Starre auf der Couch
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Starre auf der Couch
Ich löse diese Frage mal aus meinem Blog heraus, in der Hoffnung, eine Antwort zu bekommen - es dürfen auch gerne mehrere sein...
Mal kurz die Zusammenfassung:
Wir haben neulich in der Sitzung darüber gesprochen, dass ich mir wünsche, mich bei ihm wirklich mal total entspannen zu können. Fallenlassen. Ich möchte mich gehenlassen. Von ihm wird das auch unterstützt, wenn auch in der typisch analytischen Zurückhaltung, natürlich. Also, es gibt keine äußeren Hilfsmittel wie Entspannungs-CDs oder eine Art Snoezel-Atmosphäre.
Auch hier vielleicht ein kleiner Verweis auf den Thread "vom therapeuten kommt nichts": Ich glaube nicht, dass es die Aufgabe des Therapeuten ist, dem Patienten die Arbeit abzunehmen!
Also, ich fühle mich von seiner Seite her sehr gut betreut, was das betrifft: Er tut alles, um mir das nötige Sicherheitsgefühl zu geben und er hat mir versichert, dass ich mich ihm bzw. der Situation ganz hingeben könne, ohne Angst haben zu müssen.
Wir haben darüber geredet, dass ich mich selbst - trotz aller Offenheit, was den verbalen Austausch betrifft - körperlich recht angespannt fühle. Ich liege dort, als müsste er parallel eine komplizierte Untersuchung an mir vornehmen, die meine absolute Bewegungslosigkeit erfordert. Ich sprach davon, dass ich Angst davor habe, mich umdrehen zu wollen. Das kommentierte er mit einem aufrichtig interessierten: "HM?" Er fragte dann noch mal nach, wie ich das meine. Ich hab Angst davor, in die Embryonalstellung zu wechseln - und das, wo ich doch überhaupt kein Problem damit hab, ihm alle möglichen Wünsche zu NENNEN. Aber mich da KÖRPERLICH auch so schutzbedürftig zu zeigen, das macht mir Angst. Nicht, dass ich annehmen würde, dass das für IHN irgendwie ein Problem wäre. Aber es macht mir Angst, dass er mich so sieht. So völlig entspannt und gleichzeitig so hilflos. Wobei: Das stimmt gar nicht. Ich möchte das eigentlich irgendwie auch. Aber ich bin gehemmt.
Also, eigentlich war meine Frage nur:
Gibt es hier jemanden, der sich auf der Couch dreht? Ich hab - nicht hier - gelesen von Leuten, die UNTER der Couch lagen, von Leuten, die auf dem Boden liegen, die umherlaufen oder Fußball spielen während der Stunden. Aber gibt es jemanden, der sich auf die Seite legt? Ich würde mich - natürlich??? - nicht von ihm wegdrehen wollen, sondern in seine Richtung gucken. Und dann frag ich mich: DARF ich das als Analysand, der doch den Analytiker nicht sehen soll, eigentlich? Ist das Sabotage? Was passiert, wenn ich mich auf den Bauch legen möchte? Also, mich einfach FREI bewegen möchte? Hat das jemand mal so erlebt?
Meine Frage kam mir deshalb in den Sinn, weil ich mir vorstellen könnte, dass Körperhaltung und Entspannung sich gegenseitig beeinflussen. Oder muss zuerst die innere Entspannung kommen, bevor man sich körperlich entspannen kann?
Mal kurz die Zusammenfassung:
Wir haben neulich in der Sitzung darüber gesprochen, dass ich mir wünsche, mich bei ihm wirklich mal total entspannen zu können. Fallenlassen. Ich möchte mich gehenlassen. Von ihm wird das auch unterstützt, wenn auch in der typisch analytischen Zurückhaltung, natürlich. Also, es gibt keine äußeren Hilfsmittel wie Entspannungs-CDs oder eine Art Snoezel-Atmosphäre.
Auch hier vielleicht ein kleiner Verweis auf den Thread "vom therapeuten kommt nichts": Ich glaube nicht, dass es die Aufgabe des Therapeuten ist, dem Patienten die Arbeit abzunehmen!
