Starre auf der Couch

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carö
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Beitrag So., 19.05.2013, 12:45

mir kamen glaube ich meine rückenschmerzen "zu hilfe" beim drehen - zunächst... ich lag ja auch lange ziemlich angespannt auf der couch auf dem rücken. hatte aber da immer eine knierolle untergelegt, die ich erbeten hatte, weil ich so dolle rückenschmerzen hatte und nicht eine stunde flach liegen konnte. irgendwann hielt es mich einfach nicht mehr in dieser position wg. der schmerzen zunächst. ich kann mich nicht mehr erinnern, wie das genau ablief, aber ich hab es dann einfach gemacht. sicher haben wir darüber auch gesprochen, dass es für mich so bequemer und entspannter war. weiss es aber echt nicht mehr genau, wie es war.
für mich war diese position auch oft eine schutzhaltung und auch stärker regressiv als in rückenlage. es gab auch momente denke ich, wo ich die position genutzt habe, um ihm genau das zu signalisieren....
ich kann mich erinnern, dass wir mal ausführlich darüber gesprochen haben, wie "bewegt" es liegend auf der couch sein kann. also sowohl psychisch, als auch körperlich und dass diese starre verschwunden war... ich glaube schon auch, dass die hemmungen, das unfreie sich eben auch körperlich zeigen.
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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doppeldenk
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Beitrag So., 19.05.2013, 13:00

...nein wir haben gar nicht darüber gesprochen. Ich hab nur lange vorher gefragt wie das mit den schuhen ist und das ganze gedöns. Aber wie man da liegt nicht. Dafür gibt es keine Regeln. Ich kann auch sagen wie nah oder fern er sein soll mit dem Sessel. Das liegen ist schon eine sehr intime Sache. Und das auf der seite liegen ist sicher ganz wichtig für dich wenn du so einen starken Wunsch danach hast. Erfüll dir das!
Ich bin auch immer total aufgeregt wenn ich in den Raum gehe. Ich weis nicht ob das irgendwann nach lässt. Es ist ja auch logisch. Man geht da hin um die privatesten Dinge zu erzählen. Dinge die ich noch nicht mal in einer 20 jährigen Freundschaft erzähle. Da entsteht unter Umständen viel Nähe. Für mich ist das jedes mal als ob ich in einen Fahrstuhl zu steige und dort spontan Sex habe.
Wenn ich dann sitze (oder jetzt liege) lässt die Anspannung nach. Aber ist ne verdammt aufregende angelegenheit, so viel Aufmerksamkeit gibt (mir zumindest) niemand am Stück. Ich kann es auch draußen kaum zulassen.
Als erstes wenn ich reinkomme guck ich was für Klamotten er an hat. Dann check ich den Raum ob sich was verändert hat. Das sind immer so wichtige Infos für mich. Dann entspann ich mich.


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leberblümchen
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Beitrag So., 19.05.2013, 13:14

Also, ich hab ja schon abgedrehte Phantasien, aber das mit dem Fahrstuhl kenne ich noch nicht

Aber meine erste Vorstellung, noch vor dem Liegen, war, dass ich mir vorkomme, als würde ich ihn in dem Moment, in dem ich mich dort hinlege, verführen - obwohl ich das gar nicht will, glaube ich jedenfalls...

Ich traue mich nicht mal, auf seine Kleidung zu achten - ist eh fast immer ähnlich. Auf den Raum gucke ich auch nicht. Ich nehme überhaupt nix wahr. Und WENN Ich dann mal etwas registriere, dann ist es wie ein Schock.

Dafür hänge ich sehr extrem an dieser Couch. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass da außer mir noch jemand liegt!

Vielleicht ist der Wunsch, auf der Seite zu liegen, auch irgendwie der Wunsch, mehr von seinem Raum einzunehmen? So schaue ich ja nur an die Decke, während ihm der Raum gehört. Wenn ich mich drehe, teilen wir uns den Raum, sozusagen.

Carö, ja, erstaunlich ist, dass ich eigentlich regelmäßig Bandscheibenprobleme habe und staune, dass ich seit dem Liegen gar keine Rückenschmerzen mehr habe. Neulich jedoch tat mir der Rücken weh und ich hab vorher eine Tablette genommen. Seitdem ist es wieder in Ordnung.

