang der TE mit ihr 'lenken', die Art (der TE) quasi, vielleicht ist die TE nicht so "anstrengend"..naja. Oder sonstwas. Sie könnte auch einfach unprofessionell sein.
Also das wäre es für mich.
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isabe
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Beitrag Sa., 09.12.2017, 11:43

Ich kenne solche Aussagen auch im Zusammenhang damit, so ein bisschen um die Ecke über andere Patienten zu lästern: Mein erster Therapeut hat gelegentlich gesagt: "Wenn Sie wüssten, was die Anderen so machen" (es ging über meine "tollen Fähigkeiten", die die anderen Patienten nicht gehabt haben sollen...).

Das fühlt sich tief innen einfach schei.ße an. Nur oberflächlich ist es schön. Wirklich schön ist es, zu spüren, dass man auch angenommen wird, wenn man selbst Fehler hat und auch mal nervt usw.

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Sehr
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Beitrag Sa., 09.12.2017, 11:52

Ja..
der Patient weiss dann auch, dass der Therapeut vergleicht. Dich mit anderen. Was ok ist, wenn ers nicht anspricht, finde ich. Ist doch sein Problem.
Es sollte nicht darum gehen, wen der Therapeut besonders mag und warum und wen nicht, das beeinflusst doch irgendwie das Verhalten des Patienten, wie du sagtest.
[wegzudenken, mehr nicht]

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isabe
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Beitrag Sa., 09.12.2017, 11:57

Im Moment des Vergleichens wird das Individuum verraten. Ist einfach so, auch wenn es hart ist.

Natürlich gibt es immer mal Situationen oder Phasen, wo man sagt: "Ich freue mich auf die Arbeit mit XY", aber wenn das etwas Grundsätzliches ist, muss man das analysieren und sich fragen, was man damit abwehrt bzw. wieso man so empfindet - denn, wie gesagt, es geht in einer Therapie nicht darum, sich eine schöne Zeit zu machen. Das kann mal vorkommen, ist auch wichtig, DASS es vorkommt, aber es sollte schon irgendwie "normal" sein und eben nichts "Besonderes", was man extra noch thematisieren müsste.

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Philosophia
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Beitrag Sa., 09.12.2017, 15:27

Ich würde nie Lieblingspatientin sein wollen...zumindest nicht ausgesprochen, weil ich dann Angst hätte, dass die Zugewandtheit des Theras oder der Thera dann an etwas gekoppelt ist, was sie von mir wollen - sich an mir erfreuen. Und das ist für mich nur im gewissen Maß ok. Darum kann die Analytikerin gern ihre Vorlieben haben, aber ich möchte genauso gewertschätzt werden, wie meine Mitpatienten auch. Ich sage das auch, weil ich schon Theras hatte, die es scheinbar megagut meinten, aber eben nur sich etwas Gutes taten, nicht mir...und das war immer spürbar. Ich finde auch, dass die Ehrlichkeit einfach zu fühlen ist. Das muss nicht an die große Glocke gehängt werden. Das sag ich natürlich aus meiner Warte mit meiner Geschichte.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


isabe
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Beitrag Sa., 09.12.2017, 15:36

Und außerdem ist es eine Aussage darüber, wie wenig Potential sie in der Patientin und in der gemeinsamen Arbeit bzw. in ihrer eigenen Arbeit als Therapeutin sieht. Auch das klingt natürlich brutal, aber eine solche Aussage wäre nicht nötig, wenn man eine wirkliche Beziehung miteinander hätte und wenn man sich zutraute, der Patientin zu innerem Wachstum zu verhelfen.

Es ist logisch, dass es dem Patienten dann schwerfällt, Komplimente anzunehmen. Weil die in diesem Kontext absolut nichts verloren haben. Das ist exakt dasselbe, als wenn sich jemand auf einen anspruchsvollen Job bewirbt und dann im Vorstelllungsgespräch gesagt bekommt, man habe eine schöne Nase. Thema verfehlt, sozusagen. Wenn der Th. meint, dem Pat. fehle es an Selbstvertrauen, dann kann das nur wirklich von innen wachsen. Dazu macht man ja die Therapie. Aber das ist mühsam. "Liebling" von jemandem zu sein, lenkt die Perspektive von sich selbst auf den Betrachter. Mit dieser Botschaft wachsen die meisten Mädchen auf. Entweder sie passen sich dann an, oder sie landen beim Therapeuten. Dem dann sinnvollerweise etwas anderes einfallen sollte...


