Binge Eating?

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Verocasa
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Beitrag Di., 18.11.2014, 12:59

Mit Obst in großen Mengen wäre ich vorsichtig. Es enthält viel Fruchtzucker, und dieser kann den Appetit sehr anfachen. Lieber, wie Hiob auch schreibt, jede Menge Salat einplanen und unbegrenzt Gemüse-Rohkost knabbern.

Nur ist die Umsetzung des an sich guten Tipps tatsächlich nicht so einfach, wie es sich liest. Denn der Binge Eater will fast immer Süßes, Salziges, Cremiges - meist stark Kohlenhydrathaltiges, u. a. weil davon das Suchtzentrum angesprochen und kurz befriedigt wird. Bevor die Reue kommt, wie bei jedem Suchtmittel ...

Entgegensteuern lässt sich aber z. B. gut mit Magerquark in nicht zu geringer Menge, der sahnig angerührt und mit alternativen Süßungsmitteln - nicht mit Süßstoff! - gesüßt wird, eventuell mit einigen Mandelsplittern oder Kokoschips zum Kauen. Oder diesen Quark statt süß mit Kräutern, Salatgurke und Knoblauch zu Zaziki verarbeiten. Davon kann man ziemlich viel essen, ohne dass er ansetzt.

Einen Löffel gutes Öl, am besten Walnussöl, im Quark nicht vergessen - ja, auch Fett ist wichtig für die Zufriedenheit. (Dem Märchen, dass Fett fett macht, wird hoffentlich schon lange nicht mehr geglaubt? Fett macht nur dann dick, wenn es zusammen mit ungesunden Kohlenhydraten gegessen wird, z. B. in Fertiggerichten, und davon häufig. In kleineren Mengen verhindert es geradezu ein Überessen aus Mangel.)

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mitplauderin
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Beitrag Di., 18.11.2014, 13:33

Verocasa hat geschrieben:jede Menge Salat einplanen
Den Konsum von wertvollen Grünblättern (Salat, Kohl, Kraut, Wildkräuter, . . ), gemixt mit etwas Obst (Apfel, Banane), kann man spielend steigern durch grüne Smoothies (Tante "google" gibt zahlreiche Infos)". Man fühlt sich genährt, gesättigt, die "Sucht" nach Süßem schwindet.

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Verocasa
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Beitrag Di., 18.11.2014, 13:47

Ich kaue meine Smoothies lieber …

Ernsthaft: Mir fehlt sonst das "Kau-Erlebnis", ist für mich sehr wichtig. Deshalb kommen auch Nüsse, Mandeln oder Kokoschips in meinen Quark.

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darkside1
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Beitrag Di., 18.11.2014, 22:57

Ich merke immer mehr, dass mir das durcheinander essen vieler verschiedener Sachen gar nicht mehr gut tut. Leide vermehrt unter Übelkeit, Bauchschmerzen und brechreiz. NASA wundern darf man sich ja nicht ^^ die blöden Zigaretten tragen ihren Rest bei :(

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mitplauderin
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Beitrag Mi., 19.11.2014, 17:32

Verocasa hat geschrieben:Ich kaue meine Smoothies lieber …

Ernsthaft: Mir fehlt sonst das "Kau-Erlebnis", ist für mich sehr wichtig. Deshalb kommen auch Nüsse, Mandeln oder Kokoschips in meinen Quark.
Ich kaue auch nach wie vor ernähre mich ja nicht ausschließlich von grünen Smoothies.
Für mich ist der grüne Smoothie eine Ergänzung und Erweiterung meiner Ernährung. Ich war nie übergewichtig und bin es auch jetzt nicht. Was ich allerdings festgestellt habe, jetzt nach dem Wechsel (Klimakterium), dass mein Stoffwechsel viel sensibler auf "Ernährungssünden" reagiert. Also, üppiges Abendessen (wie abends essen gehen) hat zur Folge, dass mein Körpergewicht steigt und nur noch sehr schwer - also mit "Hungertagen" - wieder zur regulieren ist. Mit den grünen Smoothies bin ich gesättigt und mein Körpergewicht bleibt gleich. Ausserdem gibt mir ein grüner Smoothie die Möglichkeit, vermehrt Gemüse und Obst zu mir zu nehmen. Eine Schüssel Salat täglich mittags ist für mich selbstverständlich. Jetzt nehme ich zusätzlich eine Schüssel Salat in flüssiger Form zu mir. Mein Körper dankt es mir und es wurde auch Zeit, dass ich meinem Körper, in Dankbarkeit, Gutes zuführe
Zuletzt geändert von mitplauderin am Mi., 19.11.2014, 17:37, insgesamt 1-mal geändert.