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resi 2
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Beitrag So., 19.05.2013, 19:33

Also ich liege jetzt schon 3Jahre stocksteif auf der Couch höchstens, dass ich die Füße wechsle also ich liege immer mit überkreuzten Beinen. Meistens drehe ich auch irgendetwas zwischen den Fingern Taschentuch oder ähnl. Ich würde mich sehr gerne entspannen, loslassen, aber die Angst verletzt zu werden ist zu groß, natürlich haben wir schon darüber gesprochen, nur ist es mir bisher noch nicht oft gelungen wirklich alles zu sagen( also in der langen Zeit habe ich natürlich schon über vieles gesprochen, über das ich sonst mit niemanden spreche) aber ich spüre doch noch immer sehr oft eine Schwelle über die ich nicht komme. Ich könnte mir vorstellen, dass die Seitenlage oder ein sich einrollen mich in eine kindlichere und somit vertrauensvollere Stimmung versetzt, glaube aber nicht, dass ich mich traue

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leberblümchen
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Beitrag So., 19.05.2013, 19:51

Hallo, resi,

das ist ja schade, dass du seit drei Jahren so steif liegst - wenn du es eigentlich gerne anders möchtest.

Ich merke bei mir regelrecht, dass das steife Liegen mich blockiert bzw. dass meine Hemmung und das Liegen zusammenhängen. Und ich stelle mir das auch schön vor, mich zu drehen. Andererseits: Was ist denn, wenn ich auf der Seite liege und mich dann zurückdrehen will? Also, ich muss einfach davon wegkommen, ständig daran zu denken, wie er das wohl findet, wenn ich dies und jenes tue. Wobei ich glaube, dass das eine Frage der Gewohnheit ist: Mir macht es gar nichts mehr aus, meine regelmäßige Dosis an Tränen zu vergießen. Auch schwierige Themen bringe ich halbwegs ruhig über die Lippen: Liebe, Hass und Sex sind keine Hürden mehr. Aber die Frage, ob er es erträgt, wenn ich mich zur Seite drehe, die beschäftigt mich...

Ich meine, es GIBT ja auch seltsame Dinge auf der Couch: In dem erwähnten Buch haben einige Analytiker eine Ledercouch ohne Auflage - mit dunklen Flecken. Die kommen vom Schweiß - klar - und von Tränen, die sich mit Wimperntusche und Make-Up vermischen und dann im Nacken zusammenlaufen und sich auf der hellen Couch als bleibende Erinnerung niederschlagen.

Da ist meine Frage, ob ich unsere Beziehung dramatisch schädige, wenn ich mich auf die Seite drehe, irgendwie vergleichsweise lächerlich. Spielt sich wohl wieder mal alles nur in meinem Kopf ab.

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resi 2
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Beitrag So., 19.05.2013, 20:04

Ich kann Dir das gut nachfühlen diese Gedanken was denkt er jetzt von mir über mich, also weinen kann ich jetzt seit ca. 6 Monaten auch, aber es ist mir meist doch recht peinlich, und meine größte Angst wäre bei Veränderung der "Lage" seine Fragen wie zB "was bezwecken sie damit oder so ähnlich". Also falls Du Dich traust bin ich sehr gespannt auf Deine Erfahrungen

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doppeldenk
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Beitrag Mo., 20.05.2013, 08:46

Hallo Titus,
Genau dieses Gefühl- jetzt verführe ich einen Mann- hatte ich als wir das erste mal auf die couch zu liefen. Mir wäre es lieber gewesen ER hätte es gewollt. Als ob ich die ganze Verantwortung hätte. Jetzt bin ich mir sehr unsicher ob ich das nächste mal gleich darauf zu steuere oder mich wieder setzen soll und von dort wieder auf die couch? Man warum ist das alles so kompliziert!? Würd mich auch mal interessieren wie es für dich war, wenn du es geschafft hast... ich erzähl dann wie es auf dem Rücken liegend war. ( oh Gott- ich merke gerade das das für außenstehende völlig abgedreht klingen muss, lach!)


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leberblümchen
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Beitrag Mo., 20.05.2013, 09:02

Ja, so war das bei mir auch - weil ich ja diejenige war, die auf die Couch wollte. Er hatte das mal so allgemein vorgeschlagen, und als ich dann plötzlich wollte und mir tagelang überlegt hab, wie ich ihm das sage, da hatte ich dieses Bild im Kopf von mir, dass ich den armen Mann verführe, der ganz unschuldig im Raum steht und ich vor seinen Augen dann 'schon mal vorgehe' ins Bett. Komisch, eigentlich! Weil ich ja eigentlich nie was von ihm wollte. Aber wieso ist es genau dieses Bild, das mir als erstes in den Kopf schoss, als ich an die Couch dachte?

Andere Leute haben Angst davor, sich ausgeliefert zu fühlen.