Also, ich fühle mich von seiner Seite her sehr gut betreut, was das betrifft: Er tut alles, um mir das nötige Sicherheitsgefühl zu geben und er hat mir versichert, dass ich mich ihm bzw. der Situation ganz hingeben könne, ohne Angst haben zu müssen.
Wir haben darüber geredet, dass ich mich selbst - trotz aller Offenheit, was den verbalen Austausch betrifft - körperlich recht angespannt fühle. Ich liege dort, als müsste er parallel eine komplizierte Untersuchung an mir vornehmen, die meine absolute Bewegungslosigkeit erfordert. Ich sprach davon, dass ich Angst davor habe, mich umdrehen zu wollen. Das kommentierte er mit einem aufrichtig interessierten: "HM?" Er fragte dann noch mal nach, wie ich das meine. Ich hab Angst davor, in die Embryonalstellung zu wechseln - und das, wo ich doch überhaupt kein Problem damit hab, ihm alle möglichen Wünsche zu NENNEN. Aber mich da KÖRPERLICH auch so schutzbedürftig zu zeigen, das macht mir Angst. Nicht, dass ich annehmen würde, dass das für IHN irgendwie ein Problem wäre. Aber es macht mir Angst, dass er mich so sieht. So völlig entspannt und gleichzeitig so hilflos. Wobei: Das stimmt gar nicht. Ich möchte das eigentlich irgendwie auch. Aber ich bin gehemmt.
Also, eigentlich war meine Frage nur:
Gibt es hier jemanden, der sich auf der Couch dreht? Ich hab - nicht hier - gelesen von Leuten, die UNTER der Couch lagen, von Leuten, die auf dem Boden liegen, die umherlaufen oder Fußball spielen während der Stunden. Aber gibt es jemanden, der sich auf die Seite legt? Ich würde mich - natürlich??? - nicht von ihm wegdrehen wollen, sondern in seine Richtung gucken. Und dann frag ich mich: DARF ich das als Analysand, der doch den Analytiker nicht sehen soll, eigentlich? Ist das Sabotage? Was passiert, wenn ich mich auf den Bauch legen möchte? Also, mich einfach FREI bewegen möchte? Hat das jemand mal so erlebt?
Meine Frage kam mir deshalb in den Sinn, weil ich mir vorstellen könnte, dass Körperhaltung und Entspannung sich gegenseitig beeinflussen. Oder muss zuerst die innere Entspannung kommen, bevor man sich körperlich entspannen kann?
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Das stimmt. Nur von mir ein kleiner Verweis. Ich glaube, es gibt Patienten, die idealisieren ihren Therapeuten so sehr, dass sie ihn von jeglicher therapeutischen Verantwortung freisprechen. Meiner Meinung nach ein sehr ungesundes Verhalten. Aber das darf ja zum Glück jeder so handhaben, wie er möchte.titus2 hat geschrieben:]Auch hier vielleicht ein kleiner Verweis auf den Thread "vom therapeuten kommt nichts": Ich glaube nicht, dass es die Aufgabe des Therapeuten ist, dem Patienten die Arbeit abzunehmen![/i]
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Sandrin, bitte, ich verstehe, dass du gefrustet bist, aber lass deinen Frust bitte in deinem Thread - oder in anderen vergleichbaren Fäden, ja? Vielleicht gelingt es dir, anzuerkennen und anzunehmen, dass andere Menschen hilfreiche Erfahrungen machen?
Gerade deshalb kam der Verweis: Ich will hier keine Diskussion darüber à la: "Soll der Therapeut doch gucken, was er tun kann, damit DU glücklich bist". Ich sehe, dass er mir etwas gibt und ICH muss gucken, was ICH tun kann. Das Sich-Wagen, den Sprung ins kalte Wasser, den kann einem niemand abnehmen, egal, wie lange man sich ziert.
Wenn du meine Frage nicht beantworten kannst oder magst, dann musst du das nicht, aber dann sag doch einfach nichts, ja?