mio
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Beitrag Sa., 09.12.2017, 15:46

Seglerin hat geschrieben: Sa., 09.12.2017, 11:09 Ich wollte "einfach nur" wissen, wie ernst Therapeuten Komplimente/positive Dinge generell meinen und in wie fern das Teil ihres Jobs ist.
Ich hab mal irgendwo gelesen, dass Therapeuten NUR ehrlich gemeinte Komplimente machen sollen, weil der Patient das sonst spüren könnte und das die Beziehung belasten würde. Finde ich logisch, denn wenn ich ein Kompliment erhalte, was vollkommen aus der Luft gegriffen ist, dann macht mich das auch misstrauisch und irgendwie merkt man es ja auch einfach ob was ehrlich gemeint ist oder nicht.

Du zweifelst denke ich einfach stark daran, dass man Dich wirklich mögen kann (so lese ich Dich zumindest) und deshalb versucht sie Dir aufzuzeigen, dass es vieles an Dir gibt, was liebenswert ist. Das ist schon auch Teil ihres Jobs, aber "ausdenken" wird sie sich dafür nichts meiner Meinung nach sondern eben das aufgreifen was Du mitbringst. Alles andere wäre ja auch sinnlos. Und in dem Kontext würde ich auch das mit dem "Sie sind (sogar!) eine meiner liebsten Patienten" verstehen. Meint: "Sie haben keinen Grund derart an ihrer sympathischen Art zu zweifeln."

Bei mir haben Komplimente mit denen ich erst mal nicht viel anfangen konnte oder die ich nicht spontan annehmen oder verstehen konnte auch dazu geführt dass ich diesen "Aspekt" den sie da bei mir wahrnimmt hinterfragt habe. Das hat mir bei manchen Sachen geholfen sie selbst besser wahrzunehmen oder auch anders zu bewerten als vorher.

So hat mir meine zB. mal - klar positiv gemeint - irgendwann gesagt, dass ich ja schon ein sehr "präsenter" Mensch wäre, dass ich einen Raum betreten würde und einfach DA wäre. Ich fand das erstmal verwirrend und auch gar nicht "positiv" weil ich dachte sie meint damit, dass ich zuviel Raum einnehmen würde (meine "Hörart" ihrer Aussage). Da hab ich dann erstmal drauf rumgegrübelt und drüber nachgedacht, dann Freunde gefragt, wie die das sehen etc. pp. und dann nochmal mit ihr drüber gesprochen, dass mich das so beschäftigt hat. Das war zB. ziemlich hilfreich, weil ich dadurch begriffen habe, dass es nichts "negatives" ist "da" zu sein und Raum einzunehmen sondern dass ich das darf, dass ich SO SEIN darf und dass ich nicht "zuviel" Raum einnehme wenn ich meine Präsenz aktiver zu lasse. Das ich eine hohe Präsenz habe stimmte schon (ich ahnte also was sie meinte) - das bestätigten mir auch meine Freunde auf Nachfrage hin - aber es machte mir "Angst" wenn jemand mich so "wahrnahm" und mir das klar so sagte, wenn Du so willst und da steckte was altes, ungesundes dahinter, eben der "Gedanke" zu stören oder so wenn ich DA bin.

Bei anderen Komplimenten war es so, dass ich die easy annehmen konnte (zB. Sie haben da ja eine tolle Tasche oder die neue Frisur steht Ihnen gut oder auch Sie können gut zuhören etc.), wahrscheinlich weil die für mich nicht so "Problembehaftet" waren unbewusst.

Komplimente sind also etwas womit sich gut arbeiten lässt, weil sie auch "zeigen" wo Du selbst noch Probleme hast Dich wahrzunehmen oder anzunehmen, dh. wo es Dir schwer fällt Deine positiven Seiten zu erkennen oder anderen Menschen zu glauben, dass sie diese Eigenschaft von Dir als positiv erleben und sie können Dir helfen Deine eigenen Wertungen mal bewusster zu überdenken.