Aber das ist so typisch für mich: dass ich Angst hab, ihn irgendwie fertigzumachen. Auch jetzt gerade bin ich mal wieder überzeugt, er müsse mich eigentlich hassen und verachten und er hat mich nur deshalb in Behandlung genommen, weil er es anders nicht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte. Ich denke mir, er findet mich übergriffig und abstoßend - und alle Analyiker und alle 'normalen' Menschen dieser Welt leiden und fühlen mit ihm ob seiner furchtbaren Patientin, die einfach nur nervt und von ihm geliebt werden will.

Und ich liege da und jammere und winsele und jetzt will ich mich auch noch umdrehen und ihn ansehen und ihn damit sozusagen 'abstechen'; dann kann er mir gar nicht mehr entkommen. Dann bin ich wieder fest davon überzeugt, dass er mir nicht gewachsen ist, dass ich einen anderen Analytiker brauche, einen der stärker ist und der keine Angst vor mir hat.

Und dann bin ich in diesem Teufelskreislauf, dass ich ihm am liebsten sagen würde: "Nu los, sag schon, dass du mich eigentlich hasst! Sag es mir ins Gesicht, du Feigling! Das traust du dich natürlich nicht! Willst an mir den Helden spielen, der sich aufopfert, um so eine blöde Kuh wie mich gesellschaftstauglich zu machen! Kommst dir ganz edelmütig vor, wenn du dich so quälst, nicht?" - und dann kann er natürlich nicht sagen: "Ja, stimmt: Ich hab Ihnen gegenüber vor allem negative Gefühle. Sie widern mich an" - und weil er das nicht sagen kann, macht er immer so weiter mit seinem Gesäusel und Gekuschel. Und ich Idiot falle darauf rein.

Tja, das ist so krank, was ich mir da vorstelle! Aber das Schlimme ist: Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob es nicht doch stimmt, irgendwie...

Und wenn ich es von außen betrachte, dann ist es ja mal wieder typisch: In dem Moment, in dem ich kurz davor bin, richtig viel Nähe zuzulassen, unterstelle ich IHM, dass er Angst davor hat. Theoretisch weiß ich, dass es vermutlich umgekehrt ist, aber es fühlt sich nicht so an. Es fühlt sich WIRKLICH so an, als hätte ER Angst.

Das hatten wir alles schon so oft, aber die Wahrheit ist in weiter Ferne...

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saffiatou
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Beitrag Mo., 20.05.2013, 09:30

Habe gerade ein Buch (Helmut Kaiser: Grenzverletzung) von einem Analytiker gelesen, der in seiner
verpfuschten Lehranalyse sich nicht getraut hat sich anders als auf den Rücken zu legen.

Als er dann bei einem anderen Analytiker war, lag er mal ein paar Stunden auf dem Bauch.

Ich laufe oft im Zimmer hin und her, mein Therapeut fördert das, besonders, wenn ich drohe
wieder den Kontakt zu mir zu verlieren.


Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Erdbeermütze
Forums-Insider
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Beiträge: 257

Beitrag Mo., 20.05.2013, 15:13

Hallo Titus,

ich kann dir auch nicht viel weiter helfen. Ich will dir mit meiner Beschreibung mut machen es auszuprobieren, das es auch gewünscht wird sich zu bewegen usw. (obwohl selbst dieses wissen mir nichts hilft) Das du denkst, dass er dann die Flucht ergreifen will ist eine weitere Change für dich eines deiner Thema zu bearbeiten (denn das weist dein oberster Verstand ja auch das es Blödsinn ist, nur die inneren Stimmen sind so laut und hartnäckig das dein Verstand kaum dagegen ankommt bzw. auch sich verunsichern lässt).

Ich liege auch immer ganz steif, ich habe ca. 1 bis 1 1/2 Jahre gebraucht um überhaupt mal einen Finger zu bewegen. Arme schaffe ich mittlerweile, Beine etwas wenn ich von meinen Schmerzen dazu gezwungen werde ganz minimal. Würde mich auch gerne mal jenachdem mal mehr zur Seite drehn oder Embryostellung, aber meine innerliche Angst die Kontrolle zu verlieren ist zu groß (denke ich zumindestens das es das ist), mich zu verlieren, mich lächerlich zu machen (oh ganz viel Angst) usw. Ich wünsche mir nichts sehnlicher das ich das mal schaffe... Ich habe das linke Bein immer hochstehen, ich schaffe es aber auch nicht es mal zu legen oder das andere Bein hochzustellen oder umgekehrt. Ich muss immer so liegen das ich fluchtbereit bin (haben wir so analysiert).