Gerade deshalb kam der Verweis: Ich will hier keine Diskussion darüber à la: "Soll der Therapeut doch gucken, was er tun kann, damit DU glücklich bist". Ich sehe, dass er mir etwas gibt und ICH muss gucken, was ICH tun kann. Das Sich-Wagen, den Sprung ins kalte Wasser, den kann einem niemand abnehmen, egal, wie lange man sich ziert.
Wenn du meine Frage nicht beantworten kannst oder magst, dann musst du das nicht, aber dann sag doch einfach nichts, ja?
Nein, titus, darum geht es mir wirklich nicht. Mir geht es vielmehr darum, dass ich es schneeflocke gegenüber nicht fair finde, wenn man ihr jetzt wieder indirekt unterstellt, dass sie will, dass der Thera ihr die Arbeit abnimmt. Das ist nämlich genauso übergriffig, wie wenn man dir sagt, du idealisiert deinen Therapeuten zu sehr (was ich im Übrigen wirklich denke). Nur was ich denke, tut eigentlich nichts zu Sache, weil es ja DEINE Therapie ist. Nur nimm bitte die anderen in ihrer Wahrnehmung genauso ernst, wie du es bei dir willst. Darum geht es.
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Ich kenne das Bedürfnis, mich auf die Seite zu drehen, habe es aber nur zwei, drei Mal tatsächlich getan, als es mir wirklich schlecht ging und mir egal war, was "sie" darüber denkt. Allerdings gibt es bei mir dann nicht noch das zusätzliche "Problem", dass ich sie sehen kann. Aber das könntest du ja umgehen, indem du die Augen schließt - das passt für mich sowieso besser zur Seitenlage. Irgendwie verstehe ich auch nicht, dass dein Analytiker so sitzt, dass du ihn sehen kannst, wenn du dich zur Seite drehst. Warum sitzt er nicht "ganz normal" hinter dir?
liebe titus,
ich habe mich gedreht, jawoll
das war ja hier auch schonmal thema in diesem interessanten thread "couch, körper etc..."
du hattest auch schon von deinen ängsten berichtet, etwas unangemessenes oder verbotenes zu tun, wenn du den analytiker dann sehen könntest. warum sollte das verboten sein ? ich kann mich an diese diskussion noch erinnern.
ich denke, dass eine körperliche entspannung sehr wohl auch die seele beeinflusst und natürlich auch umgekehrt.
wenn dir also danach ist, dann tue es. spannend ist natürlich sicherlich die frage, warum es dir eigentlich so schwerfällt, was du da befürchtest. mir fällt spontan ein, dass in worten vielleicht eine stärkere distanzierung zu diesen kindlichen bedürfnissen möglich ist, während sie viel näher und direkter spürbar sein könnten, wenn du sie auch körperlich erleben würdest. und das könnte DIR vielleicht erstmal zu nah, zu viel sein... nur eine idee...
du weisst ja selbst, dass es derartige verbote im grunde nicht gibt. ich bin auch ab und an mal auf der couch gesessen, also nicht im sessel. das tun andere auch, wie hier ab und zu nachzulesen ist... du hast das ja auch schon getan und ihn dabei auch gesehen. warum ihn also nicht auch mal im liegen sehen können...
ich habe mich gedreht, jawoll
das war ja hier auch schonmal thema in diesem interessanten thread "couch, körper etc..."
du hattest auch schon von deinen ängsten berichtet, etwas unangemessenes oder verbotenes zu tun, wenn du den analytiker dann sehen könntest. warum sollte das verboten sein ? ich kann mich an diese diskussion noch erinnern.
ich denke, dass eine körperliche entspannung sehr wohl auch die seele beeinflusst und natürlich auch umgekehrt.
wenn dir also danach ist, dann tue es. spannend ist natürlich sicherlich die frage, warum es dir eigentlich so schwerfällt, was du da befürchtest. mir fällt spontan ein, dass in worten vielleicht eine stärkere distanzierung zu diesen kindlichen bedürfnissen möglich ist, während sie viel näher und direkter spürbar sein könnten, wenn du sie auch körperlich erleben würdest. und das könnte DIR vielleicht erstmal zu nah, zu viel sein... nur eine idee...
du weisst ja selbst, dass es derartige verbote im grunde nicht gibt. ich bin auch ab und an mal auf der couch gesessen, also nicht im sessel. das tun andere auch, wie hier ab und zu nachzulesen ist... du hast das ja auch schon getan und ihn dabei auch gesehen. warum ihn also nicht auch mal im liegen sehen können...