Würde sie Dir da was "unwahres" sagen, also was spiegeln, was gar nicht vorhanden ist/sie nicht ehrlich so wahrnimmt bei Dir, dann wäre das komplett sinnlos therapeutisch. Denn wenn Du eine Eigenschaft gar nicht mitbringst bzw. sie nicht zumindest annimmt, dass Du sie mitbringst, dann "denkst" Du da ja sozusagen klar "ins Leere" (was natürlich auch vorkommen kann, weil es ja auch nur "ihre Wahrnehmung" ist und diese auch falsch sein kann, aber sowas findet man dann in der Regel im Gespräch raus finde ich, sowohl in Bezug auf positives, als auch in Bezug auf negatives. Wichtiger ist der Prozess des "Reflektierens", nicht so sehr ob sie "Dich richtig" wahrnimmt.)

Ansonsten dienen Komplimente natürlich auch dazu eine positive Beziehung aufzubauen. In die Kategorie würde ich zB. so Komplimente wie "Schöne Jacke" etc. verorten, aber auch die müssen glaubhaft sein damit das funktioniert. Wenn ein Therapeut da dann lügt, dann riskiert er die therapeutische Beziehung unnötig zu belasten meiner Meinung nach, was ja dann kontraproduktiv wäre.

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 09.12.2017, 15:50

Hallo Seglerin,

Hier ist es immer schwierig, wenn jemand schreibt eine Lieblingspatientin oder etwas besonderes für die Thera zu sein. Schwierig deshalb, weil sich das einige andere auch wünschen, nicht sind, und deshalb der TE klar machen müssen wie gefährlich oder unprofessionell das ist. Da werden dann Dinge geäußerten weshalb eine Thera soetwas gesagt hat, dass sich die ‚Projektions‘-Bäume nur soooooo biegen.

Ich an deiner Stelle würde versuchen auf dein Gefühl zu vertrauen. Kannst du deine Thera als authentisch und zuverlässig wahrnehmen? Fühlst dich selbst wertgeschätzt und ernst genommen? Spürt sich eure Beziehung echt an und du dich angenommen? Benimmst du dich immer freundlich und lieb und hast Angst nicht mehr gemocht zu werden wenn du etwas kritisierst? Oder hast du das Gefühl, dass eure Beziehung nur dann gut läüft und sie dich mag wenn du freundlich bist? Verlass dich besser auf deine Therapie und frag deine Therapeutin ob sie es ehrlich meint was sie dir und warum sie es sagt. Dann weißt du woran du bist, hier kann dir doch eh niemand sagen was sie meint, denkt und fühlt.

Dazu mag ich dich ermutigen. Meine Thera hab ich alles gefragt, sie regelrecht gelöchert, wenn ich unsicher war oder etwas verstehen wollte. Und sie hat mir immer geantwortet.


isabe
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Beitrag Sa., 09.12.2017, 15:55

Peppermint Patty:
Liest du eigentlich auch das, was die Anderen schreiben, oder geht es dir nur darum, deinen eigenen Status immer zu betonen? "Hier" ist es überhaupt nicht "immer" schwierig, etwas zu schreiben, nur könnte es sein, dass die Antworten nicht so ausfallen, wie man sich das wünscht. Was daran liegt, dass andere Menschen bestimmte Erfarhungen gemacht haben. Dein Standardsatz, mit dem sich fast alle (!) deiner Beiträge im Forum überhaupt befassen, lautet sinngemäß: "Viele Patienten sind neidisch, weil sie nicht die Lieblingspatientin sind, die ich für meine Therapeutin war". Wenn du lesen würdest, würdest du irgendwann darüber stolpern, dass viele erklärte "Lieblingspatienten" teure Folgetherapien benötigen, die sie vom Druck befreien, ein besonderer Patient zu sein.

Es ist schön für dich, dass du offenbar erfolgreich therapiert wurdest mit der Botschaft, besonders zu sein. Aber das ist erstens nicht die Regel, und zweitens kann jeder überall (!) nachlesen, wie unklug und unprofessionell es ist, so etwas zu sagen. DASS man Gefühle hat, ist vollkommen normal. Darum geht es überhaupt nicht.