Mein Thera spricht mich ehr umgekehrt an warum ich mich nicht bewege oder jetzt das ich mich sehr wenig bewege. Ich denke wenn ich mal schaffe mich dort zu "wälzen" wird von ihm kein Kommentar kommen, er würde sich wahrscheinlich nur innerlich freuen darüber (ich denke er wüsste genau das er das nicht kommentieren dürfte).

Thema Decke: Viele Versuche seinerseits wenn es mir kalt ist (was fasst immer der Fall ist) und ich es sage mir eine Decke zu geben. Geht aus vielen Gründen nicht, peinlich das er mir eine gibt (kann schlecht was annehmen), ich ihm zum aufstehen zwinge, selber gehn geht nicht ist ja seine Decke das darf ich nicht einfach dran, und das schlimmste die Befürchtung des Kontrollverlust wieder. Aber das wiederum wünsche ich mir so sehr. Ich habe mir geschworen bei nächster Gelegenheit wenn es Anfang der Stunde ist über mein schatten zu springen und es auszuhalten. Puh….

Mit dem Sehen wenn du dich umdrehst: Mein Thera beugt sich, je nach Thema und was er mir sagen will (halt wie er in Aktion ist), nach vorne und schaut mich von der Seite an….

LG
Erdbeermütze

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Catinka
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Beitrag Mo., 20.05.2013, 16:41

Hallo liebe Titus,

ein interessanter Thread und derzeit auch eines meiner Themen auf meiner „internen“ Couch. Denn darüber gesprochen habe ich bei ihm noch nicht. Es deutet sich aber ganz stark an, dass auch in mir der Wunsch lebt mich umzudrehen, auf die Seite.

Das wurde vor allem in den letzten Tagen vor seinem Urlaub ganz deutlich. Ich dachte eigentlich erst, dass dieser Wunsch durch meine Schmerzen ausgelöst wurde denn die waren in den letzten Stunden so stark, dass ich mich gern mal gedreht hätte um meinen Rücken zu entlasten. Aber ich habe mich nicht getraut, ich habe jedoch festgestellt, dass mich das total wütend gemacht hat. Wir haben dann über diese Wut und über meine Schmerzen gesprochen und ich habe ihm gesagt, dass ich eben auch immer sehr angespannt auf der Couch liege, mich gar nicht so richtig entspannen kann. Er hat mich dann gefragt, ob es eine Möglichkeit gäbe es mir angenehmer auf der Couch zu machen. Ich konnte darauf gar nicht antworten, mir ist also gar keine Möglichkeit eingefallen. Alles was ich sagte war, dass ich nicht wisse wie ich es noch bequemer haben könnte und das war ziemlich trotzig. Ich muss dazu sagen, dass ich, wie ich finde, schon sehr „gemütlich“ da liege, Schuhe aus, Beine angestellt damit der Rücken nicht so durchgestreckt ist und ich bin eigentlich auch nicht wirklich steif da auf der Couch. Ich bewege meine Beine, strecke sie aus, stelle sie wieder an, wiege sie nach links oder nach rechts. ABER: Ich drehe mich nicht auf die Seite. Und angeregt durch deinen Thread habe ich aber jetzt total das Bedürfnis mich zu drehen. In den letzten Wochen habe ich sooooo viel geweint in der Analyse und jetzt, im Nachhinein, stelle ich fest, wie schön es doch gewesen wäre sich umzudrehen, einzuigeln, einzukuscheln, zu weinen und zu schniefen, sich eben wie ein kleines Kind zu fühlen und das auch körperlich auszuleben und zu spüren.

Ich jedenfalls möchte mich trauen, nach seinem Urlaub und zwar nicht nur wegen der Schmerzen. Ich frage mich nur was passiert wenn ich feststelle, dass diese Position total unbequem ist. Wahrscheinlich gerate ich dann in eine Art Schockstarre, bewege mich gar nicht mehr und warte sehnsüchtig auf das Ende der Stunde, damit ich dann endlich aufstehen kann, um mich beim nächsten Mal wieder auf den Rücken zu legen. Vielleicht aber auch nicht. Ausprobieren …

Ich drücke uns die Daumen!

Liebe Grüße
Catinka

Es war so, als wenn die Sonne schlafen geht - unten am Fluss. Es waren...es waren millionen Glitzerlichter auf dem Wasser.


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leberblümchen
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Beitrag Mo., 20.05.2013, 16:47

Hm, ich weiß ja, dass das Forum und die paar User, die auf diese Frage geantwortet haben, nicht repräsentativ sind, aber komisch ist es schon: Ich hab irgendwie fast den Eindruck, dass in dem Moment, in dem der Patient auf der Couch liegt, der Analytiker glücklich ist - womöglich tatsächlich, weil er nicht angeglotzt wird? -, während der Patient dort zwar schon irgendwie regrediert, dabei aber gar nicht so entspannt ist, wie das vielleicht hilfreich oder vorgesehen ist.