Zuletzt geändert von carö am So., 19.05.2013, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
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Sandrin: Nein, es geht darum, dass du z.B. ihren Thread auch dazu benutzt hast, deinen Frust abzuladen und dann gleich zu verallgemeinern à la: "Kein Wunder, wenn die Kassen nicht mehr zahlen!" - meinst du, das hilft der TE?
Ich will und werde hier auch nicht weiter über den anderen Faden diskutieren; mir war nur wichtig, MEINEN Faden eben nicht in diese Richtung zu lenken von wegen: "Was kommt denn von hinter der Couch?" Damit kann man das auch bewenden lassen.
Also noch mal: Mich interessiert hier ausschließlich die Frage, ob sich jemand auf der Couch gedreht hat oder dreht und ob das dazu geführt hat, sich zu entspannen - oder ob das Drehen erst möglich war, nachdem eine innere Entspannung erreicht worden war.
Im Buch Magie der Couch steht, dass die meisten Leute bewegungslos auf dem Rücken liegen. Das hat mich überrascht, weil ich eigentlich angenommen hatte, dass 'der normale' Analysand es hinbekommt, sich zu entspannen. Ich würd mich nicht mal trauen, nach einer Decke zu fragen, obwohl ich auch da annehme, dass sie mir helfen würde, mich zu drehen und mich unter der Decke 'hemmungslos' bewegen zu können.
Wenn doch alle 'nur' auf dem Rücken liegen - wie kann da das Freie Assoziieren gelingen? Wie frei ist man, wenn man sich nicht bewegt? Gerade im Sitzen z.B. bewege ich mich viel ungehemmter: Beine auseinander, zusammen, übereinander geschlagen, aufrecht, 'hängend', nach rechts oder links, oben oder unten schauend - nur auf der Couch liege ich da wie fixiert.
Ich will und werde hier auch nicht weiter über den anderen Faden diskutieren; mir war nur wichtig, MEINEN Faden eben nicht in diese Richtung zu lenken von wegen: "Was kommt denn von hinter der Couch?" Damit kann man das auch bewenden lassen.
Also noch mal: Mich interessiert hier ausschließlich die Frage, ob sich jemand auf der Couch gedreht hat oder dreht und ob das dazu geführt hat, sich zu entspannen - oder ob das Drehen erst möglich war, nachdem eine innere Entspannung erreicht worden war.
Im Buch Magie der Couch steht, dass die meisten Leute bewegungslos auf dem Rücken liegen. Das hat mich überrascht, weil ich eigentlich angenommen hatte, dass 'der normale' Analysand es hinbekommt, sich zu entspannen. Ich würd mich nicht mal trauen, nach einer Decke zu fragen, obwohl ich auch da annehme, dass sie mir helfen würde, mich zu drehen und mich unter der Decke 'hemmungslos' bewegen zu können.
Wenn doch alle 'nur' auf dem Rücken liegen - wie kann da das Freie Assoziieren gelingen? Wie frei ist man, wenn man sich nicht bewegt? Gerade im Sitzen z.B. bewege ich mich viel ungehemmter: Beine auseinander, zusammen, übereinander geschlagen, aufrecht, 'hängend', nach rechts oder links, oben oder unten schauend - nur auf der Couch liege ich da wie fixiert.