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Philosophia
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Beitrag Sa., 09.12.2017, 15:55

Das finde ich nicht in Ordnung, dass du das so allgemein auf die kritischen Stimmen hier herunterbrichst, peppermintpatty. Es trifft zum Beispiel auf mich nicht zu und hab deutlich geschildert, warum ich es so empfand und empfinde. Wie dem auch sei - ich meine, das eigene Bauchgefühl und das Herz sind in dem Fall eine große Hilfe bei der Echtheitsprüfung, auch alte schlimme Erfahrungen außen vor zu lassen, damit die Person überhaupt eine Chance hat, zu einem vorzudringen. Aber wie gesagt, nur wenn sich das stimmig anfühlt.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


mio
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Beitrag Sa., 09.12.2017, 15:58

Philosophia hat geschrieben: Sa., 09.12.2017, 15:27 weil ich dann Angst hätte, dass die Zugewandtheit des Theras oder der Thera dann an etwas gekoppelt ist, was sie von mir wollen - sich an mir erfreuen.
Darin steckt aber ja in erster Linie was eigenes.

Bei mir löst die Aussage, dass mich jemand sehr gern mag und sympathisch findet (und nichts anderes sagt "Sie gehören zu meinen liebsten Patienten" aus) zB. eher aus, dass ich mich "als Ganzes" angenommen fühle und auch eher meine (von mir) negativ bewerteten Seiten zeigen kann. Meint es bewirkt bei mir genau das Gegenteil: Ich fühle mich der Beziehung sicherer, nicht unsicherer.

Für mich sind da auch keine "Erwartungen" oder so dran geknüpft, sondern es vermittelt mir eher ein Gefühl von Freiheit. Zumal sie ja nicht gesagt hat: Sie sind meine Lieblingspatientin. (Seglerin also "alleingestellt" hat.) sondern "Sie gehören zu meinen Lieblingspatienten." (Seglerin ist Teil einer Gruppe von Patienten die sie mehr mag als andere.).

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 09.12.2017, 16:01

@philosophia ich schrieb von einigen, ich schrieb nicht alle. Das ist für mich ein Unterschied.

Und wenn du dir die Beiträge hier im Forum zu dem Thema ‚besonders sein’ und Lieblingspatient durchliest ist der Tenor halt superduper oft genau der, dass das entweder der jeweiligen TE ausgeredet wir, weil es doch gar nicht sein kann. Oder aber die Thera ist unprofessionell, was dazwischen gibt es häufig nicht. Leider. Könnte man ja mal nachfragen warum das so ist.

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Sehr
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Beitrag Sa., 09.12.2017, 16:04

Dazwischen gabs sehr viel und sogar "oder sonstwas". Aber ja, wenn ich es als unprofessionell sehe, dann ist es das für mich.

Man darf doch seine Sicht auf das wohl äußern.
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shesmovedon
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Beitrag Sa., 09.12.2017, 16:08

Ich glaube nicht, dass das mit Neid zu tun hat und es hat auch niemand gesagt, dass die Therapeutin das nicht so meint, wie sie sagte.
Es ist trotzdem einfach unprofessionell sowas zu sagen und derartige Vergleiche anzustellen - vor anderen Patienten. Und nein, ich bin nicht neidisch auf irgendwelcher anderer Leute Therapien, mir geht es mit meiner Therapeutin sehr, sehr gut, weil sie uns sehr gut geholfen hat und weiterhin hilft. Sie hat mir auch schon gesagt, dass sie mich von ganzem Herzen lieb hat, aber sie hat dazu auch angehängt "so sehr sie das in diesem Kontext kann". Sie hat das also immer noch professionell markiert. Ich könnte hier etliche andere Aussagen meiner Therapeutin aufschreiben oder alles, was sie für uns getan hat. Möchte ich aber nicht. Ich bin nicht neidisch, ich wollte nur sowas von meiner Therapeutin SO nicht hören, weil das meine Übertragung extrem gefördert hätte und die war so schon schlimm genug. Deswegen finde ich die kritischen Stimmen, die darauf aufmerksam machen, dass sowas eine Übertragungsneurose auslösen oder fördern kann absolut berechtigt.
Und nicht jeder, der nicht ständig erzählt, wie lieb ihn vielleicht die Therapeutin hat, ist neidisch, nur weil andere davon ständig erzählen (müssen). Manche legen die Therapeutenbeziehung nicht so offen. Also, sich vielleicht auch einfach mal weniger auf die eigene Beziehung zum Therapeuten einbilden?

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