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mitplauderin
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Beitrag Mi., 19.11.2014, 17:35

darkside1 hat geschrieben:Ich merke immer mehr, dass mir das durcheinander essen vieler verschiedener Sachen gar nicht mehr gut tut. Leide vermehrt unter Übelkeit, Bauchschmerzen und brechreiz. NASA wundern darf man sich ja nicht ^^ die blöden Zigaretten tragen ihren Rest bei :(
Das ist ja schon mal eine wichtige Erkenntnis. Zu erkennen, was mir/dir nicht gut tut. Der nächste Schritt wäre, zu fragen: Was tut mir gut?


montagne
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Beitrag Fr., 28.11.2014, 18:25

Langfristig wirds wohl gut sein, die Ursachen, die du Redhead ja angesprochen hast, mit der Therapeutin zu bearbeiten, lernen die Gefühle anzunehmen, die du mit dem Fressen wegmachen willst.
Was akut ganz allgemein gegen unerwünschtes Verhalten hilft ist "umlenken". Dh. nicht -gegen- den Fressanfall ankämpfen, sondern ihn quasi links liegen lassen und aktiv etwas anderes tun. das verlangen essen reinzustopfen geht ja meist vorüber. Hier musst du ausprobieren, was dir hilft. Salat als Alternative kann klappen, muss aber nicht. Kann auch brenzlig sein, sich überhaupt in der Küche aufzuhalten und sich mit Essen zu beschäftigen. Vielleicht ist es erstmal besser etwas zu tun, was absolut nichts mit Essen zu tun hat, Bsp. eine kurze Runde spazieren gehen, Dehnübungen, eine kurze (!) Runde eines Handy-oder PC-Games, Sodoku, Putzen, whatever.
Wichtig ist, dass es eine andere, aktive Tätigkeit ist, die in irgend einer Weise dein Belohungssystem anspricht, dir also Freude bereitet, gute Gefühle bereitet.
amor fati

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Stefanie17
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Beitrag Mi., 22.05.2019, 20:06

Hallo, ich bin neu hier und froh dieses forum gefunden zu haben. Ich habe seit c. A. 5 Jahren BE, die sich harmlos eingeschlichen hat. Ich war vor meinen Kids normalgewichtig, hatte dann 22kg zuviel und diese mit Hilfe von Schlank im Schlaf in 4 Mo runter. Die Bewunderung und gleichzeitig Angst wieder zuzunehmen, lässt mich bis heute einen täglichen, kontrollierten Essplan zu verfolgen, der keine Fehler zulässt (ausser So Eis essen ist erlaubt) Wird aber gleich wieder ausgeglichen mit einem folgenden Eiweißtag. Mein Problem ist, dass ich als Dauernachtwache im Pflegeheim arbeite und irgendwann gemerkt habe, dass Süsses mir hilft schnell Energie zu bekommen und leistungsfähig zu sein. Ich kann mittlerweile von 7 Nächten kaum mehr als 2 Tage durchhalten. Der Rest ist von 2 stdl. Fressorgien geprägt, die ich so gut kaschieren, dass es mir von meinen Kollegen nie jemand zutrauen würde. Bin auch normalgewichtig, da ich in meinen freien Tage nur Eiweiß esse und Abführmittel nehme. Bin jetzt in Therapie (am Anfang), aber bräuchte bitte Tips, wie ich bei drohenden Anfall reagieren kann. Kaugummi kauen hilft mir ganz gut, aber sonst... Es ist wie im Wahn wie ich auf die Süßigkeiten zusteuere und am nächsten Tag mag ich mich im Spiegel gar nicht ansehen und bin so enttäuscht von mir selbst.

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LonelyOceanstone
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Beitrag Mi., 22.05.2019, 20:20

Hi

eigtl aß ich mal low Carb abends...Naja gerade sitz ich hier mit Keksen und ich fühle mich wie du..Bereue es und könnte weinen aber ich kann nicht anders im Moment ...

Tipps gibt es einige von in dich hineinhören und schauen welche Gefühle da sind, die du versuchst zu kompensieren ..Diese lösen ,skills finden, ein Ernährungstagebuch ( trau ich mich nicht) las auch ,dass man dort seine Gefühle vor dem Essen sowie nachdem reinschreiben sollte..
Du könntest auf Snacks wie Salat Gemüse etc zurückgreifen.
Bei mir ist es schlimm, wenn ich nervös bin und ich zu viel zu verarbeiten habe ...

LG

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Stefanie17
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Beitrag Mi., 22.05.2019, 20:28

Ja, ich nehme mir immer vor, es diesmal zu schaffen, doch eine ungeplante Sache oder Stresssituation, lässt mich alles vergessen und ich stopfte solange alles in mich rein, bis mir der Magen weh tut. Ich kann auch hinterher nicht mal sagen, was ich alles gegessen habe. Der totale Kontrollverlust, den ich in diesen Stunden so sehr liebe, weil ich an nichts denken, planen oder organisieren muss. Mein ganzes Leben läuft nach Plan und jede kleinste Unsicherheit, lässt mich in die BE gleiten. Gibt es überhaupt irgendwann die Chance ganz davon frei zu kommen?