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Tristezza: Normal hinter mir ist kein Platz. Also, wenn ich mich drehe, sehe ich, wenn der Kopf nicht überstreckt ist, seine Beine. Die sehe ich jetzt schon aus den Augenwinkeln hin und her wackeln, ebenso wie seine Arme. Aber das 'zählt' ja nicht , oder? Spannend wäre für mich sein 'Torso' - aus kuschelsehnsuchtstechnischen Gründen - und sein Kopf natürlich. Und ich weiß nicht, was passieren würde, wenn ich darauf blicken könnte. Ob mich das nicht ablenken würde? Stimmt - Augen zu wäre eine Möglichkeit. Aber wenn ich dann so kramphaft denken müsste: "Bloß jetzt nicht die Augen öffnen", wäre das auch wieder nicht entspannend.
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Stimmt, carö, ich glaube, das ist es!spannend ist natürlich sicherlich die frage, warum es dir eigentlich so schwerfällt, was du da befürchtest. mir fällt spontan ein, dass in worten vielleicht eine stärkere distanzierung zu diesen kindlichen bedürfnissen möglich ist, während sie viel näher und direkter spürbar sein könnten, wenn du sie auch körperlich erleben würdest. und das könnte DIR vielleicht erstmal zu nah, zu viel sein... nur eine idee...
Wieso hast du das so erkannt? Es ist wirklich so, dass ich mich sehr stark von dem, was ich sage, distanziere! Ist mir gar nicht so aufgefallen, aber das ist es! Echt krass! Also, ich sag dann: "Ich wünschte, Sie würden mich streicheln", aber ich sag es so, dass klar ist, dass ich das nur 'vortrage' und mich davon innerlich schon distanziert hab. Oder ich sage: "Ich stelle mir vor, dass Sie... aber Sie müssen keine Angst haben; ich will das nicht WIRKLICH" - also, irgendwie Quatsch! Natürlich will ich das! Und in dem Moment, in dem ich das so vortrage, ERLEBE ich es nicht. Ich stell ihm das sozusagen vor die Füße und renne weg! Und indem ich mich ihm zuwende, auch körperlich, wenngleich auf der Couch, hab ich schon beim Gedanken daran das Gefühl, ihm das auch zu zeigen, wie ich es wirklich fühle: Guck her, wie klein ich bin! Sieh mich an, wie ich mir wünschte, du würdest meine Hände halten! Wie sehr ich einfach ungehemmt und hemmungslos SEIN möchte, ohne positiv oder überhaupt irgenwie wirken zu wollen!
Und sofort kommt dann wieder der Gedanke: Naja, ER hätte wahrscheinlich Angst davor; womöglich würde er hastig seinen Sessel ergreifen und ans andere Ende des Zimmers rennen, als hätte ich die Pest. Seltsam, wirklich!
Aber IST es nicht wirklich irgendwie 'verboten' - also, man SOLL ja nicht auf seine Reaktionen achten. Andererseits: Ich würde mich ja nicht umdrehen, um ihm in die Augen zu schauen; wenn ich das wollte, würde ich mich einfach hinsetzen. Es geht mir wirklich nur um den körperlichen Ausdruck meines inneren Erlebens, soweit das auf der Couch möglich ist.
Magst du erzählen, wie das bei dir mit dem Drehen war? War das einfach? Spontan? Wurde darüber gesprochen?
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- sporadischer Gast
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Hallo Titus,
Hier eine Couchfrischlingsschilderung... für mich fühlte es sich genau andersherum an. Ich hab auf der Seite gelegen, und eher Hemmungen mich so auf dem Rücken mit meiner ganzen Oberfläche zu zeigen. Ich vermute je nach Erfahrungshintergrund gibt es unterschiedliche Bedürfnisse. Das überrascht mich jetzt schon, das (laut Buch) die meisten eher auf dem Rücken liegen. Hab aber auch schon gelesen das es für manche Patienten eine äußerst wichtige Erfahrung ist sich umdrehen zu dürfen. Ich kenne diese Erstarrung auch von der Therapie im Sitzen. Bei mir ist es die Erziehung. Die Eltern die einem so einen "inneren zensor" einpflanzen. Die Angst es könnte ja nicht erwünscht sein oder ist böse.