Als mein Therapeut mir damals sagte: "Wir sollten die Couch mal ausprobieren. Da können Sie besser entspannen", da dachte ich: "Ja, prima - Couch klingt gut! Aber entspannen werde ich da ganz gewiss nicht können". Körperlich war ich im Sessel eindeutig entspannter.

Wobei ich die Angst vor dem Anderen überhaupt nicht kenne. Ich hab einfach nur Angst vor mir. Und vor meiner negativen Wirkung auf ihn.

Ich glaub, entspannen kann man dort erst in dem Moment, in dem die Analyse schon fast vorbei ist, oder? Wenn es nicht mehr darum geht: "Kann ich vertrauen oder nicht?", sondern wenn klar ist: "Es war schön mit uns". Ich bin immer noch viel zu sehr mit der Frage beschäftigt, ob ich denn sein darf. Und solange das so ist, kann von Entspannung keine Rede sein.

Ich hätte jetzt gerne einen 500h-Gutschein von ihm. Dann könnte ich vielleicht besser entspannen...

Oh, hallo, Catinka, ich lese dich gleich, O.K.?


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leberblümchen
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Beitrag Mo., 20.05.2013, 16:51

Ich frage mich nur was passiert wenn ich feststelle, dass diese Position total unbequem ist. Wahrscheinlich gerate ich dann in eine Art Schockstarre, bewege mich gar nicht mehr und warte sehnsüchtig auf das Ende der Stunde, damit ich dann endlich aufstehen kann, um mich beim nächsten Mal wieder auf den Rücken zu legen

Genau den Gedanken habe ich auch! Obwohl: Was soll beim Liegen - schon wieder hab ich 'Lieben' geschrieben! - auf der Seite schon unbequem sein? Ich gehe jetzt immer abends in mich, wenn ich mich ins Bett lege und frage mich, ob ich so auf der Couch liegen wollte. Wobei mir gerade noch einfällt: Wenn ich die Beine anwinkle, dann liegen sie nicht mehr auf der Fußmatte. Aber ich hab Angst, dass er Angst davor hat, dass ich meine Schuhe ausziehe. Alles so furchtbar kompliziert!!!

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doppeldenk
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Beitrag Mo., 20.05.2013, 17:43

...ich hatte beim liegen auf der Seite den Eindruck das er akustisch schlecht versteht was ich so in mich reinmurmel. Wie ist das bei euch Patientinnen,?? Ich hab irgendwie die Befürchtung das er mir auf die Brüste guckt. Ich trage sonst immer etwas tiefere Ausschnitte. Da müsst ich meinen Kleidungsstil der Situation anpassen.
Titus : Bei dem was du beschreibst- der großen Verunsicherung- denke ich das du das wirklich durch fragen fragen fragen erhellen kannst. Ich weis nicht wie direkt oder offen dir dein analytiker antwortet...
Bei mir war es lange so das ich dachte der ist total verklemmt und orthodox ( wahrscheinlich weil das meine schlimmste befürchtung war, die ich mir bestätigen wollte.) Den Gefallen hat er mir ein glück nicht getan. Er entpuppte sich als sehr offen und nicht bewertend. Ich kann fast alles tun solange ich ihn und das mobiliar ganz lasse. Wobei ich sagen muss ich habs noch nie getestet. Aber couch oder nicht couch, rücken, seite, Bauch, sitzen das alles geht. Auch das manche beschreiben das der therapeut dann "wie weg" war hinter der couch kann ich nicht für mich bestätigen.

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Tristezza
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Beitrag Mo., 20.05.2013, 18:05

doppeldenk hat geschrieben:...ich hatte beim liegen auf der Seite den Eindruck das er akustisch schlecht versteht was ich so in mich reinmurmel. Wie ist das bei euch Patientinnen,??
Den Gedanken, dass meine Analytikerin mich schlechter verstehen könnte, wenn ich auf der Seite liege, habe ich auch. Ich spreche dann nämlich im wahrsten Sinn des Wortes gegen eine Wand. Aber die paar Mal, wo ich auf der Seite lag, habe ich sowieso kaum gesprochen, sondern vor allem gefühlt. Wenn dann wieder ein Dialog in Gang kam, habe ich mich automatisch wieder auf den Rücken gedreht und war somit wieder im vernünftigen, "erwachsenen" Kommunikationsmodus...

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