Maskerade
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Beitrag Sa., 25.05.2019, 19:27

Vor zwei Jahren wurde ich in einer Klinik in die Gruppe Essstruktur geschickt. Ich hatte übergewicht. Dort wurde das eigene Essverhalten analysiert. Die sagten mir, dass ich eine Essstörung habe. Da wollte ich natürlich nicht hören. Habe mich dann mit den anderen am Tisch verglichen und mir gesagt, naja, Essstörung ist ein sehr dehnbarer Begriff. > aber den bekannten Essstörungen konnte ich mich nicht zuordnen und fühlte mich irgendwie fehl am Platz. Manches Essverhalten der anderen konnte ich kaum aushalten, damit habe ich tatsächlich auch nichts zu tun. Aber dass mein Essverhalten irgendwie gestört ist, konnte ich schon erkennen. Die Störung wurde nicht näher bezeichnet und so ging ich wieder meiner Wege.

Mittlerweile bin ich immer wieder mal über diesen Begriff Binge Eating gestolpert. Ich würde jetzt nicht hergehen und mir eine Diagnose geben, aber wenn ich darüber lese, dann finde ich mich in diesen Beschreibungen schon wieder. Das ist mir höchst unangenehm, oder noch treffender: Ich schäme mich grenzenlos dafür.

Wie war / ist das bei Euch ?

Dadurch, dass ich eh schon so einen schlechten Bezug zu meinem Körper habe, fällt es mir besonders schwer, etwas FÜR mich, für meinen Körper zu tun.
Liebe Grüße, Maskerade

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Atmen - Durchhalten - Sein

C by me

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Achtsamkeit1
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Beitrag Fr., 05.02.2021, 14:43

Liebe Leute, ich versuche dreimal täglich zu essen. Ich bemerke schon, dass ich seit meiner Psychose vor 2 Jahren mein Särtigungsgefühl verändert hat. Es tritt später ein. Daher esse ich meistens größere Portionen. Das beobachte ich nun seit ca 1,5 Wochen. Davor ging es mir schlecht und ich hatte gar kein Sättigungsgefühl mehr. Ich bin schon sehr froh, dass es überhaupt zurückgekehrt ist das Sättigungsgefühl und damit könnte ich leben. ABER nun ist es auch so (und das hatte ich vor der Psychose auch schon eine Zeit lang), dass ich öfters zb gestern und heute so einen extremen Appetit auf bestimmte Genussmittel habe und dann „muss“ ich diese essen. Gestern wars zb. 2 Stk Kuchen, 1/8 kg Brot, 1 Krapfen, 1 Pckg Schwedenbomben, 1 Pckg Chips, noch 1 Pckg Pralinen und dann noch Kaffeekekse. Das war am späten Nm. Danach habe ich nichts mehr gegessen habe mich aber nicht übermäßig satt gefühlt. Das Essen hat sich auf ca. 2 Std. hingezogen.

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Achtsamkeit1
sporadischer Gast
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Beitrag Fr., 05.02.2021, 14:52

Teil 2:
Heute war ich Mittag zwar auf einem kl Bergal (500 hm), danach hatte ich aber schon wieder so einen starken Appetit auf Chips. Hab mir welche gekauft und dann noch 2 Pckg Schokokekse (150 mg x 2). Dashab ich dann alles auch noch gegessen und die restlichen Kaffeekekse vom Vortag.
Zum Frühstück um 7 Uhr aß ich an diesem Tag einVollkornweckerl + Apfel und ein paar Heidelbeeren. Mittag noch 1 Weckerl mit etwas Schinken und Käse, 1 Paprika, 1 Ei und 1 Apfel. Das war um 12 Uhr... danach wie gesagt die Süßigkeiten und Chips.

Was hab ich blos? Glaub nicht, dass das Binge Eating ist, oder doch?
Habe heute auch schon im Internet gelesen, dass es sein kann dass man bei bestimmten Essgelüsten einen Tumor haben könnte. Ich weiß man soll solchen Texten im Inet nicht glauben. In diesem Fall wars die Apotheken Umschau. Bitte - Danke für eure Antworten. Und ahja, solche Essensphasen hatte ich vor der Psychose auch schon einige Zeit. Glg

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candle.
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Beitrag Fr., 05.02.2021, 15:23

Kann man nach nur 11/2 Wochen überhaupt eine Aussage treffen? Ich denke nicht?!

LG candle
Now I know how the bunny runs! Bild

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Achtsamkeit1
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Beitrag Fr., 05.02.2021, 18:49

Danke Candle für deine Antwort. Ja schon aber wie gesagt ging’s mir vor 2 Jahren auch schon so. Glg

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