Das auf der Seite liegen hab ich als sehr entspannte Haltung erlebt. Auch als Schutz, beim ersten mal liegen. Mein Analytiker sitzt sehr nah bei mir.
Hier eine Couchfrischlingsschilderung... für mich fühlte es sich genau andersherum an. Ich hab auf der Seite gelegen, und eher Hemmungen mich so auf dem Rücken mit meiner ganzen Oberfläche zu zeigen. Ich vermute je nach Erfahrungshintergrund gibt es unterschiedliche Bedürfnisse. Das überrascht mich jetzt schon, das (laut Buch) die meisten eher auf dem Rücken liegen. Hab aber auch schon gelesen das es für manche Patienten eine äußerst wichtige Erfahrung ist sich umdrehen zu dürfen. Ich kenne diese Erstarrung auch von der Therapie im Sitzen. Bei mir ist es die Erziehung. Die Eltern die einem so einen "inneren zensor" einpflanzen. Die Angst es könnte ja nicht erwünscht sein oder ist böse.
Das auf der Seite liegen hab ich als sehr entspannte Haltung erlebt. Auch als Schutz, beim ersten mal liegen. Mein Analytiker sitzt sehr nah bei mir.
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Ah, das ist interessant: Habt ihr darüber gesprochen, oder hast du dich 'einfach so' auf die Seite gelegt? Ich finde die Seitenlage sowieso viel entspannter, aber ich assoziiere es mit Hilf- und Hemmungslosigkeit, komischerweise. Obwohl ich anfangs auch Angst davor hatte, dass er bei der Rückenlage ja 'mehr' von mir sieht. Aber es ist dann eben wie beim Arzt auf der Liege, wenn der einen Ultraschall macht oder so. Beim Liegen auf der Seite kommt stärker der Gedanke an den Vater oder die Mutter, die am Bett sitzt und eine Geschichte erzählt - was ja auch mein starker Wunsch wäre...
Für mich hat die Seitenlage auch etwas Regressives - nicht zufällig drehe ich mich dann auf die Seite, wenn es mir sehr schlecht geht. Da ich im Allgemeinen aber darauf achte, nicht so regressiv zu erscheinen , lege ich mich seltener auf die Seite, als ich es eigentlich gerne tun würde.
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Ja, so geht es mir auch - nur, dass ich meine regressiven Bedürfnisse gerne äußere, aber eben - wie carö das erkannt hat - auf eine Weise, die dann wieder sehr abgeklärt ist. In der Tat, fällt mir gerade auf, achte ich sehr auf meine Wortwahl, also ich muss nicht lange überlegen, aber das, was ich sage, ist dort immer druckreif - soweit mir das möglich ist. Und eigentlich möchte ich unbedingt davon wegkommen!
Das Revolutionärste, was ich auf der Couch an non-verbalen Gesten gebracht hab, war ein bockiger, demonstrativer Blick auf meine Uhr in einer Horror-Stunde.
Das Revolutionärste, was ich auf der Couch an non-verbalen Gesten gebracht hab, war ein bockiger, demonstrativer Blick auf meine Uhr in einer Horror-Stunde.
Ich glaube, da ist noch mehr drin!titus2 hat geschrieben:Das Revolutionärste, was ich auf der Couch an non-verbalen Gesten gebracht hab, war ein bockiger, demonstrativer Blick auf meine Uhr in einer Horror-Stunde.
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Warten wir's ab...
Aber im Ernst: Irgendwie bin ich jetzt beruhigt und zuversichtlich, dass ich es einfach wagen kann, mich umzudrehen und ihm dabei auch gleich zu sagen, dass ich mir vorstelle, wie er dabei in Panik verfällt...
Ich glaube wirklich, dass ich dann besser entspannen kann.
Allerdings frage ich mich bzw. euch gerade, ob ihr das auch kennt, dieses allgemeine Anspannungsgefühl im Therapieraum? Dieses Gefühl, dass es etwas Besonderes ist?
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